Für Profis und Talente mit Durchblick: Von anderen Sportstars lernen – Wie Novak Djokovic mit eisernem Willen und viel Disziplin, von Erfolg zu Erfolg gleitet – und dennoch locker bleibt! Ein Geheimnis und ein Buchtipp?…

Nun, ich muss zugeben, mehr als das, vielleicht zu schnell, bestellte Buch über den Tennisstar und Grand-Slam-Gewinner, den Serben Novak Djokovic, hat mich seine erneute Leistung am Wochenende komplett überzeugt. Denn, momentan scheint der Serbe, trotz seiner 36 Jahre, unschlagbar zu sein – weil er bei sich selbst ständig nachjustiert, und sich selbst verbessern möchte – und zwar in allen Belangen.

Die Fans und Interessierten können es kaum glauben (oder eben doch), Djokovic definierte auch bei den vergangene US-Open, den Tennissport neu – Novak ist in seiner Mitte, liebt den Sport, und weiß, wie und wann er sich verausgaben muss, oder auch nicht. Der Sport, Djokovics Geist, die Ernährung an sich, sowie sein starker Charakter hat schon viele Menschen, ob dem Tennissport zusagend oder auch nicht, in den Bann gezogen. Und Novak selbst, beschäftigt sich ausgiebig mit den Dingen, die ihn stark und besser machen, die ihm aber auch Harmonie und Ausgeglichenheit schenken, außerhalb des Courts.

Bei den US-Open, zeigte Novak noch einmal dessen ganze Stärken… ( In der Statistik der gewonnenen Grand-Slam-Titel im Einzel belegt er mit 24 Titeln den ersten Platz. )

Und, hier noch ein Rückblick, zum Wochenende, ( https://www.sport1.de/tv-video/video/traenen-bei-djokovic-hommage-an-kobe-bryant-nach-us-open-sieg__6BBFA646-3F4A-4F1E-A160-C1DEC2848A2A ), wie stark und dennoch auch menschlich, Novak Djokovic ist.

Ich habe also, wie erwähnt, vor dem Sommerurlaub ein Buch zu Novak Djokovic bestellt, weil mich Biographien interessieren, und ich davon überzeugt bin, dass jeder Profi- Jugend- aber auch Amateursportler, von Djokovic einiges mitnehmen und lernen kann.

Nun werde ich mir sicher noch ein besseres Buch bestellen, und sicher noch ein paar Dokus zu Novak anschauen, denn dieses Buch, war ziemlich skurril. Weil ohne Fotorechte, und daher nur mit (immerhin schön, und individuell, designten) Bildern und Zeichnungen, aber auch die Texte – entweder oberflächlich, per copy and paste, oder per Google-Translator, oder gar von einer neuen KI-Übersetzungsmaschine so mies übersetzt, dass viele Textpassagen und Zeilen, mehr als drei- und vierfach, gleich übersetzt wurden.

Die Seite habe ich als Beispiel hier eingesetzt, und so gleichen sich viele Seiten. Auch ist der Autor nicht bekannt… Von daher, nochmals würde ich ca. 20 Euro nicht investieren, sondern lieber mehr Geld, für eine echte Biographie, die gut recherchiert wurde. Für dieses Buch, trotz ein paar Erkenntnissen, nur die Note „ausreichend“, weil sich der Autor, so scheint es, kaum Mühe gemacht hat.

Immer und immer wieder, diesselben Passagen im Buch. Schade!

Aber, jeder weiß, Novak Djokovic, und dessen Leistungen, sprechen für sich selbst. Sein starker Charakter sowieso, man erinnere sich nur daran, wie er dem Druck, er möge sich doch impfen, standgehalten hat. Über seinen Körper, und seine Gesundheit, bestimme nur er allein…

Calcio al dente – Die Squadra Azzurra geht mit einem neuen Trainer und Kapitän in die nächsten Spiele. Italien fiebert dem Einstand von „Mister“ Spalletti entgegen. Er war definitiv die beste Wahl für einen ‚Neuanfang’…

(K)ein Märchen aus 1000 und einer Nacht – für Roberto Mancini ganz sicher – dem scheidenden Nationaltrainer gönnt man all die Millionen, die er als Coach der Saudischen Nationalelf nun in drei Jahren verdienen kann. Nur, dabei machte er, das kann man sagen, und dieser Meinung sind auch Arrigo Sacchi und Fabio Capello, die Trainer-Legenden und erfolgreichen Champions-League-Gewinner (mit dem AC Milan) eine „brutta figuraccia“ – eine ganz schlechte Figur. Roberto Mancini hätte sich einen besseren Abgang gestalten können… Tempi passati!

DER NEUE MANN am Steuer der Azzurri heißt nun LUCIANO SPALLETTI, die meisten Tifosi in Italien wollten ihn unbedingt, und auch die Fußball-Experten schrieben ihn herbei. Ein starker Charakterkopf allemal, und frischgebackener Meister mit der SSC Napoli. Außerdem hat Spalletti als ehemaliger, wie er selbst meint, „mittelmäßiger Profi“, seinen Trainerschein von ganz unten beginnend, bei kleineren Teams, Schritt für Schritt (auf)gebaut.

Dass Spalletti mit INTER, der Roma, sowie Napoli stets für einen attraktiven Fußball sorgte, ist überall bekannt. Und selbst seinen Auslandsaufenthalt in Russland, bei St. Petersburg, krönte er mit zwei Meisterschaften und Pokalsiegen. Ja, auch in Russland setzte er sich mit seiner, nicht ganz leichten Art, erfolgreich durch. Sie mochten, und sie mögen ihn im Land von Väterchen Frost noch immer.

Für den, in der Toskana geborenen und aufgewachsenen, Luciano Spalletti, mag es hingegen doch wie ein sehr schönes Märchen vorkommen, als habe er genau auf diese Aufgabe gewartet – die mitnichten leichter ist, als weiterhin als Clubtrainer irgendwo tätig zu sein – im Gegenteil, über 70 Millionen „Nationaltrainer“ fühlen sich berufen, die Squadra Azzurra zu coachen, oder zumindest, für die Aufstellung zuständig zu sein. Der Calcio und die Azzurri in Italien, das ist eine (inter)nationale Angelegenheit. Aber, so viel ist gewiss, Spalletti bringt alles mit, um, Achtung(!) vieles besser zu machen, als Vorgänger Roberto Mancini

Wie, werden sich nun manche fragen, besser als Mancini, wo doch Mancini die Squadra Azzurra mit starken Typen zum Europameisterschafts-Titelgewinn in London führte? Ja, man darf nämlich nicht vergessen, dass Mancini ebenso wie Ventura zuvor, eine WM-Teilnahme (die in Qatar) vergeigte. Das war eine echte Schmach, gegen Nordmazedonien die WM-Teilnahme verpasst zu haben.

Die Zeit ist reif, für einen „Neustart“, The Great Reset, für Italiens Nationalteam. Und wie für Spalletti bekannt, haute er gleich Pflöcke ein – er setzte sein ganz eigenes Team hinter dem Team zusammen – die Staff, aus Bekannten und treuen Mitarbeitern, die ihn seit Jahren begleiten – aber sorgte auch für ein Ausrufezeichen im ersten Trainingslager in Coverciano, indem er den Kapitän und dessen Ersatz, sowie den Spielerrat, aus erfahrenen Spielern zusammensetze, von denen man Engagement und tiefe Inbrunst, für das Land erwarten könne, und, so Spalletti, „auch müsse“. Doch der Reihe nach.

Auf Checkfussballberater.de haben wir uns bereits in der Vergangenheit mit Luciano Spalletti beschäftigt, als er Inter Mailand wieder in die Spur brachte, vor ca. fünf Jahren. Spalletti gehört zu den wahren Spiel- und Gegner-Analysten, ohne jedoch sein Spiel oder seine Philosophie zu sehr am Gegner zu orientieren.

