Fußball, Porträts und Biographien: Fatih Terim, ein Junge aus Adana. Galatasarays Erfolge sind ohne Terim undenkbar. Ein erfolgreicher und emotionaler Typ, der in der Türkei sowie in Italien(!) verehrt wird. Die Fans liebten ihn, die Präsidenten rieben sich an ihm…

Wer sich für Biographien und Dokumentationen im Fußballsport interessiert, kommt an dieser vierteiligen Serie über den türkischen Trainer Fatih Terim nicht vorbei. Klar, haben auch wir Fatih Terim über die Jahre beobachtet und den Spielstil seiner Teams etwas verfolgt. Doch in dieser „Bio-Doku“, wohl zuerst in der Türkei ausgestrahlt, erfährt man wirklich viel – und noch besser, man lernt einen wirklich authentischen Trainer kennen, und auch schätzen. Da ist Netflix wirklich eine tolle Doku gelungen. Und, Fatih Terim spricht offen und ehrlich, und ebenso kommen viele Spieler und Weggefährten sowie seine Familie zu Wort.

Kurz, der türkische Fußball, dessen Entwicklungen in den vergangenen 20 Jahren, und vor allem die Erfolgsgeschichte von Galatasaray Istanbul, wären ohne Fatih Terim (https://de.wikipedia.org/wiki/Fatih_Terim ) unmöglich.

Trainer Fatih Terim genießt auch die Freizeit im Garten seines Anwesen. (Netflix)

Nach dieser Doku auf Netflix kann man auch sagen, welch imposante Karriere vom jungen Mann aus Adana, der einst auszog, um erst ein starker Profispieler zu werden, der dann allerdings erst als Trainer die erste Meisterschaft hat feiern können. Insgesamt wurden es dann aber acht Meistertitel mit Galatasaray als Trainer, und noch mehrere Pokalsiege, Supercupgewinne, als türkischer Nationalcoach der „Mittelmeerauswahl“ (als es noch den Wettbewerb der Mittelmeerspiele gab) gewann Terim die Goldmedaille, sowie eine in Silber (1991 und 1993). Für den größten türkischen Erfolg jedoch, und zum allerersten Mal, sorgte der ehemalige Nationalspieler sowie Fußballlehrer, als er mit Galatasaray Istanbul den Uefa-Pokal (heute derselbe Pott im Namen der Europa League), nach Elfmeterschießen über Arsenal London mit Arséne Wenger gewann. Im Jahr 2000 stand Istanbul, ja, stand Fußballeuropa Kopf. Die ganze Türkei und alle Auslandstürken in Europa feierten. Der Finalsieg wird ebenso interessant dokumentiert, und wie Terim sein Team auf- und eingestellt hatte.

Schritt für Schritt, mit neuen Erkenntnissen und Erfahrungen, verbesserte Terim dessen Team, Galatasaray, dem er auch immer die Treue hielt, obwohl auch Ligakonkurrent Fenerbahce öfter angeklopft hatte. Fatih Terim, sagte immer freundlich ab – dabei hatte ihm der „Fener“-Boss von einst gesagt, Fatih könne auf einem Blankovertrag reinschreiben was er wolle.

Fatih Terim hielt Galatasaray zwar die Treue, er war ja bereits als Ex-Profi eine Legende im Club, aber es war auch nie eine einfache Beziehung. Schließlich weiß ein Fatih Terim um seinen Wert, und sein Können, und kann es nicht so sehr ab, wenn sich zu viele einmischen, oder gar im eigenen Glanz, der nur durch „harte Arbeit, und Disziplin“ entsteht, sonnen möchte. In all seinen Abgängen aber, blieb Fatih Terim stets konsequent er selbst, wahrte die Contenance, und versuchte, stets im Guten zu gehen. Ganze vier Mal, und das immer zwischen jeweils zwei und fünf Jahren, ging Terim eine Partnerschaft mit Galatasaray ein. Seiner Ehefrau Fulya, die in der Doku ebenfalls zu Wort kommt, wie seine zwei charmante Töchter, hielt er über 40 Jahre bis dato die Treue, und das Paar erlebte viel, wie diese verfilmte Biographie zeigt.

Der türkische Trainer und allseits anerkannte Fußballexperte, gilt als ehrgeiziger, verbissener („Damit kann ich leben, weil ich meinen Beruf ernst nehme!“) Taktiker und Übungsleiter, der aber stets für sein Team einsteht, es in Schutz nimmt, und immer wieder aufs Neue motivieren kann. Ja, immer wieder wurde Terim von den ehemaligen Spielern, ob bei Galatasaray oder in der türkischen Nationalelf, attestiert, genauso von Journalisten, welch guter „Motivator und Psychologe“ Fatih Terim doch sei. Er selber, so Terim, wolle, dass ihm keiner in seine Arbeit „hineinrede“, weil er dies auch nicht bei anderen Menschen und deren Berufe machen würde. Der Fußball habe ihm viel an Erfahrungen vermittelt.

Vom Jungen, der aus Adana wegzog, um Profifußballer zu werden…

Für Fatih Terim, so lautete auch stets die Maxime bei Galatasaray, solle das Team stets offensiv und attraktiv spielen. Auch bei Rückständen gelte es, weiter anzugreifen, und bis zur letzten Minute alles zu geben. Schließlich habe der Fußball, mit all seinen Momenten und absurden Situationen schon die unmöglichsten Geschichten geschrieben. Das zeigte sich auch 2008 bei der Fußball-Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz, als die Türkei, auch mit Fatih Terim (70), bis ins Halbfinale einzog. Das nächste Wunder, und ein immenser Erfolg.

Bei dieser genannten EM, 2008, drehten die Türken unmögliche Rückstände, wie gegen die Schweiz und Tschechien, aber selbst gegen Kroatien, in den letzten Minuten, verloren dann aber sehr unglücklich gegen Deutschland mit 2:3, ebenfalls in der Nachspielzeit. Nichtsdestotrotz, die Türken wurden wie Helden gefeiert. Was man daraus, oder aus der türkischen Spielweise lernen konnte? Egal wie stark der Gegner auch sein mag, (ähnlich bei Galatasarays Uefa-Pokal-Sieg über Arsenal), mit eisernem Willen, sowie einer guten athletischen Vorbereitung, kann alles möglich sein, aufzugeben, sei „niemals eine Option“, so Terim.

Und, selbst im fußballverrückten Land Italien, wurde man auf Terim dann aufmerksam, besonders nach dem Uefa-Cup-Erfolg, und auf die Art und Weise, wie Terim spielen ließ. In der Champions-League zuvor, hatte sein Galatasaray auch den AC Milan und Hertha BSC bezwungen.

Die erste Station war dann die Fiorentina, das Ehepaar Terim ging das Abenteuer in Florenz ein – und gut vorbereitet, Terim hatte bereits in der Türkei täglich fünf Stunden Italienisch gelernt, stieg Fatih Terim in seinen neuen Job ein.

Die Fiorentina stand im Umbruch, anno 2001, Goalgetter Batistuta wurde sogar verkauft, und Terim musste mit einigen No Names, eine neue Squadra der Fiorentina, der Viola, aufbauen. Die Maxime auch hier – so offensiv wie möglich spielen zu lassen. Und, Fatih Terim sorgte auch hier für Spektakel, selbst wenn sein Team anfangs nicht in die Pötte kam. Es hagelte Niederlagen, doch dann spielte sich die AC Fiorentina ein, besiegte Inter und Milan, und schaffte gegen ein starkes Juventus gar ein 3:3 – bis heute spricht man in Florenz über diese Saison – die Terim allerdings nicht ganz zu Ende brachte – zur Trauer und Enttäuschung der Stadt in der Toskana, und deren Fans, die Terim feierten und anhimmelten. Denn, der „Imperator“ Terim, war quasi ein Volkstribun, wie in Istanbul, er ließ sich von den Leuten feiern, weil er auch in der schönen Altstadt mit seiner Frau, unter die Menschen ging. Ein erfolgreicher und sympathischer Türke eroberte quasi Florenz.

Hinzu kam, die Saison beendete man zwar im Mittelfeld der Liga, ABER(!), Fatih Terim hatte die Fiorentina ins italienische Pokalfinale gebracht. Gegen Parma sollte das Finale gespielt werden. Was geschah? Terim überwarf sich mit dem mächtigen Mäzen und Präsidenten, Cecchi Gori, der unbedingt nach einem Sieg, in die Kabine wollte, was der türkische Coach ihm verwehrte. Terim noch heute dazu: „Sowas habe ich noch nie akzeptiert, die Kabine ist ein heiliger Ort. Die Spieler sind nach dem Spiel in ihrem Tunnel, denken nach, sprechen Dinge aus, stehen nackt da, wollen sich wieder sammeln und frisch machen…“, da habe auch ein Präsident keinen Platz. Dies alles schlug Wellen, der Präsident setzte sich darüber hinweg, es herrschte kurz Frost, bis Terim, das Finale noch ausstehend, die Brocken hingeworfen hatte. In einer Mitteilung nannte er die Gründe, und dass er auch auf seine Abfindung verzichten würde. Kurz, die Fiorentina gewann zwei Wochen später dennoch das Finale um die Coppa Italia, aber alle Spieler und vor allem die Fans, Tifosi, wussten, wem sie es zu verdanken hatten. Ein riesiger Banner mit der Aufschrift, Danke Terim, der Pokal ist auch Deiner!, wurde aufgerollt. Bis heute schwärmt man in Florenz von Terim.

