Kampf-der-Systeme im Fußball? In einer kleinen losen Regelmäßigkeit möchten wir hier ein paar Spielsysteme und Taktikschablonen vorstellen – ohne den Anspruch, ideologische Besserwisserei für uns zu beanspruchen, sondern eher, zur Diskussion anzuregen…

Der Kampf um die besten Fußballsysteme erregt oft die Gemüter der Fans und Experten gleichermaßen. Geht es doch auch um die beste Spielfeldaufteilung, mit einer schlagfertigen Elf! Soll man sich nun als Trainer und Mannschaft am Gegner orientieren, oder nicht? Soll man nur auf sich, und sein eigenes „Spielermaterial“ achten, oder tatsächlich den Gegner studieren, und „ausschauen“, wie man ihm am besten kommen könnte?

Selbstbewusste Teams und Trainer, kennen zwar ihren Gegner, tun aber alles, dass sich dieser am eigenen Spiel orientieren muss. Und, ist Angriff stets die beste Verteidigung, wie namhafte Trainer und Fußballlehrer oft meinten, und wie sie es auch gelehrt haben? Das 4-3-3-System gilt als offensives Spiel schlechthin, denn nicht umsonst sind einige Mannschaften und Übungsleiter im Lauf der Jahre davon weggekommen, mit drei Angreifern zu attackieren, dazu noch meist, mit zwei offensiven Mittelfeldspielern im Hintergrund. Aber auch deshalb, weil es nimmer so viele gute und lauf- wie dribbelstarke Flügelspieler gibt, die beidfüßig einsetzbar sind, beziehungsweise, auf dem entsprechenden Flügel. Und, ist ein Mittelstürmer tatsächlich genug, oder sollte man stets, unabhängig sein, und möglichst drei bis vier gute Torschützen haben? Gern auch die hängende Spitze, oder den Mittelfeldspieler, der aus der zweiten Reihe dazustößt, und gleichzeitig die tödlichen Pässe spielt?

Heutzutage müssen auch die Abwehrspieler weit aufrücken, und wenn möglich, schnell und technisch sauber spielen können. Unnötige Ballverluste, oder Zeitverlust bei der Ballan- und mitnahme, kann man sich kaum noch leisten, und wir reden hier von Millisekunden, in der der Gegner bereits den Ball erobern kann…

Das bekannte 4-3-3, aber auch nicht immer von jedem zelebriert, gilt als attraktiv. In dieser Formation, geht es eher um Ballbesitz (anders das 4-5-1-System als Kontertaktik). Das 4-3-3, und die Dominanz, stets den Ball und den Gegner laufen zu lassen, zelebrierten unter anderem, manchmal auch sehr variabel, Pep Guardiola, der öfter von einem 3-4-3, doch wieder in ein 4-3-3-System umschwenkt.

Vielleicht, nur um ein paar Trainerlegenden zu nennen, perfektionierten das 4-3-3-System in seinen schnellen Variationen, am ehesten Rinus Michels, Ernst Happel, Cesar Luis Menotti, oder aber auch wie Walerij Lobanowski früher, der zwischen einem 4-4-2 und 4-3-3 variierte, genauso der Revolutionär Louis van Gaal, der nicht nur den Holländischen Fußball nach Michels neu formatierte und auf Erfolg eichte, besonders bei Ajax Amsterdam, dem FC Barcelona und FC Bayern München, sondern auch stets offensiv spielen ließ, mal 4-3-3 oder aber auch ein mutiges 3-4-3.

Ausgangspunkt war aber immer in der Offensive ein 4-3-3-Konzept, das sich immer wieder veränderte, je nach Spiellage und Situation, doch vorne arbeiteten stets drei Angreifer, die den Gegner anrennen sollten. Johan Cruyff, wieder ein Holländer, ein Freigeist zudem, prägte viele andere Trainer, besonders in Spanien, bis heute. Der heutige FC Barcelona ohne Cruyff und van Gaal, als Vorreiter für Pep Guardiola, kaum auszudenken. Voetball totaal, das Markenzeichen, Freiheit liebender Mannschaften und Spieler. Übrigens, Napolis Meistercoach und jetziger Nationaltrainer, Luciano Spalletti, ist genauso eine Verfechter des 4-3-3, und lässt diesen auch spielen, ohne Rücksicht auf Verluste, aber einer, dem andere oft über die Schulter schauten, ist der Italo-Tscheche, Zdenek Zeman, der vom 4-3-3-System nicht mehr abrücken wollte. Ihn werden wir hier nochmals genauer vorstellen und ein paar Artikel zu Zeman gibt es hier bereits.

In der Historie, kann man auch nachlesen und forschen, dass eine der frühesten Einsätze dieser Formation, die Nationalelf Englands, bei der Weltmeisterschaft 1966 unter dem damaligen Trainer Alf Ramsey gewesen ist.

Und wie erwähnt, auch Ajax unter der Leitung von Rinus Michels (später noch beim 1. FC Köln und in Leverkusen) nutzte 1970 das 4-3-3 mit großer Wirkung und gewann im Laufe der Zeit drei Europapokaltitel. Die niederländische Nationalmannschaft nutzte Varianten des 4-3-3 und gewann 1988 die Europameisterschaft in Deutschland gegen die damalige Udssr, davor schon wurden sie attraktiv Vize-Weltmeister 1974. Gegen Deutschland starben die Niederländer jedoch in Schönheit.

Das 4-3-3 brachte den totalen Fußball mit Ballbesitz, Zonenmarkierung, hohem Pressing bei Ballbesitz der anderen Seite und einer scharfen Abseitsfalle hervor. Es erleichtert auch dreieckige Passmuster.

  • Zu den Nachteilen einer 4-3-3-Formation, so manche Experten, gehören:

Es bleibt zu viel Platz zwischen Außenverteidigern und Flügelspielern, den der Gegner ausnutzen kann.

Das Mittelfeld gibt zu viel Raum her, der schnell überbrückt werden kann, wenn sich die Mittelfeldspieler dem Angriff angeschlossen haben, und nicht schnell genug, bei Ballverlust, wieder nach hinten arbeiten. Anfällig für schnell gefahrene Konter, Ausdauer und Positionsspiel ist alles!

Der Mittelstürmer muss selbst vorn anrennen, und gleichzeitig von den Flügeln und vom Mittelfeld gut unterstützt werden. Pressing wird vorn erwartet.