Wir erinnern uns zum Beispiel, am Ende seiner Zeit bei der Roma, als auch Francesco Totti verabschiedet, und die Roma dazu noch Zweiter für die Champions-League wurde, 2016/17, dahinter folgte als Dritter die SSC Napoli von Maurizio Sarri, da beschäftigte sich Spalletti vielmehr mit dem schönen reifen Spiel von Neapel mit Sarri (damals wurde Juve Meister, und Roma sowie SSC Napoli landeten dahinter). Ja, auch über das Verhältnis zu Totti wurde immer wieder viel geschrieben -Spalletti hatte sich nie gefürchtet, auch FT10, immer wieder auf die Bank zu setzen, die Legende der Roma – jedoch niemals, um diesen zu demütigen, nur, Spallettis Ansichten nach, war Totti nimmer für 90 Minuten prädestiniert, Spallettis Plan jedoch sei immer gewesen, dass Totti zielgerichtet eingesetzt und einen schönen Abschied bekommen würde – was am Ende auch so geschehen ist, trotz aller Spannungen. Luciano Spalletti hat sich einen Ruf erworben, der geschätzt wird, aber aus dem auch hervorgeht, dass Spalletti recht schwierig sein kann, und sehr direkt in seiner Kritik – selbst wenn der „CT“ und „Mister“ selbst sagt, es nie persönlich zu meinen, sondern immer in der Sache.

  • Der Nationaltrainer Spalletti legt los:

Die ersten Spiele liegen bereits an. Am 09. September in Nordmazedonien, sowie am 12.09.23 daheim gegen die Ukraine, wenn Punkte für die EM24 in Deutschland gesammelt werden müssen. Die Vorbereitungszeit seit Mancinis Ausscheiden am 15. August ist daher sehr knapp. Aber Spalletti wäre nicht Spalletti, würde er darin nicht eine echte Herausforderung und ein „Ciao, Hallo-Wach!“, für Italiens ambitionierte Spieler und für die Presse sehen. Spalletti möchte alle wachrütteln…

  • Ein Zeichen setzte der Mister schon damit, dass er erst einmal, Jorginho und Verratti nicht nominierte für den Kader, aus dem sich dann die Aufstellungen für die zwei Spiele speisen werden… Und, auch interessant – Ciro Immobile soll der Kapitän sein. Die Presse fragt zudem, wer wird der neue Stürmer der Azzurri? Immobile oder Retegui (Italo-Argentinier bei Genua FC )? Warum, so fragen viele, können nicht beide spielen…?

Luciano Spalletti sorgte schon für Überraschungen beim Azzurri-Kader…

  • Nichtsdestotrotz, so auch unser geschätzter Experte und Dozent an der Sportschule in Coverciano, Gianfranco Multineddu, „bisher alles richtig gemacht“, habe Spalletti. Und Multineddu, gefragt als Fußballfachmann und beim Scouting in Italien, sagte schon früh, nach Mancinis kuriosem Abschied, „Also meiner Meinung nach, ist Luciano Spalletti die allerbeste Lösung, er bringt momentan alles mit, Italien erfolgreich zu machen….“. Dass Spalletti Verratti erst mal ausrangiert habe, bedeute noch nichts, so Multineddu. Luciano Spalletti teste nun viel, außerdem sein Verratti auch angeschlagen gewesen. Man muss wissen, Gianfranco Multineddu hat Verratti einst entdeckt und die Trainer in Pescara forciert, ihn zu bringen, „Marco war damals einfach reif…“. Und, Verratti wird sicher auch wieder berücksichtigt.

Luciano Spalletti tankt in seiner Heimat auf

Der neue Nationaltrainer Italiens hat sich schon immer gern in der puren Natur aufgehalten – und, Fußball ist nicht alles, Resilienz und Freizeit, um auf andere Gedanken zu kommen, sind für Spalletti immens wichtig.

Spalletti und dessen Familie, sein engster Kreis also, führen eine etablierte und höherwertige Agricultura, die Landwirtschaft, mit dem „Agriturismo“, dem gutsituierten Tourismus. Gediegene und ländliche Atmosphäre, mit selbst angebautem und gekeltertem Wein – namenlich „Bordocampo“ – der Seitenlinie

Dort komme der Mister auf neue Ideen, wie zum Beispiel Trainingseinheiten auszusehen haben, oder wen er eben in den Kader beruft. Ein großes Areal, mit angelegtem See und vielen Tieren, so wie es sich eben gehört in einer Landwirtschaft. Gäste können dort urlauben, aber auch auch mithelfen… Und, Massentourismus ist natürlich nicht damit gemeint. Es bleibt alles überschaubar, auf dem Anwesen, dem Refugium, von Luciano Spalletti, und er erzählte erst neulich darüber, in diesem sehenswerten Video, von und mit Spalletti – genauso wie er auch gern über den Fußball und die Spieler erzählt. Leise, besinnlich, aber auch offen und direkt, Spalletti eben: „LA RIMESSA EXPERIENCE“, (https://www.larimessa.info/ ) , die toskanische Lebensart des Luciano Spalletti – wäre schön, es würde etwas auf das Spiel der Squadra Azzurra davon abfärben…

giovanni deriu

Profi- und Juniorenfußball – Sandro Stuppia hat sich einen Namen als erfolgreicher und akribisch arbeitender Nachwuchstrainer gemacht. Dabei setzt Stuppia auch auf (s)eine bewährte Formel…

Sandro Stuppia, 36, spricht eigentlich ungern über sich selbst. Seinen Erfolg, und dessen Arbeit, so Sandro Stuppia, sollen andere bewerten. Jedenfalls geht der Italoschwabe in seiner Arbeit als Trainer komplett auf. Der gelernte Industriekaufmann und -Mechaniker, im Besitz der Uefa-A-Lizenz (die Vorstufe zum Fußballlehrer mit dem Uefa-Pro-Schein), hat schon einiges erlebt, Talente nach vorn gebracht, und auch ein paar Titel gesammelt. Außerdem war er als Co-Trainer Teil der Profimannschaft des VfR Aalen, in der 3. Liga. Seit rund acht Jahren begleiten wir Sandro Stuppias Karriere. Seine Schritte im gehobenen Juniorenfußball, sowie bei den Profis, waren von Engagement und tiefen Emotionen geprägt. Jedenfalls bleibt es spannend, den Weg des deutschitalienischen Trainers weiter zu begleiten. Dass ihn schon etliche Clubs in ihrem Datenpool aufgenommen haben, wissen wir aus sicheren Quellen. Sandro Stuppia nahm sich Zeit für ein Interview mit Checkfussballberater.de

Checkfussballberater.de: Hallo, Sandro, wie geht es Dir momentan, und, vorab, Herzlichen Glückwunsch zur souveränen Meisterschaft mit der U19 von Wehen Wiesbaden. Deine Handschrift war in der Hessenliga gut erkennbar…

Sandro Stuppia: Hallo, Gio, in erster Linie vielen Dank für die Glückwünsche zum „erneuten“ Gewinn der U19-Hesenliga. Zwei Jahre beim SVWW (SV Wehen Wiesbaden), mit zwei Meisterschaften in Folge, sportlich bezogen fühlt es sich richtig gut an. Leider haben wir im Anschluss die Aufstiegsspiele zur U19-Bundesliga verpasst, dennoch bin ich mit der Entwicklung jedes einzelnen Spielers und vor allem im Kollektiv sehr zufrieden. Die Implementierung unserer Spielidee hat harte und intensive Wochen mit sich gebracht. Dies wurde leider nicht mit dem Aufstieg belohnt, aber die Meisterschaft mit einem Punkterekord von 71 nimmt uns keiner mehr. 

Ein absoluter Erfolg definitiv, und im gehobenen Juniorenfußball zählt zwar der harte Wettbewerb, dem habt Ihr Euch, hast Du Dich immer gestellt, und die zwei Meisterschaften sprechen eine klare Sprache. Nichtsdestotrotz, die Mechanismen des Profifußballs zählen auch bei den Top-Juniorentrainern, wie eben bei Dir – wann hat man Dir mitgeteilt, dass man beim SVWW anders planen würde?

Der Verein teilte mit im Februar mit, sich neu aufstellen zu wollen und somit bin ich mit dem Ende des Rückspiels in den Urlaub geflogen, habe zwei Monate in meiner Heimat auf Sizilien verbracht und neben der Aufarbeitung des verpassten Aufstiegs, konnte ich neue und frische Energie sammeln, um für die nächste Aufgabe vorbereitet zu sein. Deshalb, mir geht es sehr gut derzeit. Aber ich bin auch gut vorbereitet, wenn ein Club an der Tür steht…

Du hast es selbst angesprochen, das eine sind die souverän gewonnenen Meisterschaften, das andere Ziel jedoch, über die Relegationsspiele auch noch in die U19-Bundesliga aufzusteigen, wurde leider verpasst. Woran lag es letztendlich?

