Fußball, Porträts und Biographien: Was für eine geniale Konstellation beim Regionalliga-Aufsteiger, dem Göppinger SV! Gleich zwei Ex-Profis und Italoschwaben leiten von nun an die Geschicke. Der Aufstiegstrainer Gianni Coveli rief, und überlegen musste sein neuer „Assistent“, Joe Colletti, nicht lange. Ganz bewusst wollte Gioacchino, den alle nur unter „Joe“ Colletti abgespeichert haben, als Co-Trainer weiter oben einsteigen. Eine Story, wie Wege so verlaufen können…

An die große Glocke haben es beide nicht gehängt. Ihr Treffen, gerade einmal drei Wochen nach dem geglückten sowie souveränen Aufstieg des Oberligisten, Göppinger SV, über die Relegationsrunde, in die Regionalliga Südwest (die bundesweit, als eine der stärksten Regionalligen gilt). Von den drei Vizemeistern, hatten sich letztendlich die Mannen um Trainer Gianni Coveli mit dem Göppinger SV https://1-goeppinger-sv.de/1-mannschaft/relegation-2024/ , gegen TürkGücü Friedberg sowie den SV Gonsenheim, bestens abgesetzt, wie die Ergebnisse auch zeigen. Es war ausgerechnet in der Saison des Zehnjährigen Jubiläums des Aufstiegstrainers, Gianni Coveli, als in Göppingen, (zwischen Stuttgart und Ulm, und wo eigentlich der Handballsport Zuhause ist…) alle Dämme brachen, und so richtig gefeiert wurde.

Und klar, selbst beim gemeinsamen Mannschaftsausflug zum Saisonabschluss auf „Mallè“, blieb Covelis Handy nicht still – Zig Messages, Kurznachrichten, einige Whatsapp-Audios der Glückwünsche, aber auch Empfehlungen, welche Spieler gegebenenfalls den Neuling in der Regionalliga verstärken könnten. Nur, „Mister“ Coveli und Teammanager Uwe Bauer, hatten da bereits die wichtigsten Spieler unter Vertrag, als habe man den Aufstieg ohne Wenn und Aber eingeplant. Viel wichtiger aber schien Gianni Coveli, sein Trainerteam, dem bereits Daniel Budak seit Jahren, und Florian Mack (sowie Athletiktrainer Volker Mannhardt) angehören, zielgerichtet zu verstärken: menschlich und fachlich. Was lag da näher, als Joe Colletti zu fragen – und zu engagieren?

Coveli und Colletti kennen und schätzen sich seit über 20 Jahren. Beide verbindet ihre italienischen Wurzeln, sowie die Liebe zum Fußball, und deren gemeinsame Erfahrungen als Spieler im Profibereich. Der Eine, Gianni Coveli, verdiente sein Geld bei den Stuttgarter Kickers, und den TSF Ditzingen – der Andere, Joe Colletti, beim SSV Ulm und dem VfR Aalen (der eben auch schon bessere Zeiten erlebt hat). Der Kontakt sei nie abgerissen, und das will etwas heißen, im recht schnelllebigen, und manchmal auch oberflächlichen Fußballbusiness.

Bereits als (Mittelfeld-)Spieler, dachte Gianni Coveli wie ein Trainer, er war quasi der verlängerte Arm der Trainerbank. Kein Wunder also, dass Coveli jetzt, wo der Göppinger SV in die (semi-)professionelle Regionalliga aufgestiegen ist, das Trainerteam unbedingt adäquat verbessern und damit Aufgaben auch weiterdelegieren möchte, um noch besser das Hauptaugenmerk auf die Analyse, Spielsysteme und Taktik zu legen. Dass Coveli für eine attraktive Spielweise bekannt ist, und auch junge Talente zu fordern und verbessern weiß, das hat sich überregional längst herumgesprochen. Für die kommende Saison in der Regionalliga will Coveli die Mannschaft in allen Teilen verbessert wissen. Auch im Trainerteam.

Gioacchino „Joe“ Colletti ist beim Göppinger SV angekommen, möchte sich einbringen und vom Chefcoach Coveli auch einiges dazulernen. Der ehemalige Profi und Goalgetter Colletti hat viel erlebt!

Ein Anruf, ein Treffen, alles wurde leise aber zügig vereinbart. Im Büro des Göppinger Trainers traf man sich, und bei einer schmackhaften Tasse Espresso, begleitet von einem interessanten Gedankenaustausch,wurde man sich auch schnell einig. Joe Colletti meinte nur wenig später nach dem Treffen, es sei „genau das gewesen, worauf ich Lust hatte, und wofür ich brenne…“, eigentlich eine einmalige Chance, als Trainer gleich weiter oben einzusteigen, nachdem Colletti bereits in den Fußballniederungen, in den Bezirks- sowie Kreisligen, als spielender Coach weiterhin auch auf Torejagd gegangen war. Joe Colletti ist als wahrer Goalgetter bekannt. Zu den Erinnerungen der beiden Italoschwaben gehörte auch, dass Joe Colletti, rund zehn Jahre jünger, einst mit den SF Dorfmerkingen gegen Schwieberdingen spielte, wo Gianni Coveli bereits als Spielertrainer, aktiv war.

Joe Colletti weiß, was er kann, und vor allem, was er möchte – und zwar als Trainer, von den Besten noch etwas „lernen zu können“, und zu den Besten, das habe er ja bewiesen, gehöre nun mal auch „Gianni“ Coveli wiederum weiß, dass ein Assistent, der selbst bis vor kurzem noch auf Torejagd ging, selbst authentisch Situationen und das Stellungsspiel sowie Dribblings erklären und vormachen kann. Außerdem, selbst wenn die Umstellung nun doch etwas größer sei, aber als „Übungsleiter“ mit der nötigen Erfahrung, wolle er auch seine Lizenzen ausbauen. Gianni Coveli, das konnten wir bereits bei einem Testmatch während der Vorbereitung sehen, delegiert viel, und Colletti darf seine Ideen einbringen. Natürlich werden die Trainingsinhalte auch mit den anderen Assistenten abgesprochen.

Just da, als viele Fans und Experten spekulierten oder davon schwärmten, wie toll es wäre, Joe Colletti würde sich vielleicht als Co-Trainer und einstiger Publikumsliebling, gerade nach dem Abstieg in die Oberliga, beim VfR Aalen als Co-Trainer einbringen, handelten die Göppinger mit Coveli zielgerichtet. Und Joe Colletti, in Schwäbisch Gmünd wohnhaft, meinte nur: „Nein, vom VfR Aalen hat niemand bei mir angefragt. Klar habe ich noch viele Kontakte in Aalen…“, und natürlich tue es ihm weh zu sehen, welchen Verlauf der Club, mit der Arena im Rohrwang genommen habe. So habe aber alles seine Richtigkeit, es fühle sich einfach „sehr gut an“, dass ihn der Göppinger SV mit Coveli, für das anstehende Abenteuer in der Regionalliga Südwest eingeplant hatte. Wie gesagt, eigentlich musste Joe Colletti „gar nicht lang überlegen“, es sei schnell klar gewesen.

Colletti, der nebenbei als Vertriebsleiter für ein Bürosystemhaus tätig ist, musste nur ein paar Dinge klären – und wichtig, seine Familie zieht mit. Die Collettis ohne Fußball? Undenkbar. Der Familienvater lebt und liebt den Sport. Die Kinder übrigens auch.

Ob die Göppinger Spieler wohl wissen, oder ahnen, welch genialen wie interessanten Assistenztrainer sie da an der Seite von Coveli und Budak hinzu bekommen haben? Im Strafraum jedenfalls, da fackelte „Joe“ nicht lange. Ob als Profi oder wie später als Amateur, mehrere Hattricks und Doppelpacks, schraubten seine Torstatistik in über 20 Jahren auf gut 450 Tore, wenn man alle Spiele und Wettbewerbe dazuzählen würde. Ob in den Ligen, oder bei den Pokalspielen, die Mitspieler suchten Gioacchino, und der wiederum kreierte selbst Torchancen, und riss Löcher für die Mitspieler. In etwa so, wie Beni Molinari, über den wir hier neulich berichteten. In seinen jungen Jahren, so Gioacchino, habe er zu Beniamino „aufgeschaut“, damals bei der Normannia in Schwäbisch Gmünd, und auch als Trainer sei er von Benis Trainingsarbeit begeistert gewesen.

Der mehrfache „Torschützenkönig“ Colletti, und das in den unterschiedlichsten Ligen, hat als Stürmer und Torjäger auch unter interessante Trainer gekickt und trainiert. Joe Colletti blickt zurück: „Eigentlich haben mich fast alle Trainer irgendwie geprägt. Aber gerade in der 3. Liga beim VfR Aalen, obwohl ich da mit einer Patellasehnenverletzung über Monate immer wieder fehlte, erinnere ich mich sehr gut an Edgar Schmitt, den wir auch Euro-Eddy nennen durften (Anm. weil Schmitt in einem Uefacup-Match gegen Valencia, beim historischen 7:0, vier Tore selbst erzielte), oder auch an Jürgen Kohler, und Kosta Runjaic, der nun als Trainer bei Udinese Calcio anheuerte…“, allesamt erfahrene Trainer, die auch unterschiedlich waren – Joe Colletti zählt auch die Fußballlehrer Petrik Sander und Rainer Scharinger zu den Trainern, die er als Profi, „unter schwierigen Bedingungen“, in Aalen kennenlernen konnte.

Prägend auch, als junger Spieler beim Einstand im etwaigen Herrenteam, da wäre zum Beispiel die Erfahrung „beim SSV Ulm“, wo Colletti unter Stephan Baierl trainierte, „der eine Mannschaft von der Physis her und auch konditionell, so aufbauen konnte, und dazu auch noch taktisch sehr akribisch mit uns arbeitete“, und somit auch einen großen Anteil als Trainer am Aufstieg in die Regionalliga Südwest hatte.

Es fällt auch der Name, Christoph Discher, den Colletti als 18-Jähriger in Dorfmerkingen hatte. In der damaligen „vierthöchsten Spielklasse, war Discher derjenige, der mich ins kalte Wasser geworfen hat…“, ausgerechnet gegen die Stuttgarter Kickers, und das von Beginn an. Das sei ein ganz großer „Motivator“ gewesen, der aber wohl auch erkannte, welch Potential Joe Colletti hatte.

Viele wissen es wohl nicht (mehr), aber Joe Colletti zog als Juniorenspieler auch mal aus, um in Italien geformt zu werden. Wie kam es denn dazu? Seine gesamte Jugendzeit verbrachte Joe beim VfR Aalen – es kam nur zu einer zweijährigen Unterbrechung, als der AC Parma während eines Familienurlaubs auf Sizilien, auf den jungen Gioacchino aufmerksam wurde, weil dieser im Urlaub „und in meiner Region, bei einem Testmatch“ mitgespielt, und auf sich aufmerksam gemacht hatte.

Und wie! Zwar ging das Testspiel der sizilianischen Regionalmannschaft gegen die Junioren von Parma mit 3:8 verloren – aber Colletti erzielte alle drei Tore. Aus einem Probetraining in Parma, wurde ein Aufenthalt über zwei Jahre. Colletti wohnte im Internat, und absolvierte die B-Jugend im italienischen Norden. Selbst in die Italienische U-16-Nationalelf schaffte es Colletti. Dennoch war die Umstellung groß, aber die „Erfahrungen möchte ich nicht missen!“, und neun Tore in 13 Länderspielen für die piccoli Azzurri, sprechen für sich, sowie die 21 Ligatore in 28 Spielen, für die U16. In den Auswahlmannschaften hat Joe sogar mit Giorgio Chellini und Riccardo Montolivo zusammen gespielt. Dennoch war das Auswahlverfahren sehr hart, und kleinere Verletzungen taten ihr Übriges. Und, in Italien müsse man funktionieren, besonders „taktisch“ – es werde „Taktik, Taktik, und nochmals Taktik“ gepaukt. Und als Juniorenkicker muss man den Trainer „Mister“ nennen, und diesen siezen, die Jugendliche werden auch nicht beim Vornamen gerufen, sondern „Colletti“, das seien so die größten Unterschiede zum deutschen Juniorenfußball gewesen.

In Deutschland wurde Colletti dann dennoch Profispieler, und erinnert sich gern an den Aufstieg mit dem SSV Ulm 1846 in die Regionalliga. Das sei eine hervorragende Saison gewesen. Nun also sitzen zwei ehemalige Profis bei den Göppingern auf der Bank – Geballte Erfahrung in der Ragionalliga. Mit Gianni Coveli, über den wir hier noch ausführlich berichten werden, lautet die Zielvorgabe moderat – „sich in der Regionalliga zu etablieren, und möglichst früh nichts mehr mit den Abstiegsrängen zu tun haben wollen…“. Joe Collettis persönliche Ziele und Wünsche? Er wolle sich „so gut wie möglich im Team einbringen, und Coveli assistieren!“ Und, keine Frage, Joe möchte von Gianni „so viel wie möglich lernen…!“ Und dabei kann es auch ruhig etwas netter und entspannter zugehen, nämlich, auch beim Vornamen gerufen zu werden. Taktisch fokussiert bleiben sie in Göppingen trotzdem…

-gid-

Beim Testmatch in Wasseralfingen (5:1 gegen die SpVgg Ansbach), vor dem Trainingslager in Tirol. Mit Colletti und Cheftrianer, Gianni Coveli (rechts).

Fußball, Porträts und Biographien: Das bewegte Trainerleben des Beniamino Molinari! Bereits im Amateurfußball machte er sich im süddeutschen Raum einen Namen. Als Co-Trainer von Alexander Zorniger beim FC Apollon Limassol, feierte der Club den langersehnten Meistertitel. Die 1. Bundesliga lernte der Italoschwabe direkt beim FC Schalke 04 kennen. Viele Clubs fragen an, doch Molinari reflektiert die Erlebnisse, und feilt an seinen Lizenzen…jedoch alles ohne Eile!

Wie es ihm denn so gehe?, wollten wir vom einstigen Strafraumstürmer Beniamino Molinari (44), dem gebürtigen Schwäbisch Gmünder wissen. Molinari, der die Europameisterschaft in Deutschland natürlich auch verfolgt, meinte mit einem Schmunzeln: „Danke der Nachfrage Giovanni, ich bin zufrieden, meiner Familie geht es sehr gut – das kann auch nicht das erbärmliche Ausscheiden der Squadra Azzurra trüben…“ – das bittere und verdiente 0:2 gegen die Schweiz ist gerade einmal paar Tage her.

Natürlich nehmen wir diese EM-Vorlage gleich auf, und fragen nach, auch wenn man natürlich nie die tiefen Einblicke hat, woran es denn gelegen haben könnte, dass die „Azzurri“ so schmachvoll ausgeschieden sind – ein bisschen mehr, zumindest das Halbfinale, hätte es schon sein können, oder? Beniamino Molinari, Uefa-A-Lizenz-Inhaber, vermutet nur, „Schwer zu sagen, woran es lag. Es war nie wirklich eine eingespielte Truppe auf dem Feld“, so die Ansichten des ehemaligen Topstürmers Molinari, und der Gmünder fügt hinzu: „Es hat auf mich auch so gewirkt, als habe es im Team, im Kader, sehr viel Unruhe in der Kabine gegeben. Die Mannschaft wirkte nicht eingeschworen, wo jeder für jeden ackert und kämpft…“, und zumindest diese ‚Ferndiagnose‘ deckte sich ein paar Tage nach dem bitteren AUS, mit den Analysen der bekannten italienischen Fachmedien, wie das Radio Sportiva Milano, oder den einschlägigen Blättern, wie „Gazzetta dello Sport“, und dem Corriere dello Sport. Alle hatten die Exklusiv-Infos, dass es im Kader auch wegen diverser Nominierungen, zum Beispiel der von Nicoló Fagioli, ( https://www.fussballeuropa.com/news/juventus-turin-faglioni-reflektiert-seine-spielsucht-traum-comeback-in-aussichtij-2024-02 ), wegen illegaler Wetten und Spielschulden über ein halbes Jahr gesperrt, unruhig gewesen sein soll, und natürlich viele Fragen aufgeworfen hatte.

Beniamino Molinari als Goalgetter für die Normannia aus Gmünd. Ein echter Strafraumstürmer….

In einem aber, waren wir uns mit Molinari einig, der italienische Nationaltrainer, Il Commissario Tecnico „C-T“, Luciano Spalletti, habe zumindest noch eine Chance verdient – so lange habe sich der Nationalcoach auch noch nicht mit einer intakten Mannschaft anfreunden können (viele Italiener sehen es dennoch anders). Spalletti, der immerhin auch Molinaris Lieblingsclub, die SSC Napoli, in der vorletzten Saison zum Meistertitel verhalf, immerhin nach 34 Jahren wieder, ist nicht nur Trainer, sondern auch eine Art Pädagoge, Philosoph und Lebensplaner. Er möchte die Spieler auch zu echten Männern formen.

Ja, Meister, wurde Beniamino Molinari als Spieler im aktiven Herrenbereich gleich ein paar Mal, genauso im Juniorenbereich, stets mit dem FC Normannia Gmünd. In rund „23 Jahren im aktiven Fußball“, erzielte der bekennende Italoschwabe an die „Zweihundert Tore bestimmt“, so der ehemalige Stürmer, der tatsächlich nie Buch darüber führte. Solch ein wahrer Strafraumstürmer, der wie Molinari einst, für viel Wirbel sorgte, fehlte den Italienern nun auch in Deutschland. Zu oft nämlich hat Molinari früher Tore aus dem Nichts gemacht, einfach durch seinen Einsatz, Chancen und Situationen, erahnt, oder, „gerochen“ zu haben. Es ist klar, dass Beniamino Molinaris Weg weiterhin beim Fußball sein sollte – und zwar als Trainer.

Seiner Normannia wollte Molinari natürlich auch „etwas zurückgeben“, schließlich habe auch sein Heimatverein ihm viel ermöglicht- seine beiden Söhne spielen nun auch im Herrenkader des Gmünder Oberligisten.

Es folgten die Trainerstationen bei der TSG Backnang, sowie beim TSV Essingen, vor den Toren Aalens. So, etwa im Zweijahres-Rhythmus wechselte Molinari, und führte junge Talente und auch ein paar alte Hasen in seinen Teams. Aufmerksam machte Trainer Molinari mit seiner variationsreichen Trainingsarbeit, und seiner offensiven Spielweise, auf sich. Molinari, wie kann es anders sein, möchte seine Mannschaften stets „offensiv, wild und aktiv, voller Energie“ spielen sehen. Seine Trainings können fordernd sein, aber von Nichts kommt bekanntlich Nichts.

Was lag da näher, nachdem der Gmünder mit dem TSV Essingen das WFV-Pokalfinale erreicht hatte (die Essinger unterlagen in Stuttgart jedoch dem SSV Ulm), und sonst auch mit guten Platzierungen, bei wenig Etat, auf sich aufmerksam machte, als seinem ehemaligen Mitspieler und Trainer, Alexander Zorniger, nach Zypern, zum FC Apollon Limassol zu folgen? Ein echtes Wagnis. Wer verlässt schon seine Heimat, gibt zeitweise einen sicheren Job auf, im Wissen, dass man selbst die eigene Familie, von nun an weniger sehen würde? Aber, wenn ein „Alex“ Zorniger ruft, muss man ja folgen, verrät Molinari schmunzelnd. Und Zorniger selbst, derzeit Trainer bei der SpVgg Greuther Fürth (davor prägte der andere Gmünder die Geschicke beim RB Leipzig, von der Regionalliga bis hin zur 2. Bundesliga; in Dänemark mit Bröndby IF wurde Zorniger Pokalsieger und Vizemeister), wollte Molinari unbedingt an seiner Seite: „Ich kannte Beni schon lange, als Spieler, mit dem ich bei Bonlanden selbst noch gespielt hatte, dann natürlich als Trainer, und ich schätzte immer sein Verantwortungsbewusstsein. Habe ihm dann den Vorschlag gemacht, mit mir nach Zypern zu gehen…“, was dann auch klappte, nachdem „Beni“ alles geregelt hatte. Und dieses Projekt, in dieser Saison damals vor knapp zweieinhalb Jahren, wurde zum absoluten Erfolg.