Zwei alte Meister: Happel, oben längst verstorben, unten Zdenek Zeman, immer noch aktiv und angesehen…

Juniorenfußball auf neuen (Ab)Wegen? Dass sich schleunigst etwas ändern muss, ist allen klar. Dabei muss der Schlüssel (kindgerecht) bei mehr, statt weniger Wettbewerb, liegen…

Zur Zeit ist fast alles „In woke“, was eigentlich früher niemals „En vogue“ gewesen wäre. Wie?, die Bundesjugendspiele abschaffen, wohl gar, Jugend trainiert für Olympia, oder bis zur C-Jugend hin gar keine Wettbewerbe im Fußball, mit Siegen und Niederlagen?

Nur, damit sich die Kinder(oder Eltern und manch Erzieher) der Illusion hergeben, es komme nicht aufs Siegen und auf den Wettbewerb an?

Ob in der Schule, im Sport, oder in den Clubs, alles soll wachswoke sein, keine Gefühle dürfen verletzt werden, und, jeder soll in Watte gepackt werden?

Woher soll das Selbstbewusstsein, und der Willen zum Training, zur Disziplin, und zum Spiel, nur kommen, wie heranwachsen? Ich habe schon auf den Social Media dieses absurde Thema durchdekliniert, besonders als (Sozial-)Pädagoge und ehemaliger Spieler und Juniorentrainer kann ich nur sagen, ich hatte gute Mentoren, mal bessere, dann wieder weniger gute Trainer, aber eines hat mich der Fußball gelehrt – andere Sportarten natürlich auch – nämlich, wie man mit „Anstand gewinnt und verliert, ohne Übertreibung in die eine oder andere Richtung…“

Auch das Thema der Fairness und wie Trainer gerecht handeln, wurde hier auf Checkfussballberater.de , mehr als einmal ausgiebig thematisiert.

Dass Deutschland nach dem WM-Titel 2014 nachgelassen und den Kompass verloren hat, ist offensichtlich. Auch, dass ein Nationalteam wie Japan der DFB-Elf in die Schranken gewiesen hat, 4:1 gegen Deutschland, das ist ein dickes Ausrufezeichen.

Hansi Flick ist weg – aber das kann nur der Anfang sein – Hannes Wolf und die gesamte Funktionsriege, sollte den Fußball ab der U12 wieder absolut interessant und funktional mit viel Freude am Spiel vermitteln und gestalten.

Der Wettbewerb MUSS stets dazu gehören – dabei sind die Spielformen am Anfang tatsächlich egal.

  • Der, leider viel zu früh verstorbene, Fußballlehrer THOMAS ALBECK (mein WFV-Ausbilder, Dozent, danach für die Jugend beim VfB sowie RB Leipzig zuständig), war absolut pro Wettbewerb und Toreschießen, für Gewinner und Verlierer, aber so, dass jedes Kind auch irgendwann Erfolgserlebnisse hatte. Kleinere Felder, Spieltage als kleine Turniere, in der Form Drei gegen Drei oder Vier gegen Vier, auf einem engen Feld. In der Schweiz und den Niederlanden, das wussten wir, auch von Thomas Albeck, war man da Ende der 1980er-Jahre schon viel weiter…
  • Das Fußballspiel heißt auch Freiheiten gestatten, viele Ballkontakte, und verschiedene Systeme zu erlernen…
  • Kurz, es müssen definitiv wieder neue Wege bestritten werden…
  • Und, Politik und Ideologien haben im Fußball nichts zu suchen. Momentan, da gebe ich vielen Kritikern Recht, ist der deutsche Fußball nur ein Spiegelbild einer unentschlossenen Gesellschaft, in der Patriotismus und Identität stets negativ ausgelegt werden! Komischerweise aber nur bei uns, andere Länder und Nationen, bekennen sich zu ihrer Fußball-DNA, und die Spieler und Fans, zu ihrem Land. Das war ja immer das „Schöne“ im Fußball – Gemeinsamkeiten auch, und gerade, durch kulturelle Unterschiede…
Trainer müssen besonders bei den Junioren den Spaß und den Wettbewerb beim Fußball vermitteln…

DFB und FIGC: Zwei gefühlte Fußball-Großmächte im Umbruch! Ohne Einschnitte wird es nicht gehen… Alles oder nichts, eben.

Beide Nationaltrainer, der neue Azzurri-Coach, Luciano Spalletti, und der DFB-Nationaltrainer, Hansi Flick, sind derzeit kaum zu beneiden. Immerhin, Luciano Spalletti weiß, welche Aufgabe er angenommen hat: Italien als Fußballland wieder zu einer ernst zu nehmenden Kraft im Weltfußball zu machen – es geht nämlich gar nicht, dass Italien nochmals bei einer WM fehlen sollte, wie zuvor gleich zwei Mal geschehen – doch zuerst steht die Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland an! Das erklärte Ziel, dort dabei zu sein. Ein Glück, ist die DFB-Elf automatisch als Gastgeber qualifiziert. Denn ansonsten sähe es wohl zappenduster aus.

Der ehemalige Sextuple-Gewinner mit den Bayern, Hansi Flick (und Weltmeister als Co-Trainer von Jogi Löw, 2014), funktioniert als DFB-Cheftrainer nicht (mehr). Aus den vergangenen 17 Spielen nur 4 Siege – Deutschland hat einen anderen Anspruch – dazu noch die Schmach von Qatar. (Übrigens zeigt eine WM-Doku, wie Flick rhetorisch wirkt, und dass er „Die Mannschaft“ wohl längst verloren hatte, Ansprachen und ein Wirken zum Fremdschämen).

Gestern dann in Wolfsburg ein desaströses 1:4, von den Japanern richtig vorgeführt. In allen Belangen, und das gab Flick selbst zu, waren die Japaner überlegen. Quirlig, schnell, dribbelstark und strategisch gut eingestellt. Das Deutsche Team wirkte pomadig, phlegmatisch. Als könne, oder wolle das Team nicht.

Japan spielte kreativ und voller Ideenreichtum, die Abwehr weit aufgerückt. Zu viel Wasabi und kein Shushi für die Deutsche Elf. Das brennt dann immer zwei Mal.

Hansi Flick, das muss man festhalten, so stur und stoisch er oft tut, wird wohl gehen müssen – wenn er nicht selbst seinen Hut nimmt.