Am Ende des Tages entscheiden Details den Ausgang solcher Begegnungen, die mit voller Vorfreude und Emotionen gelebt werden. Deshalb, neben der Tagesform finden nun mal im Spiel Phasen statt. In einer ausgeglichenen Phase im Rückspiel (1:1 Hinspiel) mit dem Chancenplus auf unserer Seite (Doppelter Alutreffer hintereinander), kippt das Spiel in der 27. Spielminute durch zwei Rote Karten in einer Aktion auf unserer Seite. Im Spiel elf gegen neun ist es kein Spiel mehr, zumindest nicht so wie wir es gerne sehen wollen. Ob berechtigt oder nicht, möchte ich nicht kommentieren. Die Glückwünsche sind nach Kaiserslautern gegangen und somit ist die Sache beendet. 

 Sind es oft nur kleine Nuancen, oder war das Gefälle in diesem Beispiel, gegen den 1. FC Kaiserslautern, dann doch zu hoch, selbst wenn man sich sehr gut vorbereitet?

Wie Du sagst, Giovanni, kleine Nuancen definitiv. Der FCK ist eine wahre Stahl- und Strahlkraft, auch im Juniorenbereich. Allein die Infrastruktur, über das ganze Jahr unter Top Bedingungen trainieren zu dürfen, ist auf langer Sicht einfach nur „gut“. Wir haben mit unseren, kleinen Möglichkeiten jedoch ohne Ausrede unser Spiel (siehe Hinspiel) erfolgreich auf den Platz bringen können. Das ist genauso gut, und umso schöner, auch wenn es etwas härter ist.

Sandro Stuppia beim Aktiven Coaching während eines Spiels…

Deine Spielphilosophie und Handschrift ist tatsächlich das 3-1-4-2-System – was nicht gleichzusetzen ist mit dem 3-5-2-System, was einige Leute und Fans jedoch glauben. Kannst Du es kurz erklären, das System, und weshalb tust Du dieses bevorzugen?

Die Dreierkette mit einer strategischen 6 ermöglicht mir, in den letzten zwei Reihen des Gegners viel Personal positionieren zu können, um in gewisse Spielprinzipien zu kommen. Aus dieser Grundordnung entsteht unsere Spielidee. Aber aufgepasst, Systeme sind für mich persönlich eher zweitrangig.  Warum? Systemunabhängig ist unser Spiel, über den Ansatz, „Grundsätze + Haltung = Spielidee“ zu gestalten, das ist meine persönliche und bevorzugte Formel. Da ich eine offensive Art und Weise meiner Mannschaften sehen möchte, und dementsprechend mit voller Überzeugung Spieler in ihren Positionsanforderung individuell stärken will, nutze ich eben die „Positionierungen“ als einen unserer Wege im Angriff, um erfolgreich spielen zu lassen. Grundformationen sind da, um organisiert zu sein. Die Formel mit all ihrem Inhalt zeichnet am Ende Mannschaften aus. 

 
Der Nachwuchsfußball hat es Dir angetan, und Du hast etliche Spieler geformt und weitergebracht. Beim VfR Aalen, warst Du Trainer der U19, hast sogar die Fußballschule sowie das Leistungszentrum geleitet, bevor Du sogar Co-Trainer der Profimannschaft wurdest, danach ging es in die Jugend-Akademie von Eintracht Frankfurt, wo Du auch ganz oben um die Meisterschaft mitgespielt hattest, und nun seit zweieinhalb Jahren beim SV Wehen Wiesbaden. Du hast den Vergleich – ist der Juniorenfußball Dein Ding, oder willst Du mal wieder zu einer Herrenmannschaft im Profibereich wechseln?

Nun bekomme ich einen kurzen Moment Gänsehaut… nicht nur wegen der aufgezählten Stationen, jedoch ist die Zeit ohne es so zu ahnen, und wahrzunehmen, wie im Schnelldurchlauf vergangen. Auch hier stelle ich fest, dass zu schnell und oftmals unüberlegt entschieden wird, wo man sich einordnen soll. Persönlich und mit voller Überzeugung auch hier sage ich Dir, dass ich „für alles OFFEN“ bin. Die Arbeit macht tierisch Spaß, von den Inhalten, die es zu vermitteln gilt, bis über die Spieler, die ich mit meinem Team entwickeln und formen darf. Das ist doch exakt das, was jeder Trainer mag. Und Träume, die haben wir Alle. Zur richtigen Zeit wird die passende Aufgabe kommen.

 Wie unterscheidet sich der Juniorenbereich, die Infrastruktur, beim SVWW im Vergleich zur Frankfurter Eintracht?

Die Eintracht ist ein Traditionsverein, um einiges größer als jeder andere Klub in Hessen. Diese Aspekte sollte man immer vor Augen haben, bevor man Vergleiche in dieser Größenordnung macht. Einen Aspekt darf man mit Sicherheit erwähnen: „die Man-Power.“ Jeder Austausch bringt eine andere Dynamik mit sich. Umso mehr Personen involviert sind, desto einfacher oder auch schwieriger gewisse Entscheidungen. Das ist ein wesentlicher Unterschied, mit denen man in erster Linie als Mensch unheimlich viel an Erfahrung gewinnt. Diese Erfahrungen haben mir sowohl die Eintracht zuvor, als auch der SVWW, geben können.

Ist die Uefa-Pro-Lizenz immer noch das Fernziel? In Deutschland, oder eher in Italien, Coverciano?

Die Hürde ist nicht einfacher geworden, ganz im Gegenteil. Und trotzdem ist das ein persönlicher Ansporn, sich verbessern zu wollen, weiterhin alles zu geben, um eben eines Tages die Pro-Lizenz hier in Deutschlang absolvieren zu dürfen. Das schließt natürlich nicht aus, die Fußball-Akademie in Coverciano besuchen zu wollen…

Fokussiert und stets aktiv beim Coaching – Stuppia führt Teams gern zum Erfolg.

Wie schaltest Du in der fußballlosen Zeit ab, und wohnst Du nun fest in Wiesbaden?

Da wäre in allererster Linie, meine Familie, meine wunderbare Ehefrau, sowie unsere wundervollen zwei Mädels. Bessere Bedingungen zum Abschalten gibt es nicht. Auch für meine Freunde finde ich immer wieder Zeit zum Ausgehen und Lachen. Da mein Vertrag in Wiesbaden zum 30. Juni ausgelaufen ist, bin ich wieder zurück nach Kirchheim/Teck gezogen. In Wiesbaden wie auch in Frankfurt war ich im Besitz einer Zweitwohnung, um in solchen Situationen wie aktuell auch einen festen Anker im Hauptwohnort zu haben.

Sandro, hast Du mögliche Tipps an Juniorenspieler, die unbedingt den Traum des Profifußballs leben und erreichen wollen?

Der Profifußball ist und bedeutet immer auch, ELITE. Willst Du diese Elite erreichen, dann gilt es im individuellen Bereich auf deiner Position hart an sich zu arbeiten, sich stets verbessern zu wollen, und sich nicht zufrieden geben mit den ersten, kleinen Erfolgen der täglichen Arbeit. Konfrontier dich als Spieler mit deiner Positionsanforderung, sei in deinen Bereichen ein Monster deiner Stärke, setze permanent konstruktive Kritik um, und fülle jeden Schritt dorthin mit Leben. So entwickelt sich auch die mentale Komponente, und Stärke. Das wäre so mein Weg, Spieler konsequent zu verbessern und auf Spieler zu setzen, die all diese Tipps und Kritiken in der Sache, auch auf- und annehmen wollen.

Vielen Dank Sandro, für Deine Zeit und das interessante Interview.

  • Infos zur Person:
    Sandro Stuppia, 36,

    Beruf: Fußballtrainer im Hauptamt (gelernter Industriemechaniker & Industriekaufmann)
     
    Palmarés / Erfolgsbilanz seiner bisherigen Trainerkarriere:
  • U19-Hessenliga Meisterschaft 22/23 (SV Wehen Wiesbaden)
  • U19-Hessenliga Meisterschaft 21/22 (SV Wehen Wiesbaden)
  • U16-Hessenliga Vize-Meisterschaft 19/20 (Eintracht Frankfurt)
  • U19-Oberliga BW Vize-Meisterschaft 15/16 (VfR Aalen)
  • Profivertrag Co-Trainer VfR Aalen 3.Liga 18/19

 
Sandro Stuppias Motto: „I never lose. Either i win, or i learn!

Link zu vorherigen Berichten/ Interviews:

https://www.rund-magazin.de/news/1527/76/Interview-Sandro-Stuppia/ http://checkfussballberater.de/?s=Sandro+Stuppia

Calcio al dente: Roberto Mancini wird der neue Saudische Nationalcoach – und Luciano Spalletti als „Mister“ der Azzurri ist die richtige Wahl… Italien in der Woche voller Polemik!