Beniamino Molinari assistierte Zorniger beim Gewinn der Meisterschaft auf Zypern – die Fans flippten förmlich aus – die Feierlichkeiten dauterten „fast drei Wochen“. Rückblickend meint Molinari, „Zypern ist ein absolut lebenswertes Land. Und, ich habe viele sehr talentierte Spieler gesehen, bei denen ich mich schon fragte, warum sie noch in der zypriotischen Liga kicken…?“ – Aber die Antwort liege auf der Hand: „Man schätzt seine Heimat, liebt das Leben, und die eigene Familie!“

Die Meisterschaft fiel nicht einfach so vom Himmel, und Molinari gibt Einblicke aus dem Profibereich, was da so alles geplant und berücksichtigt werden müsse, ob bei Apollon Limassol, oder wie danach, beim FC Schalke: „Mit dem Abpfiff eines Ligaspiels, plant man bereits wenige Stunden später das nächste Spiel. Wer hat gespielt, wer nicht, wer ist fit, wer angeschlagen?“ Am nächsten Tag werden die Reservisten zum Training gebeten. Es finden die Analysen statt, die Fakten und Daten des kommenden Gegners werden „zusammengetragen und analysiert“. Die Regeneration sei auch enorm wichtig. Dafür werde meist ein Tag unter der Woche „verwendet“, Pflege, Sauna, Schwimmen, ein leichtes Fitnesstraining, je nach Belieben. Ab Mittwoch ungefähr, trainiere man bereits wieder unter „Anziehen des Tempos, dann auch mit technischen und taktischen Einheiten“, auf das kommende Spiel blickend. In Zypern sei die Arbeit auch recht umfangreich gewesen, denn das Terrain, und die Liga an sich, war für die Schwaben auch noch recht „neu“ – aber, eine gute Vorbereitung sei eben der „Schlüssel zum Erfolg“ gewesen. Arbeitstage von morgens um neun, bis abends um 19 Uhr waren und sind keine Seltenheit. Limassol explodierte vor Freude, nach 16 Jahren, und auch souverän vor APOEL Nikosia.

Dass Co-Trainer Molinari bereits nach einer Saison wieder gehen würde, war eigentlich besprochen, zumal sich auch Schalke 04 um Beniamino bemühte. Wenig später musste auch Meistermacher Zorniger mit seinem anderen Assistenten, Jurek Rohrberg, gehen. Die Wirklichkeit und die Vereins-Ansprüche klafften zu weit auseinander. Währenddessen plante Molinari nun im Ruhrpott beim absoluten Traditionsclub Schalke 04 das Training mit und für Chefcoach, Frank Kramer (der nun auch schon längst NLZ-Leiter bei der TSG 1899 Hoffenheim ist), der sich auch um „Molli“ bemüht hatte. Kontakte und das Netzwerk, besonders von vorhergegangenen Trainerschulungen für die etwaigen Lizenzen. (https://www.schwaebische.de/regional/ostalb/schwaebisch-gmuend/beniamino-molinari-schalke-04-und-die-bundesliga-das-reizt-einen-natuerlich-extrem-1382949

Was Molinari quasi innerhalb von zweieinhalb Jahren so erlebte, als Mitarbeiter eines Trainerstabs im Profifußball, ist nicht jedem vergönnt. Die gesamte Pallette an Emotionen und Höhen. Die Tiefen, vielleicht auf Schalke? Das sieht Beniamino nicht so: „Natürlich hätte es anders laufen können, aber der Profifußball tickt anders, und das muss man wissen…“ , auf die Erfahrungen in Gelsenkirchen, und Molinari hebt hervor, er sei absolut „im Guten gegangen“, wolle der Gmünder Italiener nicht verzichten. Die Zeit in Zypern und in Gelsenkirchen, „hat mich geprägt“ – heißblütige Fans sind in Limassol sowie auf Schalke einfach „einmalig“. Natürlich sei der Fokus auf Schalke auf das Team von „Außen“ noch größer gewesen. Immer im „Brennpunkt“.

Molinari lässt momentan alles Revue passieren, ist wieder beruflich aktiv, und kümmert sich um den Aufbau seiner Uefa-A-Lizenz, der nächste Schritt sei die „Uefa-A-Plus-Lizenz“, ein weiterer Stein in Richtung Fußballlehrer-Lizenz, die Uefa-Pro.

Über die bekannte italienische Sport- und Ausbildungsschule in Coverciano hat Beni auch schon an (Online-)Veranstaltungen teilgenommen, und er wird auch sicher bald vor Ort sein. Außerdem freue er sich bereits auf den internationalen Trainerkongress, demnächst, ziemlich nah, im Juli, in Würzburg.

Eile hat Beniamino nicht, einen neuen Club zu finden, er lasse einfach alles auf sich zukommen, wenn aber „alles passe“, dann würde der Trainer bestimmt irgendwo zusagen. Wichtig sei ihm, die Zeit mit seiner „Familie zu nutzen, denn das ist unbezahlbar….“, das habe ihm hin und wieder zu schaffen gemacht, die Familie nicht täglich um sich gehabt zu haben. Aber, klar ist auch, der Fußball spielt bei den Molinaris eine große Rolle. Dass Beniamino seinen Weg gehen wird, ob im Profifußball (ist es überhaupt dieser Bereich, den er für sich will?), oder vielleicht im „gehobenen Juniorenfußball“? Denn in Einem, da sind wir uns einig, „die am besten ausgebildeten Trainer“, sollten eigentlich im Juniorenbereich tätig sein. Und, wenn dann auch noch ein Trainer wie Molinari seine Erfahrungen an die Jugend weiter gibt, dann muss man sich um den Fußball keine Sorgen mehr machen – weder in Deutschland, und erst Recht nicht in Italien…

Fußball, Porträts und Biographien: Die italienische Serie A zieht immer. Udinese Calcio mit einem neuen Trainer – Kosta Runjaic! Einst wünschte er sich Fabio Capello als Chefcoach, nun wird Runjaic Nachfolger von Weltmeister Fabio Cannavaro…

Selbstbewusst war der in Wien geborene deutsche Fußballlehrer, Kosta Runjaic, schon damals im beschaulichen Aalen, im Ostalbkreis. Damals noch in der 3. Liga Deutschlands, just als Runjaic Jürgen Kohler interimsmäßig vertreten sollte. Ich, als Redakteur und Reporter der Rems-Zeitung hatte die Aufgabe (und das Vergnügen), hin und wieder, in regelmäßigen Abständen, vom VfR berichten zu dürfen. Oft telefonisch für die Vorberichtserstattung, dann wieder vor Ort, in Aalen, beim Training oder in der Arena. Wilde Zeiten auch damals. Die Legende und der Weltmeister von 1990, Jürgen Kohler, war gerade zurückgetreten (Herzprobleme, in der Saison 2008/09: Kohler begab sich auf den Platz des Sportdirektors), und somit übernahm der damals 38jährige Kosta Runjaic. Ich erinnere mich noch genau, (siehe das Foto mit dem Vorbericht), eloquent und voller Ideen, gab Runjaic als Interimstrainer und Gestalter des Trainings vor dem Match beim Tabellenersten, Paderborn, Auskunft. Kosta Runjaic wusste wohl bereits, dass ein neuer Chefcoach gehandelt wurde. Nichtsdestotrotz, gab Kosta Runjaic die Marschrichtung vor, „Der VfR wird nicht ins Messer laufen“, irgendwo sei auch Paderborn zu knacken, und „verstecken“ wolle man sich nicht. Zum Abschluss, als wir wissen wollten, wen er sich denn als Chefcoach wünschen würde, meinte Runjaic vielsagend und schmunzelnd: „Zu Fabio Capello würde ich nicht ’nein‘ sagen…“.

Nun gut, es wurde nicht Capello, aber dafür der erfahrene Trainer Petrik Sander aus dem Osten.

Natürlich konnte sich Kosta Runjaic auch vorstellen, wieder „selbst den Chefcoach zu machen“, wie er selbst kundtat. Beim VfR Aalen jedenfalls nicht, dort ging der Weg unter Sander weiter nach unten.

Kosta Runjaic dagegen feierte mit den Lilien des SV Darmstadt 98 den Aufstieg von der Regionalliga zurück in die 3. Liga. Was natürlich ein Riesenerfolg war, aber Runjaic fand auch stets, dass sein Erfolg mit dem SV Wehen Wiesbaden II, von der Oberliga in die Regionalliga 2008, nicht zu unterschätzen gewesen sei. Man weiß ja selbst, in den Fußballniederungen sind Erfolge und Aufstiege oft schwieriger zu gestalten.

Runjaic jedenfalls war überall da, wo er trainierte und agierte, sehr beliebt (andere wiederum meinten, ein Stück weit, zu arrogant oder zu selbstbewusst), und die Spieler schwärmten stets vom abwechslungsreichen und zielgerichteten Training. Zudem ist Runjaic als Sprachentalent und Motivator bekannt.

Über das Zweitligateam des FCK, Nachfolger von Franco Foda, sowie den TSV 1860 München, führte Runjaics‘ Weg nach Polen, zu Pogon Stettin, und diesen Verein führte er von den Abstiegsrängen, hin an die oberen Tabellenplatzierungen, und fortan machte er sich einen Namen in Polen. Den größten Erfolg feierte er beim Polnischen Traditionsclub Legia Warschau. Der 53-jährige Familienvater feierte in den knapp zweieinhalb Jahren mit dem Traditionsclub und Rekordmeister Legia Warschau den Pokalsieg. Vor 45.000 Zuschauern gewann Runjaic mit Legia nach Elfmeterschießen gegen Rachow Czentochowa. Es durfte gefeiert werden, zudem war Legia wieder im Europa-Wettbewerb dabei.

Was sich in Polen, mit wenig Budget und Etat abspielt, spricht sich auch bis nach Italien herum. Und, Kosta Runjaic, gut vernetzt, heuerte tatsächlich dort an, wo ein anderer Weltmeister zwar die Mission erfüllte, nämlich Udinese Calcio in der Serie A zu halten – Fabio Cannavaro verbrachte zwei Monate in Udine, der friaulischen Stadt, und Udinese rettete sich dann auch. Dennoch musste Cannavaro dann gehen. Es wird gemunkelt, Cannavaro sei dem Präsidenten und Anteilseigner Giampaolo Pozzo zu teuer und auch unsympathisch gewesen… Runjaic wird in Udine wohl eher mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt, und nach Leistung bezahlt, bei Nichtabstieg und Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb, winken dafür höhere Prämien und Ausschüttungen. Für Kosta Runjaic ist die Serie A die richtige Plattform, um auf sich aufmerksam zu machen! Cannavaro ließ ein flaches 3-5-2 spielen, Runjaic bevorzugt ein variables 3-4-2-1-System – nun ist der gebürtige Wiener also selbst Chefcoach im Fußballparadies Italien, und kann zeigen, was er sich einst von Fabio Capello vielleicht abgeguckt hat… Kosta könnte mit Udinese die Liga rocken.

Fußball-Saison 2023/2024: Alle Wege führen nach Madrid – für Fußballliebhaber jedoch über die Route Leverkusen – Stuttgart – Bergamo – Bologna – Como … oder, wenn Clubs für Überraschungen durch eine attraktive Spielweise sorgen!

Der Fußball lebt von Überraschungen, und dies besonders in Europäischen Spitzenligen, wo selbst die Experten ganz andere Favoriten auf dem Schirm haben. So zum Beispiel in der vergangenen Saison, in der gleich ein paar Clubs europaweit für Furore sorgten – und dabei gleich zwei Teams in der deutschen 1. Bundesliga. Selbst das Ausland schaute dabei auf den Deutschen Meister Bayer 04 Leverkusen. Vom ewigen „Vizekusen“, es ist schwer so einen Beinamen abzuschütteln, selbst wenn es schon Jahre zurückliegt, hin zum souveränen Deutschen Meister – den FC Bayern München, den BVB sowie RB Leipzig hinter sich lassend. Ungeschlagen mit 90 Punkten aus 34 Spielen, absolut offensiv agierend und 89 Tore geschossen, bei nur 24 gefangenen Treffern. Das Team des ehemaligen Spitzenprofis und spanischen Trainers, und Champions-League-Siegers, Xabi Alonso, war in der Abwehr genauso effizient wie im Mittelfeld und Sturm.

Dass die Leverkusener ausgerechnet im Abstiegsjahr des 1. FC Köln die Meisterschale und DFB-Pokal gewannen, setzt dem ganzen die Krone auf! Die Kölner, weit größer und breiter, nicht nur von der Stadt her, aufgestellt, müssen nun kleinere Brötchen in der 2. Bundesliga backen – während die Musik der Championsleague nur etwa 25 Kilometer entfernt, in Leverkusen (Vorort von Köln?) spielt.

Nein, das Leverkusener Team, setzte souverän und spielerisch schön wie einfach, ein Ausrufezeichen – ungeschlagen, und meist in der von Xabi Alonso bevorzugten 3-4-2-1-Spielweise (mit Frimpong, Andrich und Xhaka im Mittelfeld, sowie Wirtz als hängende Spitze über links meist gesetzt). Hin udn wieder, je nach Bedarf und Situation, switchte das Team auch in ein 5-3-2, jedoch stets mit offensiv agierenden Außenverteidigern. Nein, das 3-4-2-1-System ist Alonsos DNA, als Spieler Welt- und Europameister, sowie zweimaliger Championsleague-Sieger (mit Real Madrid und dem FC Liverpool), strahlt er absolute Glaubwürdigkeit und Gelassenheit aus. Die Spieler „fressern ihm aus der Hand“, sein Charisma überstrahl den ganzen Club, auch weil Alonso Fehler zugesteht, wenn man aus ihnen lernt. Ein würdiger Meister und Double-Gewinner wurde Bayer Leverkusen, und selbst wenn das Europa-League-Finale gegen Atalanta Bergamo mit 0:3 zu klar verloren wurde in Dublin, diese einmalige Saison, als Meister vor dem VfB Stuttgart, dem anderen Überraschungsteam, und dem FC Bayern, wird in die Geschichte eingehen. Und, um schönen attraktiven Fußball zu sehen, selbst wenn die Siege gegen Ende der Saison oft durch Last-Minute-Tore entstanden, muss man quasi in NRW die Route nach Madrid, ins Fußball-Champions-League-Mekka starten…

Weiter nach Stuttgart, in den Süden, nah am Neckar in Baden-Württemberg. In der Vergangenheit eher mit einem Bein in der 2. Bundesliga oder Relegation, spielten die Stuttgarter eine sehr auffällige und attraktive Saison. Der VfB Stuttgart wurde Vize-Meister am letzten Spieltag! Und, gegen den Meister aus Leverkusen spielten die Schwaben zwei Mal Unentschieden. Ein 2:2 und 1:1, und Leverkusen strauchelte beinahe. So zollte Meistercoach Alonso seinem Kontrahenten, Trainer Sebastian Hoeneß, absoluten Respekt, und meinte, gegen „den VfB haben wir immer Probleme, die Stuttgarter spielen sehr attraktiv und intelligent…“

Welch Auszeichnung für den VfB, und auch die Zuschauer strömten nur so in die Stuttgarter MHP-Arena, früher die Mercedes-Benz-Arena, und vor Jahrzehnten, das Neckarstadion. Wie einst die JUNGEN Wilden unter Felix Magath, fanden die Fans wieder gefallen an einer offensiven, frischen Spielweise – manchmal etwas zu forsch, und dies kostete dann Punkte, genauso, als Stürmer Guirassy verletzt ausfiel über vier Wochen. Aber, die Champions-League erreicht zu haben, weckt natürlich Begehrlichkeiten anderer Clubs. Sebastian Hoeneß, der Sohn des einstigen VfB-Managers und Bayern-Stürmers, Dieter Hoeneß, sagte dem FC Bayern genauso ab, wie Xabi Alonso. Hoeneß, desses System ein bevorzugtes 4-2-3-1 ist, möchte beim VfB etwas aufbauen, und setzt wie Alonso in Leverkusen, auf den Faktor Fans und Emotionen – nicht nur für die Champions-League. Es gilt dem FC Bayern auf Dauer Paroli zu bieten…

Atalanta Bergamo – müssen wir eigentlich nicht mehr vorstellen, auch ist das Team aus der Italienischen Serie A kaum noch wegzudenken, setzten die Bergamaschi in der vergangenen Saison wieder einmal ein dickes Ausrufezeichen. Das Team um Coach Gian Piero (oder manchmal auch Gianpiero) Gasperini, einem 66-jährigen Trainerfuchs, brachte ausgerechnet im Europa-League-Finale von Dublin, dem Alonso-Team aus Leverkusen eine 3:0-Niederlage bei. Diese Niederlage hatte sich sowas von gewaschen, den Leverkusenern blieb nichts anderes übrig, als zu gratulieren, diesen Sieg neidlos anzuerkennen. Ja, Gasperini, hatte Alonso ausgespielt. Lange hatten die Lombarden Zeit, das Team von Leverkusen zu „studieren“. Und in Sachen Taktik, Gasperini wurde immer wieder mit italienischen und internationalen Clubs ins Gespräch gebracht, kennt sich der 66-jährige Coach aus. Mit einem kleinen überschaubaren Etat, trotzt er immer wieder den großen Clubs aus Mailand, Turin und Rom, aber ebenso britischen Spitzenteams. Den FC Liverpool mit Klopp haute Atalanta Bergamo ebenfalls hinaus aus dem Wettbewerb.

Vierter wurde Atalanta in der Serie A, bereits das ein Erfolg, seit der Saison 2016/17 bereits ist Gasperini „Mister“ bei Bergamo, und so heißt es dann über den größten Erfolg für Atalanta und Gasperini: „In der Pokalsaison 2023/24 verlor er mit Atalanta Bergamo zum dritten Mal das Finale des italienischen Pokalwettbewerbs, erneut gegen Juventus Turin. Dafür schaffte es Gasperini mit Bergamo, ins Finale der UEFA Europa League 2023/24 einzuziehen und dort gegen Bayer 04 Leverkusen, das bis dahin in 51 Spielen in Serie wettbewerbsübergreifend ungeschlagen war, mit 3:0 den Europapokal zu gewinnen. Gasperini gewann damit zugleich den ersten internationalen Titel in Atalantas Vereinsgeschichte!“ Ach, ja, Mister Gasperini lässt bevorzugt ein 3-4-2-1 spielen – das aber auch phasenweise einem 3-5-2 gleicht.

Bleiben wir doch in der Serie A, Como liegt zwar etwas näher, aber Como spielte in der Serie B, Bologna dagegen sorgte für eine Riesenüberraschung in der starken Serie A – in der immer noch die Abwehr über vielem steht, und die taktische Arbeit sowieso. In Bologna, ist man nicht erfolgsverwöhnt, Pokalsiege und Meisterschaften lagen bereits weit, über 70 Jahre zurück – und plötzlich erreichte der FC Bologna mit seinem ehemaligen Spitzenprofi und Weltmeister, Thiago Motta, übrigens ein Italo-Brasilianer, den Fünften Platz in der Serie A – lange Zeit spielte das Team gar weiter oben mit, und nun gar in der kommenden Champions League.

Thiago Motta und dessen Team wurden in der Stadt so gefeiert, als hätte man den Scudetto, die italienische Meisterschaft gewonnen. Was ja auch in etwa so war. Das Stadion Renato Dall‘ Ara wurde zu einer Art Festung. Joshua Zirkze, Niederländer und einst beim FC Bayern, sowie Calafiori und Orsolini, wurden von Thiago Motta quasi hervorragend ausgebildet, und gelten derzeit als sehr gute Nationalspieler, bzw. Aspiranten für andere Topclubs. Thiago Motta, das ist fix, wechselt als Trainer zu Juventus Turin, wo ihm ganz andere Möglichkeiten offen stehen. Man muss schon sagen, Motta, ebenfalls ein charismatischer und diskreter Trainer, der für den FC Barcelona, PSG und Inter spielte, ging als Trainer den Weg über die A-Junioren des PSG, dann in Italien bei Spezia, und nun zeigte er in Bologna mit einer eher No-Name-Truppe, was er bewerkstelligen kann. Mottas System ist das 4-2-3-1, und er selbst hatte auch gute Lehrmeister als Spieler, und Trainer, sowieso.

Mit Bologna hielt er auch den Geist des Vorgängers, und viel zu früh verstorbenen Siniša Mihajlović , am Leben, dessen Flamme der Emotionen am Lodern. Eine Legende schuf quasi eine andere. Motta wird man in Bologna so schnell nicht vergessen. Mit Vincenzo Italiano, dem zweimaligen Conference-Cup-Finalteilnehmer AC Florenz, Fiorentina, steht bereits der Nachfolger fest… Bologna, immer eine Reise Wert in Zukunft.