Luciano Spallettis Debüt in (Nord-)Mezedonien, Skopje, auf einem unebenen Platz, verlief auch nur befriedigend. Ein dürres 1:1 nach einer Führung, ist in der Qualifikation klar zu wenig. Der nächste Gegner ist die Ukraine.

Meistermacher Spalletti, hatte eine Woche Zeit, eine neue Squadra Azzurra einzuschwören, und neue Spieler ans System zu gewöhnen. Immerhin, Ciro Immobile als beförderter Kapitän, erzielte im 4-3-3-System, das variabel war, das 1:0 (Flick hatte auch Gündogan zum neuen Spielführer gekürt, aber es veränderte wenig).

Während wohl in Deutschland Fans wie Medien die Tage von Flick gezählt sehen, hat Spalletti noch viel Zuspruch und bekommt Vorschusslorbeeren, er sei noch am Anfang, und sei absolut der richtige Mann.

Die Italiener müssen sich dennoch schnell finden, und wie viele Experten in Radio Sportiva Milano meinten, es müsse sich allgemein viel ändern, vom Jugendbereich an – da gewinnen und gewannen die Italiener aber jüngst den EM-Titel mit der U19 – und in der Serie A erst Recht. Was genau?

Acht von zehn Tifosi und Experten am Radio meinen, es sollen nicht mehr so viele ausländische Spieler verpflichtet und pro Team eingesetzt werden – die Anzahl sollte beschränkt werden – wie einst in den 80er und 90ern, als „nur“ drei bis fünf EU-Ausländer erlaubt waren. Auch diese Diskussion ploppt immer wieder auf. Aber auch, es müsse eine komplett neue Siegermentalität her. Den Europameistertitel müsse man vergessen, und an neue Ziele denken. Mazedoniens Ausgleich per Freistoß von Enis Bhardi, war nicht unverdient, im Gegenteil, die Mazedonier waren technisch gut und gaben nie auf – die Azzurri waren sich wohl zu sicher, und, vielleicht auch etwas verunsichert? ( https://www.gazzetta.it/Calcio/Nazionale/10-09-2023/l-italia-di-spalletti-il-commento-di-andrea-di-caro.shtml?refresh_ce )

In Deutschland dagegen war man auf einem guten Weg, der im WM Titel 2014 mündete, um danach alles sportpolitisch, wie gesellschaftspolitisch, einzureißen. Und auch die momentane Diskussion, den Nachwuchs vom Leistungssystem zu „entwöhnen“, ist nicht gerade förderlich.

Zudem muss man auch sagen – Der Fußball, in jedem Land(!) hat auch eine kulturelle DNA – eine Philosophie und ein Fußballsystem, das das Land und die Jugend widerspiegelt. Identifikation ist die Essenz eines jeden Landes, und dessen Sportarten. Jedes Land ist stolz auf seine landestypischen Fußballmerkmale. Das war immer schon so, und sollte auch so bleiben. Eben ein Mix aus Tradition und neuen Ansätzen. Übrigens werden in Deutschland vorübergehend Matthias Sammer (der einst den Grundstock mit den NLZ legte, mit Mayer-Vorfelder), Jürgen Klopp (ihn müsste man wohl wie Spalletti in Italien, freikaufen! Klopp ist bei Liverpool unter Vertrag), oder Julian Nagelsmann – der vielen aber zu jung, und nicht so sympathisch rüberkommt. Von den Erfahrungen her wären es tatsächlich Sammer oder Klopp. Und Ralf Rangnick führt momentan die Österreichische Nationalelf…

Juniorenfußball, DFB-Pokal: Die bittere 0:6-Pleite des BVB bei der TSG 1899 Hoffenheim! Sprachlos in Sinsheim… Spesen und Erkenntnisse!

Dass bei der A-Jugend der TSG 1899 Hoffenheim Potential steckt, davon konnte sich jeder beim Sparkassen-Bundesliga-Turnier in Schwäbisch Hall, kurz vor Saisonbeginn überzeugen. Mike Tullbergs Team dagegen, scheint Engagement und Einstellung im Ruhrpott vergessen zu haben, was schade ist.

So wurde es nämlich eine etwas einseitige Pokal-Partie. Außerdem wissen wir, dass sich die TSG1899 auch ziemlich gut im Analysebereich aufgestellt hat…

Dazu jedoch irgendwann mehr. Hier der Spielbericht zum Pokalmatch: https://www.ruhr24.de/bvb/borussia-dortmund-debakel-krise-u19-mike-tullberg-tsg-hoffenheim-dfb-pokal-bvb-92504282.html

Fortsetzung folgt…

Profi- und Juniorenfußball – Sandro Stuppia hat sich einen Namen als erfolgreicher und akribisch arbeitender Nachwuchstrainer gemacht. Dabei setzt Stuppia auch auf (s)eine bewährte Formel…

Sandro Stuppia, 36, spricht eigentlich ungern über sich selbst. Seinen Erfolg, und dessen Arbeit, so Sandro Stuppia, sollen andere bewerten. Jedenfalls geht der Italoschwabe in seiner Arbeit als Trainer komplett auf. Der gelernte Industriekaufmann und -Mechaniker, im Besitz der Uefa-A-Lizenz (die Vorstufe zum Fußballlehrer mit dem Uefa-Pro-Schein), hat schon einiges erlebt, Talente nach vorn gebracht, und auch ein paar Titel gesammelt. Außerdem war er als Co-Trainer Teil der Profimannschaft des VfR Aalen, in der 3. Liga. Seit rund acht Jahren begleiten wir Sandro Stuppias Karriere. Seine Schritte im gehobenen Juniorenfußball, sowie bei den Profis, waren von Engagement und tiefen Emotionen geprägt. Jedenfalls bleibt es spannend, den Weg des deutschitalienischen Trainers weiter zu begleiten. Dass ihn schon etliche Clubs in ihrem Datenpool aufgenommen haben, wissen wir aus sicheren Quellen. Sandro Stuppia nahm sich Zeit für ein Interview mit Checkfussballberater.de

Checkfussballberater.de: Hallo, Sandro, wie geht es Dir momentan, und, vorab, Herzlichen Glückwunsch zur souveränen Meisterschaft mit der U19 von Wehen Wiesbaden. Deine Handschrift war in der Hessenliga gut erkennbar…

Sandro Stuppia: Hallo, Gio, in erster Linie vielen Dank für die Glückwünsche zum „erneuten“ Gewinn der U19-Hesenliga. Zwei Jahre beim SVWW (SV Wehen Wiesbaden), mit zwei Meisterschaften in Folge, sportlich bezogen fühlt es sich richtig gut an. Leider haben wir im Anschluss die Aufstiegsspiele zur U19-Bundesliga verpasst, dennoch bin ich mit der Entwicklung jedes einzelnen Spielers und vor allem im Kollektiv sehr zufrieden. Die Implementierung unserer Spielidee hat harte und intensive Wochen mit sich gebracht. Dies wurde leider nicht mit dem Aufstieg belohnt, aber die Meisterschaft mit einem Punkterekord von 71 nimmt uns keiner mehr. 