Má nooo, in der Tat, „umgebracht“ hat Roberto Mancini, der scheidende Nationalcoach und Europameister der Italiener, wahrlich keinen – wie er fast larmoyant entschuldigend meinte… Umgebracht, das finden wir, hat er nur die Wahrheit. Roberto Mancini, der den Italienern zwar mit dem Europameistertitel vor knapp zwei Jahren einiges an neuem Stolz bescherte, obwohl auch er es nicht schaffte, die Azzurri zur WM nach Qatar zu bringen, hat sich mit seinem Abschied aus Italien mutlos und auch etwas verlogen, herauslaviert… Dabei hatten es die Spatzen nur wenige Stunden nach Mancinis „Scheidung“ vom italienischen Verband, von den Dächern gepfiffen, zuerst als Spekulation, weil es so nahe lag, dann doch ganz der Wahrheit entsprechend: Mancini wird doch nicht, wird doch nicht, etwa nach Saudi Arabien gehen – der Verlockung des Geldes wegen?

Bereits zu Ferragosto, am Wochenende, des Italieners Feiertag am Strand und Meer, platzte die Bombe, dass Mancini hingeworfen habe. Und schon kursierten Spekulationen, ob er nicht in die Saudische Liga wechseln würde…? Aber nicht doch, wiegelte selbst Mancini ab – es kam zur schmutzigen Scheidung auf Italienisch. Der sei Schuld, und der, dann wieder der, welcher den Italienischen Verband, la FIGC, leite, Presidente Gravina, der Mancini einfach eine Staff aufdiktieren wollte. Der wiederum dementierte, alles sei abgesprochen worden. (Che confusione, sará perche ti amo… e volavola, sissá… welch schöner passender Refrain)

Es wurde wahr, und die Tifosi und Experten nehmen es Mancini schon übel, dass er tatsächlich hingeworfen hat, weil ihm das Angebot, Nationalcoach Saudi Arabiens zu werden, schon längst vorgelegen habe. Wahrlich ein Grund, andere Gründe vorzuschieben. Dabei ist das doch nur Business as usual, und es herrscht eben Angebot und Nachfrage, wer aber dem alten, etwas nostalgischen und ehrlichen Fußballsport nachhängt, der hätte sich von Roberto Mancini, einen anderen Abgang gewünscht… Stefano Cecchi, Publizist, Journalist und Kommentator bei Radio Sportiva, (Microfono Aperto), bracht es auf den Punkt – nicht der Abgang an sich, sei das Problem, und dass Mancini, dem Geld folge (90 Millionen Euro für drei Jahre), sondern vielmehr, dass man sich in Mancini etwas getäuscht habe – nein, er passe ganz klar, in diese Fußballwelt. Irgendwie hatte man es geahnt, was auch die Schlagzeilen bereits am 14. August zeigten:

Roberto Mancini, in den Augen vieler Tifosi, ein Fremdgänger…

Hinzu komme, dass Roberto Mancini, in ein Land und eine Kultur wechseln würde, die der westlichen so richtig fremd sei, auch wenn es in vergangenen Jahrhunderten viele Berührungspunkte der Wissenschaft gab. Tempi Passati.

So wurde also Roberto Mancini, international von Riad aus, Saudi Arabien, der Welt vorgestellt. Und Mancini, beteuerte, es wäre eine Ehre, Nationalcoach Saudi Arabiens zu sein. Er habe, so er über sich selbst, in Europa Großes geleistet (Italien, Manchester City, Inter Mailand), und wolle nun für Saudi Arabien Großes leisten! Klar, muss er das sagen, alles andere, selbst wenn er nicht immer vor Ort leben und wohnen wird, wäre bei diesem Salär, über 90 Millionen, schließlich Arbeitsverweigerung. Und Mancini hob auch hervor, dass die Arabische Liga mit all den neuen, westlichen Spielern auch anspruchsvoller und stärker würde. Das bleibt mal abzuwarten.

Jedenfalls, und wir werden demnächst noch näher auf den neuen Coach, CT, Comissario Tecnico, der Azzurri, Luciano Spalletti, eingehen. (Hier auf Checkfussballberater.de , haben wir uns bereits mit ihm, während der Zeit bei INTER, mit ihm beschäftigt).

Als frischgebackener Meistertrainer mit der SSC Napoli, aber auch schon davor, durch seine hervorragende Arbeit mit Inter Mailand, der Roma (beide Teams stets in die Champions League gebracht, gar Pokale gewonnen), aber auch im Ausland, St. Petersburg, zweimaliger Meister und Pokalsieger, kam man an Luciano Spalletti, dem emotionalen „Leiseredner“ (von wegen Lautsprecher), nimmer vorbei. Ja, selbst über die Ablösesumme und Klausel, einigten sich der Verband und SSC-Napoli-Mäzen, Aurelio De Laurentiis. Die Fans votierten in etlichen Umfragen pro Spalletti, es was also eine ausgemachte Sache. Der 64-jährige Toskaner Luciano Spalletti, er kommt aus der ‚Fiorentiner‘ Region, bringt alles an Erfahrungen mit, was nötig ist, eine ausgewogene Squadra Azzurra aus jungen Talenten und erfahrenen Spielern, den Senatoren, zu formen. Schließlich, wollen die Tifosi, dass ITALIA wieder an einer Weltmeisterschaft partizipiert.

Als ehemaliger Profispieler, bei kleineren Clubs, unter anderem in Empoli, weiß er, wie Profis ticken, und wie er sie anpacken und motivieren muss. Als Trainer hat er sich zuerst ebenfalls weiter unten mit Aufstiegen bis in die Serie A profiliert. ‚Mister‘ Spalletti kann sehr emotional sein, aber er wahrt immer die Form. Zudem kann er Spiele und Systeme anderer Mannschaften und Trainer sehr gut lesen, und analysieren.

Für die ersten großen Aufgaben im September, gegen Mazedonien und die Ukraine, hat er sein Trainerteam bereits bestellt, und nun geht es an die Berufung der Spieler in den Nationalkader. Fortsetzung folgt, der Beginn einer neuen erfolgreichen Ära ganz sicher…

Giovanni Deriu

Luciano Spalletti, ein großer Trainer und Analyst des Spiels…

…immer in Aktion, und nah bei den Spielern dran – Meisterschaften gewann er mit Napoli und St. Petersburg

FIGC, Squadra Azzurra: Scheidung auf Italienisch – Nationalcoach und Europameister, Roberto Mancini, sagt überraschend „Ciao, ciao, schön war’s…“ Nun werden Luciano Spalletti und Antonio Conte heiß gehandelt!

Die Nachricht hatte wie eine Bombe eingeschlagen, am Sonntag, des ‚Ferragosto‘-Wochenendes, wo fast alle Italiener am Strand, la Spiaggia, verweilten. Im Nu‘ gab es ab dem Mittagessen kein anderes Thema mehr für die Italiener: Il CT, Ci-ti, ‚Commissario tecnico‘, Roberto Mancini, Italiens Nationaltrainer, habe ganz unerwartet die Brocken hingeworfen.

Wie? Was? Warum? Habe er nicht noch vor kurzem, seinen eigenen Handlungsspielraum- und Verantwortungsbereich erweitert, weil er es so wollte, und der italienische Fußballverband, FIGC, habe es einfach so hin- und aufgenommen? Für Mancini schließlich, der Italien wieder den Stolz zurückgab, indem er das Land und die Squadra Azzurra, zum Europameister krönte, wolle der Verband schließlich alles machen -obwohl auch Roberto Mancini, die Weltmeisterschaftsteilnahme in Katar, unsäglich, gegen Nordmazedonien vergeigte.

Auf dem Höhepunkt bei der Squadra Azzurra in England…

Roberto Mancini, der frühere Nationalspieler und eine Legende des Clubs Sampdoria Genua, sollte ab sofort auch für die Nachwuchs-Nationalkader der U21 und U19 zuständig sein. Von ihm selbst erwünscht.