Die Tifosi der Fiorentina nach dem Sieg der Coppa, „der Pokal gehört auch Dir!“

Die Episode beim AC Milan wenig später verlief dann sehr durchwachsen, das Derby gegen Inter wurde wohl erfolgreich gewonnen, auch nach einem Rückstand, drehte der AC Milan von Berlusconi und Adriano Galliani auf – dennoch stand am Ende im Raum, dass einige namhafte Spieler, vorwiegend Italiener, gegen Terim und dessen Trainerteam Politik im Club machten. Würdevoll ging Terim dennoch, und wurde von Ancelotti abgelöst.

Was für ein pralles Fußballerleben, und vor allem, erfolgreiches Trainerdasein, und bunt dazu. An Terim reiben und erfreuen sich die Gemüter, und er ist ein wahrer Volkstribun in der Türkei, es würde nicht verwundern, wenn Terim vielleicht gar politisch aktiv würde? Die Menschen hätte er hinter sich – die Fans trauerten bei jeder Entlassung, und verabschiedeten ihn mit Gesängen.

Oder wird er gar wieder bei Galatasaray einsteigen, oder doch nur noch den Türkischen Verband beraten im Hintergrund. Es scheint aber so, als habe der Mann, der als Profi auch vom deutschen Bundestrainer Jupp Derwall in Istanbul trainiert wurde, seinen Frieden im Kreise seiner Familie gefunden, mit der er seine Freizeit gut genießen kann. Doch wer weiß?, ein Fatih Terim brennt immer…

Bundestrainer und Europameister Jupp Derwall trainierte Terim in Istanbul…

In Florenz bei der Fiotentina. Foto: GiD

Fußball-Sensation in der Asien-Gruppe zur WM-Qualifikation – oder das Bad in der Menge von Islamabad! Pakistan ist eine Runde weiter – zum ersten Mal in der Geschichte – und der deutsche Fußballlehrer Torben Witajewski mittendrin…

Das Jinnah-Sports-Stadium, die Arena von Islamabad in Pakistan bebte. Rund 10000 Zuschauer (da ist zwar noch Luft nach oben, 50 000 passen hinein, aber in einem Land, in dem der Fußball nach Cricket und Hockey nur ein stiefmütterliches Dasein fristet…) feierten das Nationalteam. Und besonders den Torschützen nach knapp einer Stunde über Kambodscha – Harun Hamid, der in England bei den Queens Park Rangers ausgebildet wurde, und dort auch einige Einsätze hatte. Hamid hatte nicht lange gefackelt, und das Siegtor geschossen, kurz und schmerzlos. ( Video-Link: https://youtu.be/XOUHe5r_BQs?si=8uXVWgv1GJ_GwQGT )

Der Deutsche Assistenzcoach in der Nationalelf Pakistans: Torben Witajewski.

So lange hatte Pakistan auf diesen Erfolg gewartet – und das in einem Land, in dem es gar keinen offiziellen Ligaspielbetrieb gibt (wie wir neulich hier auf Checkfussballberater.de berichtet haben… ( https://checkfussballberater.de/portraets-und-biographien-der-deutsche-torben-witajewski-ist-assistenztrainer-der-nationalelf-pakistans-ein-langweiliges-trainerleben-sieht-jedenfalls-anders-aus-von-lahore-aus-gilt-es-den-fus/ )

Torlos hatte sich Pakistan in Kambodscha vom Gastgeber getrennt, was schon ein Erfolg an sich gewesen ist – doch in Islamabad fand dann das Bad in der Menge statt, und darunter auch der junge Fußballlehrer mit der Uefa-Pro-Lizenz sowie Assistenzcoach, Torben Witajewski. Wir hatten ja bereits berichtet, dass der Mann aus Hannover bereits viele Erfahrungen in der Welt des Fußballs gesammelt hatte.

Nur nebenbei, Torben Witajewski gehört auch weiterhin dem Nationalteam Pakistans an, nachdem der Headcoach ausgewechselt wurde. Neu auf der Trainerbank ist nun der Engländer, Fußballlehrer und Trainerausbilder, Stephen Constantine, 61, der zuvor, man beachte(!), Indien trainierte – und dort setzte es für Pakistan zu oft klare Niederlagen.

Pakistans Startteam in Islamabad gegen Kambodscha, alle wurden gefeiert!

Es scheint nun, als wolle Pakistan noch professioneller werden. Torben Witajewski trägt dazu bei, als Co-Trainer und Analyst der etwaigen Spiele und Spieler, sowie von Gegnern. Gegen Kambodscha so scheint es, haben alle im Trainerteam an den richtigen Stellschrauben gedreht und nachjustiert.

Mutig aber kontrolliert, spielte Pakistans Nationalelf ein 4-4-2-System, das sich sehr gut ansehen ließ, und im Stadion zu einem echten Happening wurde, die Fans, Männer, Frauen und Kinder, allesamt Fußball interessiert, besonders für ausländische Topligen, gingen über das gesamte Spiel mit. Wie der Link oben zeigt, sowie die Ausschnitte, war es ein schnelles Spiel und technisch auch sehr gut, von beiden Teams. Pakistan wirkte aber robuster und ballsicher, ja, abgebrühter in den entscheidenden Situationen.

Irgendwie gewann man den Eindruck, als habe man die Spieler auch mental gelöst, die Blockade war wohl weg, und es tat gut, vor eigenem Publikum zu spielen, wie Torben Witajweski in seiner Audio unmittelbar nach dem Match, das in die Geschichte eingehen wird, mitteilte. Die Pakistani glauben an sich, und man wolle weiterhin um „Punkte spielen, ja, gewinnen, auch wenn das natürlich schwer wird…“, Pakistan sei aber weiterhin klarer Außenseiter. Doch dieser Sieg mache einfach Mut, und schenke viel Selbstvertrauen. Diese Asien-Gruppe hat es auch in sich, denn als nächster Gegner stehe das Land bereits fest, in dem auch Dank Cristiano Ronaldo ein wahrer Fußball-Boom ausgebrochen ist, Saudi Arabien nämlich.

Bereits am 16.11.23 spielt Pakistan bei den Saudis von Italiens-Europameister-Trainer Roberto Mancini, der sein Team auch noch nicht richtig in die Spur gebracht hat (harte Arbeit im Goldenen Käfig!). Und nur fünf Tage später spielen die Pakistani dann gegen Tadschikistan. Und ‚Asienkenner‘ Witajewski über die kommenden Gegner: „Leicht wird keines der Spiele, und besonders Tadschikistan gilt als robust…“, man werde sich aber konzentriert vorbereiten, das sei klar.

  • Dass die Fans wirklich fachkundig sind, sah man an einer gemixten Gruppe im Stadion, Frauen wie Männer sagten, sie fieberten normalerweise mit „Real Madrid, oder Chelsea sowie Liverpool“, aber es sei schön, dass Pakistan nun in der 2. Runde sei. Ein echtes Erlebnis, und wie man den Pakistanischen Fußball pushen könne? Unisono meinten die Fans, genauso ein Football-Blogger, „Es muss nun unbedingt eine professionelle Fußball-Liga in Pakistan installiert werden…“, die gibt es bis dato nicht, nur eine Liga von Betriebs- und Freizeitmannschaften.
  • Übrigens sucht der Torschütze zum 1:0-Siegtreffer über Kambodscha, Harun Hamid, derzeit einen neuen Club, aber das ist nun wieder eine ganz andere Geschichte…

Fußball, Porträts und Biographien: Was man auch noch heute von Leo Beenhakker lernen kann – prägte er doch den offensiven holländischen Fußball, sowie die Junioren-Nachwuchs-Ausbildung bei Ajax Amsterdam. „Leo“ wurde in den Achtzigern mit Real Madrid drei Mal Meister, ebenso mit Ajax, und mit Polen und Trinidad-Tobago gelangen ihm Überraschungen…

Schrullig, manchmal auch etwas arrogant kam er rüber, als relativ junger Trainer, in den 1980er Jahren – besonders bei Real Madrid, so erinnere ich mich, es muss 1987 gewesen sein – im Cup der Landesmeister, (heute Champions League), Viertelfinal gegen Roter Stern Belgrad, im Maracana, hatte Real unter Leo Beenhakker soeben mit 4:2 verloren. Roter Stern war an diesem Abend bärenstark, als der Reporter wissen wollte, welche Chancen er, Beenhakker, denn Roter Stern Belgrad einräumen würde? Kurz und knapp meinte der Holländer, „Keine…“ – im Bernabeu, würde sein Real alles raushauen…

So war es denn auch, zwar nicht so deutlich, aber mit 2:0 siegte Real, dank Hugo Sanchéz, gegen Roter Stern, und dank der Auswärtstore, war Real tatsächlich weiter. Leo Beenhakker, das ist sicher, ist in Spanien immer noch ein gern gesehener Gast, denn, wenn ein Trainer Erfolge durch Spektakel lieferte, wird dieser noch heute gefeiert, und wie ein Special Guest empfangen. Beenhakker, später ein Weltenbummler, feierte jüngst seinen 81. Geburtstag.

