Martin Andermatt: „Befreien von dem, was einen nach unten zieht“

Der größte Erfolg des schwäbischen Traditionsvereins SSV Ulm 1846, nämlich den Aufstieg in die 1. Bundesliga 1999, hängt ganz eng mit der Karriere des studierten Grundschullehrers und ehemaligem schweizerischen Nationalspielers, Martin Andermatt, zusammen. Der 53-jährige Martin Andermatt stieg als Trainer mit den Spatzen auf, und trainierte später auch die Frankfurter Eintracht. Die vergangenen Jahre war der sympathische Schweizer und Uefa-Pro-Coach in seiner Heimat bei den Young Boys Bern, beim FC Aarau und Bellinzona sowie beim Zug 94 aktiv. Größere Erfolge blieben zwar aus, doch unter Andermatt konsolidierten sich abstiegsgefährdete Teams, und klopften gar an die Tür zum Oberhaus im Schweizer Fußball. Martin Andermatt erzählt Giovanni Deriu in einem Interview, welche Fußballphilosophie er bevorzugt und wie man Erfolg im schnelllebigen Fußball definiert. Außerdem, arbeitet Andermatt „backstage“ im Aufsichtsrat für den Zweitligisten Hannover 96, zuständig für den Bereich „Sport und Entwicklung“. Martin Andermatt: „Befreien von dem, was einen nach unten zieht“ weiterlesen

Trainerkunde: Lernen von Frank de Boer heißt, Ruhe bewahren, auch wenn die Situation angespannt ist! INTER schlägt JUVE unerwartet 2:1!

Frank de Boer schaffte mit Inter Mailand wohl den „Turn-Over“. Wie wir hier im Blog schon berichteten, startete Frank der Boer als Mancinis Nachfolger, gleich nach dessen Vorbereitungsphase mit einer Niederlage (gegen Chievo). Viel Einfluss hatte de Boer auf die Schnelle also nicht. Dazwischen gewann Inter nur knapp gegen Pescara, und in der Europa-League blamierte sich Inter daheim gegen das israelische Team von Hapoel Beer Sheva! Im San-Siro unterlag Inter den No Names mit 0:2. Ausgerechnet vor dem Match und Derby gegen Rekord-Meister Juventus, wurde de Boer schon in Frage gestellt. Der Niederländer blieb ruhig, sein Team auch, selbst als Juve mit 1:0 im „Meazza“ führte. Ein absolutes Lehrbeispiel… Trainerkunde: Lernen von Frank de Boer heißt, Ruhe bewahren, auch wenn die Situation angespannt ist! INTER schlägt JUVE unerwartet 2:1! weiterlesen

DFB-Scout Mario Brandl: Zwischen Umschaltspiel, Theorie und Praxis. Einst das NLZ des FC Heidenheim konzipiert, reist der DFB-Beobachter nun durch den Wilden Süden

Der Fußball ist sein Ding, und lässt ihm keine Ruh‘, deshalb ist Mario Brandl, 41, auch weiterhin im Nebenberuf als Scout im Auftrag des DFB unterwegs. Meist am Wochenende, aber nicht nur, bereist er den Süden Deutschlands, und fährt seinen Laptop schon mal im Stadion hoch, um die Datenbank zu füttern. Neulich erst trafen wir den Uefa-A-Lizenz-Inhaber in Ingolstadt beim Regionalliga-Match der U23 gegen die U21 des 1. FC Nürnberg. Mit Brandl sprachen wir über den vergangenen Trainerkongress in Fulda, den Fußball allgemein, und welchen Anteil Brandl selbst am sportlichen Aufstieg des FC Heidenheim hat. Immerhin war er fast sieben Jahre lang Trainer und baute das Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) mit auf. Von heute auf morgen war dann Schluss, „Phantomschmerzen“ traten ohne die tägliche Dosis Fußball auf, doch der Ausbildungsleiter (für Ersthelfer) hat seinen Frieden gefunden: Der neue Job für den DFB macht ihm viel Spaß. Und sein persönliches „Projekt“, die Fußballlehrer-Ausbildung, behält Brandl auch im Auge. DFB-Scout Mario Brandl: Zwischen Umschaltspiel, Theorie und Praxis. Einst das NLZ des FC Heidenheim konzipiert, reist der DFB-Beobachter nun durch den Wilden Süden weiterlesen

U23-Spitzenspiele: 200 Zuschauer, 5 Scouts und etwa 10 Spielerberater sahen das Match FC Ingolstadt gegen den Club aus Nürnberg! Herrscht eine Übersättigung oder kein Interesse an Talenten?