Ein absoluter Erfolg definitiv, und im gehobenen Juniorenfußball zählt zwar der harte Wettbewerb, dem habt Ihr Euch, hast Du Dich immer gestellt, und die zwei Meisterschaften sprechen eine klare Sprache. Nichtsdestotrotz, die Mechanismen des Profifußballs zählen auch bei den Top-Juniorentrainern, wie eben bei Dir – wann hat man Dir mitgeteilt, dass man beim SVWW anders planen würde?

Der Verein teilte mit im Februar mit, sich neu aufstellen zu wollen und somit bin ich mit dem Ende des Rückspiels in den Urlaub geflogen, habe zwei Monate in meiner Heimat auf Sizilien verbracht und neben der Aufarbeitung des verpassten Aufstiegs, konnte ich neue und frische Energie sammeln, um für die nächste Aufgabe vorbereitet zu sein. Deshalb, mir geht es sehr gut derzeit. Aber ich bin auch gut vorbereitet, wenn ein Club an der Tür steht…

Du hast es selbst angesprochen, das eine sind die souverän gewonnenen Meisterschaften, das andere Ziel jedoch, über die Relegationsspiele auch noch in die U19-Bundesliga aufzusteigen, wurde leider verpasst. Woran lag es letztendlich?

Am Ende des Tages entscheiden Details den Ausgang solcher Begegnungen, die mit voller Vorfreude und Emotionen gelebt werden. Deshalb, neben der Tagesform finden nun mal im Spiel Phasen statt. In einer ausgeglichenen Phase im Rückspiel (1:1 Hinspiel) mit dem Chancenplus auf unserer Seite (Doppelter Alutreffer hintereinander), kippt das Spiel in der 27. Spielminute durch zwei Rote Karten in einer Aktion auf unserer Seite. Im Spiel elf gegen neun ist es kein Spiel mehr, zumindest nicht so wie wir es gerne sehen wollen. Ob berechtigt oder nicht, möchte ich nicht kommentieren. Die Glückwünsche sind nach Kaiserslautern gegangen und somit ist die Sache beendet. 

 Sind es oft nur kleine Nuancen, oder war das Gefälle in diesem Beispiel, gegen den 1. FC Kaiserslautern, dann doch zu hoch, selbst wenn man sich sehr gut vorbereitet?

Wie Du sagst, Giovanni, kleine Nuancen definitiv. Der FCK ist eine wahre Stahl- und Strahlkraft, auch im Juniorenbereich. Allein die Infrastruktur, über das ganze Jahr unter Top Bedingungen trainieren zu dürfen, ist auf langer Sicht einfach nur „gut“. Wir haben mit unseren, kleinen Möglichkeiten jedoch ohne Ausrede unser Spiel (siehe Hinspiel) erfolgreich auf den Platz bringen können. Das ist genauso gut, und umso schöner, auch wenn es etwas härter ist.

Sandro Stuppia beim Aktiven Coaching während eines Spiels…

Deine Spielphilosophie und Handschrift ist tatsächlich das 3-1-4-2-System – was nicht gleichzusetzen ist mit dem 3-5-2-System, was einige Leute und Fans jedoch glauben. Kannst Du es kurz erklären, das System, und weshalb tust Du dieses bevorzugen?

Die Dreierkette mit einer strategischen 6 ermöglicht mir, in den letzten zwei Reihen des Gegners viel Personal positionieren zu können, um in gewisse Spielprinzipien zu kommen. Aus dieser Grundordnung entsteht unsere Spielidee. Aber aufgepasst, Systeme sind für mich persönlich eher zweitrangig.  Warum? Systemunabhängig ist unser Spiel, über den Ansatz, „Grundsätze + Haltung = Spielidee“ zu gestalten, das ist meine persönliche und bevorzugte Formel. Da ich eine offensive Art und Weise meiner Mannschaften sehen möchte, und dementsprechend mit voller Überzeugung Spieler in ihren Positionsanforderung individuell stärken will, nutze ich eben die „Positionierungen“ als einen unserer Wege im Angriff, um erfolgreich spielen zu lassen. Grundformationen sind da, um organisiert zu sein. Die Formel mit all ihrem Inhalt zeichnet am Ende Mannschaften aus. 

 
Der Nachwuchsfußball hat es Dir angetan, und Du hast etliche Spieler geformt und weitergebracht. Beim VfR Aalen, warst Du Trainer der U19, hast sogar die Fußballschule sowie das Leistungszentrum geleitet, bevor Du sogar Co-Trainer der Profimannschaft wurdest, danach ging es in die Jugend-Akademie von Eintracht Frankfurt, wo Du auch ganz oben um die Meisterschaft mitgespielt hattest, und nun seit zweieinhalb Jahren beim SV Wehen Wiesbaden. Du hast den Vergleich – ist der Juniorenfußball Dein Ding, oder willst Du mal wieder zu einer Herrenmannschaft im Profibereich wechseln?

Nun bekomme ich einen kurzen Moment Gänsehaut… nicht nur wegen der aufgezählten Stationen, jedoch ist die Zeit ohne es so zu ahnen, und wahrzunehmen, wie im Schnelldurchlauf vergangen. Auch hier stelle ich fest, dass zu schnell und oftmals unüberlegt entschieden wird, wo man sich einordnen soll. Persönlich und mit voller Überzeugung auch hier sage ich Dir, dass ich „für alles OFFEN“ bin. Die Arbeit macht tierisch Spaß, von den Inhalten, die es zu vermitteln gilt, bis über die Spieler, die ich mit meinem Team entwickeln und formen darf. Das ist doch exakt das, was jeder Trainer mag. Und Träume, die haben wir Alle. Zur richtigen Zeit wird die passende Aufgabe kommen.

 Wie unterscheidet sich der Juniorenbereich, die Infrastruktur, beim SVWW im Vergleich zur Frankfurter Eintracht?