(https://de.wikipedia.org/wiki/Leo_Beenhakker )

Wir haben hier Auszüge in unserem Archiv gefunden, als es noch kein Internet gab. Immer wieder freuen wir uns, beim Durchstöbern alter Fachliteratur, dass manche Berichte irgendwie nie alt werden.

Und, gleich hinter Beenhakkers Auslassungen im Interview, fanden wir die Lehr-Trainings-Konzeption, zusammengefasst für eine WFV-Fortbildung – nur, sind wir uns nicht mehr sicher, ob die Zettelchen von Hansi Kleitsch oder Wolfgang Kopp gewesen sind, die uns aber zugesteckt wurden…

Hansi Kleitsch nur nebenbei, nahm einst den jungen Thomas Tuchel beim VfB in der A-Jugend als Assistenztrainer unter seine Fittiche, heute ist Kleitsch ein angesehener Scout. Thomas Albeck wiederum, der uns zum Juniorentrainer ausgebildet hat, ist leider viel zu früh verstorben (haben wir hier auf Checkfussballberater.de auch thematisiert).

Der offensive niederländische Fußballgeist, über Rinus Michels, Leo Beenhakker, Johan Cruyff sowie Van Gaal, wurde auch im damaligen WFV-Lehrstab propagiert. Oder wie der Schweizer Nachwuchsfußball, viele kleine Spielfelder, im 3 gegen 3 oder vier gegen vier, versprachen viele Ballkontakter – und natürlich, freute man sich über Siege, und wuchs aber auch an Niederlagen – von wegen, die Kinderseelen würden leiden…

Sein Wort und Fachwissen hatte und hat immer noch Gewicht…

Fußball-Ansichten und Lifestyle? Worte, die es in sich haben, und wohl sehr viel über die Jungstars von heute aussagen. Früher war sicher nicht alles besser – aber Respekt und Tiefe vor dem Menschen und den Gegnern, war sicher gegeben. Und immer wieder die Frage: Was machen eigentlich die Fußballberater?

Ja, einen „Miro“ Klose muss man nicht mehr vorstellen, und, es bleibt ihm zu wünschen, dass der ehemalige Nationalspieler und Weltmeister, Klose, im Trainerberuf wirklich Fuß fasst, sich nicht nur von (Miss-)Erfolgen leiten lässt, denn, alles ist relativ. Viel wichtiger, dass solch ein bodenständiger und erfolgreicher Spieler, den Talenten und Profikickern noch viel mehr für das Leben mitzugeben weiß… Darauf kommt es nämlich an.

Auch im Hinblick, auf all die Skandale, derzeit im italienischen Fußball, aber sicher auch immer wieder im deutschen und europäischen Fußball (wenn auch unter der Decke gehalten), wozu also Wettskandale und Glücksspiele, teils auf das eigene Match, auf erhaltene Gelbe Karten, oder auf andere Resultate, wenn man doch das GLÜCK hat, sein Hobby zum Beruf gemacht zu haben. Klar, im Business Fußball, mag der Druck mitunter auch große sein, doch wer es, wie Klose schafft, den, nein, seinen Sport zu lieben, genauso, wie einst als Kind, der benötigt nicht noch mehr Geld, und schon gar nicht einen weiteren „Kick“, der den Einzelnen tatsächlich ins gesellschaftliche Abseits manövrieren kann…

  • Auf diesem Blog schon oft thematisiert – es gibt „solche, und solche“ Spielerberater – nur, wo sind sie, wenn man sie tatsächlich braucht, wenn verschieden Verlockungen gegen eine Langeweile an der Tür oder auf dem Handy anklopfen…?
  • Denkt mal drüber nach.

„Miro“ Klose, genialer Lieblingsspieler und Goalgetter bei Lazio!

Wie auch immer, Miroslaw Klose benennt, was zu benennen ist. Wofür brennen die Kicker von heute noch?

Miro, der auch für Lazio Rom in Italien kickte, war bei all seinen Stationen absoluter Publikumsliebling – nicht nur wegen seinen Topleistungen, sondern vor allem als, MENSCH !

Kampf-der-Systeme? In loser Reihenfolge stellen wir Spielformationen vor – quasi jeder Trainer, von ganz Oben bis hinunter in die Amateurligen, setzt sich mit ihnen auseinander…heute: Das 4-3-2-1, und was Ancelottis Weihnachtsbaum damit zu tun hat!

Oh Tannenbaum, oh Weihnachtsbaum, wie schön ist Deine Aufstellung…

Man sagt, es sei eine der etwas ungewöhnlicheren Formationen, das 4-3-2-1, blüht erst mit einem Team aus echten Mittelfeldspielern auf. Diese Weihnachtsbaum-Aufstellung, beziehungsweise, diese 4-3-2-1-Formation, trägt den Namen tatsächlich wegen ihrer erkennbaren Form auf dem Platz, von hinten nach vorn, von unten nach oben (breit nach eng, oder zur Tannenbaumspitze). „Mister“ Carlo Ancelotti gilt als Initiator und Erfinder dieses Systems, wobei, jedes System wurde in den vergangenen Jahrzehnten schon mehrmals gespielt. Aber Carlo Ancelotti hat das System wiederbelebt und richtig einstudieren lassen – sämtliche Erfolge und Champions-League-Siege, bauten auf dieses System auf – und wir haben auf Checkfussballberater.de bereits über Ancelotti und dessen Erfolgssysteme, bei Milan, sowie bei Real und den Bayern, berichtet. ( Das 4-3-2-1 ist ein System, welches von viel positioneller Rotation geprägt ist und viele Möglichkeiten dafür eröffnet. Je nach Spieler und Anweisungen gibt es dabei viele Wege, es umzusetzen. Carlo Ancelotti gewann mit der Tannenbaum-Formation die Champions League 2007, doch heutzutage wird es eher selten eingesetzt. )

RUND – Das Fußballmagazin – Home (rund-magazin.de) (https://www.rund-magazin.de/news/1474/76/Carlo-Ancelotti-zum-FC-Bayern/ )

Die schmale Weihnachtsbaumform bietet in zentralen Bereichen einen zahlenmäßigen Vorteil und erleichtert dem Team, das diese Formation einsetzt, ein schnelles Vorankommen mit einem schnellen Doppelpassspiel und vielen (einstudierten) Dreieckspässen. Das Team, das dies am effektivsten nutzte, war Spanien; Tatsächlich gewannen sie damit 2010 die Weltmeisterschaft.

Ancelottis „Albero di Natale“, ein wirklich aufschlussreiches Buch…

Auch der FC Barcelona unter Pep Guardiola und die spanische Nationalmannschaft nutzten diese Formation gekonnt, wechselten nach Belieben die Positionen und verwehrten dem Gegner den Ballbesitz. Aber es waren letztendlich wieder Team-Manager und Trainer, wie Jose Mourinho, die den Tiki-Taka-Fußball schließlich mit defensiven Taktiken und Kontern vernichteten, aber selbst auch immer wieder auf ein 4-3-2-1 setzten, jedoch anders interpretiert.

  • Ein Blick auf das Mittelfeld vor der Viererkette in der Abwehr: es befinden sich die drei zentralen Mittelfeldspieler vor der Viererkette, wodurch der Fokus in dieser Formation im Zentrum des Spielfeldes besteht. In der Defensivphase ziehen sie sich zurück und sorgen dafür, dass zwischen ihnen und der Verteidigung möglichst wenig Platz für den Gegner ist. Die lateralen Mittelfeldspieler müssen darauf auch achten, dass der Raum zwischen Außen- und Innenverteidiger nicht Pässe in die Schnittstellen penetriert wird. Wird ein Außenverteidiger in ein 1-gegen-1-Duell verwickelt, so kümmern sie sich, um den Raum, der Außenverteidiger hinter sich unbesetzt lässt. Im Ballbesitz sorgen sie hauptsächlich für eine numerische Überzahl im zentralen Korridor. Die Spieler können aber auch positionell rotieren, beispielsweise kann sich ein lateraler Mittelfeldspieler offensiver orientieren, während die restlichen zwei eine Doppelsechs bilden. Geschieht dies jedoch nicht, bildet das Dreier-Mittelfeld gemeinsam mit den zwei Innenverteidigern eine solide Restverteidigung, während sich die Außenverteidiger am Flügel in die Offensive miteinbringen.