Ab in die Serie B Italiens. Hää, warum? Nun, so, wie die 2. Bundesliga Deutschlands, oder die englische Championship, gilt die Italienische Serie B als absolut stark und kompetitiv, und auch ganz schön hart und eng, was die Konkurrenten betrifft.

Der AC Como 1907 ist wieder in der Serie A! Der Jubel am Comer See, unweit des Stadions, war groß, es wurde auf der Piazza und in den Gassen gefeiert. http://comofootball.com Der Club Como wird richtig geliebt in der Stadt, die sehr lange in den Niederungen dümpelte, bis ein Amerikanischer Investor bereits in der Vierten Liga, Serie D, das Management übernahm, um den Club wieder neu auszurichten – man sah einfach Potential. Und, dann, erst als Spieler, und dann als U-19-Coach, anschließend als Trainer der Aktiven, wurde Cesc Fabregás zum Idol, und fast schon zur Clublegende (wir berichteten hier bereits auf Checkfussballberater.de) . Als Zweiter der Serie B, mit einem jungen Kader, stieg man die Serie A auf. https://de.wikipedia.org/wiki/Como_1907 .

Den AC Como, damals ohne den Zusatz „1907“, das Gründungsjahr, hatten wir immer im Blick, seit auch Hansi Müller, einst VfB Stuttgart, und Dan Corneliusson, hier spielten. Weltmeister Gianluca Zambrotta, in Como geboren, wurde im Club natürlich ausgebildet. (Auf DAZN kam auch eine zeitlang eine interessante Doku, American Dream Como Calcio, als die Investoren eingestiegen sind…).

Zu Real Madrid ist alles schon gesagt… Carlo Ancelotti als konventionell unkonventioneller Trainer, schaffte es doch glatt, als Trainer seinen fünften Champions-League-Titel zu gewinnen. Zwei Mal mit dem AC Milan, sowie drei Mal (!) mit Real Madrid. Maestro Carlo Ancelotti ist als Taktiker und Psychologe ein Meister seines Faches, zwei Meisterschaften mit Real Madrid, sowie in den Ligen Frankreichs, Deutschlands und Englands. Ancelotti, der Erfinder des Taktik-Weihnachtsbaums, einem 4-3-2-1 oder auch 4-3-3 (auch hier im Blog ausführlich behandelt), ist eine Pilgerfahrt Wert, für jeden, der einen Fußballtempel sehen will, und den Hauch einer Weltmannschaft kennenlernen mag. In Madrid liegt bisher der Schlüssel zu Champions-League-Erfolgen und für tolle Fußballabende. Ancelotti sei Dank, und den Stars, die ihm folgen…

Fußball, Titel und Geschehnisse, diesmal wieder total lokal: Wie die SGM SSV/Sportfreunde Hall in die Landesliga aufgestiegen ist. Als Doublegewinner, und nun ist das Glück durch den Aufstieg perfekt…

Irgendwie ist es nicht gerade die feine Art, wenn sich der Liga-Meister auch noch für den Aufstieg qualifizieren, ja, durchsetzen muss, am Ende einer kraftraubenden Saison – wenn doch die allermeisten Meister und Tabellenersten, direkt aufsteigen können. So jedenfalls nicht in den Bezirksligen in (Baden-)Württemberg. Nun gut, noch muss man wohl zwei Jahre mit dieser Regelung leben…

Jedenfalls ging es für die Spielgemeinschaft der beiden Haller-Topclubs, dem SSV und den Sportfreunden, gut aus. Die Aktiven der Sportfreunde spielen in der Verbandsliga, die Herren des SSV, bis dato in der Bezirksliga, und gegen den anderen Bezirksligisten, die TSG Öhringen, musste nun zwei Mal die Relegation zum Aufstieg herhalten, in einem Hinspiel, das 1:1 endete, sowie nun jetzt am Wochenende, das Rückspiel.

Unsere Erkenntnisse:

⚽ Fünf Tore, 25 Minuten Unterbrechung, und eine Feier ohne Grenzen…

Am Ende war die Luft beim Gegner, der #TSGÖhringen, psychologisch komplett raus. Nachdem Öhringens Keeper über 20 Minuten auf dem Feld(!) behandelt, und letztendlich mit der Ambulanz vom Felde gefahren wurde (Nikolaos Drossas und SSV-Gästestürmer Samuel Obot waren zusammengeprallt), fanden die Öhringer nimmer so richtig ins Spiel, und die Spielgemeinschaft aus Schwäbisch Hall machte den Deckel drauf, es fielen die Tore zum 1:3, und 1:4… verdientermaßen.

⚽ SSV-Vorstand, Ali Tercan wirkte, als habe er selbst mitgespielt, und freute sich sehr: „Insgesamt verdient, auf jeden Fall. Ich habe auch nie am Team gezweifelt“, und das, obwohl seine SGM aus SSV und den Sportfreunden Schwäbisch Hall äußerst nervös begann, die Öhringer aber auch. Und das bei knapp 2000 Zuschauern rund ums ovale Rund, Kirmesatmosphäre, und wann steigt man schon mal so in die Landesliga auf? Über 25 Minuten ein Abtasten, Alibipässe, oft nach hinten, und plötzlich führte Öhringen überraschend 1:0. Aber, „wie die Mannschaft zurückgekommen ist, war super“, so Ali Tercan, genauso sah es der solide Abwehrspieler Joscha Müller am Ende, nass von der ersten Bierdusche: „Wir haben uns geschüttelt“, und zurückgeschlagen. Beide meinten das Traumtor von Obot, aus rund 22 Metern zum wichtigen Ausgleich. Öhringen wirkte verunsichert, gab die Ordnung hinten und im Mittelfeld etwas auf, und die Haller nutzten, auch dank der besseren Einzelspieler, die frei gewordenen Räume.
Die SGM aus Hall variierte taktisch, mal mit vier Mann in der Abwehr, mal nur drei in der Kette (da konnte man erkennen, wie gut der scheidende Trainer, Viorel Ratoi, sein SSV-Team eingestellt hatte, und, wer geht schon als Aufsteiger und Doublegewinner?) und stets aufgerückt, fing sie Öhringens kopflose Angriffe ab, und konterte blitzschnell, das 2:1 war reine Formsache – dann verletzte sich der TSG-Keeper, und die TSG war danach schon demoralisiert. Die SGM SSV Sportfreunde, das attestierten auch die Gastgeber und Organisatoren, steigt verdient in die #Landesliga auf…

P. S. …und es scheint, als habe das Daumendrücken von Hakan Calhanoglu aus Mailand doch etwas gebracht… aber das ist wieder eine andere Geschichte…

-gid-

Fußball, Porträts und mehr: Wenn ein Meister aus Mailand, die Champions aus Hall grüßt! Mit Inter Mailand das begehrte Scudetto gewonnen, nahm sich Hakan Calhanoglu die Zeit – live aus dem Wohnzimmer – dem Doublesieger des SSV Hall/Sportfreunde zu gratulieren. Aber, wie kam es denn dazu…?

Die Geschichte ist schnell erzählt, erst neulich berichteten wir hier, über die SGM SSV Hall/Sportfreunde Schwäbisch Hall https://checkfussballberater.de/fussball-portraets-und-biographien-ein-double-und-moeglicher-aufstieg-in-die-naechsthoehere-liga-kann-geplant-werden-obwohl-der-fussball-ja-meist-unkalkulierbar-ist-nach-der-meisterschaft-gewann/ – und über den „Präsidenten“ und Macher im Hintergrunde, Ali Tercan.

Nun, die Welt kann recht klein sein, und Tercans Kontakte nach Istanbul recht groß, wie wir wissen – aber nicht nur – Der Nationalspieler und Mittelfeldgestalter von Inter Mailand, jüngst Champion von Italien geworden, Hakan Çalhanoğlu, ist familiär mit Ali Tercan, verbunden und verbandelt – Hakan von Inter ist mit Alis Nichte, Sinem Gündoğdu, verheiratet – und somit steht der Draht zu Hakan und Mailand… Flugs war das SSV Trikot in Mailand, und der Italienische Meistergewinner, gratulierte den Spielern der SGM SSV/Sportfreunde via Instagram.

Übrigens, Calhanoglu ist in Italien sehr beliebt und anerkannt!

Wann grüßt schon ein türkischer Scudettogewinner Schwäbisch Hall?

Fußball, Porträts und Biographien: Ein Double und möglicher Aufstieg in die nächsthöhere Liga, kann geplant werden, obwohl der Fußball ja meist unkalkulierbar ist. Nach der Meisterschaft gewann die Spielgemeinschaft von SSV und den Sportfreunden Schwäbisch Hall auch noch den Bezirkspokal. Ein „Schaffer“ und echter Manager im Hintergrund ist Ali Tercan. Der Verein feiert und plant einen weiteren Coup…

Da hat sich Ali Tercan, der 49-jährige Haller, quasi selbst beschenkt. Der SSV Schwäbisch Hall wurde jüngst souverän Meister, und holte auch noch den begehrten WFV-Bezirksligapokal in Waldenburg. Beschenkt deshalb, weil Ali Tercan, seit Neuestem auch noch Vorsitzender des SSV geworden ist, seinem Heimatverein quasi, in dem er, wie er selbst sagt, als „wenn nicht so talentierter, dann aber als disziplinierter und fleißiger Spieler…“, selbst aktiv gewesen ist, in der A-Klasse. Später dann auch als Teammanager. Tercan kennt den Verein in- und auswendig.

Als Vorsitzender und einer von „über 40 Sponsoren“, hat Ali Tercan den SSV zu (s)einem Projekt gemacht. Fleißig ist der sachliche und fußballbegeisterte schwäbische Türke immer noch, wie meinte er, kurz nach dem Erfolg? „Sich einfach nur so zu engagieren, ohne ein Ziel vor Augen, macht wenig Sinn“, sagt der SSV-Fußballvorstand überzeugt. Und damit meint er nicht unbedingt Titel, wie in dieser Saison, sondern „einfach Verbesserungen, Fortschritte…“, man müsse sehen, was man schaffen kann zusammen. In einem Verein gibt es ja viele Akteure, die wichtigsten sind „natürlich die Spieler und der Trainer auf dem Platz“, aber jeder Club lebe nun auch einmal von den Schaffern und Planern im Hintergrund.

Jedenfalls nimmt man die Erfolge in dieser Saison natürlich gern mit. Und wer von 23 Ligaspielen (eines steht noch aus) nur zwei verliert, zwei Mal Remis spielt, und den Rest gewinnt – stehe eben zu Recht dort oben. Das Pokalfinale wurde trocken und souverän mit 2:0 gewonnen, die Tore fielen erst in der Zweiten Halbzeit vor über 1500 Zuschauern, aber, auch der Gegner, eine Klasse tiefer, „machte eine gute Figur“, so Tercan, der TSV Neuenstein jedoch, „habe auch nicht viel zu verlieren gehabt“, so Fußballfachman Tercan. Danach wurde es feuchtfröhlich. Erfolge muss man feiern, wie sie fallen. Dass aber noch die Aufstiegsrelegationsspiele anstehen – ja, richtig gelesen, der Meister der Bezirksliga ist nicht automatisch in der Landesliga – lässt die Saison noch ein bisschen länger im Fokus stehen.

Die Erfolge jedoch kann dem Verein niemand mehr nehmen – für einige Spieler, die ersten wahren Titel. Ali Tercan fügt schmunzelnd hinzu: „Stadtmeister sind wir ja auch geworden…“, ein legendäres und traditionelles Turnier der Stadtvereine in und um Schwäbisch Hall. Ein Triple quasi.

Als Spielgemeinschaft SSV plus Sportfreunde sind sie in die Saison gegangen. Aber waren denn diese Erfolge in dieser Saison so geplant? Ali Tercan, der als Familienvater in Hall und Umgebung auch noch Inhaber einer und Geschäftsführer weiterer zwei Tankstellen ist, meinte überzeugt: „Vor der Saison haben wir uns das Ziel als Meister gesetzt, und mit diesem Motto sind wir auch in die Saison gestartet!“ Jeder Spieler habe „unsere Ziele“ gekannt, und diese wurden dann auch von den Spielern, vom ganzen Team, „verinnerlicht“. Ali Tercan selbst sagt, er wolle immer gewinnen, deshalb spiele man doch Fußball – übrigens egal, in welcher Liga. Ohne Übertreibung kann man sagen, Tercan hat mit der Mannschaft und dem „Team hinter dem Team, nicht zu vergessen“, in einem Jahr bereits sehr viel erreicht.

  • Aber, viele Clubs und deren Vorstände und Teammanager fragen sich doch, wie ist so ein Erfolg, gerade in der schwierigen Bezirksliga machbar oder planbar?, möchten wir wissen. Dazu Tercan ganz offen: „In der Bezirksliga können kleine Details sehr viel entscheiden, zwei, drei Topspieler können eine ganze Mannschaft mitziehen und um die Meisterschaft mitspielen lassen!“ Verzerrend werde es, wenn manche Mannschaften einzelne Spieler mit sehr viel Geld anlockten, „Dies schadet dem Sport“, ist Tercan überzeugt. Alles müsse angemessen sein.
  • Ein Fakt ist auch, so Ali Tercan, natürlich habe man von der Kooperation mit den Sportfreunden Schwäbisch Hall, dem Verbandsligisten in der Stadt, profitiert, „aber genauso die Sportfreunde selbst“, ist Ali Tercan überzeugt. Es war eine Win-Win-Situation. Sollte es mit der Landesliga klappen, müssen die Strukturen noch ein Stück professioneller werden. Immerhin eine Tribüne mit Überdachung wurde bereits eingeweiht, als habe man es erahnt, dass Erfolge auch Verpflichtungen mit sich bringen. Tercan weiß, die Landesliga ist noch einen Tick höher einzuschätzen: „Falls wir aufsteigen, muss man einen breiteren Kader aufstellen, und vieles muss professioneller werden, Spieler müssen sich auch auf mehr Trainingseinheiten umstellen, und ihr Niveau auch eigenständig erhöhen…“. Von nichts kommt bekanntlich nichts. Und, in der Landesliga wolle, beziehungsweise, darf man nur als eigenständiger Verein teilnehmen. Dass Tercan so professionell „tickt“ und Bescheid weiß, liegt bestimmt auch daran, weil er selbst Verantwortung vorlebt – ob als Familienvater, oder Sponsor und Geschäftsmann – Disziplin und Organisation bringen Erfolg, ob im Beruf, oder wie eben jetzt, auch im Fußball. Bewegt hat Tercan viel, der sich auch politisch, „jedoch parteilos“, einbringt, und wissen möchte, wie man seinen Lebensraum, die Stadt, „verbessern kann für alle…“
  • Ein Macher ist Tercan allemal, und er weiß auch, wie die Fans so denken, und dass der Fußball immer „die Menschen verbinden“ könne – einige Jahre war Ali, der zudem, Achtung(!), auch im Aufsichtsrat seines Herzensclubs Galatasaray Istanbul aktiv ist, Fanclub-Koordinator von Galatasaray in Europa, und speziell in Deutschland. Der Fußball sorge immer für Gespräche und Verbindungen, ist Tercan überzeugt. Tercan wird demnächst auch in Istanbul dabei sein, wenn der jetzige Präsident Dursun Özbek wohl für weitere zwei Jahre bestätigt wird.
  • Und was waren und wären so die Herausforderungen, generell? Wichtig, so Tercan, sei ein guter Zusammenhalt „auf und außerhalb vom Platz“, außerdem gegenseitiges Vertrauen der Mannschaft, zum Vorstand, „zu den Trainern und zu jedem einzelnen Spieler…“, sowie viel Fleiß. Und bedanken wolle sich Tercan natürlich „Bei Allen im Club, bei den Sponsoren, aber vor allem bei den Spielern, die diese Erfolge möglich gemacht haben“, da merkt man schon, wie stolz Ali auf seine Jungs ist. Und, Tercan fügt hinzu, „Ich möchte den Vorsitzenden Hans Zanger nicht vergessen und ihm herzlich danken, wie er mich, als Sportvorstand an diese Position herangeführt und aufgebaut hat…“, und Tercan sei glücklich, etwas zurückgeben zu können. Das dürfte ihm vorerst gut gelungen sein. Um die Feierlichkeiten noch größer zu gestalten, müssen nun die Aufstiegsspiele gewonnen werden. Dazu muss nun noch einmal richtig aufgetankt werden, aber auch da ist Tercan bekanntlich der Fachmann…

Fußball, Porträts und Biographien: Über einen, der nicht nur den argentinischen Fußball geprägt hat, sondern das moderne Spiel generell. Cèsar Luis Menotti, das kann man wohl sagen, hatte ein erfülltes Leben. Der „Freigeist“ trotzte der Politik, in dem er selbst gern politisierte… Ein Nachruf und mehr…!

Man wird melancholisch, liest man die Todesmeldung zu diesem großen Trainer, der den Fußball geprägt und bewegt hat, wie kaum ein anderer – und das in Zeiten, als der „Libero“ noch usus gewesen ist auf dem Feld. Frei, ja, ein liberal denkender, freier Geist, war César Luis Menotti allemal. Und, es macht mich stolz, immer wieder auf diesen Trainer hingewiesen, seine Biographie analysiert haben zu dürfen…

Besonders in Argentinien, Spanien und Italien (hier trainierte er gar eine Saison Sampdoria Genua), sowie in Mexiko, aber Lateinamerika generell, wird man ‚El Flaco‘, dem Dürren, sicher die eine oder andere Träne nachweinen. Mit 85 ist der Tausendsassa, Menotti war Trainer zeitlebens, Publizist, Kommentator und Kolumnist. Seine Meinung war gefragt, und, Menotti schenkte uns wohl Diego Maradona, weil er ihn im National- und Olympiateam früh einsetzte. Menotti und Diego, das war eine Symbiose, wobei Menotti 1978 Weltmeister im eigenen krisengeschüttelten Land wurde, ohne Maradona eingesetzt zu haben – ja Maradona wurde im Kader nicht berücksichtigt, gewann aber ein Jahr später die U20-Weltmeisterschaft. Menotti, der philosophierende Trainer, oder trainierende Philosoph, ist in Argentinien eine Legende. Hier ein paar Links und Hinweise, zu den Artikeln über EL FLACO…

César Luis Menotti: Der Poet auf der Trainerbank | GMX

RUND – Das Fußballmagazin – Home (rund-magazin.de)

>> (…)RUND-TIPP
VOM LINKEN UND RECHTEN FUSSBALL
Zwei Kettenraucher saßen im WM-Finale 1978 auf den Trainerbänken. Einer von ihnen war Cesar Luis Menotti, der mit Argentinien Weltmeister wurde. Von Giovanni Deriu

82 Jahre alt, und kein bisschen leise, die südamerikanische Fußball-Legende, Cesar Luis Menotti, ist als Kommentator und Fußballphilosoph immer noch gefragt. Seine Art, den Fußball zu sehen (wie er ist), darüber zu philosophieren, und in Argentinien (woher er auch stammt) immer noch so geliebt zu werden (wie Diego Maradona), ist wohl einmalig.

Sein größter Erfolg, die Weltmeisterschaft 1978 in Buenos Aires gegen die von Interimscoach Ernst Happel betreuten Holländer mit 3:1 nach Verlängerung gewonnen zu haben, liegt zwar schon weit zurück – aber die bewegten Bilder von damals, lassen nur erahnen, was der Sieg im damals gebeutelten Argentinien bedeutete. In Argentinien reagierte eine grausame Militärdiktaktur. Die WM kam den Machthabern als Ablenkung wie gerufen. „El Flaco“, der Dürre, wie Menotti gerufen wurde, hatte aber seinen eigenen Kopf, und war nicht mundtot zu bekommen. Menotti, der Querulant. Und genauso spielte seine Nationalelf um Kapitän und Spielmacher Mario Kempes.

Im Finale gegen Holland, saßen somit zwei Eigenbrötler und Kettenraucher auf der jeweiligen Trainerbank. El Flaco, Menotti, und der Österreicher Ernst Happel, der in Belgien und Holland bereits europäische Club-Erfolge feierte, hatte die Holländer für nur sechs Wochen übernommen – und selbst die Vize-Weltmeisterschaft, war ein Riesenerfolg, den der Österreicher Happel fast gleichgültig wie immer hinnahm. (Irgendwann später meinte Happel, er habe nie das Gefühl gehabt, das Spiel gegen die übermächtigen Argentinier gewinnen zu können. Entweder standen der Pfosten und circa zwei Zentimeter, oder der Schiedsrichter im Weg).