Die Eintracht ist ein Traditionsverein, um einiges größer als jeder andere Klub in Hessen. Diese Aspekte sollte man immer vor Augen haben, bevor man Vergleiche in dieser Größenordnung macht. Einen Aspekt darf man mit Sicherheit erwähnen: „die Man-Power.“ Jeder Austausch bringt eine andere Dynamik mit sich. Umso mehr Personen involviert sind, desto einfacher oder auch schwieriger gewisse Entscheidungen. Das ist ein wesentlicher Unterschied, mit denen man in erster Linie als Mensch unheimlich viel an Erfahrung gewinnt. Diese Erfahrungen haben mir sowohl die Eintracht zuvor, als auch der SVWW, geben können.

Ist die Uefa-Pro-Lizenz immer noch das Fernziel? In Deutschland, oder eher in Italien, Coverciano?

Die Hürde ist nicht einfacher geworden, ganz im Gegenteil. Und trotzdem ist das ein persönlicher Ansporn, sich verbessern zu wollen, weiterhin alles zu geben, um eben eines Tages die Pro-Lizenz hier in Deutschlang absolvieren zu dürfen. Das schließt natürlich nicht aus, die Fußball-Akademie in Coverciano besuchen zu wollen…

Fokussiert und stets aktiv beim Coaching – Stuppia führt Teams gern zum Erfolg.

Wie schaltest Du in der fußballlosen Zeit ab, und wohnst Du nun fest in Wiesbaden?

Da wäre in allererster Linie, meine Familie, meine wunderbare Ehefrau, sowie unsere wundervollen zwei Mädels. Bessere Bedingungen zum Abschalten gibt es nicht. Auch für meine Freunde finde ich immer wieder Zeit zum Ausgehen und Lachen. Da mein Vertrag in Wiesbaden zum 30. Juni ausgelaufen ist, bin ich wieder zurück nach Kirchheim/Teck gezogen. In Wiesbaden wie auch in Frankfurt war ich im Besitz einer Zweitwohnung, um in solchen Situationen wie aktuell auch einen festen Anker im Hauptwohnort zu haben.

Sandro, hast Du mögliche Tipps an Juniorenspieler, die unbedingt den Traum des Profifußballs leben und erreichen wollen?

Der Profifußball ist und bedeutet immer auch, ELITE. Willst Du diese Elite erreichen, dann gilt es im individuellen Bereich auf deiner Position hart an sich zu arbeiten, sich stets verbessern zu wollen, und sich nicht zufrieden geben mit den ersten, kleinen Erfolgen der täglichen Arbeit. Konfrontier dich als Spieler mit deiner Positionsanforderung, sei in deinen Bereichen ein Monster deiner Stärke, setze permanent konstruktive Kritik um, und fülle jeden Schritt dorthin mit Leben. So entwickelt sich auch die mentale Komponente, und Stärke. Das wäre so mein Weg, Spieler konsequent zu verbessern und auf Spieler zu setzen, die all diese Tipps und Kritiken in der Sache, auch auf- und annehmen wollen.

Vielen Dank Sandro, für Deine Zeit und das interessante Interview.

  • Infos zur Person:
    Sandro Stuppia, 36,

    Beruf: Fußballtrainer im Hauptamt (gelernter Industriemechaniker & Industriekaufmann)
     
    Palmarés / Erfolgsbilanz seiner bisherigen Trainerkarriere:
  • U19-Hessenliga Meisterschaft 22/23 (SV Wehen Wiesbaden)
  • U19-Hessenliga Meisterschaft 21/22 (SV Wehen Wiesbaden)
  • U16-Hessenliga Vize-Meisterschaft 19/20 (Eintracht Frankfurt)
  • U19-Oberliga BW Vize-Meisterschaft 15/16 (VfR Aalen)
  • Profivertrag Co-Trainer VfR Aalen 3.Liga 18/19

 
Sandro Stuppias Motto: „I never lose. Either i win, or i learn!

Link zu vorherigen Berichten/ Interviews:

https://www.rund-magazin.de/news/1527/76/Interview-Sandro-Stuppia/ https://checkfussballberater.de/?s=Sandro+Stuppia

DFB-Nachwuchsplanung: Etwas muss sich im Juniorenfußball grundlegend ändern: Etwa mit Hannes Wolf?

WER kennt ihn nicht, Hannes Wolf? Die VfB-Fans haben ihm einiges zu verdanken, den Aufstieg als Meister, von der 2. in die 1. Bundesliga. Oder beim BVB-Nachwuchs, wo er die deutsche B-Junioren-Meisterschaft (gegen den VfB von Domenico Tedesco) einst (gleich mehrmals) feierte.

⚽ Nun, ein Upgrade für Hannes Wolf beim DFB.

Aber, NICHT jeder Experte sieht diese Entwicklung kritiklos…

⚽ Lest selbst:

https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.ex-trainer-des-vfb-stuttgart-vom-nachwuchscoach-zum-dfb-direktor-die-laufbahn-des-hannes-wolf.dc465fa9-b0aa-4e10-bde8-f66059f06f68.html

https://www.kicker.de/wolfs-neue-aufgabe-ueberzeugende-inhalte-fragwuerdige-hierarchie-964652/artikel

Juniorenfußball: Der NLZ-Leiter des VfB Stuttgart, Thomas Krücken, wird in Zukunft Pep zuarbeiten!

Thomas Krücken, dessen Arbeit wir stets im Auge hatten, gehört zu den absoluten Experten im Nachwuchsfußball, was er von sich jedoch nie behaupten würde. Krücken, einst vom FSV Mainz 05 kommend, prägte vier Jahre lang die Geschicke im NLZ des VfB Stuttgart…

⚽ Aber lest selbst:

>> Der Direktor des Nachwuchsleistungszentrums (NLZ), Thomas Krücken, verlässt den VfB und wird Leiter der Jugendakademie von Manchester City. Der genaue Zeitpunkt des Wechsels steht noch nicht fest. Die Modalitäten werden aktuell besprochen, ebenso die Nachfolgeregelung im NLZ.Der VfB-Vorstandsvorsitzende Alexander Wehrle: „Wir verlieren Thomas sehr ungern und bedauern seinen Entschluss. Zugleich ist jedem von uns klar, dass er die Chance, für den amtierenden Champions-League-Sieger zu arbeiten, ergreifen muss. Diese Möglichkeit hat er sich verdient.

