Die Squadra Azzurra unter Giampiero Ventura: Mit 1:3 gegen Frankreich gestartet, aber Torwart Donnarumma gehört wohl die Zukunft nach Buffon

Der neue National-Trainer Giampiero Ventura wurde Italiens Nationalcoach, auch weil kaum einer diese Mission nach Antonio Conte übernehmen wollte. Für Ventura, immerhin schon 67, sprachen weniger Titel und Pokale, sondern vielmehr, dass er Italiens Trainer-Methusalem zu sein scheint. Und schon ewig in der Serie A zu Hause ist. Dass er mit der Jugend kann, hat Ventura, was so viel wie Glück oder Schicksal heißt, zwar schon oft bewiesen, unter anderem beim AC Torino – nur in der Nationalelf will der neue Coach dieses Wagnis noch nicht eingehen, die Squadra Azzurra total umzubauen. Beim 1:3 in Bari gegen Frankreich spielten noch Buffon (eine Halbzeit), Barzagli, Chiellini und  Daniele De Rossi sowie Graziano Pellè. Der 31-jährige Stürmer Pellé (immerhin einst mit Alkmar Meister unter Van Gaal), momentan in China auf Torejagd bei Felix Magath, traf auch gegen die Franzosen. Immerhin gab mit gerade einmal 17 Jahren Gianluigi Donnarumma sein Debüt im Tor der Italiener. Seit 105 Jahren wieder einmal der jüngste Nationalspieler. Donnarumma soll Buffon beerben, der seinen Rücktritt jedoch noch nicht bekannt gab. Immerhin meldete sich Spielerberater Mino Raiola mal wieder weit vor dem Debüt zu Wort, dass sein Torwarttalent des AC Milan bereits an die „170 Millionen Euro“ Wert sei. Man muss wissen, Raiola dreht immer gern an der Preisspirale – nach oben…

„Buffon überstrahlt zwei italienische Torwartgenerationen, Donnarumma gehört die Zukunft. Seit er Ende Oktober 2015 mit 16 Jahren und acht Monaten erstmals ins Tor des AC Mailand kommandiert wurde, hat er sich schnell einen Stammplatz erobert. Am Samstag absolvierte der jüngste Keeper der Liga bereits seinen 31. Einsatz und erwies sich bei Milans 2:4 beim SSC Neapel als bester Spieler seines Teams“, schrieb die Journalistin und Italien-Kennerin, Birgit Schönau, noch im Vorbericht zum Match in Bari, zwischen den Azzurri und Vize-Europameister Frankreich. Und Schönau erwähnte auch, dass Donnarumma vor (s)einem Einsatz stünde – so kam es auch, Nationalcoach Ventura ließ in der zweiten Hälfte Donnarumma spielen, Buffon durfte sich ausruhen. Ventura setzte auf das altbewährte 3-5-2-System von Conte. Allzu große Neuerungen blieben aus.

Viele sehen den alternden Ventura auch nur als „Übergangstrainer“, weil alle anderen Favoriten lieber absagten. Aber, der 67-jährige Ventura, scheint auch beliebt zu sein bei den Profis. Was er sagt hat immerhin „Hand und Fuß“, und der Spaß, so Buffon stünde im Vordergrund. Venturas Aufgabe wird sein, eine gute Mischung zwischen Jung und Alt für die WM 2018 in Russland zu finden. Dass Italien an dieser teilnehmen muss(!), steht fest.

Gianluigi Donnarumma ist schon jetzt ein Großer. Mit seinen 196 Zentimetern misst „Gigione“ (großer Gigi) immerhin fünf mehr als Ikone Buffon.

DonnarummaMit 16 Jahren debütierte Gianluigi Donnarumma, dessen Idol wirklich Buffon ist, 2015 daheim gegen Sassuolo (2:1). Dass Donnarumma in der AC Milan-Jugend top ausgebildet wurde, steht fest. Seit 2013 gehörte Donnarumma dem Milan-Jugendinternat an. Jedoch wunderten sich viele Experten, dass der damalige Milan-Coach, Siniša Mihajlović ,

Donnarumma gleich ins kalte Wasser warf. Es wurde auch gemunkelt, dass abermals ein „gewisser“ Mino Raiola, der umtriebige italienische Kugelblitz als Berater, Donnarummas Einsatz „irgendwie“ forciert und versüßt hätte. Wie auch immer.

Mino Raiola hatte Donnarummas PR eigenhändig übernommen, so wie es der Italiener sowieso bei all seinen „Schützlingen“ oder Kunden tut. Er redet sie stark, und teilweise die SerieA auch schwach – schon mehrmals hörte man ihn sagen, die Serie A wäre ohne seine Spieler „schwächer“.

Ibrahimovic, Pogba, Donnarumma – Raiola ist mit dabei, und erntet.

Über Donnarumma sagte Raiola bereits im Fernsehen bei Premium Sport: „Donnarumma? Ich vergleiche ihn mit einem Modigliani (Bilder des ital. Zeichners), 170 Millionen ist er Wert. Er kommt überall gut an, und ist schon ein kleiner Champion. Donnarumma kann aber noch ein ganz großer Champion werden…“, immerhin lenkten Experten und Mino Raiola selbst ein, der realistische Wert eines „Donnarumma“ dürfte derzeit bei ca. 45 Millionen Euro liegen, was auch nicht schlecht ist.

Man darf den italienischen Weg mit Ventura als Trainer und Torwart Donnarumma weiter verfolgen. Denn, einer bringt seine Leistungen und schweigt, gehört aber dennoch zu den Besten (Nachwuchs-)Keepern Italiens, und das ist: Alex Meret ! Chelsea London hatte bereits angeklopft…

http://rund-magazin.de/news/1539/29/U19-EM-DFB-Italien/

 

 

 

 

 

 

Veröffentlicht von

Giovanni Deriu

Jahrgang 1971, Vater, 2 Kinder, lebte lange Zeit in Asien; Dipl. Sozialpädagoge (FH) für Jugend- und Erwachsenenbildung, sowie Biographie-Arbeit. Außerdem: Industriekaufmann und gelernter Journalist. Schreibt regelmäßig für das RUND Magazin und FussballEuropa.com Fünf Jahre als Juniorentrainer tätig gewesen mit Jugendtrainer-Lizenz. In Hongkong die Junioren einer internationalen Soccer-Academy trainiert. Weiterhin als Scout (für Spiele und Spieler) unterwegs. Deriu analysiert für Spieler und Eltern die Spielerberater (und Agenturen), erstellt Profile und gibt Einschätzungen.

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