Aber schon für die damalige Zeit, boten beide Teams einen schnellen und offensiven, sowie ästhetischen Fußball. (…)<<

Fußball-Trainerkarussell: Der „FC Hollywood“ ist oft das Synonym für den FC Bayern, besonders dann, wenn die Altvorderen unnötig Unruhe hineinbringen – wieder einmal mit Ehrenpräsident Uli Hoeneß vorneweg. Thomas Tuchel wurde quasi weggelobt, weil man ihm die Zeit nicht wirklich gab, und dennoch führte der umstrittene sowie erfolgreiche Coach die Bayern ins CL-Halbfinale. Offen ist nun, wer Tuchel ablösen soll, und welchen Weg die Bayern einschlagen wollen… Auch eine Frage des Systems!

Thomas Tuchel hat die Ruhe weg, auch einen knappen Tag vor dem wichtigsten Match des Jahres, dem Halbfinalhinspiel dahoam, gegen Real Madrid, wie wir wissen, mit 2:2 abgepfiffen worden. Er ist mit sich im Reinen, dennoch antwortet und pariert Tuchel souverän die unnötige Hoeneß-Attacken – wir kommen gleich dazu. Nun, dann wird sich im ehrwürdigen Estadio „Bernabeo“ zeigen, wer ins Finale einzieht. Kurios auch, dass Thomas Tuchel, Champions League Sieger mit dem FC Chelsea gegen Manchester City anno 2021 sowie Uefa-Supercupsieger, ausgerechnet in dieser Saison so in der Kritik stand, wie sein gegenüber von Real Madrid vor Jahren auch: Carlo „Carletto“ Ancelotti. Auch er geriet nach knapp anderthalb Jahren, und dem Aus in der Champions League (0:3 gegen PSG) in die Kritik, wahrlich Zeit wollte man Ancelotti nicht geben – eine Meisterschaft und zwei Supercupsiege, konnte Ancelotti bei den Bayern feiern. Bei Bayern, besonders mit Altstars und „Möchtegern-Experten“, die zu Allem was sagen, ticken die Uhren anders. Deshalb gestaltet sich auch die Trainersuche so schwer.

Wer möchte sich schon immer die Tagesarbeit kommentieren, und auch kaputtreden lassen? Hoeneß schoss den Vogel ab, als er meinte, Tuchel, ausgerechnet Thomas Tuchel, könne kaum Talente fördern, oder Spieler verbessern… Thomas Tuchel, in der Tat, kein einfacher Trainer – er fordert viel von sich, und von den Spielern erst Recht, ist jedoch in der internationalen Szene, und besonders unter den Topstars unbestritten ein Fachmann, auch wenn nicht alle persönlich mit ihm bestens ausgekommen sind. Doch selbst Spieler, die von ihm manchmal ausgebootet, oder nicht in den Kader berufen wurden, meinten stets überzeugt, „so fordernd und direkt Tuchel oft auch gewesen sei….“, er habe sie stets taktisch und technisch weitergebracht! Thomas Tuchel, der längst wieder viele Angebote sondiert, und die Zeichen stehen wieder auf Premier League, ist aber ehrgeizig genug, alles zu geben, um mit den Bayern das schier Unmögliche möglich zu machen. Es wird eine Mammutaufgabe in Madrid. Der 50-jährige Krumbacher, ließ meistens ballorientiert offensiv spielen, mit einem variablen 4-2-3-1. Manchmal wirkte die Abwehr löchrig und wackelig, die Gründe hierfür, von Verletzungen bis hin zur falschen Positionsinterpretation mancher Spieler (ständig das Thema Kimmich), wurden oft debattiert. Für Tuchel beginnt die Verteidigung bzw. das Pressing und Anrennen, umzingeln des Gegners, bereits vorne und im Mittelfeld. Phasenweise schien es in der Saison auch so, als wollten, oder konnten einige Stars, allein mental die Tuchel-Forderungen nicht umsetzen.

Heißester Anwärter als Nachfolger, ist momentan Ralf Rangnick – ihn muss man nicht mehr vorstellen. Der Fußballlehrer aus Backnang, derzeit österreichischer Nationaltrainer, muss nichts mehr beweisen – global brachte er den RB (Rasenballsport, oder Red-Bull-)Fußball auf ein hohes Niveau, nicht durch das Hinzukaufen teurer Stars, nein, durch ein gelungenes Scouting weltweit, und durch die Suche geeigneter und formbarer Talente, für das offensive RB-Spiel. Rangnick, der einst als Professor belächelt wurde, wobei er eben die Spielweisen von Lobanowski und Sacchi einst richtig studierte, und auch umsetzen konnte, ist international anerkannt. Um ein Haar, wäre er beim AC Milan gelandet, doch dessen Befürworter fanden kein Gehör – man war in Mailand ein Stück weit zu stolz, einen Deutschen wie Rangnick zu verpflichten – ich behaupte, Rangnick hätte der Serie A absolut gut getan. https://www.rund-magazin.de/news/1781/76/Rangnick-AC-Mailand/

Allein, dass er sich mit Arrigo Sacchis Spielsystem, oder dem, von Zdenek Zeman auseinander setzte, zeigt doch, wie modern Rangnick denkt – denn er hat die Offensivspielweise noch ein Stück weit nachjustiert. Der FC Bayern täte gut daran, ihn als Trainer zu gewinnen, auch, um den Offensivfußball bis in die Jugend hinein zu implementieren. Wir sind gespannt, ob es der Schwabe aus dem Rems-Murr-Kreis tatsächlich wird. ( https://www.rund-magazin.de/news/1173/27/Praktikanten-im-Fussball/ )

Ralf Rangnick lässt sehr gern, natürlich je nach Situation ein variables 4-4-2-System spielen, und sofern die Spieler zur Verfügung stehen, auch ein 4-3-3 oder 3-4-3-1. Angriff ist die beste Verteidigung. Außerdem die hervorragende Raumaufteilung, die eben einstudiert werden muss. Dazu braucht es (lern-)willige Spieler, und keine Diven oder Primadonnen.

Dass auch Trainer wie Antonio Conte, oder Mourinho gehandelt wurden, nun gut, das gehört zum Business dazu. Diese Personalien sind vorerst vom Tisch – wobei der Portugiese, José Mourinho sicher offen gewesen wäre, manche munkeln, dass er sogar schon Deutsch lernen würde. Nur, Mourinho, ist nicht gerade als Offensivfußball-Verfechter bekannt – das Ergebnis muss nicht hoch ausfallen, notfalls tut es auch ein eher langweiliges aber erfolgreiches 1:0. Dass Mourinho Teams pushen kann, bestreitet keiner, zuletzt mit der AS Roma, erreichte er ja zwei Europa-Pokal-Finals. Die Conference-League gewann er sogar, und zwei Champions-League-Siege, mit dem FC Porto und Inter Mailand, stehen in seiner Karriere und Statistik.

Auch als es bei Lazio Roma, „Sarrivederci“ hieß, hofften wohl ein paar Sarrianer, Fans und Experten des „Sarrismus“, dass sich die Bayern auch mit ihm auseinander setzen würden. Denn Maurizio Sarri, der den SSC Neapel einst zu Vizemeisterschaften und die Champions-League hievte, mit dem FC Chelsea den Uefa-Pokal gewann, und als letzter Trainer auch Juventus zur Meisterschaft verholfen hatte, und dennoch gehen musst, gilt als ein absoluter Fachmann für den ballzirkulierenden Angriffsfußball, sogar von Pep Guardiola wurde das „Sarrispiel“ gelobt. Mit Lazio Rom schaffte er die Vizemeisterschaft, schon fast wie ein Wunder, und schied mit den Hellblauweißen erst gegen den FC Bayern aus.

Irgendwann hat sich Sarri mit dem selbstverliebten Mäzen und Präsidenten von Lazio überworfen. Da zündete sich Maurizio Sarri, der ehemalige Banker, eine „Zigarette danach“ an, und gab seinen Abschied bekannt. Auch er wird mit der Englischen Premier League in Verbindung gebracht.

Es bleibt spannend, nicht nur beim FC Bayern, den sehr viele Trainernamen zirkulieren derzeit.

  • Ein paar Links, zum Nachlesen:

Buch-Rezension: Wie tickt Thomas Tuchel wirklich? – Und, wir dürfen gespannt sein, wie sich der FC Bayern unter den gegebenen Voraussetzungen, nun tatsächlich entwickelt… – checkFussballberater

RUND – Das Fußballmagazin – SPIELKULTUR (rund-magazin.de)

Fußball, Biographien sowie Karrieren im gehobenen Amateur- und Juniorenfußball! Ob mit, oder ohne #NLZ, der Scouting- und Analysebereich nimmt einen immer größeren Part ein. Und, weniger ist manchmal mehr. Aber, wie wird man eigentlich Video-Analyst? Unser Kollege, Matthias Kamml, gibt ein paar interessante Einblicke! Vom Turmaufbau bis hin zu spanischen Jugendlichen…

Über Allem steht natürlich die Qualität, starke und potentielle Topspieler zu erkennen und zu entdecken. Es werden aber nicht nur kommende Stars und Sternchen beobachtet und gesichtet, noch wichtiger sind auch die Analysen zum eigenen Spiel, den eigenen Spielern aufm Feld, aber auch die Gesamtformationen, Schnittstellen und Spielweisen der Gegner im momentanen Spiel, oder auch des kommenden Gegners. Ein gutes Auge, neben dem der hochtechnologischen Linsen der Kameras, sollte der Scout und Beobachter immer haben. Auch hinter der Kamera, die auf dem hochgeschraubten Stativ schwebt, und alles in überschaubarer Vogelperspektive, und schon sehen die Räume ganz anders aus, als ’nur‘ von der Seitenlinie, oder vom Tribünenplatz aus. Scoutingprogramme zur Analyse gibt es bereits zuhauf, und viele versuchen sich, nicht nur preislich, zu übertreffen. Wichtig aber sind, wie immer, die Personen hinter der Linse, dem Computer und den gesammelten Daten. KI und Digitalisierung sind das Eine, das Zusammentragen und persönliche Übermitteln, die andere Seite.

So lassen wir heute von Checkfussballberater.de , einen zu Wort kommen, der trotz seines jungen Alters, stets ein optimales Fußballauge für (kommende) Stars und Sternchen, also Talente, hat, und wir wurden darauf sehr früh aufmerksam, der fachliche Austausch war und ist immer interessant. Matthias Kamml – hat ein gutes Auge und Analysefähigkeiten für die fußballerische Technik, aber auch für Räume und Schnittstellen auf dem Platz, die andere noch gar nicht so schnell erfassen (ob bei Spielen seines Lieblingsteams Manchester City und anderen Premier League Teams, sowie in Spanien, oder aber auch bei den Juniorenteams hier vor Ort) . Sprich, ein Kollege und Mitarbeiter wie Matthias Kamml, schaut selbst intensiv zu, kann aber auch schnell das Videomaterial und wichtige Fakten flugs dem Trainerteam, in der Halbzeit, oder während des Spiels, übermitteln – so wie es immer öfter geschieht, und das nicht nur im Profifußball. Unser gemeinsamer fixer Termin, ist zum Beispiel hier in der Region, der Bundesliga-Sparkassencup in Schwäbisch Hall. Aber nicht nur. Wir haben uns jüngst mit Matthias Kamml unterhalten, hier das Interview:

Checkfussballberater.de: ­­Hallo, Matthias, wo erreiche ich Dich gerade? 

Matthias Kamml: Hi Gio! Aktuell bin ich gerade in London, die Familie meiner Freundin besuchen und war  natürlich auch schon im Stadion, bei der Partie West Ham gegen Tottenham.

Wie fühlt es sich eigentlich an, Teil der Staff bei der TSG 1899 Hoffenheim zu sein?

MK: Um ehrlich zu sein, kann ich es immer noch kaum glauben. Auch wenn es nur ein Minijob ist, ist es sehr cool bei so einem Club arbeiten zu dürfen. Es macht Spaß, die Kollegen sind super nett, und die Arbeit ist auch wirklich interessant.

Du gehörst ja seit dieser Saison dem *Scoutingteam* im Juniorenbereich an… Welche Spiele beobachtest Du denn vorwiegend per Kamera?

M. K. Tatsächlich bin ich Teil des Analyseteams. Bis runter zur U14 gibt es bei jedem Team einen Analysten. Der gehört zum Trainerstab,  ist bei jedem Training dabei und filmt es, analysiert den kommenden Gegner , schaut sich das eigenen vergangene Spiel an und filmt und analysiert natürlich auch das Spiel live. Da komme ich ins Spiel, ich filme, sodass der Analyst sich auf seine eigentliche Arbeit fokussieren kann. Er hat nämlich immer noch Kontakt mit einem Co-Trainer auf der Bank, codet* die Spielereignisse und soll in der Halbzeitpause dem Team auch noch mal Input geben.  (*Anm. der CFB Redaktion: Kodierungen von Spielsituationen und Stärken/Schwächen von Spielern sind usus in den Clubs und bei den Analysten und Scouts)

Liegt der Schwerpunkt auf dem U19 bis U15 Bereich?

M. K. Es geht eigentlich bei der U14 schon los und teilweise kann ich auch mal bei der U23 dabei sein, die gerade in der Regionalliga um den Aufstieg spielt.

Die Talente, auch international, immer im Blick…

Erzähl doch mal, wie sieht ein ganz normaler Junioren-Bundesliga-Spieltag aus, allein der Ablauf, ist alles nach Plan minütlich festgelegt? Und wo ist Dein Platz in der Halbzeitpause?

M. K. Ich komm meistens so eine Stunde vor Anpfiff. Bespreche mich erstmal mit dem Analysten und dann geht’s an den Aufbau. Kameraturm aufbauen und mit dem Laptop des Analysten verbinden. Dann noch checken ob das Bild und der Winkel passt, und gegebenenfalls feinjustieren. Meistens bin ich dann so ’ne halbe Stunde vor Anpfiff fertig und schau beim Aufwärmen zu. Der Analyst geht dann noch kurz mit in die Kabine zur Ansprache und direkt danach geht’s los. Der Analyst geht meistens mitsamt Laptop schon kurz vor der Halbzeitpause, weil er schon während dem Spiel Szenen ausgesucht hat, die er in der Pause am Bildschirm zeigen wird. Also filme ich bis zum Abpfiff, mach dann Kamera und meinen Bildschirm aus um Akku zu sparen und eh ich mich verseh geht es auch schon wieder weiter. Nach dem Schlusspfiff müssen wir dann natürlich wieder alles abbauen, was auch dauert und was danach geschieht hängt auch immer vom Spielergebnis ab [lacht].

Seit Jahren auch beim #Bundesliga-Sparkassencup der U19-Mannschaften vor Ort dabei, in Schwäbisch Hall.

… wie bist Du konkret zur TSG 1899 gekommen?, es interessiert sicher viele Fußballinteressierte…

M. K. Wirklich ganz simpel durch die Anzeige auf deren Website. Es gibt leider kaum Vereine, die bei Jobs auf ihrer Website tatsächlich fußballbezogene Stellenausschreibungen haben. Deswegen schau ich schon lange in regelmäßigen Abständen bei der TSG nach und hatte dann letztes Jahr einfach auch Glück…

Welche Fußballkenntnisse und Qualifikationen waren wichtig, womit konntest Du bei Deinem Einstellungsgespräch denn punkten?

M. K. In der Saison 21/22 hab ich für Bepro 11 schon öfter in den Jugendbundesligen gefilmt. Das war ein recht einfacher Minijob und ich habe es auch gar nicht wegen dem filmen an sich gemacht, sondern um Einblicke in die Spielanalyse zu erhalten. Nebenbei habe ich online bei der PFSA Kurse zum Thema Scouting und Spielanalyse absolviert und schaue auch sonst, dass ich mich auch immer über Fußball weiterbilde. Das hat natürlich alles geholfen.

Deine bisher wichtigsten Erkenntnisse im Job?

M. K. Da gibt es einige, aber vor allem, wie ‚wahnsinnig‘ professionell der Jugendfußball hier, bei der TSG 1899, ist. Trotzdem hat man es hier natürlich nicht mit Erwachsenen zu tun, die Trainer und der ganze Staff gehen echt super mit den Jungs um, und bieten auch immer Alternativmöglichkeiten, wenn es mit der Profikarriere nicht klappt, das finde ich super.

Worüber kannst Du Dich im gehobenen Juniorenfußball immer noch wundern?

M. K. Über die Eltern ein wenig [lacht]. Die führen sich teilweise echt skurril auf, und sind sich auch nicht zu schade, manchmal die Trainer direkt verbal anzugehen. 

Als Pädagoge und Erzieher kenne ich Dich ja schon ein paar Jahre, aber auch Deine Sicht und Analysetiefe im Fußball, haben mich immer beeindruckt. Meine Frage, ist das Scouting, egal ob per Video, oder auch als stiller unauffälliger Beobachter genau Dein Bereich, oder würdest Du doch gern auch als Trainer arbeiten?

M. K. Danke für Deine Sicht auf meine Arbeit, nun, ich „trainiere“ ja aktuell schon die Fußball-AG der Schloss-Schule Kirchberg. Vielleicht nicht der ganz große Maßstab als Trainer (schmunzelt dabei), aber ich möchte jungen Menschen auch den Sport vermitteln. Ich liebe den Fußball, und die Arbeit mit Jugendlichen macht mir auch super viel Spaß, deswegen sehe ich mich früher oder später auch an der Seitenlinie, zwar nicht unbedingt bei den Bambinis, aber vielleicht bei einer C-Jugend. Aber hoch hinaus will ich da gar nicht, wenn ich sehe, was Jugendtrainer in den ‚NLZs‘ oder auch ein Trainer von einer Verbandsligamannschaft, so für einen Rummel um sich und auch Druck haben, ist mir das derzeit etwas zu viel. Lieber entspannt eine kleine Jugendmannschaft trainieren, oder lieber in der zweiten Reihe als Scout, Analyst oder auch als Co-Trainer, da sehe ich mich in Zukunft eher.

Du hast ein Jahr beruflich in Spanien verbracht, wie unterscheidet sich der Schul- und Juniorenfußball in Spanien zum deutschen Fußball?

M. K. Fußball ist einfach viel stärker in der Gesellschaft verankert, auch der Frauenfußball, übrigens. In einer fünften Klasse sagen einem genauso viele Mädchen wie Jungs, dass sie später einmal Profi werden wollen. Generell ist der Jugendfußball viel kompetetiver, der Wettbewerb steht mehr im Vordergrund, es gibt in jeder Altersklasse Auf- und Abstieg! Gleichzeitig ist Funiño, was ja leider jetzt erst hier ankommt, schon fast normal, genauso wie Futsal. Man spielt öfter auf kleine Felder mit kleineren Mannschaften, die Kinder haben viel mehr Ballkontakte und sind dadurch technisch besser. Ich kann den direkten Vergleich ziehen und würde sagen, dass ein 16-jähriger Spanier, was Ballkontrolle und sauberes Passspiel angeht, einem 16 Jährigen Deutschen überlegen ist.

Was ist, was wäre Deine Spiel- und Trainingsphilosophie?

M. K. Fußball soll den Spielern in erster Linie Spaß machen, und mit Ball hat man dann doch mehr Spaß als ohne, also würde ich schon versuchen ein gepflegtes Ballbesitzspiel zu implementieren. Pressing und Gegenpressing soll es natürlich auch geben, aber über mehr Prinzipien habe ich mir jetzt noch nicht Gedanken gemacht, aber du wirst es dann schon sehen… (schmunzelt)

…das hoffe ich doch… Und Deine weiteren Ziele in den nächsten Jahren, Matthias?

Es dreht sich ja nicht alles nur um „König Fußball“. Ich absolviere gerade einen Kurs vom Goethe-Institut um Deutsch als Fremdsprache unterrichten zu können, da hingehend zu arbeiten, kann ich mir gut vorstellen. Ansonsten aber, lass ich mal alles auf mich zukommen, Spanien könnte ich mir auch wieder gut vorstellen. Mir liegen Land und Leute, die Kultur dort, und natürlich, der Fußball. Ohne komme ich dann doch nicht aus…

Danke, für das interessante Gespräch und Deine Einblicke, Matthias.

Info zur Person

Matthias Kamml ist 25 Jahre alt und staatlich anerkannter Erzieher. Seit dem Beginn der Saison 2023/2024 arbeitet er neben seinem Job als Erzieher an der Schloss-Schule Kirchberg, auch in der Jugendabteilung der TSG Hoffenheim und absolviert dort gerade eine Hospitation im Bereich der Spielanalyse. Neben Fußball und Pädagogik interessiert er sich noch sehr für Geschichte.