Wir werden den Wechsel absolut fair und freundschaftlich gestalten und einen reibungslosen Übergang organisieren, der für alle Beteiligten sinnvoll und im Sinne unseres NLZ ist. Dazu sind wir mit Thomas in engem Austausch. Er hat beim VfB viel bewegt und hinterlässt ein gut aufgestelltes Team, klare Strukturen und Visionen.

Dafür danke ich Thomas Krücken schon heute im Namen des gesamten VfB. Wir wünschen ihm und seiner Familie alles erdenklich Gute und bleiben sicher in gutem Kontakt.“

VfB-Vizepräsident Rainer Adrion, zuständig für den Nachwuchs- und Mädchenfußball im e.V.: „Dass Thomas Krücken uns verlässt, bedauern wir sehr. Seine inspirierende, innovative Art hat dem VfB in den vergangenen Jahren sehr gutgetan. Seine Leidenschaft gerade auch für den Grundlagenbereich hat mich stets beeindruckt und ist sicher einer der Gründe dafür, dass der VfB Stuttgart e.V. heute viel stärker und engagierter in diesem Bereich investiert, als es früher der Fall war. Diese Investitionen werden sich mittel- und langfristig auszahlen. Für die geleistete Arbeit sind wir Thomas Krücken sehr dankbar und natürlich wünschen wir ihm von Herzen alles Gute für seine nächste Station. So schade sein Verlust für uns auch ist, so sehe ich es für den gesamten VfB als eine Auszeichnung, wenn ein Club wie Manchester City die Arbeit registriert, die im NLZ geleistet wird.

Das zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind, den wir konsequent fortführen werden.“„Die Chance, eine der besten Akademien im Weltfußball zu leiten und auf ihrer großartigen Arbeit der letzten Jahre aufzubauen, reizt mich sehr und erfüllt mich mit Stolz. Für mich schließt sich ein Kreis, da meine Laufbahn an der Maine Road, dem alten Manchester-City-Stadion, vor 22 Jahren begonnen hat. Allen Verantwortlichen des VfB danke ich von Herzen für das entgegengebrachte Vertrauen“, sagt Thomas Krücken, der das VfB-NLZ seit vier Jahren leitet. „Ich hatte beim VfB immer volle Gestaltungsfreiheit bei der Neuausrichtung unseres NLZ und konnte mich auch persönlich weiterentwickeln.

Mein besonderer Dank gilt meinem gesamten Team im NLZ, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in allen Fachbereichen des VfB, Spielern, Eltern, Lehrerinnen und Lehrern der Partnerschulen, dem VfB-Freundeskreis sowie den Kollegen der Lizenzabteilung für die intensive, zukunftsorientierte und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Bis zu meinem endgültigen Wechsel werde ich wie bisher mein Bestes in unserem starken Team geben. Der VfB hat meine Familie und mich im Ländle herzlich aufgenommen und ich werde mit meiner Zeit hier immer unvergessliche Momente verbinden. Ich bin sicher, dass der VfB und seine Fans die Früchte unserer gemeinsamen Arbeit in den kommenden Jahren ernten werden indem Jungs, die aus unserem NLZ stammen, das Trikot mit dem Brustring als VfB-Profis tragen.“ <<

⚽https://www.vfb.de/de/vfb/aktuell/neues/junge-wilde/23-24/wechsel-thomas-kruecken-zu-man-city/

⚽ https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.nachwuchschef-des-vfb-stuttgart-warum-es-thomas-kruecken-auf-die-insel-zieht.e271d524-b7ab-454a-85a6-5e8e6dbe3063.html

Internationaler Juniorenfußball: Wie ‚La Masia‘ beim italienischen Club, COMO Calcio 1907, Einzug hält. Cesc Fàbregas wird die U19 trainieren!

Zum Abschluss seiner Karriere, hat sich Cesc Fábregas wahrlich ein feines und malerisches ‚Örtchen‘ in der Lombardia, und unweit der Schweiz, ausgesucht – die Stadt Como, samt des Lago di Como. Aber, man muss festhalten, der ehemalige spanische Nationalspieler, heuer 36 Jahre alt, ist zum Arbeiten hier. Dolce Vita, kommt nämlich erst nach den Trainingseinheiten und Ergebnissen.

Und, der norditalienische Fußballverein, Como Calcio 1907 https://de.wikipedia.org/wiki/Como_1907 , kann sich glücklich schätzen, welch tollen und pro´fessionellen Spieler, man gewinnen konnte. Zuerst als Spieler in der Serie B – Como schloss im hinteren Mittelfeld ab – und nun auch noch als Juniorentrainer, um sein Wissen im Club weiterhin dazubehalten, zu pflegen, und Nutzen für die Zukunft zu haben. Die liegt in den Füßen der jungen Kickern rund um Como.

Cesc Fàbregas, https://de.wikipedia.org/wiki/Cesc_F%C3%A0bregas , das muss man nochmals wiederholen, wurde in der Barca-Schule, La Masia (samt Internat), ausgebildet. Sechs Jahre durchlief Fabregas die Akademie von Barcelona, ehe er zu Arsenal London transferiert wurde, wo er gerade mal 16 Jahre alt, so langsam ans Herrenteam gewöhnt wurde. Man halte fest, obwohl Fabregas als variabler defensiver Mittelfeldspieler („Volante“), auch auf 30 Tore in einer Jugendsaison kam, konnte er sich anfangs beim FC Barcelona nicht durchsetzen. Arsenal London also galt als (weitere) Schule des Lebens, nicht nur des Fußballs. Schließlich war die britische Hauptstadt so ganz anders, als alles, was der junge Cesc, bisher kennengelernt hatte.

Es folgten drei erfolgreiche Jahre dann doch beim FC Barcelona, seinem Ausbildungsverein, danach wieder fünf Jahre in England, beim FC Chelsea. Selbst in der U23 der Blues spielte er, als er quasi aussortiert wurde, um dann noch drei Spielzeiten in Frankreich beim AS Monaco zu spielen. Ein pralles Profileben, mit vielen Erfolgen, hier nur einige (von Vielen) aufgezählt:

  • Weltmeister 2010
  • Europameister 2008 und 2010 – die goldene Spanische Ära.
  • Außerdem in der Jugendzeit, U17-Europa- und Weltmeister…
  • Auf Vereinsebene: Spanischer und Englischer Meister sowie Pokalsieger, und zwei Mal ins Europameisterschafts-Allstarteam berufen worden, als gefährlicher defensiver Mittelfeldspieler.