Carlo Ancelotti, nicht nur bei Milan, sondern auch bei Real Madrid mega-erfolgreich.

Calcio al dente: Neuer Trainer, neues (Spiel-)Glück? Immer wieder ploppen in Italien leider die gleichen Krisen und Affären auf – irgendwie neigen ein paar aufstrebende Toptalente und Profis zum monetären Glücksspiel, was ihnen ja verboten ist! Zaniolo, Tonali und Fagioli sind im Fadenkreuz… (Angemerkt: Welche Rolle spielen eigentlich die Berater?)

Und ewig grüßt das Murmeltier – ausgerechnet im Trainingslager vor dem Qualifikationsspiel gegen Malta, kamen die Finanzhüter und Polizisten investigativ ins Trainingslager, um Nicolo Zaniolo, und Sandro Tonali, zu verhören. Beide seien aufgeflogen, genauso wie Juves aufstrebender Star, Nicolo Fagioli, erhebliche Summen, in Millionenhöhe, auf Glücksspielplattformen, gesetzt zu haben, und das gar öfter.

Pure Langeweile, Größenwahnsinn, Sucht, oder einfach nur Dummheit, was ist nur los? Wohl von allem etwas. Es ist tragisch, denn seit Jahren gilt das Gesetz, dass sich Sportler, Fußballer, nicht am Glücksspiel beteiligen sollen – und schon gar nicht, auf, so wird gemunkelt, schwarz geführten Plattformen.

Man will es kaum begreifen, dass es kickende Millionäre nötig haben, sich hier noch um weitere Summen zu betätigen, und, WEM gehen sie da nur auf den Leim?

  • Ohne tiefer in diese Sphären zu tauchen, bleiben doch ein paar Fragen, und es war eine (professionelle) Wohltat, wie unaufgeregt, obwohl ihm der Fall ein paar unruhige Stunden bescherte, Nationaltrainer Luciano Spalletti auf der Pressekonferenz und im Training agierte. Er nahm das Feuer raus, schütze gar die Beschuldigten, sagte aber auch: „Uns blieb gar keine andere Wahl, als die Spieler, Zaniolo und Tonali, nach Hause zu schicken, damit sie aktiv zur Aufklärung beitragen können…“
  • Trainer Spalletti, der zwar emotional sein kann, aber Dinge auch ruhig einordnen kann, nahm die Spieler nun nicht komplett in Schutz, meinte aber, man müsse ihnen immer auch Chancen in der Zukunft einräumen. Und dann sagte er zurecht, auch als Warnung an alle Profis in besonderer Stellung: „Die Spieler müssen sich bewusst sein, dass sie als Vorbilder immer im Blickpunkt stehen – auch im Blickpunkt derer, die es nicht so gut mit ihnen meinen. Es gibt „lüsterne und schadenfreudige“ Schakale, die auf solche Fehler warten“, und auch Fallen stellen. So flog auch alles auf, weil ein ehemaliger Papparazzo, Fotograf und Boulevardjournalist, Tipps gesteckt bekam, und mit diesen Meldungen und Veröffentlichungen selbst auch Geld machte, und nun im Mittelpunkt steht. Seine Quellen wiederum schützt er natürlich, und es stecken wohl noch mehr Spieler drin, in diesem Glücksspiel-Schlamm…
  • Ähnlich wie Calciopoli anno 2005 und 2006, als etliche Dinge aufgeflogen waren, ebenfalls Bestechungen und Wettskandale, sieht es nun auch aus. Immerhin, die Squadra Azzurra wurde trotz des Skandals Weltmeister in Deutschland.
  • Ironie des Schicksals diesmal im Trainingslager, dass ausgerechnet Gigi Buffon, in seiner neuen Rolle als Delegationsleiter, die „Sünder“ in den Saal führen musste, wo sie verhört wurden. Zur Erinnerung, Gigi Buffon gestand selbst vor Jahren, dass er Spiele abhängig, viel Geld gesetzt und auch verloren habe…
  • UND wir führen an: Welche Rolle spielen eigentlich die Agenten und Berater, dass sie von alldem nichts mitbekommen?? Oder waren sie gar involviert?
    • Schlimm genug, wenn Spielerberater von alldem gar nichts mitbekommen – wie nehmen sie dann nur ihren Job wahr?
  • Diese Frage muss erlaubt sein, und in etwa zielte auch Luciano Spalletti in diese Richtung, von wem sind die Profis umgeben? Und ja, es gibt Personenkreise, die auf solche Fehler und Skandale nur warten…
  • Am Samstagabend, nach all den Rumors, führte die Squadra Azzurra dann dennoch mit 3:0 gegen Malta, und, wie Luciano Spalletti das Team bereits eingeschworen hatte: „Jeder Spieler müsse sich im Klaren sein, dass er Italien, nicht nur im eigenen Lande, sonders auch überall in Europa vertrete, wo viele ausgewanderte Italiener seit Jahren leben…!“ Vorerst also, könnten auch Zaniolo und Tonali ersetzt werden.

Fußball-Porträts und Biographien: Der ehemalige rumänische Profispieler und Fußballlehrer Attila Kun ist immer aktiv! Diesmal im Sinne der Gesundheit. Ein ‚Atti‘ rastet und rostet eben nicht!

Kurz, in der Daimlerstadt Schorndorf, kommt man an Attila ‚Atti‘ Kun, nicht vorbei. Der heuer 74-Jährige, kann auch jungen Menschen noch was vormachen, ja, vorturnen…

Viele, auch meiner Generation, erinnern sich an Atti, hat er uns doch beim VfL, später der SG Schorndorf, gut und erfolgreich trainiert, und Ball und Gegner laufen lassen.

◾⚽ Außerdem berichteten Wir auf Checkfussballberater.de bereits über Attila Kun, und vor zwei Jahrzehnten in der Heilbronner Stimme genauso.

Attila Kun ist ein absoluter Sportsmann und Fußball-Experte…

[https://checkfussballberater.de/trainer-biographie-mit-professionalitaet-und-gelassenheit-junge-spieler-formen-clubs-retten-und-modern-spielen-lassen-attila-kun-ist-der-garant-dafuer/]

◾⚽ HIER NUN EIN ANDERER ARTIKEL von heute, 09.10.23, in den Schorndorfer Nachrichten.

( https://epaper.zvw.de/webreader-v3/index.html#/850426/8 )

>> „Pelé ist und bleibt mein Vorbild“
Von unserem Redaktionsmitglied Yvonne Weirauch
In Ru­mä­ni­ens Fuß­ball­welt ist At­ti­la Kun ein Held: Der ehe­ma­li­ge Na­tio­nal­spie­ler hat in Schorn­dorf Fuß ge­fasst und ist Do­zent an der VHS
Schorn­dorf.

„Lang ist’s her, als ich Sie das letz­te Mal fo­to­gra­fiert ha­be“, er­freut be­grü­ßt ZVW-Fo­to­graf Ralph Stei­ne­mann sein Ge­gen­über At­ti­la Kun. Der 74-Jäh­ri­ge nickt: „Das war 1994 und 1999.“ Re­dak­teu­rin und Fo­to­graf sind glei­cher­ma­ßen be­ein­druckt: Was für ein Ge­dächt­nis. Den fuß­ball­af­fi­nen Le­se­rin­nen und Le­sern könn­te der Na­me At­ti­la Kun ein Be­griff sein: Der Se­ni­or ist ein ehe­ma­li­ger ru­mä­ni­scher Fuß­ball­pro­fi, hat rund 261 Spie­le in der höchs­ten ru­mä­ni­schen Fuß­ball­li­ga, der Di­vi­zia A, be­strit­ten, war au­ßer­dem als Trai­ner ak­tiv und hat auch in Schorn­dorf sei­ne fuß­bal­le­ri­schen Spu­ren hin­ter­las­sen. Seit 2020 ist er Do­zent für Was­ser­gym­nas­tik und Rü­cken­fit­ness an der Volks­hoch­schu­le Schorn­dorf.