Nun also das AUS, von der Ferieninsel Mykonos, wo sich Mancini und dessen Frau aufhalten, am Samstagabend, in einem kurzen Communiqué, an den italienischen Fußballverband, kurz, knapp und teils auch emotionslos, mitgeteilt. Aus einer Laune heraus? (Das fragten sich dann alle Experten, Insider, Fachleute des Calcio, und der Nationaltrainers, darunter auch enge Teamkameraden von einst) MITNICHTEN, eher wohl überlegt, auch den Zeitpunkt, den der CT wählte…

Rund 30 Tage vor dem ersten Match gegen Mazedonien und die Ukraine, auf dem Weg zur Europameisterschaft in Deutschland. Und schon in wenigen Wochen müsse der Kader der Squadra Azzurra benannt werden. Wer bitteschön, soll das nun auf die schnelle, und doch wohlüberlegt, tun?

Roberto Mancini, hier auch als Motivator schlechthin – das Team gab alles

Natürlich wurden sogleich Namen gehandelt – und auch wir werden das im Auge behalten (haben wir doch schon vorab auf Instagram und Facebook, berichtet, und die Inhalte der Sportblätter und Sportsendungen im Radio wie Fernsehen, durchleuchtet), ganz groß im Rennen sind natürlich die Fußballlehrer, die erfolgreich sind und waren, und zugleich „frei wären“ momentan.

Da wären die (üblichen Verdächtigen), Luciano Spalletti, jüngst mit der SSC Napoli Meister geworden (wie übrigens auch in Russland mit St. Petersburg, gleich zwei Mal), dazu noch in Italien bei der Roma und mit Inter stets in der Champions League gespielt; oder aber Antonio Conte, nach seinem Aus bei Tottenham, in Wartestellung. Zudem war Conte bereits Nationaltrainer und prägte eine interessante Übergangszeit mit der Squadra Azzurra, als er ging, sagte er bewusst „Arrivederci“ auf Wiedersehen. Nur, ob er derzeit tatsächlich selbst möchte? Der mehrmalige Meistertrainer Juves, sowie als Spieler ein Kämpfer, zog es ja bekanntlich vor, täglich mit einer Mannschaft auf dem Platz zu stehen – die tägliche und wöchentliche Trainingsarbeit mit einem Team, präferiere er sehr.

Zwei, die gehandelt werden – die Squadra Azzurra zu führen…

Carlo Ancelotti? Der versprochene Bräutigam, wäre eigentlich prädestiniert für die Aufgabe, ABER: nach dieser letzten Saison mit Real Madrid, steht er mit einem Vertrag bereits in Brasilien für die Selecao im Wort. Der ‚Traualtar‘ ist gerichtet, Carlo Ancelotti, Champions-League-Rekordgewinner, muss in Brasilien nur noch „Ja“ sagen… Schade irgendwie.

Wer konnte aber auch denken, dass Roberto Mancini, quasi aus dem Nichts, die „Scheidung“ einreicht. Schatz, so Mancini zum Verband, FIGC, „schön war’s… aber ich bin leer und habe keinen Bock mehr!“ – die Erinnerungen an den EM-Titel wolle er aber immer im Herzen tragen. Schickte Mancini nach, in einem Post auf Instagram, selbst dessen Mutter war überrascht, und, es seien „rein persönliche Dinge“ gewesen, für diese Entscheidung… Eigentlich wie so oft, bei Trennungen, in denen der eine Partner, irgendwie die Form wahren, und nicht noch mehr Gefühle verletzen möchte. Irgendwie wirkte der Verbandspräsident Italiens, Gabriele Gravina dann doch bedröppelt und bedient. Nicht mal er habe es so kommen sehen, gab er zu Protokoll. Gefangen zwischen Anschuldigungen und Vermutungen der Medien – zu denen wir gleich kommen – und der Aufgabe, schnellstens einen würdigen Nachfolger zu finden, der die kommenden Aufgaben auch zügig angeht….

Nichts, rein gar nichts, wollte Gravina, selbst nach einem letzten Telefonat, Tage vor Mancinis Rücktritt, vernommen haben. Außer, dass sich Roberto Mancini insgesamt Gedanken mache… sehr kryptisch also, hörte sich Mancini schon an.

Europameister Mancini, als die Welt noch okay für ihn war…

Nun zu den allseits geäußerten und voller Spekulationen enthaltenen Vermutungen, in den Medien – durch Experten und Insider, was Mancini zu diesem Schritte bewogen haben könnte:

  • Das wäre dann wirklich zynisch – so die Gazzetta dello Sport (Bei Mancinis Abschied weht ein Hauch Zynismus mit….) – aber, so sei der Fußball nun einmal geworden, und erst recht, seit die Saudis mit ‚unmoralischen Angeboten‘ ums Eck kommen. Die Fans meinen selbst schon ironisch-sarkastisch, „lasst ihn dann ziehen, wenn ihm die Saudis wichtiger sind, als wir…“ WIR, die Tifosi, im ganzen Land.
  • Oder aber, Mancini war so angefressen, wurde auch vermutet, Radio Sportiva brachte diese Vermutung mitein, so dass selbst andere Experten ins Grübeln kamen, weil Verbandschef Gravina, die Torwartlegende Gianluigi Buffon zum Teammanager/Delegationsverantwortlicher auserkoren hatte, ohne etwa Roberto Mancini zu fragen? Anscheinend, das aber haben wir nur aufgegriffen, herrsche zwischen Buffon, dem Juve- und Azzurri-Idol eine kleine versteckte Feindschaft, noch aus den Tagen, als Mancini für Lazio Rom spielte, und Buffon als Keeper bei Parma. Mancini schoss sein wohl schönstes Tor gegen Buffon – so ein Experte im Radio. Danach dann war Buffon Rekordmeister bei Juve, und Juventus wird geliebt oder gehasst. Man erinnere sich, Roberto Mancini war ein eingefleischtes Samp-Kind und Familienmitglied, wie auch Gianluca Vialli (jüngst verstorben, und auch bei Juve später). Jedenfalls sollte Buffon nun als „Idol und Aushängeschild des italienischen Fußballs“, die Squadra Azzurra repräsentieren und neben Mancini irgendwie – ‚führen‘. Möglichst so wie Vialli, nämlich Mancini unterstützend, die Ideen festigend im Team…
  • hinzu kommt wohl, dass Gravina sogar Leonardo Bonucci, Juves ausgemusterten Abwehrrecken, fragen wollte, ob dieser nicht in den Trainerstab Mancinis wechseln wolle… War das vielleicht für Mancini zu viel? Eine Art Untergrabung seiner Autorität? Plötzlich die Freunde Mancinis gegen Juventus-Größen zu ersetzen? Jedenfalls nicht die Art und Weise, wie sie Mancini sich wünscht.
  • Roberto Mancini gilt zwar als Gentleman, aber er kann auch stringent agieren, und seine Macht subtil demonstrieren – wehe, wenn ihm jemand anders kommt… wie eben Gravina.
  • Und zuletzt, wahrscheinlich aber von Allem etwas: Ja, Roberto Mancini litt schwer, und leidet noch immer, unter dem Verlust seines kongenialen Teamkameraden, sowie Freund und „Bruder“, Gianluca Vialli(das bestätigte sogar Mancinis Mutter gegenüber eines Magazins) beide verbrachten die schönsten Fußballerjahre bei Sampdoria Genua, schrieben dort Geschichte – und zuletzt auch noch als Teamführer der Squadra Azzurra hin zum Gewinn des EM-Titels… Viallis Tod im vergangenen Jahr, nach langer schwerer Krankheit, hat Mancini ein Stück weit allein zurückgelassen. Brüder im Geiste, die sich blind verstanden und vertrauten.
  • Es wäre natürlich nur schwer zu akzeptieren für die Fans, würde Mancini nach Saudi Arabien wechseln – egal in welcher Position, ob als Clubtrainer oder Nationalcoach. Nur, wer weiß schon, wie Mancini seine Trauer bewältigen möchte?

Fortsetzung folgt…

https://www.corrieredellosport.it/news/calcio/italia/2023/08/14-111639606/spalletti_nuovo_ct_italia_incontro_con_gravina_a_forte_dei_marmi

https://www.gazzetta.it/Calcio/Nazionale/14-08-2023/nazionale-mancini-si-dimette-sara-spalletti-il-nuovo-ct-dell-italia.shtml?refresh_ce

https://www.gazzetta.it/Calcio/Nazionale/14-08-2023/mancini-senza-scuse-dopo-l-addio-all-italia-il-commento-del-direttore-barigelli.shtml

Porträts und Biographien: Der Deutsche Torben Witajewski ist Assistenztrainer der Nationalelf Pakistans! Ein langweiliges ‚Trainerleben‘ sieht jedenfalls anders aus. Von Lahore aus gilt es, den Fußball in Pakistan zu puschen…

Gerade mal Achtundzwanzig Jahre alt, und als Fußballlehrer (mit der umkämpften Uefa-Pro-Lizenz) schon einiges erlebt – wer kann das schon von sich behaupten? Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, so jedenfalls heißt es im Volksmund. Und der gebürtige Niedersachse (Hannover) mit polnischen Wurzeln, Torben Witajewski, wagte und riskierte bisher recht viel. Und gewonnen? An Erfahrungen allemal. Mit dem pakistanischen Fußball-Nationalcoach, Shahzad Anwar, feilt Torben Witajewski jedenfalls an einer schlagfertigen Truppe, die irgendwann einmal (bald), den ersten Sieg in einer Weltmeisterschafts-Qualifikationsrunde, feiern soll.