Egal, wo und wie, vor allem wann, Talente entdeckt werden – sie werden datentechnisch erfasst und „codiert“

Fußball, Biographien und Porträts: Von einem, der als Fußball-Lehrer auszog, die Welt noch besser kennenzulernen. Ob in Malaysia, Indonesien, oder wie jetzt in Myanmar – Der Stuttgarter Michael Feichtenbeiner hat sich in Südostasien einen Namen gemacht. Der schwäbische Nationaltrainer von Myanmar, leistet wahre Entwicklungsarbeit!

Wir erreichen ihn telefonisch, den Nationaltrainer Myanmars, Michael Feichtenbeiner (https://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Feichtenbeiner ), der gerade in seiner Hotelsuite die Vorbereitungen für den nächsten Tag getroffen hat. Bei uns ist es nachmittags, in Myanmar (dem früheren Burma), bereits am fortgeschrittenen Abend – vier Stunden beträgt der Zeitunterschied zu Deutschland. Und noch viel größer die Differenzen zum Deutschen, oder Europäischen Fußball. Doch dazu kommen wir noch. Jedenfalls schwelgt auch Michael Feichtenbeiner, der studierte Fachlehrer, sowie Uefa-Pro-Lizenz-Inhaber, jetzt Nationaltrainer in Myanmar, gern in Nostalgie. Gemeinsam lassen wir „vergangene Tage“ als Opener Revue passieren. Mein Gesicht hatte der Fußballlehrer nimmer parat, aber Feichtenbeiner erinnerte sich natürlich noch an die Zeiten, als der „Jungreporter“ und Student, immer wieder für das RMB Radio, dem damaligen Privatsender für Waiblingen und Ludwigsburg, sowie den Großraum Stuttgart, bei den TSF (Turn- und Sportfreunden) Ditzingen vorbeischaute, um meine Live-Takes und Berichte zusammen zu tragen. Da lacht Michael Feichtenbeiner und meint: „Ja, das waren tolle und wilde Zeiten in Ditzingen, dem kleinen Kaff…“, nun tragen wir die Erinnerungen zusammen, denn noch heute schwärmen die Leute und Experten vom kleinen TSF Ditzingen in den 90er Jahren.

Ein gefragter Nationalcoach und Schwabe in Myanmar. Souverän steht er Rede und Antwort / Michael Feichtenbeiner.

Von 1993 an, trainierte Feichtenbeiner die Ditzinger, knapp vier Jahre lang. Das Stadion, nun, damals der Sportplatz ‚an der Lehmgrube‘, samt kleiner Tribüne, https://de.wikipedia.org/wiki/TSF_Ditzingen , zog die Massen der Region an. Wer guten und attraktiven Fußball, mit jungen, wilden Spielern sowie einem emotionalen Übungsleiter an der Außenlinie sehen wollte, der überlegte nicht lang – Ditzingen galt als Geheimtipp, sehen und gesehen werden – lautete das Motto. Unter Feichtenbeiner wurde immer etwas auf dem Feld geboten.

Feichtenbeiner war uns damals, da wir auch den VfB Stuttgart stets im Blick hatten, als Juniorentrainer am Wasen bereits bekannt. Dann sammelte der Schwabe Erfahrungen in der Schweiz, bei den BSC, Old Boys Basel, und nach drei Jahren, mit der Station als Co-Trainer bei den Stuttgarter Kickers, unter den Trainern Frieder Schömezler und Rolf Schafstall. Eine gute Schule, wie sich zeigen sollte.

An der Lehmgrube in Ditzingen wurde jedenfalls kein Beton angerührt, die Abwehr spielte bereits damals modern, und mit Drang nach vorne, und im Mittelfeld und Sturm wurden Chancen en masse eingeleitet und kreiert.

Die wilde und schöne Zeit, mit vielen jungen Spielern (Sean Dundee, Marcus Sorg – später DFB-Assistenztrainer unter Löw, sowie Guido Streichsbier und Kronenberg, Robin Dutt und Alexander Blessin – allesamt sind sie, zumindest kurrzeitig, in den Trainerberuf eingestiegen), wie sie Feichtenbeiner nannte, wurden bei ihm weiterentwickelt, und haben den Spaß am Spiel nie verloren.

Die TSF Ditzingen qualifizierte sich für die damals neu geschaffene Dritte Liga, damals noch die mehrgleisige Regionalliga. Diese recht erfolgreiche Zeit ging irgendwann zu Ende, und der Koffer war von nun an immer griffbereit. Junge Menschen und „Spieler zu formen, an einem gemeinsamen Ziel zu arbeiten“, das habe ihn immer interessiert, blickt Feichtenbeiner, ein echter Stuttgarter, in Myanmar, diesem Krisenland, voller Nostalgie zurück.

Aber die Reise ging weiter, über den KFC Uerdingen, und Pfullendorf, ging es zurück zu den Kickers in Degerloch. Diesmal als Cheftrainer in der 2. Bundesliga. So wird die Zeit unter Wikipedia, vermerkt: >> (…) Im Sommer 1999 unterschrieb Feichtenbeiner bei den Stuttgarter Kickers seinen ersten und bislang einzigen Vertrag als Cheftrainer in der 2. Bundesliga. Während seine Mannschaft im DFB-Pokal gegen die drei Erstligisten Borussia Dortmund, Arminia Bielefeld und SC Freiburg spektakulär reüssierte, blieb Feichtenbeiner im Ligabetrieb ohne Erfolg: Keine vier Wochen nach der Pokal-Niederlage im Halbfinale gegen Werder Bremen erhielt Feichtenbeiner im März 2000 ob der höchst abstiegsgefährdeten Lage der Kickers (21 Punkte aus 24 Spielen) die Kündigung. (…)<< Das waren pure Emotionen, beschreibt Michael Feichtenbeiner diese Zeit, besonders im DFB-Pokal, wo sein Team förmlich aufblühte.

Zur Jahrtausendwende dann, in der Saison 2000/01, landete Feichtenbeiner, der nun für sein Offensivspiel bekannt war, und auch oft mit Ralf Rangnick verglichen wurde, bei den Lilien von Darmstadt 98. Das alte Stadion am Böllenfalltor, war schon damals eine Pilgerstätte eingefleischter, nicht zu verwöhnten, Fans. Damals, wieder in der Regionalliga Süd, krempelte der Schwabe im hessischen Kultclub so einiges um, und siehe da: Mit wenigen Mitteln, und „kleinem Budget“, erreichte Feichtenbeiners Team den 5. Tabellenplatz, es gewann sogar den Hessenpokal, dieser Erfolg garantierte die DFB-Pokal-Teilnahme – Feichtenbeiners Element, der Pokalwettbewerb.

Und auch da sorgten die Lilien mit Feichtenbeiner für Furore, erst im Achtelfinale war Schluss, davor hatten die Darmstädter als Drittligist den FC St. Pauli und den SC Freiburg bezwungen, und erst gegen den späteren DFB-Pokalsieger Schalke 04, zogen die Lilien den Kürzeren.

Es folgten danach weitere Stationen in Erfurt und Siegen, ehe er von den dortigen Sportfreunden, auf Vermittlung in Malaysia empfangen wurde, wo der schwäbische Fußballlehrer den Club Selangor MPPJ, vor dem Abstieg bewahrte. Später sollte der Übungsleiter nochmals in Malaysia trainieren, beide Stationen über drei Jahre zusammengerechnet, und Feichtenbeiner, nicht zu vergessen, gehörte von 2015 bis ins Jahr 2019 dem Trainer- und Ausbildungsstab des DFB an. Michael Feichtenbeiner, koordinierte die Scouts, die für den DFB Talente bundesweit sichteten, und trainierte als Nationaltrainer mit dem Adler auf der Brust, die Jahrgänge U15, 16, und 17.

Nach den Jahren beim DFB, wurde Feichtenbeiner Chefcoach beim FC Liefering in Österreichs 2. Liga – und der FC Liefering ist als „Ausbildungsverein, oder Jungbullenfarm“, des FC RB Salzburg ja bekannt (gewesen). Auch eine sehr lehrreiche und interessante Zeit, wie Feichtenbeiner erzählt und die er nicht missen möchte. Dann aber der Abflug für einige Jahre nach Asien, über Malaysia und Indonesien, kam eine weitere sportliche Station, die des Nationaltrainers für das Land Myanmar – früher, wie erwähnt, Burma. Dass in Myanmar eine Militärregierung herrscht, daran habe man sich, wie die Menschen vor Ort, bereits gewöhnt. Die Politik richtig einzuordnen, so der Fußballlehrer, sei für Außenstehende „sowieso schwierig…“, unser Thema bleibt der Fußball, der den Menschen wiederum auch Freude und Ablenkung schenke, so Feichtenbeiner.

  • Asien – eine lebenswerte Region, und Myanmar, sei ein sehr interessantes Land

Natürlich, so der Stuttgarter Michael, dem man übrigens seine 63 Jahre nicht ansieht, das Reisen und Myanmar an sich, halten wohl jung, „natürlich“, setzt Feichtenbeiner nochmals an, „kann man die Tätigkeit hier, mit dem Luxus, oder den Luxusproblemen in Deutschland und Europa nicht vergleichen…!“

In Myanmar, so Feichtenbeiner, sehe er sich als „Entwicklungshelfer“ in Sachen Fußball. Über Vergleiche mit dem Globetrotter und der ehemaligen Trainerlegende, Rudi Gutendorf, der über 55 Länder und Vereine weltweit trainierte, schmunzelt Feichtenbeiner – aber gemeinsam haben sie sicher, dass „Ich mir für keinen Job zu schade bin…“, das Umfeld aber, sagt Feichtenbeiner müsse schon passen.

Das Land, immerhin über 54 Millionen Menschen zählend, ist fußballverrückt. Das ist schon einmal wichtig. Die Infrastruktur könnte besser sein, aber das sei „Klagen auf hohem Niveau auch hier….“, sagt Feichtenbeiner, denn der Verbandschef und Hotelkettenbesitzer, mache vieles möglich.

Und, was auch wichtig ist, es gibt einen Spielbetrieb mit 12 Mannschaften in der höchsten Liga – sehr interessant ist auch, dass alle Spiele, rund 2000 KM entfernt vom Norden, wo das Militär in Gefechten verwickelt ist, in zwei Stadien der Hauptstadt absolviert werden. Das habe die „gute Seite“, so Feichtenbeiner, dass ich „mit meinem Team, binnen 25 Minuten im Stadion bin“, wo sie sich die Spiele und Nationalspieler anschauen können. An jedem Tage fänden zwei Spiele statt.

In den Pausen zwischen den Tagen, werde dann im Trainerteam, drei deutsche Mitarbeiter sind darunter, fleißig analysiert, die Daten und das Bildmaterial, die Eindrücke, gesichtet und nochmals geschildert. „Teamwork“, so Feichtenbeiner, sei sehr wichtig. Die deutsche Gründlichkeit, ist wichtig, dürfe aber auch nicht „zu gründlich sein“, lacht Feichtenbeiner, man könne Kreativität auch ersticken.

Und, improvisieren müsse man immer. Wer weiß denn schon, warum und unter welchen Umständen, schlechte Ergebnisse entstehen?, fragt der Stuttgarter eher rhetorisch, wenn das Nationalteam irgendwo, erst nach einer langen Odyssee ans Ziel kommen, und dann auch erst drei Stunden vor Spielbeginn? So geschehen in Indien, wo Myanmar gegen Kirgistan antreten musste.

Aber, die Arbeit des schwäbischen Fußball-Instruktor, trägt schon Früchte. In der FIFA-Länderrangliste, im Ranking, belegt Myanmar den 163. Platz. Dahinter kommen noch etliche andere Nationen. Und, wie fußballverrückt die Nation des schwäbischen Trainers ist, zeigte sich nach den erfolgreichen Südostasien-Spielen vor wenigen Monaten in Kambodscha. Feichtenbeiners Nationalelf von Myanmar wurde Vierter. Die Fernsehen-Einschaltquote lag bei rund „acht Millionen Menschen“, und am Flughafen wurde die Nationalelf nach der Ankunft gebührend begrüßt, Politiker und Funktionäre seien da gewesen, aber auch normale Fußballfans, insgesamt um die „tausend Menschen.“

Das erfolgreiche und entschlossene Nationalteam, Myanmar!

Da wurde auch Feichtenbeiner bewusst, dass er sein Team zu einem großen Erfolg geführt hatte. Später spielte Myanmar gegen ein anderes gebeuteltes Krisenland, nämlich Syrien 1:1, bekam dann aber eine Packung (0:7) , eben wegen langer Anreisen der Spieler, sowie einer hartnäckigen Grippewelle im Team – wer kann das schon beeinflussen? Macau wiederum wurde zwei mal deutlich besiegt (2:0 und 5:1). (Außerdem, die Nationalspieler müssen oder dürfen nur eine Staatsbürgerschaft haben; Doppelstaatler dürfen nicht ran; nun arbeitet man daran, dass Spieler schneller eingebürgert werden, die man zum Beispiel bei Sichtungen und Recherchen, in Europa oder Kanada, entdeckt hat…)

  • Zum Alltag gehöre es auch, „Trainerfortbildungen zu organisieren, die Vereinstrainer zu besuchen, und auch den Juniorenfußball, mit einer U17 und U19 richtig aufzubauen. Die Arbeit mache ihm sehr viel Spaß, und trotz der Probleme im Land, würden die „Einheimischen in Myanmar immer ein Lachen auf den Lippen haben“, und seien auch so sehr freundlich. Das Land liege ihm sehr am Herzen.

Teamarbeit ist Michael Feichtenbeiner sehr wichtig, alle profitieren.

Nichtsdestotrotz, wir möchten wissen, ob es Feichtenbeiner vielleicht nicht doch zurück nach Deutschland, oder nach Europa generell ziehen würde? Einen Mann, mit so vielen Erfahrungen im Gepäck? Der ehemalige Geographie-Student meint dazu: „Also, ich liebe die Erfahrungen, und die Länder, in denen ich gearbeitet habe. Ja, in Asien habe ich mir einen Namen erarbeitet, Kontakte sind da. Ich bin sehr zufrieden, aber…“, der diplomierte Fußballlehrer legt eine kleine Pause ein, und sagt dann: „…ob sie mich in Deutschland noch auf dem Papier haben? Und natürlich würde mich irgendwann, sofern das ganze Paket stimmt, auch eine Tätigkeit in Deutschland wieder reizen. Es muss nicht der Profibereich ganz oben sein. Ich wäre auch offen für Tätigkeiten im Hintergrund, im Management eines Vereins, ob im Jugendbereich, einem NLZ, oder rund um das Herrenteam. Meine Erfahrungen würde ich gern teilen…“, so der schwäbisch Fußballtüftler Feichtenbeiner.

  • Und mal ganz ehrlich, wer hätte vielleicht nicht doch Bedarf, für einen weltoffenen und sympathischen Trainer, der unter schwierigen Umständen im Ausland dennoch erfolgreich Mannschaften formt, und in Deutschland einst mit kleinen Teams als „Pokalschreck“ galt? Im Ausland und im Pokal, herrschen eben ganz eigene Gesetze…

Fußball, Porträts und Biographien: Juniorenfußball +++ aktuell +++ aktuell! Die Clubs in Hessen stehen auf den „Italoschwaben“ Sandro Stuppia. Nach der Eintracht aus Frankfurt, sowie Wehen-Wiesbaden, sichert sich nun der ‚Kultclub‘ der Offenbacher Kickers mit seiner U19 die Dienste des Uefa-A-Lizenz-Trainers…

Wir gratulieren dem OFC, aber auch Sandro Stuppia, für die tolle und beidseitige Entscheidung, ab der kommenden Saison 2024/25 gemeinsam zu arbeiten. Und DAS in der neuen LZ-Nachwuchsliga – Ja, nimmer die Bundesliga in dem Sinne, sondern es gibt eine eigene Liga für Amateurclubs und Bundesligavereine, wichtig dabei ist, dass die Vereine ein eigenes NLZ, Nachwuchsleistungszentrum zertifiziert vorweisen können. Sandro Stuppia bewies Geduld, sondierte den Markt und die Lage (wir werden noch ausgiebiger berichten), und letztendlich wechselt der Italiener dorthin, wo man ihn auch unbedingt haben wollte – die Ziele passen, und die U19 Mannschaft des hessischen Traditionsvereins vor den Toren Frankfurts, die Offenbacher Kickers, möchten sich mit höherklassigen Clubs messen. Nur das kann der Anspruch sein, auch für Sandro Stuppia, der die Hessenliga, den Unterbau der Bundesliga bereits in- und auswendig kannte. Mit Wehen-Wiesbaden gewann er zuletzt die Meisterschaft souverän, scheiterte aber in den Aufstiegsspielen – Tage, an denen alles zusammenpassen muss, im Hin- und Rückspiel. Einen Namen aber, hat sich Stuppia gemacht – Junioren weitergebracht und auch menschlich geformt.

Sandro Stuppia zufrieden: „Klar, es ehrt mich, es waren auch andere Clubs mit Offerten an mich dran. Da bedanke ich mich auch, aber bei den Offenbacher Kickers hat alles gepasst. Und wir spielen natürlich in der neuen LZ-Nachwuchsliga mit den besten des Fußballs zusammen…“, sagt Stuppia, der auch in der Domstadt beim EFFZEH in der Jugend hätte arbeiten können, oder genauso als Trainer in der Nachwuchsabteilung des Zweitligisten von Eintracht Braunschweig.

Sandro Stuppia, und wir begleiten seinen Weg schon lange, berichteten bereits ein paar Mal ausgiebig, lässt sich bei seiner Karriereplanung Zeit, und für ihn sind oft andere Dinge, auch außerhalb des Platzes und der Taktiktafeln wichtiger, um Spieler zu formen. „Es muss alles passen“, aber natürlich möchte der gebürtige Kirchheimer irgendwann auch als Uefa-Pro-Trainer ganz oben arbeiten. Für den Fußballlehrer-Lehrgang möchte er sich empfehlen, ob in Deutschland oder im italienischen Coverciano. Beide Länder stehen für eine gute und profunde Ausbildung. https://checkfussballberater.de/profi-und-juniorenfussball-sandro-stuppia-hat-sich-einen-namen-als-erfolgreicher-und-akribisch-arbeitender-nachwuchstrainer-gemacht-dabei-setzt-stuppia-auch-auf-seine-bewaehrte-formel/

Jedenfalls lebt Stuppia den Fußball, und obwohl er bereits beim VfR Aalen, damals in der 3. Liga als vorübergehender Co-Trainer Profiluft schnuppern konnte, möchte Sandro bewusst im Nachwuchsfußball sein Wissen und seine Erfahrungen ausbauen. Unvergessen auch, als Stuppia aus dem beschaulichen Kirchheim nach Dessau wechselte, um dort als Juniorentrainer- und Koordinator arbeitete. Fern der Heimat für den Fußball zu leben, das sei für Stuppia „Absolut normal! Aber zur Resilienz gehöre eben auch, dass das Familienleben nicht unter dem Job leide…“, und bisher habe es immer gut geklappt, wofür er auch seiner Frau sehr dankbar ist.

Bis zum Sommer also wird sich Stuppia bereits gut auf die kommende Saison vorbereiten, Spiele und Spieler sichten, denn eines ist klar, die U19 des OFC und das Trainerteam mit Sandro, werden gut vorbereitet in die Saison starten. Stuppia ist als akribischer Trainer bekannt, der das Spiel attraktiv, und die Spieler zu echten Typen formen möchte. Wir bleiben dran, es bleibt spannend bei diesem echten Typen von Trainer…

„In der U19- und U17-DFB-Nachwuchsliga spielen Bundesligisten und Amateurvereine von Beginn an in einer Liga. Alle Vereine mit einem Leistungszentrum (LZ) sind sportlich dauerhaft für die DFB-Nachwuchsliga qualifiziert. Die Anzahl der teilnehmenden Teams ist nicht gedeckelt und kann pro Saison variieren.“ (https://www.fupa.net/news/reform-durchgesetzt-die-a-und-b-jugend-bundesliga-wird-abgeschafft-2994303 )

Fußball, Porträts und Biographien: Immer mehr Legenden kommen im Himmel an. Nur 44 Tage nach des Kaisers Tod, ist nun auch der WM-Finaltorschütze von 1990, Andi Brehme ‚unerwartet und plötzlich‘ verstorben. Nicht nur der deutsche Fußball steht unter Schock…

Es ist die pure Tristesse heute. Andreas „Andi“ Brehme ist von uns gegangen. Ein schwerer Schock und Schlag für die Familie und die engsten Angehörigen des Weltmeisters von 1990 (er verwandelte den unvergessenen Elfer in Rom gegen Argentinien). Aber auch die Fans, die mit ihm aufgewachsen sind, die ihn zumindest erlebt und spielen sehen haben, sind immens traurig. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Nachricht besonders übers Internet und den Social Media. Viele konnten, wollten, es kaum glauben.