Rü­cken­fit­ness mit klas­si­scher Mu­sik

„Wir sind froh, dass wir At­ti­la Kun in der VHS ha­ben“, sagt Car­men Wirth (Fach­be­reichs­lei­tung Kunst, Ge­sund­heit, Ku­li­na­ri­sches) und sie gibt zu: „Uns war er als ru­mä­ni­scher Fuß­ball­na­tio­nal­spie­ler nicht be­kannt.“ Sei­ne Kur­se sei­en bei den Teil­neh­mern sehr be­liebt. Das Be­son­de­re am Rü­cken­kurs: Klas­si­sche Mu­sik kommt zum Ein­satz. „Ich fin­de es wich­tig, dass man vor und nach dem Trai­ning zur Ru­he kommt“, ist die ein­fa­che Er­klä­rung, war­um der di­plo­mier­te Fuß­ball- und Sport­leh­rer die­se Me­tho­de ein­setzt. Sei­ne Kurs­teil­neh­mer sei­en zwi­schen 30 und 90 Jah­re alt, so­wohl beim Rü­cken­fit­ness wie auch bei der Was­ser­gym­nas­tik – „da wird das Ge­dächt­nis mit ko­gni­ti­ven Übun­gen gleich mit­trai­niert“.
Mit Lei­den­schaft er­zählt At­ti­la Kun von sei­ner Tä­tig­keit als Do­zent, aber noch viel emo­tio­na­ler wird es, wenn der Sport­ler auf sei­ne Fuß­ball­kar­rie­re zu­rück­blickt. Vor­ne­weg macht er sei­ne Mei­nung über das heu­ti­ge Fuß­ball­ge­schäft deut­lich: „Das ist kein Sport mehr, son­dern ei­ne In­dus­trie. Zu mei­ner Zeit un­denk­bar, dass ein Spie­ler meh­re­re Mil­lio­nen Eu­ro wert sein soll.“ Fritz Wal­ter oder Franz Be­cken­bau­er hät­ten zu da­ma­li­gen Zei­ten viel­leicht ein Drit­tel des­sen ver­dient, was heu­te gang und gä­be sei.

Schon mit fünf Jah­ren sei Kun vom run­den Le­der fas­zi­niert ge­we­sen: „Von mor­gens bis abends ha­ben wir auf der Stra­ße oder in Parks Fuß­ball ge­spielt – ne­ben der Schu­le halt“, be­rich­tet er. Sein zwei Jah­re äl­te­rer Bru­der ha­be ihn mal zu ei­nem Trai­ning mit­ge­nom­men: „Nur für die­se Mann­schaft war ich noch zu klein.“ Bei ei­nem an­de­ren Ver­ein hat es dann schlie­ß­lich ge­klappt, und zwar gleich so, dass „ich hö­her ein­ge­stuft wur­de, weil der Trai­ner sag­te, ich hät­te gro­ßes Ta­lent“.

Seit er 16 Jah­re alt war, sei er ei­gent­lich stän­dig un­ter­wegs ge­we­sen. Mit et­wa 20 Jah­ren kam Kun in den Ka­der der ers­ten Mann­schaft sei­nes Hei­mat­ver­eins Cri­sul Ora­dea, der sei­ner­zeit in der zwei­ten ru­mä­ni­schen Li­ga spiel­te. In der Sai­son 1967/68 wur­de er zum Stamm­spie­ler und stieg mit sei­ner Mann­schaft als Zweit­plat­zier­ter auf. „Ich ha­be ei­ni­ge Sta­tio­nen durch­ge­macht“, sagt der sport­li­che Ren­ter, der einst mit 31 Jah­ren als der jüngs­te Trai­ner der ers­ten ru­mä­ni­schen Li­ga galt und noch heu­te in Ru­mä­ni­en als Fuß­ball­star auf der Stra­ße an­ge­spro­chen wird. „Zwi­schen 1972 und 1976 ha­be ich ins­ge­samt 21 Spie­le für die ru­mä­ni­sche Na­tio­nal­mann­schaft be­strit­ten“, sagt er mit Stolz. Und er fügt an: „Ich war der ers­te ru­mä­ni­sche Spie­ler, der ge­gen Ar­gen­ti­ni­en ein Tor ge­schos­sen hat – das war 1971 bei ei­nem Vor­be­rei­tungs­spiel.“
Auf­stieg und Ab­stieg – al­les mit­er­lebt

Kun war im Jahr 1970 zum ru­mä­ni­schen Spit­zen­klub UTA Arad ge­wech­selt. Zum En­de der Sai­son 1970/71 wur­de er Cri­sul Ora­dea aus­ge­lie­hen und half mit, den Wie­der­auf­stieg zu schaf­fen. Kun kehr­te nach Arad zu­rück. Die Spiel­zeit 1971/72 schloss er als Vi­ze­meis­ter ab und zog mit sei­nem Team ins Vier­tel­fi­na­le des UE­FA-Po­kals ein, schied dort aber ge­gen den spä­te­ren Sie­ger Tot­ten­ham Hot­spurs aus. In den bei­den fol­gen­den Spiel­zei­ten ver­pass­te er den Ein­zug in den Eu­ro­pa­po­kal. Mit 13 To­ren in der Sai­son 1973/74 er­reich­te er sei­ne bes­te Tref­fer­quo­te in der Di­vi­zia A.
Der Fuß­bal­ler kehr­te dann 1974 nach Ora­dea zu­rück. Sein frü­he­rer Klub, der mitt­ler­wei­le als FC Bi­hor an­trat, spiel­te wie­der in der Di­vi­zia B. Er half mit 15 To­ren mit, ins Ober­haus zu­rück­zu­keh­ren. Nach zwei Plat­zie­run­gen im Mit­tel­feld fiel der Klub in der Sai­son 1977/78 in den Ab­stiegs­kampf zu­rück, schaff­te aber den Klas­sen­ver­bleib. Ein Jahr dar­auf folg­te je­doch der aber­ma­li­ge Ab­stieg. Nach­dem zwei­mal der Auf­stieg ver­passt wor­den war, stieg Kun im Jahr 1982 mit sei­ner Mann­schaft zum drit­ten Ma­le auf. Nach zehn Tref­fern schaff­te er den Klas­sen­er­halt. An­schlie­ßend be­en­de­te er sei­ne ak­ti­ve Lauf­bahn.
Trai­ner beim da­ma­li­gen Ver­ein VfL Schorn­dorf (heu­te SG)
1985 kam At­ti­la Kun mit sei­ner Frau nach Deutsch­land, die da­mals sie­ben­jäh­ri­ge Toch­ter blieb bei Kuns Schwie­ger­mut­ter und kam erst spä­ter nach Deutsch­land nach. „Erst nach zehn Mo­na­ten wa­ren wir ein­ge­bür­gert“, er­in­nert sich der Ex-Fuß­ball­pro­fi. Die Fa­mi­lie hat­te durch die Ver­wandt­schaft im­mer ei­nen Be­zug zur Daim­ler­stadt. Sport­lich ging es für ihn wei­ter – denn, so sagt es Kun selbst, nur fürs Aus­ru­hen sei er nicht ge­schaf­fen, er müs­se im­mer in Be­we­gung sein. Dank­bar ist er den da­ma­li­gen Ver­ant­wort­li­chen des VfL Schorn­dorf (heu­te die SG) noch heu­te: „Sie ha­ben mei­ner Frau und mir sehr ge­hol­fen, so dass wir in Schorn­dorf gut Fuß fas­sen konn­ten.“ Sechs Jah­re ha­be er ak­tiv im Ver­ein ge­spielt. Dann war er Spie­ler­trai­ner der ers­ten Mann­schaft und ne­ben­bei auch noch Ju­gend­coach.

Spä­ter ar­bei­te­te er bei ver­schie­de­nen un­ter­klas­si­gen Teams, ehe ihn der Lan­des­li­gist SV Fell­bach an­heu­er­te. Den Club führ­te Kun an die Ta­bel­len­spit­ze. Im Jahr 1995 er­warb Kun sei­ne Fuß­ball­leh­rer­li­zenz an der Deut­schen Sport­hoch­schu­le Köln. Mit Ex-Pro­fis wie Lo­thar Wölk, Char­ly Kör­bel, Nor­bert Mei­er und Tor­wart-Le­gen­de To­ni Schu­ma­cher sam­mel­te er Er­fah­run­gen an der Sport­hoch­schu­le. Als der Na­me To­ni Schu­ma­cher fällt, er­gänzt Kun: „Al­le zehn Fin­ger sind bei ihm krumm – kaum vor­stell­bar. Aber er hat­te so vie­le Frak­tu­ren – nicht durch die Bäl­le, die er ge­hal­ten hat, son­dern eher durch die Schlä­ge und Trit­te, de­nen er stand­hal­ten muss­te, wenn er den Ball nicht mehr los­ließ.“ Wel­che Ver­let­zun­gen At­ti­la Kun weg­ste­cken muss­te? Ei­ne Knie­ver­let­zung, die er sich in ei­nem Spa­ni­en­spiel zu­ge­zo­gen hat­te, sei das Här­tes­te ge­we­sen. „An­sons­ten mal klei­ne­re Nar­ben am Kopf und ei­ne ge­bro­che­ne Na­se.“ Sein Vor­bild? „Pelé – er ist und wird es im­mer blei­ben. Er war ein­ma­lig in der Tech­nik und in der Ge­schwin­dig­keit – egal ob mit dem Kopf oder mit dem Fuß.“
Spa­ni­en und Frank­reich: Die liebs­ten Rei­se­zie­le