Und solch einen begnadeten und erfahrenen Spieler, konnte nun Como Calcio binden. Das Umfeld passt, warum also nicht die U19, die kleine „Primavera“ trainieren?

Interessant auch, wie sich Fàbregas neulich erst auf einem Italienischen Sportkanal, über ein paar Trainer äußerte, die ihn nachhaltig geprägt hatten, während seiner Fußball-Vita als Profi.

Auf Itasportpress.it kam dieser interessante Beitrag (https://www.itasportpress.it/calcio/fabregas-ammette-mourinho-ha-giocato-con-la-mia-mente-tirando-il-meglio/ ) , in dem Cesc Fabregas offen über den kommenden Trainerberuf und die Trainer sprach, die ihn sehr bewegt geformt haben. Der Übergang vom Profi hin zur U19-Juniorenmannschaft von Como, sei der richtige Weg.

Über seinen ehemaligen Trainer Jose Mourinho, schwärmt Fábregas: „Er hat meinen Geist und Verstand am meisten herausgefordert, und mit ihm gespielt…“, und dabei das „Beste“ aus Fábregas herausgeholt.

Auch im Rückblick, „Mou“rinho hat Fàbregas sehr beeindruckt.

Dann zieht der ehemalige Nationalspieler und Weltmeister einen Vergleich der weltbesten Trainer, die Cesc so erlebt habe als Spieler, nämlich unter anderem, Arséne Wenger, Pep Guardiola und eben Mourinho: „Wenger hat mich wie einen Sohn behandelt. Er hatte immer einen Plan für dich, und war ein Anführer. Guardiola war definitiv anders, viel distanzierter, und diese Einstellung hat für ihn funktioniert. Zum Schluss „Mou“, na ja, was soll ich sagen. Wir haben jeden Tag mit ihm gesprochen und er hat mir viel Vertrauen gegeben. Ich fühlte mich am besten. Er spielte mit meinem Verstand auf eine Art und Weise, wie es noch niemand zuvor getan hatte, und das brachte das Beste in mir zum Vorschein. Es ist unglaublich.“

Wohl dem, der solche Trainerpersönlichkeiten kennenlernen, und mit ihnen arbeiten durfte.

Man kann die A-Jugendlichen sowie die B-Squadra, aber auch die Trainer von Como Calcio, nur beglückwünschen, diesen Profi im Verein zu haben – irgendwann werden wir uns vor Ort wohl selbst ein Bild machen…

https://comofootball.com/

https://comofootball.com/comunicato-ufficiale-di-cesc-f/

FC Bayern I : Auf der Asien-Tour fallen besonders zwei Spieler auf. Mit Mathys Tel und Josip Stanisic hat Tuchel zwei wirklich polyvalente Spieler im Kader – mit Zukunft…

Nicht jeder ist Freund von solchen langen und weiten Reisen, aber im internationalen Topfußball gehören diese Promo-Reisen in Asien oder den USA einfach dazu – gekoppelt mit einem ‚fluiden‘ Trainingslager – so holt man sich eben Übersee die Fitness. Vielleicht ganz gut, wenn man bedenkt, dass in Europa und Deutschland manchenorts, ein Hundewetter und Regen en masse herrschten. Dann schon lieber ein bisschen mehr Wärme und tropische Luftfeuchtigkeit. Kondition antrainieren und anreichern, unter erschwerten Bedingungen. Dafür aber, geht man natürlich bei den Testmatchs nicht volle Pulle, sondern spielt angemessen, Kräfte schonend, und Verletzungen vorbeugend bitte nicht so hart in die Zweikämpfe, heißt das Motto. Fans und Zuschauer in Asien kommen dennoch auf ihre Kosten. Trainer Thomas Tuchel und der FC Bayern jedenfalls, machten alles richtig. Eine ungestörte Vorbereitung eben, allein, die Torhüterfrage um Sommer, lenkt(e) ein bisschen ab.

So kam es zu einem erfolgreichen Abschluss des Japan-Aufenthalts zwischendurch, im Rahmen der Audi-Summer-Tour! Der FC Bayern machte Halt in Tokyo. Gegen das Team von Kawasaki Frontale, gewann das Tuchel-Team mit 1:0. Das Ergebnis sagt nichts darüber aus, dass die Bayern gegen einen ambitionierten Gegner sehr souverän und chancenreich spielten. Im „Nationalstadion“ von Tokyo entwickelte sich vor rund 50.000 Zuschauern eine flotte und abwechslungsreiche Partie.

Das Tor des Tages erzielte nach knapp einer Stunde (57.) Josip Stanišić. Und da wären wir bereits beim ersten jungen Spieler, der wirklich polyvalent zu sein scheint. (Wir haben uns etwa drei Spiele mit Stani`si´c angeschaut). Josip Stanisic ist gelernter Abwehrspieler, sein Alter 23. Die rechte Seite seine bevorzugte Position, Außen aber auch als IV. Genauso kann er aber auf der linken Seite sehr gut Akzente setzen. Im Raum sowieso, aber auch im Bereich Mann gegen Mann. Stanisic kommt mit wenigen Fouls aus, das meiste auf dem Feld löst er spielend und spielerisch. Eine Augenweide.

Josip Stanisic fackelte nicht lang und schob mit links ein, die Chance bereitete er auch vor!

Sieht man das Match gegen Kawasaki Frontale, merkt man sofort, welch moderner Verteidiger Stanisic ist. Sprint- und dribbelstark, ballsicher, und das beidfüßig. Sehr gut ausgebildet, unter anderem in der 1860er-Jugend. Aber, Stanisic ist wohl auch ein Bolzplatzkicker gewesen. Man merkt es an seiner Spielfreude, und an den Lösungen, die er auf dem Platz findet, im Abspiel, aber auch im Abschluss den er sucht.

Sein Tor in Tokyo zeigte, wie wach Josip ist, er sprintet früh in einen Ball und Abspielfehler des Gegners, leitet einen Angriff ein, schaltet sich ein, und mit einer feinen Technik, schiebt er den Ball locker ein, auf engstem Raum. Es würde uns nicht wundern, wenn Stanisic irgendwann sogar als Mittelfeldspieler aufläuft.