Das Spiel zwischen dem FC Ingolstadt und dem 1. FC Nürnberg wäre im DFB-Pokal der Herren, oder aber in der selben Profiliga bestimmt ein Klassiker und Fast-Derby. Nicht so bei der U23: Gerade einmal 200 Zuschauer und ein paar Beobachter waren Teil der Kulisse im Stadion Süd-Ost. Da kam fast schon ein wenig Nostalgie auf, so erinnerte das Umfeld an vergangene Fußballzeiten. Ein brüchiges Stadiongemäuer, der VIP-Raum im Container, und ein Stadionsprecher der sich die Torschützen immer von uns Scouts nebenan bestätigen ließ. Das alles hat zwar Charme, doch die Talente in den U23-Teams werden irgendwie nicht richtig wahrgenommen. Immerhin aber schauten beim Match der Regionalliga Bayern auch der ehemalige Ingolstädter Coach und Aufstiegstrainer Ralph Hasenhüttl (auch weil sein Sohn Patrick in der U23 des Audi-Teams spielt) und andere Ex-Profis zu. Außerdem waren wir als Scouts wie auch einige andere im Einsatz, und fast unerkannt, aber wir entdeckten ihn dennoch: Mario Brandl, als Beobachter im Auftrag des DFB. Ein ausführliches Interview mit Mario Brandl, dem DFB-Scout, wird noch nachgereicht. U23-Spitzenspiele: 200 Zuschauer, 5 Scouts und etwa 10 Spielerberater sahen das Match FC Ingolstadt gegen den Club aus Nürnberg! Herrscht eine Übersättigung oder kein Interesse an Talenten? weiterlesen

U19 EM 2016 in Aalen: Frankreich deklassiert die Niederlande! Der Ex-NLZ-Leiter des FCN, Rainer Zietsch, ist als Gast und Beobachter live dabei

 

Frankreichs Coach Batelli: „Der Appetit kommt meist‘ beim Essen“

Mit 5:1 verspeisten die Franzosen das U19-Oranje-Team

Frankreich im Fluss – Holland zu langsam

Aalen – Bestes Fußballwetter, nicht zu kalt, nicht zu warm, für die Kicker in Blau und Orange. Einheizen taten schon die zahlreich erschienenen Schulklassen aus der Region. Also wenn der DFB und die UEFA ein eindeutiges Fazit zogen, dann dieses, dass mittags die beste Anpfiffzeit war, die Stadien waren schlichtweg besser besucht. Die knapp 7700 Zuschauer sorgten für Volksfeststimmung. „Super Atmosphäre hier vor dem Anstoß“, bescheinigte dann auch der Stadionsprecher. Außerdem wieder ein großes „Hallo“ der Beobachter und Trainer bei dieser Partie, der ehemalige NLZ-Leiter des 1. FC Nürnberg, Rainer Zietsch, war auch in der Arena.

 Auch englische Beobachter und die italienische Trainerdelegation um Coach Paolo Vanoli waren zu sehen. Einen möglichen kommenden Gegner beobachten, wollten wir von Vanoli wissen? Der U19-Azzurri-“Mister“ lächelte und meinte: „Nein, nein, wir haben Zeit, und Holland gegen Frankreich verspricht immer sehr guten Fußball. Das sind zwei tolle Teams“, sprach er und setzte sich auf die Tribüne. U19 EM 2016 in Aalen: Frankreich deklassiert die Niederlande! Der Ex-NLZ-Leiter des FCN, Rainer Zietsch, ist als Gast und Beobachter live dabei weiterlesen

U19 Fußball-Europameisterschaft in Deutschland: Artikel und Impressionen

Auf dem Foto oben ist Kroatiens U19-Trainer Ferdo Milin zu sehen, der freundlich und zuvorkommend war, obwohl seine U19 zweimal verloren hatte. Gegen die Niederlande und in Aalen (Link zum Bericht unten) gegen Frankreich setzte es Niederlagen. Starke Talente gibt es im kroatischen Kader ganz sicher, aber dennoch musste Coach Milin auf gleich fünf Leistungsträger verzichten, die von ihren Clubs, darunter Dinamo Zagreb als Hauptausbildungsverein, keine Freigabe zur EM erhielten. Der Grund: Die Qualifikationsspiele der Vereine zu den europäischen Wettbewerben, auch zur Champions-League-Teilnahme, waren wichtiger… Bei der DFB-Elf waren alle an Bord, dennoch wurde zweimal gegen Italien und Portugal verloren. Viele Beobachter und Scouts meinten besonders nach der Niederlage gegen Portugal in Großaspach: keine herausragenden Spieler im Team und kein Charismatiker im DFB-Kader, weder beim Coach, noch bei den Spielern. Ein Janni Serra oder Philipp Ochs waren zu sehr auf sich allein gestellt, aber auch zu sehr auf sich fokussiert. Die Italiener und Portugiesen glänzten bisher mit Taktikdisziplin und Technik, ebenso die Franzosen, und die U19 der Engländer könnte erfolgreicher als ihre A-Elf abschließen. Den Portugiesen, Italienern und Franzosen gehorcht der Ball am Fuß, ebenso bei den Kroaten, ihnen fehlte nur das taktische Verständnis bisher. Auch die Holländer von Coach Aron Winter spielten gut, gewannen und verloren bisher je einmal. Fortsetzung folgt…