Bis dato, ist es dem Pakistanischen Fußballverband noch nie gelungen, sich also für eine WM, geschweige denn, Asien-Meisterschaft zu qualifizieren! (https://de.wikipedia.org/wiki/Pakistanische_Fu%C3%9Fballnationalmannschaft )

Immerhin, Pakistan, ist in der FIFA-Weltrangliste auf Platz 201, von 208 Nationalteams. Die Turks- und Caicos-Inseln (schon einmal von ihnen gehört?), sowie Guam, und Sri Lanka, ja auch San Marino (208er, und Letzter!), liegen hinter Pakistan. Was aber schmerzen dürfte, selbst Liechtenstein, Aruba und Gibraltar, Afghanistan sowieso, ja, auch Tadschikistan, und die Bahamas (wäre ja auch ein schöner Flecken auf der Welt), liegen weit vor Pakistan.

Aber damit eines klar ist – Torben Witajewski verdient unseren ganzen (Fußballer-)Respekt, in einem Land an der Seitenlinie zu stehen, als Co-Trainer der Nationalelf Übungseinheiten zu leiten, wo der Fußball absolut das dritte Rad am „Nationalen“ Lasten-(Fahr)Rad ist.

Im Westen und dem Rest der Welt, heißt es quasi „König“ Fußball, fristet er in Pakistan ein, nun ja, Bettler(?)-Dasein um etwas Aufmerksamkeit. Cricket und Hockey sind in Pakistan als Lieblingssportarten absolut anerkannt, dazu noch gut organisiert, und auch international sehr erfolgreich, dort wo der Westen und Europa eben oft das Nachsehen hat. Hockey- und Cricketprofis werden gefeiert.

Fu´ßballprofis(?) dagegen, gibt es sie überhaupt?, müssen noch gesucht und gefunden werden. Meistens sind es sowieso Spieler, die irgendwo im Westen aktiv sind.

Typische Trainingseinheiten auch in Pakistan, wo Hockey und Cricket die Nr. 1 sind…

Man stelle sich mal vor, Torben Witajewski, ist nun dort als Uefa-Pro-Trainer aktiv, wo nicht einmal der längst verstorbene Fußballlehrer und deutsche Vize-Meister (1963/64 mit dem Meidericher SV, nun MSV Duisburg), „Riegel-Rudi“ Gutendorf, seine Zelte je aufgeschlagen hat. In über 55 Ländern trainierte Gutendorf als „Weltenbummler“, selbst in Tonga, Tansania, Simbabwe und Nepal. Keine einfachen Pflaster, um den Menschen das Fußballspiel beizubringen.

Witajewski hätte auch in Deutschland, im beschaulichen Hannover bleiben können. Stattdessen? Lahore, Islamabad und Karatschi. Allesamt Metropolen in Pakistan und bekannt im Nahen Osten.

Wie kam’s dazu, wollten wir von Torben wissen. Am Telefon spricht er recht offen und auch amüsant, wie sich alles entwickelt hat. Die „Uefa-Pro-Lizenz“, so Witajewski, habe er nicht über den DFB, sondern beim Englischen Verband, „Ja, in London“ absolviert. Der Hannoveraner ergatterte einen der beliebten Plätze, und ging durch alle Seminare und Module, und dabei entstand natürlich auch ein „internationales Netzwerk mit Freundschaften“, von all denen, die den Traum als Profi-Trainer zu arbeiten, auch lebten. Zwölf Monate und etliche Hospitationen später, „die absolvierte ich beim britischen Club, Blackburn…“, hatte er die begehrte Lizenz dann erworben.

Witajewski schmunzelt und meint, ein „recht Fußball verrückter Haufen“, an Absolventen. Dabei entstand auch die Freundschaft zum Nationalcoach von Pakistan, Shahzad Anwar, und der fragte Torben irgendwann einmal, ob er es sich nicht vorstellen könnte, an dessen Seite das Pakistanische Nationalteam zu führen, „und zu trainieren“. Er hatte es sich kurz überlegt, und es sei ja auch eine „Ehre gewesen, gefragt zu werden“, und sagte letztendlich zu – auch wenn es sich noch ein Weilchen zog, bis alles geplant und unter „Dach und Fach“ gebracht wurde – „etwas pakistanisch eben“, nicht alles so stressig zu nehmen.

In Pakistan, das hörten wir im Telefonat heraus, ticken die Uhren wirklich anders, aber Witajewski, zudem gelernter Bürokaufmann, ist dort gut aufgenommen worden, als Coach aus dem Westen, aus Deutschland. Und dann so jung, ist das denn kein Problem? Witajewski dazu: „Nein, die Nationalspieler merken, dass ich ein Fußballfundament und Wissen habe. Ich musste wegen zweier Kreuzbandrisse leider viel zu früh aufhören…“, dass er aber kicken könne, merken alle – und die Uefa-Pro-Lizenz bekommen man ja auch nicht „einfach so geschenkt!“ – das machte dann schon Eindruck.

Dass Torben Witajewski auch im Bereich der Video-Spielanalyse „zuhause“ ist, war wohl ein weiteres Plus für die Aufnahme als Co-Trainer im Pakistanischen Nationalteam. Es herrsche wahre Aufbruchsstimmung, aber auch echte „Aufbauarbeit“ sei nötig.

Eine eigene funktionsfähige Liga? „Nein, ist leider nicht gegeben…“, nur eine Liga und eher amateurmäßige Meisterschaften von „so genannten Betriebsmannschaften.“ Der Nachwuchsfußball, die Junioren, ob es denn da Ligen und Wettbewerbe gäbe? „Nein, auch da gibt es nichts adäquates, wie in Deutschland und anderswo im Westen…“ – Sollen wir ihn nun bemitleiden, ist dieser Job nicht eher ein „Himmelfahrtskommando“?

Torben Witajewskis Meinung, hier auf einer PK, hat auch in Pakistan Gewicht.

Torben Witajewski sieht das nicht so, im Gegenteil. Es sei eine absolut interessante Aufgabe, mit den Menschen vor Ort, den Fußball noch „etwas professioneller zu gestalten, den Fußballsport zu puschen….“.

Interessiert seien schon viele Menschen im Lande, trotz Hockey und Cricket, am Fußballsport – jedoch spiele man diesen eben in Parkanalagen, auf den Straßen, einfach als Hobby, und man verfolge natürlich „die europäischen Topclubs und Stars in England, Italien und Spanien…“ Im Fernsehen und Internet.

So trägt sich dann auch die Pakistanische National-Elf mit Spielern, die einfach etwas mehr Profi-Erfahrungen haben, und da gilt es auch die 3. und 4. Ligen in Europa im Auge zu behalten, zum Beispiel aus der 1. Liga in Portugal, oder in Dänemark, mit Abduallh Iqbal, aber auch in Aserbaidschan, sowie in den unteren englischen Ligen (Nadia Khan, Doncaster Rover).

Ja, man hört es heraus, Torben Witajewski und der Trainerstab um Headcoach Anwar, muss wahre Netzwerkpflege betreiben und ein intaktes Scouting-System aufbauen.

  • Wo existieren weitere ambitionierte und gut ausgebildete Spieler, mit Pakistanischer Herkunft, die so genannten „Doppelstaatler“, aus Europa?
  • Wo sind die großen pakistanischen Communitys der Immigranten, der Gastarbeiterfamilien? In Asien, in Kanada und den USA, oder in den skandinavischen Ländern? Auch da ist der deutsche Assistenztrainer mitinvolviert.

Zurück zu den Ergebnissen der Pakistani, die quasi ohne feste und intakter Infrastruktur bei Qualifikationsspielen antreten. Immerhin, ganz hohe Niederlagen müssen sie nie einstecken, und, Pakistan trifft auch das eine oder andere Mal ins Tor.