Ger­ne blickt At­ti­la Kun auch auf die Zeit in Kon­stanz zu­rück. Bis Som­mer 2010 be­treu­te er die A-Ju­gend des FC Kon­stanz, ehe er Trai­ner der ers­ten Mann­schaft in der Lan­des­li­ga wur­de. Nach sie­ben Spiel­ta­gen wur­de er je­doch wie­der ent­las­sen. Ne­ben­bei ar­bei­te­te er als Spie­ler­be­ra­ter. Der letz­te Ver­ein, den der Fuß­bal­ler trai­nier­te, war der FC Öh­nin­gen-Gai­en­ho­fen in der Be­zirks­li­ga Bo­den­see. Mit 74 Jah­ren kann der ak­ti­ve Läu­fer nicht still sit­zen – was er in sei­ner frei­en Zeit am liebs­ten macht? Die Som­mer­mo­na­te hält er sich näm­lich im­mer frei und gibt kei­ne Vhs-Kur­se. „Ich rei­se sehr ger­ne mit mei­ner Frau – am liebs­ten nach Spa­ni­en und Frank­reich.“
Ger­ne be­su­che er auch sei­ne Toch­ter, die in Ber­lin lebt. Und sein En­kel­sohn? Spielt er mit sei­nen acht Jah­ren auch schon Fuß­ball? At­ti­la Kun lacht lie­be­voll: „Sa­gen wir es so: Er spielt aus Spaß, und be­wegt sich gut, aber sein Ta­lent liegt eher im Ge­schich­ten­er­zäh­len und Schrei­ben.“
– Der frü­he­re ru­mä­ni­sche Fuß­ball­pro­fi At­ti­la Kun ist an der Volks­hoch­schu­le Schorn­dorf Do­zent für Was­ser­gym­nas­tik und Rü­cken­fit­ness. Fo­to: Stei­ne­mann

Fußball-Porträts, und Biographien: Ein schwäbischer Italiener, der auch als Fußball-Networker gilt. Giuseppe Iorfida, einst selbst ein Goalgetter, hat als Trainer noch viel vor. Und, von ihm kann man auch erfahren, wie sich ein Sportler gut ernähren kann und auch sollte…

Zugegeben, manchmal geht es so schnell – dass selbst wir hier, auf Checkfussballberater.de, nicht immer hinterherkommen. Das Interview war längst fertig und bereits gegeben, da zog der TV Echterdingen ganz unerwartet die Reißleine. Klar, auch im Amateurfußball-Breitensport, ziehen die gleichen Mechanismen wie im Profifußball – fehlen die Punkte, und es stagniert, muss oft der Trainer daran glauben. Nichtsdestotrotz, das entnehmen wir dem Text des Redakteurs und Fachmanns im Artikel, Franz Stettmer, kam diese Entlassung des Aufstiegstrainers, Giuseppe Iorfida, doch unerwartet! Dass es die Fußball-Verbandsliga in sich hat, wusste jeder, und man kann „Mister“ Iorfida auch nicht vorwerfen, er habe das Team verloren, oder gar aufgegeben.

Im Gegenteil, nah dran am Team, wusste der schwäbischitalienische Fußballtrainer (mit der DFB-A-Lizenz) genau, wo er die Stellschrauben nachjustieren musste. Vielleicht kann man auch sagen, oder aus dieser Konstellation lernen, dass sich der Sportdirektor und Kaderplaner(?) in einem Club, stets in engem Austausch mit dem Chefcoach befinden sollte. Und, man sollte sich offen austauschen, am Ende geht es immer ums Team und dessen Erfolge. Wie dem auch sei, Giuseppe Iorfida war und ist mit sich im Reinen, das zeigt auch das Interview, das wir noch Tage vor seiner Entlassung führten. Dafür, sich Zeit genommen zu haben, danken wir Iorfida sehr. Und er gab uns wirklich tiefe Einblicke in die Tätigkeit eines Trainers, und über sein Wissen als hauptberuflicher Ernährungsberater.

Iorfida, selbst immer aktiv, fordert das auch von seinen Teams ein.

Checkfussballberater.de: Hallo Giuseppe, wo erreiche ich Dich gerade?

Giuseppe Iorfida: Um ehrlich zu sein, sitze ich gerade in meinem Studio in Berglen, wo ich gleichzeitig auch seit knapp acht Jahren wohne.

Wie siehst Du die Lage momentan in der Fußball-Verbandsliga (TV Echterdingen befindet sich als Neuling auf den Abstiegsrängen), für Dein Team des TV Echterdingen, aber auch die Liga mit den 16 Teams selbst?

Die Verbandsliga ist eine unheimlich starke und ausgeglichene Liga. Es ist im Endeffekt eine Liga zwischen Profibereich und Amateurbereich. Hier sind schon dann auch einige Spieler versammelt, die schon im Profibereich gespielt haben und genau diese müssen dann aber auch Gas geben um noch mithalten zu können.

Ihr seid in Relegationsspielen souverän aufgestiegen, die Kenner der Szene sprachen von einem konditionsstarken und taktisch variablem Team. Wie würdest Du, Giuseppe, Deine Philosophie und Handschrift beschreiben?

Es gibt ja immer zwei Hauptphasen in einem Spiel (im Detail gar vier) – das Spiel, wenn man den Ball nicht hat, und die Phase wenn man im Ballbesitz ist. Gegen den Ball will ich, dass in Ballnähe keine Passwege geschlossen werden, sondern, der Ballführende attackiert wird. Die Restverteidigung muss sich ebenso dementsprechend verhalten, um keine Lücken zuzulassen. Sprich, das Verhalten gegen den Ball ist immer ein Mannschaftsverhalten. Wenn wir den Ball haben möchten, wir ihn dann aber auch nicht freiwillig abgeben. Menschen, die mich kennen, oder bei uns mal zugeschaut haben wissen, dass meine Mannschaften aber auch sehr gerne Fußball spielen, das dauert allerdings auch seine Zeit, bis die Prinzipien mit dem und am Ball, tatsächlich ankommen.

Wie wichtig ist es, dass die Spieler die Vorgaben ernst nehmen und umsetzen, Du warst ja selbst ein herausragender Stürmer und Torschütze, bekannt im Rems-Murr und Ostalbkreis. Hilft das, als Trainer sofort anerkannt zu sein? Spielst Du im Training noch selbst mit?

Also selbst mitspielen?, eher selten! Ich bin 42, und habe schon ein paar Defizite mittlerweile. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass, wenn man eine gute Vergangenheit als Spieler hatte, das allgemeine Vorvertrauen stärker ausgeprägt ist. Außerdem hilft es sehr, sich in gewissen Situation, menschlich oder sportlich, in die Spieler hineinversetzten zu können, um nicht über zu reagieren, oder im anderen Fall, nicht zu soft zu sein. Naja, die Vorgaben sollte man schon umsetzen. Das Trainerteam macht sich schließlich einige Gedanken im Hinblick auf den nächsten Gegner, und hat den Blick für das Große und Ganze – der Spieler meistens nicht! Mit Ball, das sage ich immer wieder – seid als Team kreativ, aber auch zielstrebig – sprich, mit Ball gibt es vielmehr Freiheiten als gegen den Ball.

Worin liegt nun der Schwerpunkt in der recht starken Verbandsliga? Wie wollt Ihr wieder Boden gut machen?

Das wären nun erst einmal Fünf Euro ins Phrasenschwein – wer hinten keine Tore bekommt, muss demnach auch weniger schießen – das ist schon das Ziel! Das dies aber nicht so einfach ist, zeigt sich ja überall. Erst einmal müssen wir alle gesund bleiben. Ich bin durchaus der Meinung, dass wir in allen Spielen bisher (gegen Oberensingen ausgenommen), mehr als konkurrenzfähig waren. Mit dem nötigen Spielglück (Anm. gegen Hall in der 87. Minute verloren – Fellbach zu zehnt nahe am Ausgleich gewesen usw.), hätten wir jetzt schon drei bis fünf Punkte mehr. Und das macht, wir haben nun sechs Spieltage hinter uns, sehr viel Mut. Wir sind bisher immer aus allen schwierigeren Phasen, als Team herausgekommen, und das werden wir auch dieses Mal, davon bin ich überzeugt, ich kenne meine Spieler. Das Spiel gegen Türkspor Neckarsulm war schon richtig gut vor zwei Tagen. (In der vergangenen Woche also!)