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Eine goldene Generation steht wieder mit leeren Händen da: die Tragödie Kroatiens bei der EM 2016

Alle Experten waren sich einig, und wieder einmal täuschten sich alle in der kroatischen Nationalelf. Zu stark und technisch ausgeglichen starteten die Kroaten in diese Europameisterschaft, siegten mit Ballzauber und Leidenschaft gar über Spanien, und am Ende reichte es dennoch nicht. Wie ein Stich ins Herz traf die Kroaten das Tor Quaresmas in der 117. Minute der Verlängerung für Portugal. 0:1. Aus der Traum, der schlichtweg im Erreichen des Finals in Paris enden sollte. Was bleibt übrig? Viel Lob, und das halbe Europa an Topclubs steht bei den Kroaten Schlange. Eine goldene Generation steht wieder mit leeren Händen da: die Tragödie Kroatiens bei der EM 2016 weiterlesen

Nachwuchstrainer-Talente: Sandro Stuppia, 28, U19-Vizemeister mit dem VfR Aalen. Erst den Matchplan entwerfen, und dann irgendwann einmal in Coverciano die Seminarbank drücken…

INTERVIEW:

„Gemeinsam als Team Höhen und Tiefen anpacken“, VfR-U19-Coach S. Stuppia

Die sehr gut besetzte EnBW-Oberliga der U19-Junioren ist so eben zu Ende gegangen, die Stuttgarter Kickers stiegen in die Junioren-Bundesliga wieder auf, während die Profis in die Regionalliga abstiegen. Doch stets im Nacken der Kickers stand das Team des VfR Aalen um Trainer Sandro Stuppia. Der 28-jährige Coach und Uefa-A-Lizenz-Inhaber ist kein Unbekannter, und stets wird Stuppia bei anderen Clubs gehandelt. Selbst in Sachsen-Anhalt bei Union Dessau war Stuppia als Trainer und Jugendkoordinator aktiv. Der Italiener fühlt sich aber beim Drittligisten im Ostalbkreis wohl, und hat mit dem Vize-Titel ein kleines Ausrufezeichen gesetzt. Stuppia sieht Deutschland bei der Europameisterschaft weit vorne, und hofft auf Wiedergutmachung der Squadra Azzurra, wie er Giovanni Deriu im Interview erzählte. Nachwuchstrainer-Talente: Sandro Stuppia, 28, U19-Vizemeister mit dem VfR Aalen. Erst den Matchplan entwerfen, und dann irgendwann einmal in Coverciano die Seminarbank drücken… weiterlesen

Nachwuchstrainer-Talente: Domenico Tedesco – Ein unverkrampfter Klassenprimus: Mit 1,0 zum Fußballlehrer

INTERVIEW

„Ein Spieler muss durchgängig bestmöglich begleitet werden“

Domenico Tedesco betreute die U16 der TSG 1899 Hoffenheim und absolvierte den Lehrgang zum Fußballlehrer unter der Woche. Diese Doppelbelastung bestand Hoffenheims Nachwuchstrainer-Hoffnung und Nachfolger von Julian Nagelsmann in der U19 mit Bravour: 1,0 war die Note beim DFB-Fußballlehrerlehrgang. Und damit war der 31-jährige Tedesco, von Beruf Wirtschaftsingenieur,  Klassenprimus.

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Juniorenfußball: Kein Ding für „arme Leute“ ! Immer mehr Clubs wälzen Kosten auf die Eltern ab. Fließen Einnahmen nur in den Profikader?

Es sind zwar immer mehr NLZ (Nachwuchsleistungszentren) entstanden, teils mit und oft ohne angegliederte Internate, die Clubs möchten ihre Junioren zwar gut auf die Profikarriere vorbereiten, aber nicht alle Kosten hierfür tragen die Clubs selbst. Was viele Eltern und Spieler nicht wissen: Oftmals steigen auch die Ausgaben in der Familienkasse, und nicht jede Familie kann sich solche Kosten (oft zu Beginn der Saison, aber auch während einer Spielzeit) leisten. Oft legen Familien zusammen, um den Traum der großen Karriere nicht zu gefährden. Opa, Oma, Tante und Onkel legen was drauf. Viele dachten nämlich immer (auch ich noch vor acht Jahren), bei Profi- und Bundesliga-Clubs würde die Juniorenabteilung aus Mitgliedsbeiträgen und Sponsorengeldern finanziert. Klar, für Trainergehälter und andere Ausbilder trägt der Verein immer noch die Kosten, aber sonst…? Juniorenfußball: Kein Ding für „arme Leute“ ! Immer mehr Clubs wälzen Kosten auf die Eltern ab. Fließen Einnahmen nur in den Profikader? weiterlesen