Bei der Qualifikation zur WM in Qatar, setzte es bereits in der 1. Runde gegen Kambodscha zwei Niederlagen, 0:2 und 1:2.

Jüngst erst im Juni, unterlag Pakistan der Republik Dschibuti mit 1:3, und davor gegen Kenia(0:1) und Mauritius (0:3).

Natürlich gibt es einiges zu tun – doch hinter jedem Ergebnis, steckt auch eine Geschichte. Erst einmal, „nicht zu vergessen“, so Witajewski, die weite Anreise der wenigen Leistungsträger auf Europa und anderswo. Das schüttelt man nicht so einfach aus den Knochen.

Und all die organisatorischen Dinge, die auch manchmal „politisch beladen“ seien. Klar, dazu habe man besser keine Meinung, aber wo Pakistan und Indien nah beieinander liegen, müssen auch Visa-Fragen für die Fußballer stets geklärt und erteilt werden.

Vor dem Match in „oder auf Mauritius“, sei das pakistanische Team quasi „die Nacht durchgeflogen“, weil es mit der Visa-Erteilung in Mumbai, irgendwelche Probleme gab, sie mussten über Indien fliegen, erst um 16.30 Uhr sei man gelandet und im Hotel angekommen – Bereits um halb Acht am Abend, standen die Pakistani dann auf dem Feld, pünktlich zum Anpfiff.

Geschichten, die man sonst so in den westlichen Fußball-Hemisphären kaum noch kennt. Aber wie gesagt, „einfach“ geht immer – Torben Witajewski aus Hannover, fühlt sich in Pakistan vor Ort wohl, reist immer wieder auch aus Deutschland an.

Und was sind Torbens Fernziele? Der junge Fußballlehrer sagt: „Ich möchte in Pakistan noch etwas bewegen, dann vielleicht noch Erfahrungen in einem anderen Land sammeln…“, Asien gefalle ihm ganz gut. Aber er ist auch ehrlich und gibt zu, „auf lange Sicht würde ich schon auch gern in Deutschland höherklassig arbeiten!“

Zwischen Hannover und Karatschi, wir verfolgen den Weg auch auf Checkfussballberater.de weiter.

FC Bayern II: Er war nicht nur viermaliger Deutscher Meister, und ebenso oft Deutscher Pokalsieger, sondern 2010 auch Champions-League-Finalist. Erste Trainer-Erfahrungen sammelte er auch bei Bayerns Junioren. Nun feierte Martin Demichelis mit RIVER PLATE auf Anhieb die argentinische Meisterschaft!

Man kann schon sagen, ein Profi durch und durch, dessen berufliche Vita bereits früh feststand, da er wie kaum ein anderer Profispieler das Spiel lesen konnte, wie ihm einige Trainer, darunter auch Ottmar Hitzfeld, obwohl deren Verhältnis als angespannt galt, immer attestierten. Martin Demichelis machte seinen Weg in der Innenverteidigung, und lernte sehr viel von Felix Magath und Louis van Gaal.

Der argentinische Abwehrspieler hatte wohl die besten Trainer, die man sich als Spieler wünschen kann – vor allem hochinteressante, nicht nur erfolgreiche sondern auch sehr unterschiedliche Charakteren als Trainer haben Martin Demichelis wohl geprägt, und dem FC Bayern verdankt Demichelis bis heute sehr viel.

In München wurde er wohl der Spieler, über den man heute noch spricht. Eine solide Bank in der Abwehrreihe. Aber auch als Juniorentrainer bei den Bayern, (sein Co-Trainer war u. a. Danny Schwarz), überzeugte er mit seiner sportlichen Leistung, seiner Aura und professionellen Einstellung. Und, trotz der Pandemischen Unterbrechung, sorgten Demichelis und dessen Trainerstab auch in der Jugendabteilung, und mit der U23 des FC Bayern, also die kleinen Bayern II, für Furore. https://de.wikipedia.org/wiki/Mart%C3%ADn_Demichelis

Als Spieler in Deutschland, Spanien und England mehr als erfolgreich, gibt er nun Profis seine Erfahrungen weiter – Demichelis, so sagen sie in Argentinien, habe seinen ganz eigenen, auch emotionalen, (Spiel-)Stil.

Nun also feierte Demichelis gleich in der ersten Saison mit River Plate die begehrte Meisterschaft. >> Denn durch das 3:1 im heimischen „El Monumental“ gegen Estudiantes (Wir haben uns das Match auf DAZN und auf einem Spanischen Kanal live angesehn) de La Plata steht der Verein aus Buenos Aires bereits zwei Spieltage vor dem Saisonende als argentinischer Meister fest. „Ich habe immer gesagt, dass ich davon geträumt habe, dass überall, wo ich arbeite, das Stadion voll ist, weil meine Mannschaft gut spielt, und der Beifall der Leute hat mich bewegt“, erklärte Demichelis nach der Partie bei ESPN.

Nicht nur aufgrund des Titels seien die Fans glücklich, sondern auch wegen der Art und Weise. Die dominante sowie offensive Philosophie von Demichelis spiegelt sich auch in den Statistiken wider. Die 45 erzielten Treffer sind der Bestwert der Liga.<<

Diese emotionale Art, selbst wenn Freudetränen fließen, mögen die Leute und vor allem die Fans…

Calcio al dente: Juventus Turin – 100 Jahre im Besitz der Agnelli-Dynastie

Über hundert Jahre alt, aber kein bisschen leise. Italiens Rekordmeister, Juventus Turin, feiert sein Vereinsjubiläum seit dem Einstieg der Agnelli-Dynastie.

Ganz Italien gratulierte. Morgens zur besten ‚Stauzeit‘ im Auto, riefen Fans und Gegner gleichermaßen bei den Radiosendern oder im Frühstücksfernsehen an und wünschten, „Tanti Auguri, alles Gute, für die nächsten 100 Jahre…“, oder wie ein Inter Mailand-Tifoso es ausdrückte: „Ich bin zwar absoluter Juve-Gegner, aber dieser Club ist dennoch einmalig. Und, was wäre die Serie A ohne Juve und diese Feindschaft auf dem Platz…?“

Juventus wurde zwar bereits 1897 gegründet, doch im Juli 1923, übernahm Edoardo Agnelli, der Sohn von FIAT-Gründer Giovanni den Verein als Präsident. Von nun an, fast ein Jahrhundert lang, waren Juventus Turin, die FIAT-Automobilgruppe und der Agnelli-Clan – eine wahre Dynastie mit viel Melodramatik – eng miteinander verwoben.

Der Fußballclub Juventus war ein Spielzeug und Hobby der Agnellis. Und der Stolz der bei Fiat angestellten Belegschaft. Nach der Maloche kam sofort der Fußball, und zu feiern gab es in der Tat viele Erfolge: 36 Meistertitel, 23 nationale Pokalerfolge, UEFA-Cup, Europapokal der Landesmeister, Champions League, Europapokal der Pokalsieger, Weltpokal und UEFA-Supercup. Insgesamt über 60 Pokale stehen in den Vitrinen des stolzen Turiner Klubs.

Gianni Agnelli, der Sohn Edoardos, ein smarter Typ und Mann des Jetsets, gilt bis heute als beliebter Industrieller, der die alte Dame mal selbst managte und führte, oder dem Ex-Spieler Giampiero Boniperti den Vorstand als Presidente. Im Hintergrund aber war ‚Avvocato‘ Gianni Agnelli immer der wahre Patron.

Spieler wie Dino Zoff, Platini, Boniek, Paolo Rossi, Zinedine Zidane oder die deutschen Nationalspieler Jürgen Kohler, Thomas Hässler und Andreas Möller feierten mit Juve Erfolge.

Die Bianconeri tragen diese typische Sieger-DNA in sich. Der letzte wahre Agnelli, nämlich Andrea, Sohn von Umberto Agnelli (Gianni war der Onkel), feierte auch etliche Erfolge mit der Alten Dame, zudem holte Andrea Cristiano Ronaldo zu Juve, muss sich aber nun mit der Staatsanwaltschaft und Anwälten abgeben. Es gilt seinen eigenen, und den Ruf der Vecchia Signora zu verteidigen. Viele sagen, gar wieder herzustellen. (…)

Hier geht’s weiter zu meinem Artikel: https://www.fussballeuropa.com/news/juventus-turin-juventus-turin-100-jahre-im-besitz-der-agnelli-dynastie-2023-07

Calcio al dente: Die ‚Alte Dame‘, La Vecchia Signora, wird 100!