Du bist zudem bekannt dafür, stets mit unterklassigen Low-Budget-Clubs und mit jungen Spielern erfolgreich gewesen zu sein. Worauf kommt es im Amateurfußball an, um erfolgreich zu sein?

Naja, ein paar Euro haben wir dann schon zur Verfügung, auch bei uns in Echterdingen. Aber ja, es stimmt, im Vergleich zu anderen Vereinen in dieser Liga – ist es dann schon eher ‚Low Budget‘. Es kommt aber immer darauf an, Spieler zu verpflichten, die noch etwas erreichen wollen, die sich auch weiterentwickeln wollen, die zuhören, die auch umsetzen wollen, all unsere Vorgaben, und natürlich auch das notwendige Potential mitbringen. Das richtige Potential heißt auch nicht, dass sie unbedingt nur im Alter zwischen 18 und 20 sein müssen. Wenn ich mir überlege wie die Ausgangslage bei Spielern, wie Bey, Dölker, oder Miller, und genauso bei Müller, sowie Gerxhaliu war, dann konnte man nicht unbedingt sagen, die starten durch – aber man braucht – ohne mich jetzt selber loben zu wollen – ein Gespür dafür, wer sich entwickeln könnte, und natürlich das Auge, welche Spieler den Kader weiterbringen.

Wonach orientierst Du Dich als Trainer? Trainerlegenden, oder internationalen Ligen? Was ist Dein bevorzugtes Spielsystem?

Nein, einen Trainer, an dem ich mich orientiere, gibt es nicht. Wir spielen in Echterdingen oft ein 1-5-3-2, aber jetzt, wie gegen Türkspor zum Beispiel ein 1-4-4-2. Ich bin der Meinung, fixe Spielsystem sind nicht so wichtig – es ist viel wichtiger, wie Du sie interpretierst, und wie Du Sie mit Leben und Spielfreude füllst. Es heißt ja auch – Fußballspiel… und außerdem kommt es auch immer wieder auf das Spielermaterial an.

Als Uefa-A-Lizenz sowie Youth-Pro-Trainer(?), besuchst Du ja regelmäßig Trainerkongresse – welche Erkenntnisse hast Du zuletzt gewonnen?

Ich war zuletzt auf dem ITK (Internationaler Trainer Kongress) in Bremen. Das waren drei ausgezeichnete Tage, echt super organisiert. Man bekam wieder einiges geboten. Leider war der Netzwerkfaktor dieses Mal etwas geringer, weil der Termin und auch die Lage, hoch oben im Norden, etwas ungünstig für viele Teilnehmer war. Dieses Mal ging sehr viel um Trainingsformen und Inhalte. Hier habe ich mich zudem in vielen Bereichen bestätigt gefühlt, und habe auch einiges mitnehmen können. Das Thema „Spielformen in kleinen Gruppen“ – das war für mich der Hauptgrund, auch die unserer Fitness, in den Relegationsspielen zum Aufstieg.



Interessant ist ja auch, dass Du ausgebildeter Ernährungsberater bist. Viele Trainer, u. a. Thomas Tuchel, setzen ja auf professionelle Köche und Berater, was die Ernährung betrifft. Für eine legitime Leistungssteigerung und die Gesundheits- oder Verletzungsprävention. Wie siehst Du das? Und, sind Deine Spieler offen für Tipps aus Deinem Bereich?

Definitiv! Ich glaube hier sind wir mittlerweile im Rahmen unserer Möglichkeiten gut versorgt. Natürlich für mich nie ganz zufriedenstellend, aber ich glaube das wäre in der Verbandsliga auch zu viel verlangt. Außerhalb der Trainings- und Spielzeit fragen mich die Spieler schon einiges, und ich helfe Ihnen dabei immer gern. Ich muss aber auch festhalten, dass ich als Cheftrainer nicht zu viel vermischen möchte. Ich bin ihr Trainer, und bin in erster Linie für die Aufstellung verantwortlich. Im Profibereich wiederum, ist es in meinen Augen ein „No-Go“, da nicht darauf zu achten. Der Körper ist das Kapital jedes Profisportlers und die äußeren Einflüsse haben sich extrem ins Negative entwickelt – auf der anderen Seite ist zeitgleich die körperliche Belastung gestiegen. Hier das nötige Wissen, von Experten nicht zu nutzen, aber auf der anderen Seite Millionen von Euro zu verdienen, oder für nebensächliche Dinge auszugeben, bzw. viele Euros für Dinge auszugeben, die nicht unmittelbar mit der Leistungssteigerung der Spieler zu tun haben, halte ich für mich persönlich, mehr als fragwürdig

Was wären denn die wichtigsten Ernährungstipps für Amateursportler?

Da kann ich echt empfehlen, meine Videos, die ich gemeinsam mit Nino Rizzo aufgenommen habe, und auf Youtube anzuschauen, da wird eigentlich vieles beantwortet. Aber, ein paar Dinge, mit genug trinken und den Elektrolythaushalt 24 – 36 Stunden vor dem Spiel aufzuladen, wäre schon der erste Schritt getan. Außerdem natürlich die Kohlenhydratspeicher zu füllen. Wie man das allerdings macht – das ist die wichtige Frage.

Und, Was sind dann die absoluten Todsünden?

Ganz klar, zu wenig zu trinken! Vor allem Wasser. Dass man meint, mit Zuckergetränken, ohne Namen zu nennen, kurz vor dem Spiel oder auch ein bis zwei Stunden davor, den Haushalt füllt bzw. stärkt. Das ist natürlich total konträr, finden aber manche Spieler normal…

Deine Ziele, vielleicht den Fußballlehrer absolvieren?

Der Fußballlehrer ist natürlich für viele das Ziel. Für mich auf jeden Fall jetzt nicht das primäre oder nächste Ziel. Weil ich aktuell mit meiner Vita noch nicht zugelassen werde, und jetzt natürlich noch erfolgreich sein will in Echterdingen, mit der Mannschaft zusammen, und danach mal schauen, was passiert… Klar ist natürlich, ich möchte schauen, wie weit es für mich geht. Ich habe Kontakte, durch die A-Lizenz-Kollegen vor allem, auch zu vielen Trainern die weiter oben trainieren, sowie zu Funktionären. Mich irgendwann einmal weiter oben beweisen zu dürfen, das wäre natürlich schon super!

Danke, Giuseppe, für Deine Zeit.

◾ Zur Person

Giuseppe Iorfida, 42,

Beruf, Berufe: selbstständiger Ernährungsberater

Fußballqualifikation: DFB A-Lizenz

Spielphilosophie: aktiv sein!

Lebensmotto: an was immer du glaubst du kannst es erreichen

Hobbys: Literatur und Reisen

Erfolge/Palmares: Aufstieg Bezirksliga TSV Schornbach; Pokalsieger Rems-Murr SV Unterweissach; Aufstieg in die VL mit dem TV Echterdingen

Kampf-der-Systeme? Warum der Fußballsport von den Profiligen bis hinunter zum Amateurbreitensport, so interessant ist!? Wie ist es um den Kader bestellt, und wie kann man die Spieler sinnvoll auf dem Platz verteilen? Fragen, die jeder Trainer kennt – hier das 4-5-1-System. Sicher nicht so langweilig, wie gedacht…

Wer, um Himmelswillen, so ein paar Trainer und Fußballlehrer-Ausbilder, wolle schon auf solch eine Formation des 4-5-1 zurückgreifen, und wenn ja, warum?

Das 4-5-1-System wurde als zügige Konterformation konzipiert, und war dann tatsächlich Mitte der 2000er Jahre, ein Erfolgssystem des „Special One“, Jose Mourinho , und sein damaliges Chelsea-Team zelebrierte dieses System wahrlich, und Mourinhos Mannschaft wurde eine der besten Vertreter dieses 4-5-1-Systems.

Als Chelsea in der Saison 2004/05 Englische Premier League souverän gewann, erzielte das Team 95 Punkte aus 29 Siegen, sieben Unentschieden und nur einer Niederlage. Zudem kassierten das Team nur 15 Gegentore.

Viele Experten sind der Meinung, das 4-5-1-System sei eine momentane Abwandlung des 4-2-3-1-Systems während des Spiels, da beide System, je nach Verschiebung einzelner Spieler (um wenige Meter oder Planquadrate), ziemlich identisch seien, was andere wiederum abtun und auch widersprechen – klar, die Vierekette hinten, und dann die fünf Mittelfeldspieler, ausgewogen mit Abwehr- und Offensiv-Qualitäten. In den meisten 4-5-1-Aufstellungen, wird ein Mittelfeldzerstörer eingesetzt, dessen Aufgabe es ist, die Angriffe des anderen Teams zu unterbinden, ja, zu brechen, um dann den Ball schnell an seine Stürmer weiterzuleiten – eine Rolle, die in Mourinhos FC Chelsea Frank Lampard übernommen hat(te).