Der andere im Kader, erst 18, ist Mathys Tel. Sein Marktwert? Bereits 20 Mio Euro. Der Franzose, gebürtiger Abstammung aus Guadeloupe, wurde in der Jugend beim FC Paris, und danach vorwiegend, bis zur U19 hin, bei Rennes ausgebildet.

sdr

Ein trickreicher und flinker Stürmer, der den Gegnern schon einmal fünf bis zehn Metern bei einem Dribbling abnimmt, und diese alt aussehen lässt. Meist ist und war Mathys Tel nur mit Fouls zu stoppen. Irgendwie wirkte er dennoch manchmal gehemmt, vielleicht braucht er mehr Freiheiten ohne ein taktisches Korsett? Es wirkte oft, als habe Tel Probleme, den Forderungen Tuchels gerecht zu werden.

Der französische Stürmer kam in Tokyo vor 65.000 Zuschauern gegen ManCity von Pep Guardiola, erst nach der Halbzeit für Gnabry ins Spiel.

Da führte der Champions-League-Sieger City bereits. Mit Gravenberch und Mané verstand sich Tel ziemlich gut auf dem Platz. Ein paar Chancen ließ Tel liegen, aber er wirbelte gehörig durch die ManCity-Abwehr. Beim Ausgleich, das Spiel ging dennoch 1:2 verloren, reagierte Tel sehr schnell, nachdem er die Großchance auch vorbereitet hatte. Mathys Tel ist Mittelstürmer, aber nicht leicht auszurechnen, da er viel in Bewegung ist, und auch auf die Flügel ausweichen kann. Das wären, links, wie rechts, seine Nebenpositionen.

Thomas Tuchel müsste es verstehen, Stanisic wie Tel, fordernd aber auch behutsam aufzubauen, dann dürfte der FC Bayern viel Freunde haben an beiden…

❗Anmerkung: unser Artikel hier, zu Mathys Tel und Stanisic, entstand am 01. August – wenig später kam dann der ‚kicker‘, mit einem Interview.

Checkfussballberater.de immer nah dran mit dem richtigen Riecher…❗

https://www.kicker.de/tel-im-interview-ich-will-fuer-immer-hierbleiben-961803/artikel

Calciomercato al dente: ‚Gigio‘ Donnarumma – Eine komplizierte ‚Liebe‘ mit Happy End? Juventus verhandelt mit Italiens Nationalkeeper!

Eine komplizierte ‚Liebe‘ mit Happy End?

Die Luft des italienischen Calciomercato, oder besser, des Transferkarussells, vibriert. Immer mehr nehmen die Mannschaftskader Konturen an.

Es war kaum vorherzusehen, dass momentan auch der Posten starker Torhüter so gefragt ist. Man bekommt es ja mit Inter Mailand mit, wo plötzlich händerringend ein Torspieler als Ersatz für Andre Onana, nach dessen Abwanderung zu Manchester United, und Clubikone Samir Handanovic (39 Jahre alt, und vorübergehend die Karriere beendet, wenn nicht doch noch eine Megaofferte aus Saudi Arabien kommt) gesucht wird. Man geht davon aus, dass der Schweizer und Bayern-Keeper Yann Sommer doch noch kommt.

Und nun beginnt der Transfer-Strudel, welche Dynamik er bekommt, welches Dominosteinchen das folgende anschubst: der FC Bayern muss aktiv werden, sollte Sommer gen Inter Mailand von Steve Zhang ziehen. Trainer Simone Inzaghi möchte Sommer unbedingt, auch wegen dessen fußballerisches Talent.

Die Bayern sendeten Signale von der Asien-Reise, dass Juve-Keeper Wojciech Szczesny eine echte Option sein könnte.

Dies wiederum veranlasste, Juves neuen Sportdirektor, Cristiano Giuntoli, das Juventus-Team kurzfristig während der USA-Promoreise zu verlassen, um in Turin näher am Geschehen zu sein. (https://www.juventusnews24.com/szczesny-bayern-monaco-giuntoli-trattativa-cessione-portiere-juve-ultime-mercato/ )

Und damit kommt der nächste Stein ins Rollen, wir haben es mitbekommen, Luis Enrique, neuer PSG-Coach stehe nicht sonderlich auf den Azzurri-Nationaltorwart Gianluigi, ‚Gigio‘, Donnarumma.

Fabrizio Ravanelli, immer noch sehr gefragt, als Experte!

Mehrmals schon, noch zu Lebzeiten des omnipräsenten (und jüngst verstorbenen) Spieleragenten, Mino Raiola, wurde Donnarumma mit Juventus Turin oder gar Barca ins Gespräch gebracht. Allein, entweder waren die Torstellen besetzt, oder die Trainer wollten mit Raiola, Gigios Berater, wenig zu tun haben – denn der hatte Macht.

Neulich erst erzählte Fabrizio Ravanenelli, Juves ehemaliger Stürmer und letzter Champions-League-Sieger, als Gigio Donnarumma ihm zum Probetraining anno 2012 vorgestellt wurde. Ravanelli war damals Juniorentrainer bei der alten Dame.

„Sofort nehmen!“, riet Ravanelli dem Club. Man überlegte bei Juventus aber zu lange, und wollte Donnarumma mit gerade mal 13 Jahren nicht binden.

Ravanelli weiter, „Donnarumma war damals schon Extraklasse, mit großen festen Händen, und die Spieler trafen gegen ihn erst, vor dem Elfmeterpunkt…“, erinnert sich Ravanelli.

Lange Zeit musste sich Juve diese vergangene Chance und Heißliebe vorhalten lassen, da Gigio ausgerechnet beim AC Milan die nächsten Jahre verbrachte.

Nun aber entflammt die ‚alte Liebe‘ wieder, und Donnarumma war nie gegen Juventus eingestellt, im Gegenteil.

Gianluigi Donnarumma könnte tatsächlich Szczesnys Nachfolger werden. Dazu müsste der polnische Keeper aber erst an die Säbener Straße wechseln. Geld muss zuerst rein, denn Juve werden zudem Einnahmen aus Europas Wettbewerben fehlen.

Die Tifosi bianconeri jedenfalls, würden Nationaltorwart ‚Gigio‘, gern im Juve Stadium begrüßen.

Weitere Links, zum Thema, Fabrizio Ravanelli, einst Juves Juniorentrainer, und Gianluigi Donnarumma: https://www.tuttosport.com/news/calcio/calciomercato/2021/07/19-83714726/ravanelli_donnarumma-juve_vi_svelo_come_and

https://www.youtube.com/watch?v=_ZaHcchgtjY