Auch in Italien (bei Inter Mailand) und Spanien (Saragossa), trägt man Trauer. Andi Brehme war nicht nur ein außergewöhnlicher Profifußballer, sondern auch ein Mensch, der nie abgehoben ist, viel zu bodenständig war er, geprägt vom norddeutschen Elternhaus in Hamburg, Barmbek-Uhlenhorst.

Was er für ein genialer Abwehrspieler, der auch offensive Akzente setzte, ein moderner Verteidiger schon in den 80- und 90er-Jahren. Keiner konnte so richtig sagen, vielleicht nicht einmal er, welcher Fuß denn der stärkere sei. Seine linke und rechte Klebe, hatten es in sich. Ob als Flanken oder Torschüsse, gefürchtet auch die Freistöße, („wie Zico“, meinte Giovanni Trapattoni einmal), Brehme konnte Spiele entscheiden.

Seine natürliche Art, sein feiner Humor, auch über sich selbst lachen zu können, zeichnete ihn aus. In einfachen Verhältnissen aufgewachsen, ein Handwerkslehre absolvierte Andi auch, wusste er immer, dass es auch noch ein anderes Leben als den Profifußball gab. Er war einfach ein genialer und moderner Fußballer seiner Zeit, der auch das Leben im Ausland genoss – mit einer Spanierin einst verheiratet, dann auch in Mailand gelebt, war Andi Brehme ein international wacher Geist.

Viel muss man nimmer schreiben, einmal mehr traf BILD-Redakteur und Sportreporter Alfred Draxler in einem Nachruf die passenden Worte, zumal er Brehme auch persönlich sehr gut kannte. Hier die Abschiedsworte, die unter die Haut gehen: Andi Brehme: Nachruf von Alfred Draxler auf den verstorbenen Weltmeister | Sport | BILD.de

Aber, wie schon erwähnt, auch in Italien, besonders bei Inter Mailand, aber in der Serie A generell, gedenkt man Andi Brehme, hatte er doch mit Klinsmann und Matthäus eine erfolgreiche Zeit bei INTER geprägt, dem AC Milan mit den Holländern Paroli geboten. Einen Scudetto sowie Uefa-Pokal-Sieg feierte Brehme mit „Mister“ Giovanni Trapattoni, der Brehme unbedingt haben wollte. (Später war Brehme sogar Trapattonis Co-Trainer und Dolmetscher in Stuttgart, beim VfB)

Am heutigen Abend, beim Champions-League-Gipfel zwischen Inter Mailand und Atletico Madrid, wird die Elf von Inter Mailand definitiv mit Trauerflor auflaufen.

In den italienischen Radio-Sendungen, wie bei Radio 24 Milano, zur Mittagszeit, wurde über 20 Minuten über den deutschen, il biondo, Andi Brehme gesprochen, ja, ihm gehuldigt, die tifosi kondolierten und riefen live an in der Sendung.

>> Inter Mailand trauert um Andreas Brehme und wird zu Ehren seines verstorbenen Klub-Idols sein Champions-League-Spiel gegen Atletico Madrid mit einem Trauerflor bestreiten. Dies gab der Klub am Dienstag vor der Partie am Abend (21.00 Uhr/DAZN) bekannt. << https://www.msn.com/de-de/sport/fussball/inter-trauert-um-brehme-emotionale-worte-von-zenga/ar-BB1izlfB

Auch seine ehemaligen Kollegen, Torwart Walter Zenga und Abwehrpartner Giuseppe Bergomi fanden emotionale und angemessene Worte.

Der viel zu frühe Tod Andi Brehmes, das ist gewiss, reißt eine tiefe Wunde in die Community aller Fans, die Brehme erlebt haben… Arrivederci, Andi! (Andreas Brehme – Wikipedia )

Fußball, Porträts und Biographien: Ein Holländer, der auch beim FC Bayern ausgebildet wurde, und dort sogar die Champions-League-Trophäe gewann, glänzt seit Monaten beim FC Bologna in der Serie A! Joshua Zirkzee wird sogar mit Roberto Baggio verglichen. Und die italienische Legende mit dem goldenen Zöpfchen hat Zirkzee selbst aufs Podest gehoben…

Es war (nicht nur) wegen eines, der 11 Tore in über 40 Spielen in der Serie A und im Italienischen Pokal, als der Sportjournalist und Meinungsmacher Ivan Zazzaroni (Corriere dello Sport, Stadio), von Joshua Zirkzee (https://www.transfermarkt.de/joshua-zirkzee/profil/spieler/435648 ) nur so schwärmte, und das am Telefon, als Roby Baggio, Italiens Nationallegende, dran war. Beide, Zazzaroni und Baggio, kennen und schätzen sich sehr. Der Journalist erzählte nicht nur vom Tor, vielmehr beschrieb er sogar einen Traumpass, also Assist Zirkzees auf den Fuß eines Mitspielers, wie ihn früher nur Baggio gespielt habe.

Auch Milans Trainer Pioli schwärmte jüngst von Zirkzee: „Phantastisch ist er, und er hat einfach alles!“

Nun, Roberto Baggio, der das Spiel nicht gesehen hatte – übrigens hatte auch Baggio für Bologna einst die Kickstiefel geschnürt – meldete sich später zurück, und stellte Zirkzee wohl ein einmaliges Zeugnis, eine tolle Referenz aus. Der göttliche Baggio meinte:

„>Dieser ist echt stark, er ist einen halben Meter größer als ich und hat die Füße eines Phantasten. Alles Gute weiterhin an ihn, der Pass, unvergesslich.<„

( https://www.fcinter1908.it/ultimora/zazzaroni-zirkzee-baggio/ )

https://www.youtube.com/watch?v=7Mldd4MYdAk

Zirkzee, den wir beim Juniorenscouting des FC Bayern in der 1. Junioren-Bundesliga gesehen haben (damals zwar sicher am Ball, aber er wirkte mitunter etwas lustlos, und war nicht der große Zweikämpfer), anno 2018 und 2019 muss es gewesen sein (U17 und U19), hat in den vergangenen Jahren mit Biss und Disziplin einen großen Sprung gemacht. Vielleicht hatte man beim FC Bayern zu wenig Geduld mit ihm, denn auch er hatte damals wohl ein paar exzentrische Attitüden, aber als Typ und Mann ist er besonders im Ausland gewachsen. Man darf nicht vergessen, auch bei den Bayern im Profikader, hatte er als Joker bereits getroffen. Drei Mal zappelte der Ball im Netz, wenn er bei den Profis auflief, aber dann kam auch noch die Corona-Pandemie dazwischen – und vieles geriet außer Lot und zehrte am Fußballalltag aller.

Zirkzee wie Baggio früher?

Jedenfalls sammelte der Niederländer wichtige Erfahrungen im Ausland, was er sich auch selbst wünschte, denn Joshua Zirkzee wollte „Spielpraxis“, wie er selbst sagte. In Belgien beim RSC Anderlecht, sowie in Italien beim AC Parma, sammelte Zirkzee zusätzlich Erfahrungen und Spieleinsätze, auf Leihbasis, ehe er dann vor kurzem nach Bologna verkauft wurde. Von knapp 10,5 Mio € stieg Zirkzees Marktwert binnen kürzester Zeit auf über 35 Mio € – Tendenz steigend. Die Topclubs der Serie A schwärmen bereits vom jungen Niederländer, und auch die englischen Topclubs haben ihre Fühler ausgestreckt. Das italienische Spiel, auch unter Bolognas Trainer und ehemaligem Nationalspieler, Thiago Motta, liegt Zirkzee sehr – Joshua, auch erst 22, genießt alle Freiheiten, und ist dennoch taktisch bestens geschult. Zirkzee gibt dem Spiel ein besonderes Momentum der Variabilität, und Überraschungen vorne, ob als Mittelstürmer, oder über rechts, dann wieder als hängende Spitze, aus der zweiten Reihe dazustoßend, Bolognas Team ist derzeit unberechenbar.

Nicht umsonst ist der FC Bologna unter dem italo-brasilianischen Coach Thiago Motta gerade auf Platz Vier der Serie A. Auch die Gazzetten schwärmen, Bologna spiele momentan den schönsten und aufregendsten Fußball in der italienischen Liga, und dies bei schmalem Budget. Es scheint, als würden die Spieler alles von Mister Motta, der auch den Henkelpott als Spieler unter Mourinho gewann, klaglos übernehmen würden. Erfolgreich und auch noch schön zu spielen, ist in Italien nicht immer ein MUSS – aber Zirkzee hat definitiv seinen Anteil am derzeitige Höhenflug Bolognas…

„Mister“ Thiago Motta, kann als Spieler top Erfahrungen aufweisen, und die Spieler folgen ihm…

Fußball, Porträts und Biographien: Wer kann schon behaupten, gegen Cristiano Ronaldo gespielt zu haben? Ali Gökdemir von den Sportfreunden Schwäbisch Hall jedenfalls hatte dieses Erlebnis. Heute ist Ali ein spielender Co-Trainer, und arbeitet im Sinne der Taktikverbesserung im Amateurbereich – Als ‚Club Sales Manager‘ bringt er Teams die digitale tactix-Board, also Taktiktafel, näher. Und die Mannschaften profitieren…

Sportlich fesch, und frisch geduscht nach dem Training, sitzt Ali Gökdemir bereits im italienischen Bistro, nahe des Kocher-Ufers. Trainieren tut der 32-Jährige Spieler der Sportfreunde Schwäbisch Hall momentan nur leicht, denn er ist nach einer Verletzung erst wieder in der Aufbauphase. Spielen gesehen haben wir ihn schon oft im Optima-Sportpark, in der schönen Arena, die man eigentlich weiter oben mit Zuschauern füllen würde – doch derzeit spielen die Sportfreunde ’nur‘ in der Verbandsliga Baden-Württemberg. Mindestens die Regionalliga sollte es „irgendwann schon sein“, wie auch Ali Gökdemir bestätigt. Der Haller Vorzeige-Club, die Sportfreunde, liege ihm sehr am Herzen. Ihnen, den Sportfreunden „verdanke“ der Abwehrspieler sehr viel. Ja, nun, wie sollen wir Ali am besten beschreiben? Wir „googeln“ ihn nachträglich noch einmal, und finden sogar unter Wikipedia: //de.wikipedia.org/wiki/Ali_G%C3%B6kdemir )

>>Ali Gökdemir (aserbaidschanischƏli Gökdəmir; * 17. September1991 in Schwäbisch HallBaden-Württemberg) ist ein deutschaserbaidschanischer Fußballspieler türkischer Abstammung.[1] Der Abwehrspieler steht seit 2015 bei den Sportfreunden Schwäbisch Hall unter Vertrag. <<

Wie man schon liest, eine wirklich interessante Fußballer-Vita. Eigentlich ist Ali ein echter Haller – schwäbelnd, und international durch und durch. Ein moderner Bürger eben, und in Schwäbisch Hall daheim.

Einer, der weiß, woher er komme, nämlich aus einer Großfamilie, mit vielen Geschwistern, „wo man auch schnell Verantwortung und Rücksicht“ auf die anderen nehmen müsse. Bodenständig und authentisch ist Ali geblieben, er weiß, was der Profifußball so bedeutet, welche Entbehrungen dieser einem (jungen) Spieler abverlangen würde.

Voller Einsatz, wie man Ali Gökdemir in Schwäbisch Hall kennt…

Schließlich war Gökdemir Fußballprofi bei Hannover 96, in der Saison 2013/14, sowie als Leihspieler in der Türkei (Elazığspor), und dann auch noch in Aserbaidschans höchster Liga. Auf über 13 Länderspiele für die U21 und A-Nationalelf Aserbaidschans, kam der Haller Junge. Wie konnte er ausgerechnet für die Nationalmannschaft Aserbaidschans spielen, statt zum Beispiel für die Türkei? Nun, in der Tat sei der Türkische Verband auch an ihm dran gewesen, da aber Gökdemirs Opa als Türke einst in Aserbaidschan gearbeitet und gelebt hatte, fiel die „Einbürgerung etwas leichter….“, wie Ali Gökdemir erzählt, und die Zeit in diesem prosperierendem Land, das Gökdemir bei den Länderspielen und Trainingslagern kennenlernen durfte, sowie während seiner Profizeit vor Ort, sei „einfach sehr schön und voller Erlebnisse“ gewesen, wie der Fußballer lebhaft erzählt. Zudem lernte er ja auch den deutschen Weltmeister und Europameister, Trainer Berti Vogts, kennen. Vogts dirigierte über 40 Länderspiele auf der Bank von Aserbaidschan. Auf Ali Gökdemir, dem robusten jungen Spieler, mit seiner deutschen Ausbildung, setzte er jedenfalls. Und Ali sammelte internationale Erfahrungen, die nun natürlich auch den Sportfreunden in Hall zu Gute kommen.

Und hier Ali als Profi bei Hannover 96, wo er einiges erlebt hat…auch darüber kann er viel erzählen.

Ausbildung als Junior: Ali schnürte in der Jugend seine Kickstiefel („nicht die teuersten, oft Marke No-Names, und deshalb wurde ich ausgelacht! Ich wollte es den anderen zeigen….“) für Schwäbisch Hall, danach für den TSV Ilshofen, und beim VfB Stuttgart. Klar, um an den Wasen zu kommen, war Klein-Ali oft lang unterwegs, gelernt wurde im Zug, wie er sich erinnert. Zum VfB kam Gökdemir auch über die WFV-Auswahl, mit der er in Duisburg(Wedau) auch beim Länderpokal teilgenommen hatte. Da waren auch andere Clubs an Ali dran, zum Beispiel „der BVB, Leverkusen und ein paar andere….“, aber VfB-Trainer Jens Keller überzeugte ihn, zu den Roten nach Cannstatt zu kommen. Von dort ging es weiter nach Hannover, und diese Zeit war zwar reich an Erfahrungen, aber auch nicht einfach, so weit droben im Norden – hin und wieder fuhr Gökdemir für nur zwei Übernachtungen nach Hause, das war aber immer Stress. So einiges habe er daher familiär verpasst, „den Tod meiner lieben Oma, und die Hochzeit meiner Schwester…“, es ging nicht anders, wenn man mit den Profis unterwegs war.

Und, Erfahrungen mit den unterschiedlichsten Trainertypen, „rein vom Charakter her“, machte Gökdemir natürlich auch. Bei Hannover 96 hatte es ihm besonders „der Coach Andreas Bergmann“ angetan. Der sei ein „Supertyp und Trainer“ gewesen. Habe ihn immer konstruktiv kritisiert, und somit weitergebracht. Bergmann trainiert heute im Norden Altona 93, und das recht erfolgreich (dort spielt auch Stürmer, Selim Ajkic, 2001er, von uns entdeckt). Das aber nur am Rande.

Genauso habe Gökdemir sehr viel bei Valérien Ismaël, Deutscher Meister mit Werder Bremen und dem FC Bayern, danach bis heute ein Wanderer als Trainer, mitgenommen. Ali meint voller Achtung, „ein absoluter Profi als Trainer. Ismael hat mich spielerisch und taktisch weiterentwickelt“, was auch in Ali den Gedanken reifen ließ, sich noch mehr mit der Taktik des Spiels zu beschäftigen.

Wenn man nämlich klug und gut stehe, erspare man sich „viele unnötige Laufwege“, so ist Gökdemir überzeugt. Dann schon besser „den Ball und Gegner laufen lassen…“, lächelt der Haller Kicker verschmitzt. Athletisch und auch robust, („Ich kann schon einiges ab!“), sei er immer gewesen. Selbstkritisch meint er, „ich wirke immer so, als sei ich nicht schnell genug“, aber auf die ersten zehn, zwanzig Meter, sei er immer flugs am Ball, auch ohne Foul zu spielen – außerdem macht Ali das Meiste mit seinem klugen Stellungsspiel wett. Da müsse er oft gar nicht „losspurten“. Technisch und auch taktisch, das weiß auch Cheftrainer Thorsten Schift zu schätzen, ist Ali Gökdemir absolut ein Gewinn für das Team, und für diese Liga.

Und hier Ali im Nationaldress von Aserbaidschan gegen Portugal, als er auch gegen Ronaldo spielte.

Was lag da also näher, als seine Erfahrungen besonders im Amateurfußball auch beruflich einzusetzen? Für tactix-sports (Better your sports), berät Gökdemir die Clubs auf (über-)regionaler Ebene in Sachen Ausstattung und Equipment, aber besonders auch, für sein großes „Interesse“, in Sachen Verbesserung des Spiels, durch eine „einleuchtende Taktik“, durch ein besseres Spielsystem – das animiert, und das jeder „einfach begreifen kann“, so Gökdemir ganz überzeugt.

Mit dieser digitalen Tafel, der sogenannten Tactix-Board ( https://www.tactix-sports.com/tactix-45 ) , könne der Trainer von überall die Mannschaft coachen und vorbereiten. Auch von daheim aus ist es einfach möglich, via App und mit schnell konzipierten Folien, das Training vorzubereiten, sowie das Spielsystem „einfach zu veranschaulichen…“, denn früher, so Ali Gökdemir, blieb auf der Magnettafel zum Beispiel dennoch „vieles zu statisch….“, die Spieler konnten nicht mehr nachvollziehen, was der Trainer genau gemeint habe.

hier bei einer Präsentation, und sehr viele Amateurclubs setzen diese Tafel bereits ein. Mit Erfolg!

Mit dieser Tafel, der Tactix-Board, könne man aber das zuvor Gezeigte, auch als Kurzmitschnitt und Video, „visualisieren“. Klar, die Profis in den obersten Ligen, haben noch ganz andere Möglichkeiten, weiß Gökdemir, im „Amateurbereich jedoch“, helfe diese digitale Tafel immens, um Zeit zu sparen, und stets gut vorbereitet zu sein. Den Spielern im Kader könne der Coach über die App auch Aufgaben und Folien schicken. Spielzüge werden einfach „aktiviert“.

Machen wir uns doch nichts vor, so der Haller Abwehrrecke, die neue Spielergeneration, „wächst bereits digital auf“, natürlich sei viel Sinnloses bei zahlreichen Apps dabei – aber für den Amateurfußball generell, sei die Tactix-Board ein absoluter „Gewinn“ – und, das Feedback, das Gökdemir auf seinen Reisen von den Trainern und Clubverantwortlichen bekäme, sei bisher immer „sehr positiv“.

Irgendwann, mit der Zeit, „jedoch ohne Eile“, möchte sich Gökdemir in Schwäbisch Hall, oder auch anderswo, als Trainer, oder aber auch im „gehobenen Scoutingbereich“ einbringen. Ganz einfach, um auch seine Erfahrungen zu teilen. Vorerst jedoch im Amateurbereich, wenn es um die „perfekte Taktik“ geht…

Fußball, Porträts und News: Auch ein großer Name schützt nicht vor einer Kündigung! Ciao e grazie mille, dürften die Roma-Fans sagen: José Mourinho muss die Koffer packen. Die Giallorossi feiern ihren „Mou“ dennoch frenetisch…

Was für ein Abgang – die Spatzen über den Dächern von Rom, bis hinein in die Capitale, sowie im Sportzentrum der AS Roma, in Trigoria, pfiffen es längst von den Dächern – spätestens aber nach der unglücklichen Derby-Niederlage im Italienischen Pokal, mit 0:1 gegen den Stadtrivalen Lazio, war es allen klar: So konnte es nicht weitergehen. Die Tage und Stunden waren letztendlich gezählt, und Mourinho ahnte wohl auch, dass er selbst mit seinem Latein am Ende war – die Friedkin-Group um den Präsidenten Dan Friedkin, zog die Reißleine. Mou, The Special One, muss gehen. Ciao, e grazie mille – frenetisch mit Sprechchören feierten die Tifosi der Roma, José Mourinho. https://www.gazzetta.it/Calcio/Serie-A/Roma/16-01-2024/roma-mourinho-esonerato.shtml

https://www.corrieredellosport.it/news/calcio/serie-a/roma/2024/01/16-120614454/mourinho_il_peggior_finale_gi_scritto

Über ihn, Mourinho, müssen wir nicht mehr viel schreiben – auch in unserem Blog, Checkfussballberater.de , haben wir uns ausgiebig mit „Mou“ beschäftigt. Immerhin hat Mourinho auch bei der Roma Zeichen gesetzt, und Spuren, beziehungsweise seine ganz eigene Handschrift hinterlassen.