Aber nicht nur beim FC Chelsea, auch bei Real Madrid feierte Mourinho mit diesem System oft Erfolge, besonders in den „Psychokriegsspielen“ gegen den FC Barcelona, so auch beim Classico-Supercopa-Finale von Spanien.

Aufstellung | Real Madrid – FC Barcelona 2:1 | Finale | Supercopa 2012 – kicker

Und, welche Trainer lassen heute so spielen, welche Teams haben dieses System für sich entdeckt? Mourinho, so sind sich viele Experten einig, lasse bevorzugt, auch bei schwächeren Kadern, momentan eher ein 3-4-2-1, spielen, wieder eine leichte Abwandlung, um noch massiver im Mittelfeld Beton anzurühren, aber auch, um das Umschaltspiel schneller zu gestalten. Offensive Mannschaften tun sich gegen diese Aufstellung auch schwer, besonders im Mittelfeld.

rbt

Das 4-5-1-System, das wir also thematisieren, >> wird von vielen professionellen europäischen Fußballmannschaften und Trainern verwendet 1Einige der bekanntesten Mannschaften, die das System in der Vergangenheit eingesetzt haben, sind Liverpool 1 und Manchester City 1. Es gibt jedoch keine spezifische Liste von Mannschaften, die das System verwenden, da die Wahl des Systems von vielen Faktoren abhängt, wie z.B. der Spielweise des Trainers, den Fähigkeiten der Spieler und dem Gegner 1. << , so wie wir es eingangs schon beschrieben haben.

Und oftmals heißt es, einer der großen Nachteile dieser Formation besteht darin, dass es langweilig sein kann, sie anzusehen. Nun, wir sind der Meinung, ein ausdauerstarkes Team, mit etlichen Kämpfern im Team, selbst, wenn die technischen Voraussetzungen fehlen, können recht erfolgreich in diesem System bestehen. Das Mittelfeld wird stark besetzt, es wird wahrlich der Raum im Mittelfeld eng gemacht – sahen wir oft in Italien und England, wenn Mannschaften weit aufrücken, und das Ball-ungs-Verhältnis im Mittelfeld echt dicht war, da mussten auch technisch spielstarke Teams erst einmal herausfinden. Die Schönheit besteht immer im Auge des Betrachters, und der Erfolg oder das Ergebnis heiligt auch „langweilige oder unschöne“ Spiele. Aber wie meinte Mourinho einst, nach einem 5:4-Sieg von Arsenal über Liverpool (wenn ich mich richtig erinnere?), „beide Abwehrreihen haben einen miserablen Job gemacht….“, das sei ja ein Eishockey-Ergebnis. Sollte es bei einem Trainingsspiel unter Mourinho bereits nach 10 Minuten 2, oder 3:0 für ein Team stehen, würde er alle unter die Dusche schicken. Auch das ist eine Fußball-Philosophie. Nur am Rande erwähnt, über neun Jahre lang, also acht bis neun Spielzeiten, verloren Mourinhos Mannschaften Kein (!) Heimspiel, was für ein Rekord…

Hier auch noch ein Link, zu einer guten Seite, genauso gut erklärt!

Fußballtraining: Passspiel im Spielsystem 4-5-1 (easy2coach.net)

Kampf-der-Systeme? In einer losen aber regelmäßigen Reihe, möchte wir hier ein paar Fußballsysteme vorstellen. Für die einen eine Glaubensfrage, für die anderen eine von vielen möglichen Varianten, den Gegner zu stellen. Hier, das 4-4-2

Vom 4-3-3 kommen wir diesmal zum 4-4-2-System , und dieses ist die am häufigsten verwendete Fußballformation und wird auch heute noch durchgängig verwendet. Warum ist da so? Das liegt ganz einfach daran, dass es ganz gut funktioniert, selbst wenn man nicht immer das geeignete „Spielermaterial“ hat, aber vier bis fünf offensiv ausgerichtete Feldspieler, die auch laufstark sind, und nach hinten arbeiten, reichen aus, um schlagfertig den Gegner zu attackieren, und dabei ist es egal, wir uns zwei Fußballlehrer bestätigten, ob der Fokus auf Angriff oder Verteidigung liegt.

Die Anzahl der Spieler im Mittelfeld und in der Verteidigung macht es schwierig, das 4-4-2-System zu durchdringen, aber wenn sie, die Spieler, im Ballbesitz sind, können die vier Mittelfeldspieler die beiden Stürmer unterstützen, und wenn eine Mannschaft über hochwertige Außenverteidiger verfügt, die sich überlappen, können auch sie die Stürmer mit aussagekräftigen Flanken unterstützen, und viele Torchancen schaffen.

Der Nachteil des 4-4-2-Systems: besteht darin, dass es für die Mittelfeldspieler körperlich anstrengend ist, da sie Angriff und Verteidigung unterstützen müssen. Eine weitere potenzielle Schwäche besteht darin, dass Mittelfeldspieler leicht in der Unterzahl sein können, wenn sie gegen Gegner spielen, die eine 3-5-2-Aufstellung verwenden (siehe weiter unten).

Arsène Wenger hinterließ in England bei Arsenal seine Handschrift!

Das 4-4-1-1 ist eine leichte Variante dieser Formation, die einen zentralen Mittelstürmer und einen zweiten Stürmer verwendet, der direkt dahinter sitzt und als Stürmer und Nummer 10 fungiert.

Außerdem, so wird auch schön beschrieben, ist das 4-4-2 System mit flacher Vier, eine im Fußball absolut beliebte Mannschaftstaktik. Dieses Spielsystem zeichnet sich durch eine gute Ausgewogenheit und große Flexibilität aus: mit kleinsten Anpassungen lassen sich aus dieser Grundformation schnell andere Formationen ableiten, auch innerhalb eines Spiels. So kann aus dem 4-4-2 mit flacher Vier schnell ein 4-4-1-1 (mit einer hängenden Spitze) oder ein 4-5-1 (mit einem zusätzlichen Mittelfeldspieler) werden. (https://trainerblog.fussball-training.org/fussball-taktik/spielsystem/4-4-2-system-mit-flacher-vier-8458.html )

Liest sich alles sehr positiv, und auch als ein Instrument, das sehr variabel einsetzbar ist – von den unteren Amateurligen, bis zu den Profis – den Unterschied machen natürlich die Intensität, und die Spieler selbst…

Sehr oft konnte man das 4-4-2 bei englischen Teams, besonders Anfang der 2000er bis 2004er Jahre bei Arsenal London, unter Arséne Wenger beobachten, viele Experten sprechen, von der erfolgreichsten Arsenal-Zeit, und genauso über Jahre beim FC Bayern München, unter van Gaal, aber auch bei Heynckes und Guardiola später, der aber immer switchte, auch zu einem 4-2-3-1. Auch Carlo Ancelotti, wechselte vom puren 4-3-3 oft zu einem 4-4-2, oder abgewandelt in den Tannenbaum, oder Weihnachtsbaum, den wir hier schon beschrieben hatten, im Spiel zu einem 4-3-2-1 – je nach Kaderstärke und Flexibilität der Spieler.

Irgendwo stand auch geschrieben, das 4-4-2 sei für viele Trainer das „go- to“ System. Es scheint am einfachsten zu spielen zu sein, das Flügelspiel kann gut forciert werden. Wer laufstarke Flankengeber, sowie zumindest einen Abnehmer dafür hat, und eine Viererkette in der Abwehr bevorzugt, hat seine Formation praktisch gefunden. Probleme kann es jedoch im Spielaufbau geben, da muss im Training viel Arbeit investiert werden, um die Ballzirkulation flüssig zu gestalten.

Und, klar ist auch, wer von einem 4-4-2-System spricht, kommt an Arrigo Sacchi, dem Trainer der Trainer aus der Modernen Zeit, nicht vorbei – Sacchi, der auch von Ralf Rangnick stundenlang auf dem Platz und am Fernseher beobachtet wurde ( https://www.rund-magazin.de/news/1173/27/Praktikanten-im-Fussball/ ), prägte mit dem AC Milan Ende der 1980er Jahre den Fußball modern und neu, angefangen von der Viererkette, und den mit-stürmenden Außenverteidigern, bei zwei nominellen Stürmern, und das Toreschießen wurde dazu noch auf ein paar Spieler mehr übertragen. Interessant auch, dass Zdenek Zeman mit Arrigo Sacchi in Coverciano, Kurse und Seminare zum Fußballlehrer besuchte. Und, Sacchi konnte stundenlang Fragen stellen, war er ja in der Trainergilde anfangs ein Außenseiter…

Arrigo Sacchi, der den Fußball modernisierte beim AC Milan!