Einhundert Jahre alt, und kein bisschen leise. Italiens Rekordmeister, Juventus Turin, feiert sein Vereinsjubiläum.

Ganz Italien ist am Gratulieren. Morgens zur besten ‚Stauzeit‘ im Auto, riefen Fans und Gegner gleichermaßen bei den Radiosendern oder im Frühstücksfernsehen an, und wünschten, „Tanti Auguri, alles Gute, für die nächsten 100 Jahre…“, oder wie ein Inter Mailand-Tifoso es ausdrückte: „Ich bin zwar absoluter Juve-Gegner, aber dieser Club ist dennoch einmalig. Und, was wäre die Serie A ohne Juve und diese Feindschaft auf dem Platz…?“

Im Juli 1923, übernahm Edoardo Agnelli, der Sohn des Giovanni und FIAT-Gründers, den Club als Präsident. Von nun an, fast ein Jahrhundert lang, waren Juventus Turin, die FIAT-Automobilgruppe und der Agnelli-Clan (keine normale Familie, sondern eine wahre Dynastie mit viel Melodramatik) eng miteinander verwoben.

Der Fußballclub Juventus, war ein Spielzeug und Hobby der Agnellis. Zudem auch der Stolz der bei Fiat angestellten Bürgerschaft. Nach der Maloche kam sofort der Fußball, und zu feiern gab es in der Tat viele Erfolge:
36 Meistertitel, den Scudetto, zwei Meisteritel wurden gar aberkannt, sowie alle Europapokale, und den Weltpokal, finden sich in der Historie wieder, sowie in den Vitrinen des stolzen Turiner Clubs.

Gianni Agnelli, der Sohn Edoardos wiederum, ein smarter Typ und Mann des Jetsets, gilt bis heute als beliebter Industrieller, der die alte Dame mal selbst managte und führte, oder dem Ex-Spieler Giampiero Boniperti den Vorstand als Presidente. Im Hintergrund aber war ‚Avvocato‘ Gianni Agnelli immer der wahre Patron. 

Spieler und Legenden wie Dino Zoff, Platini, Boniek, Paolo Rossi, und Champions-League-Kapitän Gianluca Vialli (jüngst verstorben), sowie die deutschen Nationalspieler wie Jürgen Kohler, Thomas Hässler und Andreas Möller feierten mit Juve Cupsiege.

Die Bianconeri tragen diese typische Sieger-DNA in sich. Der letzte wahre Agnelli, nämlich Andrea, Sohn von Umberto Agnelli (Gianni war der Onkel), feierte auch etliche Erfolge mit dem Club, zudem holte Andrea Cristiano Ronaldo zu Juve, muss sich aber nun mit der Staatsanwaltschaft und Anwälten abgeben. Es gilt seinen eigenen, und den Ruf der Vecchia Signora zu verteidigen. Viele sagen, gar wieder herzustellen.

Bilanztricksereien, falsche Gehälterangaben und das Ignorieren des Financial Fairplay, von der Uefa streng überwacht, standen zuletzt leider im Fokus.

Möchte sich Juventus mit dem neuen Interimspräsidenten Gianluca Ferrero, des Namens Agnelli gar entledigen?

Jahrzehntelang war es Tradition (bei aller Moderne), dass sich die Mannschaft vor Saisonbeginn im piemontesischen Villar Perosa zum Stelldichein und Trainingsspiel traf. Dazu noch ein Dinner auf dem Anwesen der Agnellis. Doch diesmal? Gecancelt.

Die Tifosi möchte man gleich ins beliebte Juve-Stadium bitten, unter Andrea Agnelli entstanden. Juventus möchte so schnell wie möglich wieder in der Champions League dabei sein. Doch ausgerechnet zum 100. Geburtstag muss die Alte Dame kleinere Brötchen backen. Ein ganz neues Gefühl für die Bianconeri, die Tifosi des Rekordmeisters.

https://www.gazzetta.it/Calcio/Serie-A/Juventus/24-07-2023/juve-agnelli-100-anni-di-storia.shtml

20. Sparkassen-Bundesliga-Cup! Schalkes Nachwuchstrainer Norbert Elgert im Interview: „Trainer sind zu sehr auf Konzepte, Projekte und Resultate fixiert“

Norbert Elgert ist einer der erfolgreichsten Jugendtrainer im deutschen Fußball. Als Dauergast beim Sparkassen-Cup in Hall ist der 66-Jährige mit seinen Blauweißen vom FC Schalke bereits 19. Mal in Folge dabei.

Norbert Elgerts Mannschaft gewann durch einen Arbeitssieg mit 1:0 gegen die Sportfreunde Schwäbisch Hall. Der Coach hat aber höhere Ansprüche als puren Ergebnisfußball. Welche das sind, erläutert der Fußballlehrer im Interview mit Fussballeuropa.com.

Fussballeuropa: „Hallo, Herr Elgert, Gib alles – nur nie auf! Diesen Ausspruch kennen Sie doch…“

Norbert Elgert: „Sie spielen auf mein Buch an – so nennt sich der Titel, und wurde bewusst so gewählt!“

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Norbert Elgert arbeitet seit 1996 für Schalke – Foto: Giovanni Deriu / Shutterstock.com

Fussballeuropa: „Verstehe ich Sie richtig, dass Sie diesen Titel auch auf das Leben gemünzt wissen möchten?

Norbert Elgert: „Das kann man so verstehen, ja.“

Fussballeuropa: „Also, frage ich Sie direkt, bei all Ihrer Erfahrung – was hat sich in den vergangenen 15 bis 20 Jahren im Nachwuchsfußball verändert?

Norbert Elgert: „Sagen wir mal so, früher war zwar nicht alles besser, aber momentan sind wir als Trainer allgemein wohl zu sehr auf Konzepte, Projekte und Resultate fixiert. Wir geben wohl alles zu sehr vor, zu viele Details für das Spiel. Wo bleiben der Platz für die Entscheidungsfreiheit, für die Verantwortung, die ein Jugendspieler vor dem Sprung zu den Aktiven, mal selbst übernehmen soll. Das Fußballspiel lebt doch auch von Spontaneität, von unvorhersehbaren Aktionen…“

Fussballeuropa: „Entscheidungsfreiheit und Verantwortungsbewusstsein – Begriffe, die auch im Leben, also außerhalb des Rasens, eine wichtige Rolle spielen.

Norbert Elgert: „Genau so ist es auch gemeint. Es ist eine, nein, meine Art Lebensaufgabe, die jungen Fußballer ein Stück weit zu begleiten.“

Fussballeuropa: „Nicht viele aus den A-Jugend-Teams, werden auch Profis…“

Norbert Elgert (unterbricht kurz und stringent): „…Ja, die wenigsten, so ist es…“

Fussballeuropa: „Was also sollte man noch vermitteln, wenn es nicht nur die Fußballtechnik und Taktik sein soll?

Norbert Elgert: „Die Jungs sollen bei uns wachsen. Mein Trainerteam und ich versuchen, aus den Jugendfußballern lebens- und alltagstaugliche Männer zu formen, die für ihr Tun tatsächlich auch Verantwortung übernehmen können.“

Fussballeuropa: „Sie haben viele namhafte Topstars und Nationalspieler trainiert und geformt. Besteht da noch Kontakt zum einen oder anderen, melden sich die Spieler noch bei Ihnen?

Norbert Elgert: „…aber natürlich – doch es geht nicht um mich. Es geht um die Spieler – ob sie sich melden oder nicht, jeder hat seinen Charakter, und das ist auch gut so.“

Fussballeuropa: „Sie sehen Ihren Fußball ganzheitlicher?

Norbert Elgert: „Wir spielen Fußball, um zu gewinnen, das ist ein Wettbewerb. Man spielt für und mit dem Team. Aufgeben ist keine Option, auch nicht im Leben. Man darf immer Fehler machen, aber aus ihnen auch lernen. Darum geht es. Aber ja, der Fußball soll mehr vermitteln. Daran arbeite auch ich.

Fussballeuropa: „Herr Elgert, Danke für Ihre Zeit.“

Das Interview führte Giovanni Deriu.

Link-Empfehlung:
Doku über Norbert Elgert: Der königsblaue Star-Macher

Verwendete Quellen

youtube.com; https://www.youtube.com/watch?v=o5q8Rlg6wdY

https://www.fussballeuropa.com/news/schalke-04-mister-knappenschmiede-norbert-elgert-mochte-talente-nicht-nur-fusballerisch-formen-2023-07

Norbert Elgert auf der Trainerbank, immer fokussiert… (gid)