Dass die AS Roma als Club auch stets ein schwieriges und heißes Pflaster ist, ist allen bekannt, und es scheint, als habe Mourinho ganz speziell die Roma ausgesucht. Der 60-jährige „Magier aus Setubál“, und die Giallorossi gingen eine kochende Leidenschaft ein.

Fast drei Jahre dauerte diese innige Liebschaft, und Mourinho, der Psychokrieger, gewann mit der Roma die Conférence League, und ein Jahr später führte er die AS Roma sogar ins Finale der Europa League – eine bessere Werbung, mit einer, nun ja, Mittelklassemannschaft, geht kaum. Mourinho setzte auf Stars, baute aber auch römische Junioren ein. Am Forum Romanum und Colosseo wurde der europäische Pokal ausgiebig gefeiert. Nun also ist die Luft raus, und mit Daniele De Rossi wurde ein würdiger Nachfolger, und eine Clublegende, gleich nach Francesco Totti, gefunden. De Rossi, Fußballweltmeister von 2006, hat die Arbeit bereits aufgenommen, und Mourinho (https://de.wikipedia.org/wiki/Jos%C3%A9_Mourinho ) dürfte vielleicht, so viele Experten beim Spekulieren, die Portugiesische Nationalmannschaft übernehmen…

Le 10 frasi celebri di Mourinho che i tifosi della Roma non dimenticheranno mai (corrieredellosport.it)

Mourinhos Nachfolger, Daniele De Rossi, eine Clublegende der AS Roma

Porträts und Biographien: Eine deutsche Legende ist gegangen, die weltweit verehrt wurde. Mit dem „Kaiser“ geht auch ein Stück Fußballgeschichte, ob als Spieler oder Trainer… Franz Beckenbauer war ein ganz ‚Großer‘!

Ja, und vielmehr muss man über Franz Beckenbauer auch nicht schreiben. Mehrmals wurde er auch hier im Blog, Checkfussballberater.de , zu den unterschiedlichsten Themen benannt.

Heute aber, belasse ich es bei einem Abschiedstext von Bild-Autor, Alfred Draxler, der auch ein enger Freund und Vertrauter von Beckenbauer war! https://m.bild.de/sport/fussball/fussball/franz-beckenbauer-tot-nachruf-von-bild-autor-draxler-86681314.bildMobile.html

Unser aufrichtiges Beileid für die Angehörigen von Franz, und all seinen engen Freunden und Fans…

Der Kampf der Systeme? In loser Reihenfolge stellen wir viele bekannte Fußballsysteme und Strategien der Feldaufteilung vor – Diesmal die eher konservative 5-4-1-Formation! Wobei, es kommt ja immer darauf an, wie man dieses System interpretiert – aber klar ist auch, da steht wohl eher ein ‚Reisebus‘ vor dem Tor…

Diese 5-4-1-Formation war und ist eine stark defensiv ausgerichtete Formation, und entwickelte sich zu etwas, das heute auch noch als „Catenaccio“ bezeichnet wird – eine italienische Bezeichnung, für den sperrigen „Türriegel“. Wer, auch heute noch, während des Spiels auf dieses System zurückgreift, möchte das Ergebnis retten, und setzt auf Konter, der Gegner hat es sehr schwer, eine Lücke, oder einen Weg zum Tor zu finden. Heutzutage ist es immer noch, oder immer mal wieder, José Mourinho (AS Roma), der zu diesen Mitteln greift. Ein 1:0 ist dem portugiesischem Topcoach lieber, als ein 4:3, bitte keine „Eishockeyergebnisse“.

„Mou, The special one“, auch in Rom, ist er ein Publikumsliebling!

Das 5-4-1 Es wurde erstmals von Karl Rappan, dem österreichischen Trainer der Schweizer Nationalmannschaft, verwendet. Es wurde jedoch noch deutlicher praktiziert, als der Argentinier Hellenio Herrera, der in den 1960er-Jahren Inter-Trainer war, und so Beton anrührte, um Spiele zu gewinnen, indem er sehr kleine Vorsprünge verteidigte.

Einer der fünf Verteidiger spielte hinter den anderen Vieren (heute jedoch alle auf Linie, und wo sich mindestens zwei Außenverteidiger immer lauernd offensiv positionieren, abgefangene Bälle sind die Waffe), was später als „Sweeper“, Auswischer, bekannt wurde. Es war seine Aufgabe, alle losen Bälle hinter der Verteidigung wegzufegen und, wenn sich die Gelegenheit dazu bot, mit dem Ball durch die Spielfeldmitte wilde Vorwärtsläufe zu machen. Einer der größten Vertreter dieser Position, die neben „Kehrer“ auch als „Libero“ bekannt war, war der Deutsche Franz „Der Kaiser“ Beckenbauer. Auch Franco Baresi interpretierte noch eine Weile diese Position spielerisch, ja künstlerisch, alles andere als rustikal, beide waren technisch feine Abwehrspieler. Irgendwann jedoch, verlor der „Libero“ seinen Wert, weil die Viererkette, und das Spielen auf ABSEITS perfektioniert wurde, da hätte ein Libero nur gestört… Wobei, wer weiß, vielleicht wird ein freier Mann, zur Absicherung hinter zu weit aufgerückten Abwehrketten irgendwann wieder wichtig…?

„Kaiser“ Franz, hier bei Cosmos New York, ein Künstler der Abwehr…

Der Kampf der Systeme? In loser Reihenfolge stellen wir viele bekannte Fußballsysteme und Strategien der Feldaufteilung vor – manche werden häufiger, manche nur hin und wieder, oder spontan, praktiziert. Ein erfolgreiches Match heiligt die Mittel!?Heute das 4-1-3-2-System…

Viele behaupten auch, dass das 4-1-3-2-System im Grunde genommen nur eine Abwandlung, eine Variation, je nach Spielsituation, des 4-3-1-2-Systems sei. Oder, die des Weihnachtsbaums von Carlo Ancelotti, wie bereits besprochen.

Dieses 4-1-3-2, mit einem Verbindungsspieler vor der Viererkette, wird im modernen Spiel verwendet, da es gut ausbalanciert ist und seine Form absolut offensiv, auf Angriffsspiel, ausgelegt ist. Auf diese Weise aufgestellte Teams, können sowohl über die „Schaltzentrale“ im geordneten Mittelfeld, als auch über breite, oder tiefe Kanäle, und Wege angreifen, und bieten eine direkte Angriffsgefahr durch die beiden Stürmer, die sehr flexibel agieren, und eigentlich stets in Bewegung sind, mitunter auch Löcher reißen und Raum schaffen, für die zwei, auch drei, offensiv ausgerichteten Mittelfeldspieler, die stets nachrücken können.

Im Grunde ist 4-1-3-2 eine angriffsorientierte Version von 4-4-2. Es sorgt für Angriffskraft, und verengt gleichzeitig das Mittelfeld, um das Risiko zu verringern, in der Mitte des Feldes überrannt zu werden. Wenn der Gegner im Ballbesitz ist, fallen die angreifenden Mittelfeldspieler zurück und bilden eine kompakte Form. In der Zwischenzeit können die beiden Stürmer hoch oben bleiben, um den Verteidigern Druck auf den Ball zu machen und ihrer Mannschaft gleichzeitig einen Angriffsraum zu bieten.

Kleine Nachteile? Aufgrund seiner Enge in der Mitte macht es die Teams jedoch anfällig für Konter über weite Distanzen. Es reduziert auch die Möglichkeiten für Angriffe über die Flügel, es sei denn, die Mannschaft verfügt über schnelle, geschickte Außenverteidiger. Jedenfalls muss das Team gut eingespielt und auch mutig sein, stets zu pressen, und zu attackieren, um den Gegner zu Ballverlusten zu zwingen.

Zu den Trainern, die mit diesem System in der Vergangenheit Erfolg hatten, gehören Slaven Bilic und seine kroatische Mannschaft, als sie England bei der EM 2008 ausschalteten; oder auch Roberto Mancini, damals bei Manchester City, als er die Sky Blues 2011/12 zum allerersten Premier-League-Titel führte. Und auch während der Zeit bei Inter Mailand, mit weiteren Meisterschaften, variierte Mancini mit diesem System, schwenkte dann aber auf ein 4-3-3 über, jedoch auch phasenweise im Spiel zum 4-1-3-2 zurück. Auch Jorge Jesus, Trainer von Sporting Benfica, der zwischen 2009 und 2015 zahlreiche nationale Trophäen gewann, ließ seine Teams mit dem offensiven System die Gegner bekämpfen. Pep Guardiola wiederum, ließ auch nur phasenweise in gewissen Spielen, auf dieses System umstellen, mit einer weit aufgerückten Kette.

Fußball, Biographien und Porträts: Über eine schillernde Figur, torgefährlich dazu, und die Torwart-Legende Kolumbiens – nämlich René Higuita! Offensiver spielte kein Keeper zuvor – und Higuita ist auch eine FIFA-Regel seit 1992 zu verdanken…

Keine Frage, Kolumbiens Nationaltorwart René Higuita war für alle Fußballfans auf der Welt ein bunter Vogel, schillernd dazu, aber auch so interessant von seiner Spielweise her, dass man ihn einfach mögen musste. In Kolumbien lieben sie ihn, auch als umstrittene Person, bis heute. Vergessen hatten wir ihn nie, aber dank Netflix, und dieser interessanten Biographie-Doku, wurden wir auf Higuita einmal mehr aufmerksam.

René Higuita wurde weltweit bei der WM 1990 in Italien so richtig bekannt, wegen seiner offensiven Spielweise, ja, er galt als „zwölfter“ Mann, als wahrer Libero, oder, wie wir es noch von unseren Bolzplätzen kennen, als „Fliegender Torwart“, der eben auch mit raus kommen konnte – und das tat Higuita in Kolumbien und Südamerika schon seit Jahren. Insgesamt erzielte René Higuita sogar weit über 45 Tore, in offiziellen Liga- und Länderspielen. Darunter viele Elfmeter, er hielt aber auch einige wichtige, sowie durch Freistoßtore, die er fast so genau wie Diego Maradona zirkeln konnte. Ja, bis heute also ist René Higuita, der in Kolumbien zwar ein absoluter Charismatiker ist, jedoch auch mit den Drogenbaronen irgendwie in Kontakt kam (sogar im Gefängnis einsaß, aber auch wieder rehabilitiert wurde), ein populärer Zeitgenosse, und, anders als sein Bild generell, auch ein recht ruhiger Typ, der den Kreis seiner Familie sehr schätzt.

Die Dokumentation über Higuita auf Netflix, lässt wirklich nichts aus, und es berührt schon ein wenig, zu erfahren, dass Higuita, das ist der Nachname der Mutter, schon früh elternlos bei den Großeltern und Tanten aufwuchs. Seinen Vater kannte er kaum, und die Mutter verstarb leider zu früh. Higuita dazu: „Es macht mich sehr traurig, dass ich ihr von meinem Erfolg nichts mehr zurückgeben konnte…“.

So wurde der Fußball sein ein und alles – und nur als Torwart da zu sein, kam gar nicht in Frage, René war technisch am Ball so stark, dazu noch mit so viel Sprungkraft ausgestattet, dass eines auch seinen Trainern klar wurde: René Higuita wird ein spielender Torwart, er schaffte oft ein Überzahlspiel, dribbelte mit, während zwei Abwehrspieler nach hinten absicherten.

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Kolumbien hatte mit Francisco Maturana einen Vereins- und Nationaltrainer, der das Spiel in Südamerika ein Stück weit revolutionieren sollte, und einem Tormann wie Higuita, alle Freiheiten gab. Pures Risikospiel, aber schon auch kontrolliert, nach vorne, Higuita als neuer „Torspieler“, und bei der WM 1990 in Italien sah jeder, dass dieser neue Torwart das Spiel einfach schneller machte.

Kolumbien, nach 26 Jahren wieder bei einer Weltmeisterschaft dabei – spielte als Neuling frech nach vorne, und René Higuita, er hatte im Team sowie in der Nation absoluten Rückhalt, kreierte eine neue Art der Torwartposition – er interpretierte den Fußball in etwa so offensiv, auch Dank Maturana, wie ihn auch die Holländer einst gern spielen wollten. Übrigens spielte Kolumbien in der Vorrunde gegen den späteren Weltmeister Deutschland ein starkes 1:1 – die Fußballwelt staunte nicht schlecht.

Torwart Higuita war Keeper, Libero, Abräumer hinter der Vierer- oder Dreierkette, die schon damals weit aufgerückt war. Athletisch und ausdauertechnisch waren die Kolumbianer sowieso. In der Dokumentation gibt es viel Videomitschnitte und Bildmaterial. ( https://www.netflix.com/de/title/81640952 )

Weltweit wurde El Loco, der Verrückte, Higuita zur Marke. Im Film, „der Weg des Skorpions“, wird ein aufregender Lebensweg beschrieben, auf und neben dem Platz. Und, wer in Kolumbien spielt und lebt, wird früher oder später auch in die „Fänge“ oder in den Dunstkreis, der Drogenbarone, gezogen – so fungierte Higuita wegen seiner Berühmtheit und Popularität als Vermittler, um die entführte Tochter von reichen Bekannten, wieder frei zu bekommen. Er handelte mit ganzem Herzen, verstieß aber gegen die Gesetze der Justiz. Aber, das ganze Land, und seine früheren Kameraden, hielten zu Higuita, und nach jedem Länderspiel, sangen die Sportsfreunde ihre Hymnen auf Higuita in die Kameras, man möge ihren Lieblingstorwart doch frei lassen.

Harte Zeiten, aber auch seine Frau, und die gesamte Familie, hielten immer zu ihrem René. Auch auf Clubebene feierte Higuita Erfolge und Meisterschaften.

Zurück zur Weltmeisterschaft in Italien, von 1990. Die Kolumbianer spielten sehr attraktiv, doch ausgerechnet gegen Kamerun im Achtelfinale war dann Schluss, auch weil Higuita, in der Verlängerung voll auf Risiko spielend, es stand bereits 0:1, Roger Milla ausspielen wollte, doch der Rückpass des Abwehrspielers auf Higuita war etwas zu stark, René musste den Ball erst einmal verarbeiten, doch da preschte schon der Kamerunstar, Milla, dazwischen, wie ein D-Zug, und dribbelte allein aufs leere Tor zu. Mit 1:2 verlor Kolumbien – Aus und vorbei – aber, siehe da, das Land und auch die Kameraden machten ihm keine Vorhaltungen. Und, Higuita selbst, stand Rede und Antwort, und nahm die Schuld auf sich.

Sprich, Higuita hatten sie viel zu verdanken, war er es doch, der das Team führte und auch auf dem Platz motivierte.

Der Kolumbianer hat mit dieser Spielweise also den Fußball auch revolutioniert. Es gab die neue Regel „Higuita“, und „wer kann das schon von sich behaupten, dass die FIFA eine Regelung nach ihm benennt? Weder Maradona, noch Pelé…“, hielt René Higuita später fest.

Die damaligen Torhüter, darunter auch Illgner, Zenga, oder Goycochea, hielten den Ball oft auch nach Rückpässen, viel zu lange in der Hand. Higuita dagegen, nahm den Ball nur selten auf, lieber verarbeitete er diesen mit den Füßen, und leitete weit vor dem Strafraum Angriffe ein.

Bei den Olympischen Spielen 1992 wurde die neue Regel bereits eingeführt, auch Rückpässe durften nicht mehr mit den Händen aufgenommen werden, und sowieso, innerhalb von sechs Sekunden muss der Ball vom Keeper weitergespielt werden. Also, nur maximal sechs Sekunden darf der Ball kontrolliert werden. https://www.france24.com/en/live-news/20220817-higuita-s-rule-cut-time-wasting-and-after-30-years-is-still-changing-football

Dass Higuita das Spiel schneller machte, davon konnten sich alle überzeugen. Und schon bei der WM 1994 in den USA, wurden im Schnitt mit 2,7 Toren, mehr Treffer erzielt.

Diese Regel hat bis heute Bestand, auch Dank Higuita, der den Fußball wirklich zum Spiel machte, mit all seiner Schönheit, und auch wegen der Fehler, die auch ihm widerfuhren.

Higuita wird auch der „Skorpion“ genannt. Warum? Nur so viel, ausgerechnet in einem Länderspiel rettete er einen gefährlichen Ball mit einem Skorpion-Fußsstoß, als der Ball bereits hinter ihm ins Tor zu fliegen schien… ausgerechnet gegen England. Sein Nationaltrainer Hernán Gòmez meinte in der Halbzeit nur: „Mach das bitte nie wieder….!“ Aber in der Doku schon, lachte der Coach darüber, Higuita, sei einfach einmalig gewesen… ( https://www.bing.com/videos/riverview/relatedvideo?q=Higuita+Skorpion+gegen+England&mid=DCFF2D474B58B34BCF7BDCFF2D474B58B34BCF7B&FORM=VIRE )

Fußball-Sensation in der Asien-Gruppe zur WM-Qualifikation – oder das Bad in der Menge von Islamabad! Pakistan ist eine Runde weiter – zum ersten Mal in der Geschichte – und der deutsche Fußballlehrer Torben Witajewski mittendrin…

Das Jinnah-Sports-Stadium, die Arena von Islamabad in Pakistan bebte. Rund 10000 Zuschauer (da ist zwar noch Luft nach oben, 50 000 passen hinein, aber in einem Land, in dem der Fußball nach Cricket und Hockey nur ein stiefmütterliches Dasein fristet…) feierten das Nationalteam. Und besonders den Torschützen nach knapp einer Stunde über Kambodscha – Harun Hamid, der in England bei den Queens Park Rangers ausgebildet wurde, und dort auch einige Einsätze hatte. Hamid hatte nicht lange gefackelt, und das Siegtor geschossen, kurz und schmerzlos. ( Video-Link: https://youtu.be/XOUHe5r_BQs?si=8uXVWgv1GJ_GwQGT )

Der Deutsche Assistenzcoach in der Nationalelf Pakistans: Torben Witajewski.

So lange hatte Pakistan auf diesen Erfolg gewartet – und das in einem Land, in dem es gar keinen offiziellen Ligaspielbetrieb gibt (wie wir neulich hier auf Checkfussballberater.de berichtet haben… ( https://checkfussballberater.de/portraets-und-biographien-der-deutsche-torben-witajewski-ist-assistenztrainer-der-nationalelf-pakistans-ein-langweiliges-trainerleben-sieht-jedenfalls-anders-aus-von-lahore-aus-gilt-es-den-fus/ )

Torlos hatte sich Pakistan in Kambodscha vom Gastgeber getrennt, was schon ein Erfolg an sich gewesen ist – doch in Islamabad fand dann das Bad in der Menge statt, und darunter auch der junge Fußballlehrer mit der Uefa-Pro-Lizenz sowie Assistenzcoach, Torben Witajewski. Wir hatten ja bereits berichtet, dass der Mann aus Hannover bereits viele Erfahrungen in der Welt des Fußballs gesammelt hatte.

Nur nebenbei, Torben Witajewski gehört auch weiterhin dem Nationalteam Pakistans an, nachdem der Headcoach ausgewechselt wurde. Neu auf der Trainerbank ist nun der Engländer, Fußballlehrer und Trainerausbilder, Stephen Constantine, 61, der zuvor, man beachte(!), Indien trainierte – und dort setzte es für Pakistan zu oft klare Niederlagen.

Pakistans Startteam in Islamabad gegen Kambodscha, alle wurden gefeiert!

Es scheint nun, als wolle Pakistan noch professioneller werden. Torben Witajewski trägt dazu bei, als Co-Trainer und Analyst der etwaigen Spiele und Spieler, sowie von Gegnern. Gegen Kambodscha so scheint es, haben alle im Trainerteam an den richtigen Stellschrauben gedreht und nachjustiert.

Mutig aber kontrolliert, spielte Pakistans Nationalelf ein 4-4-2-System, das sich sehr gut ansehen ließ, und im Stadion zu einem echten Happening wurde, die Fans, Männer, Frauen und Kinder, allesamt Fußball interessiert, besonders für ausländische Topligen, gingen über das gesamte Spiel mit. Wie der Link oben zeigt, sowie die Ausschnitte, war es ein schnelles Spiel und technisch auch sehr gut, von beiden Teams. Pakistan wirkte aber robuster und ballsicher, ja, abgebrühter in den entscheidenden Situationen.

Irgendwie gewann man den Eindruck, als habe man die Spieler auch mental gelöst, die Blockade war wohl weg, und es tat gut, vor eigenem Publikum zu spielen, wie Torben Witajweski in seiner Audio unmittelbar nach dem Match, das in die Geschichte eingehen wird, mitteilte. Die Pakistani glauben an sich, und man wolle weiterhin um „Punkte spielen, ja, gewinnen, auch wenn das natürlich schwer wird…“, Pakistan sei aber weiterhin klarer Außenseiter. Doch dieser Sieg mache einfach Mut, und schenke viel Selbstvertrauen. Diese Asien-Gruppe hat es auch in sich, denn als nächster Gegner stehe das Land bereits fest, in dem auch Dank Cristiano Ronaldo ein wahrer Fußball-Boom ausgebrochen ist, Saudi Arabien nämlich.

Bereits am 16.11.23 spielt Pakistan bei den Saudis von Italiens-Europameister-Trainer Roberto Mancini, der sein Team auch noch nicht richtig in die Spur gebracht hat (harte Arbeit im Goldenen Käfig!). Und nur fünf Tage später spielen die Pakistani dann gegen Tadschikistan. Und ‚Asienkenner‘ Witajewski über die kommenden Gegner: „Leicht wird keines der Spiele, und besonders Tadschikistan gilt als robust…“, man werde sich aber konzentriert vorbereiten, das sei klar.

  • Dass die Fans wirklich fachkundig sind, sah man an einer gemixten Gruppe im Stadion, Frauen wie Männer sagten, sie fieberten normalerweise mit „Real Madrid, oder Chelsea sowie Liverpool“, aber es sei schön, dass Pakistan nun in der 2. Runde sei. Ein echtes Erlebnis, und wie man den Pakistanischen Fußball pushen könne? Unisono meinten die Fans, genauso ein Football-Blogger, „Es muss nun unbedingt eine professionelle Fußball-Liga in Pakistan installiert werden…“, die gibt es bis dato nicht, nur eine Liga von Betriebs- und Freizeitmannschaften.
  • Übrigens sucht der Torschütze zum 1:0-Siegtreffer über Kambodscha, Harun Hamid, derzeit einen neuen Club, aber das ist nun wieder eine ganz andere Geschichte…

Fußball, Porträts und Biographien: Was man auch noch heute von Leo Beenhakker lernen kann – prägte er doch den offensiven holländischen Fußball, sowie die Junioren-Nachwuchs-Ausbildung bei Ajax Amsterdam. „Leo“ wurde in den Achtzigern mit Real Madrid drei Mal Meister, ebenso mit Ajax, und mit Polen und Trinidad-Tobago gelangen ihm Überraschungen…

Schrullig, manchmal auch etwas arrogant kam er rüber, als relativ junger Trainer, in den 1980er Jahren – besonders bei Real Madrid, so erinnere ich mich, es muss 1987 gewesen sein – im Cup der Landesmeister, (heute Champions League), Viertelfinal gegen Roter Stern Belgrad, im Maracana, hatte Real unter Leo Beenhakker soeben mit 4:2 verloren. Roter Stern war an diesem Abend bärenstark, als der Reporter wissen wollte, welche Chancen er, Beenhakker, denn Roter Stern Belgrad einräumen würde? Kurz und knapp meinte der Holländer, „Keine…“ – im Bernabeu, würde sein Real alles raushauen…

So war es denn auch, zwar nicht so deutlich, aber mit 2:0 siegte Real, dank Hugo Sanchéz, gegen Roter Stern, und dank der Auswärtstore, war Real tatsächlich weiter. Leo Beenhakker, das ist sicher, ist in Spanien immer noch ein gern gesehener Gast, denn, wenn ein Trainer Erfolge durch Spektakel lieferte, wird dieser noch heute gefeiert, und wie ein Special Guest empfangen. Beenhakker, später ein Weltenbummler, feierte jüngst seinen 81. Geburtstag.

(https://de.wikipedia.org/wiki/Leo_Beenhakker )

Wir haben hier Auszüge in unserem Archiv gefunden, als es noch kein Internet gab. Immer wieder freuen wir uns, beim Durchstöbern alter Fachliteratur, dass manche Berichte irgendwie nie alt werden.

Und, gleich hinter Beenhakkers Auslassungen im Interview, fanden wir die Lehr-Trainings-Konzeption, zusammengefasst für eine WFV-Fortbildung – nur, sind wir uns nicht mehr sicher, ob die Zettelchen von Hansi Kleitsch oder Wolfgang Kopp gewesen sind, die uns aber zugesteckt wurden…

Hansi Kleitsch nur nebenbei, nahm einst den jungen Thomas Tuchel beim VfB in der A-Jugend als Assistenztrainer unter seine Fittiche, heute ist Kleitsch ein angesehener Scout. Thomas Albeck wiederum, der uns zum Juniorentrainer ausgebildet hat, ist leider viel zu früh verstorben (haben wir hier auf Checkfussballberater.de auch thematisiert).

Der offensive niederländische Fußballgeist, über Rinus Michels, Leo Beenhakker, Johan Cruyff sowie Van Gaal, wurde auch im damaligen WFV-Lehrstab propagiert. Oder wie der Schweizer Nachwuchsfußball, viele kleine Spielfelder, im 3 gegen 3 oder vier gegen vier, versprachen viele Ballkontakter – und natürlich, freute man sich über Siege, und wuchs aber auch an Niederlagen – von wegen, die Kinderseelen würden leiden…

Sein Wort und Fachwissen hatte und hat immer noch Gewicht…

Fußball-Ansichten und Lifestyle? Worte, die es in sich haben, und wohl sehr viel über die Jungstars von heute aussagen. Früher war sicher nicht alles besser – aber Respekt und Tiefe vor dem Menschen und den Gegnern, war sicher gegeben. Und immer wieder die Frage: Was machen eigentlich die Fußballberater?

Ja, einen „Miro“ Klose muss man nicht mehr vorstellen, und, es bleibt ihm zu wünschen, dass der ehemalige Nationalspieler und Weltmeister, Klose, im Trainerberuf wirklich Fuß fasst, sich nicht nur von (Miss-)Erfolgen leiten lässt, denn, alles ist relativ. Viel wichtiger, dass solch ein bodenständiger und erfolgreicher Spieler, den Talenten und Profikickern noch viel mehr für das Leben mitzugeben weiß… Darauf kommt es nämlich an.

Auch im Hinblick, auf all die Skandale, derzeit im italienischen Fußball, aber sicher auch immer wieder im deutschen und europäischen Fußball (wenn auch unter der Decke gehalten), wozu also Wettskandale und Glücksspiele, teils auf das eigene Match, auf erhaltene Gelbe Karten, oder auf andere Resultate, wenn man doch das GLÜCK hat, sein Hobby zum Beruf gemacht zu haben. Klar, im Business Fußball, mag der Druck mitunter auch große sein, doch wer es, wie Klose schafft, den, nein, seinen Sport zu lieben, genauso, wie einst als Kind, der benötigt nicht noch mehr Geld, und schon gar nicht einen weiteren „Kick“, der den Einzelnen tatsächlich ins gesellschaftliche Abseits manövrieren kann…

  • Auf diesem Blog schon oft thematisiert – es gibt „solche, und solche“ Spielerberater – nur, wo sind sie, wenn man sie tatsächlich braucht, wenn verschieden Verlockungen gegen eine Langeweile an der Tür oder auf dem Handy anklopfen…?
  • Denkt mal drüber nach.

„Miro“ Klose, genialer Lieblingsspieler und Goalgetter bei Lazio!

Wie auch immer, Miroslaw Klose benennt, was zu benennen ist. Wofür brennen die Kicker von heute noch?

Miro, der auch für Lazio Rom in Italien kickte, war bei all seinen Stationen absoluter Publikumsliebling – nicht nur wegen seinen Topleistungen, sondern vor allem als, MENSCH !

Fußball-Porträts und Biographien: Der ehemalige rumänische Profispieler und Fußballlehrer Attila Kun ist immer aktiv! Diesmal im Sinne der Gesundheit. Ein ‚Atti‘ rastet und rostet eben nicht!

Kurz, in der Daimlerstadt Schorndorf, kommt man an Attila ‚Atti‘ Kun, nicht vorbei. Der heuer 74-Jährige, kann auch jungen Menschen noch was vormachen, ja, vorturnen…

Viele, auch meiner Generation, erinnern sich an Atti, hat er uns doch beim VfL, später der SG Schorndorf, gut und erfolgreich trainiert, und Ball und Gegner laufen lassen.

◾⚽ Außerdem berichteten Wir auf Checkfussballberater.de bereits über Attila Kun, und vor zwei Jahrzehnten in der Heilbronner Stimme genauso.

Attila Kun ist ein absoluter Sportsmann und Fußball-Experte…

[https://checkfussballberater.de/trainer-biographie-mit-professionalitaet-und-gelassenheit-junge-spieler-formen-clubs-retten-und-modern-spielen-lassen-attila-kun-ist-der-garant-dafuer/]

◾⚽ HIER NUN EIN ANDERER ARTIKEL von heute, 09.10.23, in den Schorndorfer Nachrichten.

( https://epaper.zvw.de/webreader-v3/index.html#/850426/8 )

>> „Pelé ist und bleibt mein Vorbild“
Von unserem Redaktionsmitglied Yvonne Weirauch
In Ru­mä­ni­ens Fuß­ball­welt ist At­ti­la Kun ein Held: Der ehe­ma­li­ge Na­tio­nal­spie­ler hat in Schorn­dorf Fuß ge­fasst und ist Do­zent an der VHS
Schorn­dorf.

„Lang ist’s her, als ich Sie das letz­te Mal fo­to­gra­fiert ha­be“, er­freut be­grü­ßt ZVW-Fo­to­graf Ralph Stei­ne­mann sein Ge­gen­über At­ti­la Kun. Der 74-Jäh­ri­ge nickt: „Das war 1994 und 1999.“ Re­dak­teu­rin und Fo­to­graf sind glei­cher­ma­ßen be­ein­druckt: Was für ein Ge­dächt­nis. Den fuß­ball­af­fi­nen Le­se­rin­nen und Le­sern könn­te der Na­me At­ti­la Kun ein Be­griff sein: Der Se­ni­or ist ein ehe­ma­li­ger ru­mä­ni­scher Fuß­ball­pro­fi, hat rund 261 Spie­le in der höchs­ten ru­mä­ni­schen Fuß­ball­li­ga, der Di­vi­zia A, be­strit­ten, war au­ßer­dem als Trai­ner ak­tiv und hat auch in Schorn­dorf sei­ne fuß­bal­le­ri­schen Spu­ren hin­ter­las­sen. Seit 2020 ist er Do­zent für Was­ser­gym­nas­tik und Rü­cken­fit­ness an der Volks­hoch­schu­le Schorn­dorf.


Rü­cken­fit­ness mit klas­si­scher Mu­sik

„Wir sind froh, dass wir At­ti­la Kun in der VHS ha­ben“, sagt Car­men Wirth (Fach­be­reichs­lei­tung Kunst, Ge­sund­heit, Ku­li­na­ri­sches) und sie gibt zu: „Uns war er als ru­mä­ni­scher Fuß­ball­na­tio­nal­spie­ler nicht be­kannt.“ Sei­ne Kur­se sei­en bei den Teil­neh­mern sehr be­liebt. Das Be­son­de­re am Rü­cken­kurs: Klas­si­sche Mu­sik kommt zum Ein­satz. „Ich fin­de es wich­tig, dass man vor und nach dem Trai­ning zur Ru­he kommt“, ist die ein­fa­che Er­klä­rung, war­um der di­plo­mier­te Fuß­ball- und Sport­leh­rer die­se Me­tho­de ein­setzt. Sei­ne Kurs­teil­neh­mer sei­en zwi­schen 30 und 90 Jah­re alt, so­wohl beim Rü­cken­fit­ness wie auch bei der Was­ser­gym­nas­tik – „da wird das Ge­dächt­nis mit ko­gni­ti­ven Übun­gen gleich mit­trai­niert“.
Mit Lei­den­schaft er­zählt At­ti­la Kun von sei­ner Tä­tig­keit als Do­zent, aber noch viel emo­tio­na­ler wird es, wenn der Sport­ler auf sei­ne Fuß­ball­kar­rie­re zu­rück­blickt. Vor­ne­weg macht er sei­ne Mei­nung über das heu­ti­ge Fuß­ball­ge­schäft deut­lich: „Das ist kein Sport mehr, son­dern ei­ne In­dus­trie. Zu mei­ner Zeit un­denk­bar, dass ein Spie­ler meh­re­re Mil­lio­nen Eu­ro wert sein soll.“ Fritz Wal­ter oder Franz Be­cken­bau­er hät­ten zu da­ma­li­gen Zei­ten viel­leicht ein Drit­tel des­sen ver­dient, was heu­te gang und gä­be sei.

Schon mit fünf Jah­ren sei Kun vom run­den Le­der fas­zi­niert ge­we­sen: „Von mor­gens bis abends ha­ben wir auf der Stra­ße oder in Parks Fuß­ball ge­spielt – ne­ben der Schu­le halt“, be­rich­tet er. Sein zwei Jah­re äl­te­rer Bru­der ha­be ihn mal zu ei­nem Trai­ning mit­ge­nom­men: „Nur für die­se Mann­schaft war ich noch zu klein.“ Bei ei­nem an­de­ren Ver­ein hat es dann schlie­ß­lich ge­klappt, und zwar gleich so, dass „ich hö­her ein­ge­stuft wur­de, weil der Trai­ner sag­te, ich hät­te gro­ßes Ta­lent“.

Seit er 16 Jah­re alt war, sei er ei­gent­lich stän­dig un­ter­wegs ge­we­sen. Mit et­wa 20 Jah­ren kam Kun in den Ka­der der ers­ten Mann­schaft sei­nes Hei­mat­ver­eins Cri­sul Ora­dea, der sei­ner­zeit in der zwei­ten ru­mä­ni­schen Li­ga spiel­te. In der Sai­son 1967/68 wur­de er zum Stamm­spie­ler und stieg mit sei­ner Mann­schaft als Zweit­plat­zier­ter auf. „Ich ha­be ei­ni­ge Sta­tio­nen durch­ge­macht“, sagt der sport­li­che Ren­ter, der einst mit 31 Jah­ren als der jüngs­te Trai­ner der ers­ten ru­mä­ni­schen Li­ga galt und noch heu­te in Ru­mä­ni­en als Fuß­ball­star auf der Stra­ße an­ge­spro­chen wird. „Zwi­schen 1972 und 1976 ha­be ich ins­ge­samt 21 Spie­le für die ru­mä­ni­sche Na­tio­nal­mann­schaft be­strit­ten“, sagt er mit Stolz. Und er fügt an: „Ich war der ers­te ru­mä­ni­sche Spie­ler, der ge­gen Ar­gen­ti­ni­en ein Tor ge­schos­sen hat – das war 1971 bei ei­nem Vor­be­rei­tungs­spiel.“
Auf­stieg und Ab­stieg – al­les mit­er­lebt

Kun war im Jahr 1970 zum ru­mä­ni­schen Spit­zen­klub UTA Arad ge­wech­selt. Zum En­de der Sai­son 1970/71 wur­de er Cri­sul Ora­dea aus­ge­lie­hen und half mit, den Wie­der­auf­stieg zu schaf­fen. Kun kehr­te nach Arad zu­rück. Die Spiel­zeit 1971/72 schloss er als Vi­ze­meis­ter ab und zog mit sei­nem Team ins Vier­tel­fi­na­le des UE­FA-Po­kals ein, schied dort aber ge­gen den spä­te­ren Sie­ger Tot­ten­ham Hot­spurs aus. In den bei­den fol­gen­den Spiel­zei­ten ver­pass­te er den Ein­zug in den Eu­ro­pa­po­kal. Mit 13 To­ren in der Sai­son 1973/74 er­reich­te er sei­ne bes­te Tref­fer­quo­te in der Di­vi­zia A.
Der Fuß­bal­ler kehr­te dann 1974 nach Ora­dea zu­rück. Sein frü­he­rer Klub, der mitt­ler­wei­le als FC Bi­hor an­trat, spiel­te wie­der in der Di­vi­zia B. Er half mit 15 To­ren mit, ins Ober­haus zu­rück­zu­keh­ren. Nach zwei Plat­zie­run­gen im Mit­tel­feld fiel der Klub in der Sai­son 1977/78 in den Ab­stiegs­kampf zu­rück, schaff­te aber den Klas­sen­ver­bleib. Ein Jahr dar­auf folg­te je­doch der aber­ma­li­ge Ab­stieg. Nach­dem zwei­mal der Auf­stieg ver­passt wor­den war, stieg Kun im Jahr 1982 mit sei­ner Mann­schaft zum drit­ten Ma­le auf. Nach zehn Tref­fern schaff­te er den Klas­sen­er­halt. An­schlie­ßend be­en­de­te er sei­ne ak­ti­ve Lauf­bahn.
Trai­ner beim da­ma­li­gen Ver­ein VfL Schorn­dorf (heu­te SG)
1985 kam At­ti­la Kun mit sei­ner Frau nach Deutsch­land, die da­mals sie­ben­jäh­ri­ge Toch­ter blieb bei Kuns Schwie­ger­mut­ter und kam erst spä­ter nach Deutsch­land nach. „Erst nach zehn Mo­na­ten wa­ren wir ein­ge­bür­gert“, er­in­nert sich der Ex-Fuß­ball­pro­fi. Die Fa­mi­lie hat­te durch die Ver­wandt­schaft im­mer ei­nen Be­zug zur Daim­ler­stadt. Sport­lich ging es für ihn wei­ter – denn, so sagt es Kun selbst, nur fürs Aus­ru­hen sei er nicht ge­schaf­fen, er müs­se im­mer in Be­we­gung sein. Dank­bar ist er den da­ma­li­gen Ver­ant­wort­li­chen des VfL Schorn­dorf (heu­te die SG) noch heu­te: „Sie ha­ben mei­ner Frau und mir sehr ge­hol­fen, so dass wir in Schorn­dorf gut Fuß fas­sen konn­ten.“ Sechs Jah­re ha­be er ak­tiv im Ver­ein ge­spielt. Dann war er Spie­ler­trai­ner der ers­ten Mann­schaft und ne­ben­bei auch noch Ju­gend­coach.

Spä­ter ar­bei­te­te er bei ver­schie­de­nen un­ter­klas­si­gen Teams, ehe ihn der Lan­des­li­gist SV Fell­bach an­heu­er­te. Den Club führ­te Kun an die Ta­bel­len­spit­ze. Im Jahr 1995 er­warb Kun sei­ne Fuß­ball­leh­rer­li­zenz an der Deut­schen Sport­hoch­schu­le Köln. Mit Ex-Pro­fis wie Lo­thar Wölk, Char­ly Kör­bel, Nor­bert Mei­er und Tor­wart-Le­gen­de To­ni Schu­ma­cher sam­mel­te er Er­fah­run­gen an der Sport­hoch­schu­le. Als der Na­me To­ni Schu­ma­cher fällt, er­gänzt Kun: „Al­le zehn Fin­ger sind bei ihm krumm – kaum vor­stell­bar. Aber er hat­te so vie­le Frak­tu­ren – nicht durch die Bäl­le, die er ge­hal­ten hat, son­dern eher durch die Schlä­ge und Trit­te, de­nen er stand­hal­ten muss­te, wenn er den Ball nicht mehr los­ließ.“ Wel­che Ver­let­zun­gen At­ti­la Kun weg­ste­cken muss­te? Ei­ne Knie­ver­let­zung, die er sich in ei­nem Spa­ni­en­spiel zu­ge­zo­gen hat­te, sei das Här­tes­te ge­we­sen. „An­sons­ten mal klei­ne­re Nar­ben am Kopf und ei­ne ge­bro­che­ne Na­se.“ Sein Vor­bild? „Pelé – er ist und wird es im­mer blei­ben. Er war ein­ma­lig in der Tech­nik und in der Ge­schwin­dig­keit – egal ob mit dem Kopf oder mit dem Fuß.“
Spa­ni­en und Frank­reich: Die liebs­ten Rei­se­zie­le

Ger­ne blickt At­ti­la Kun auch auf die Zeit in Kon­stanz zu­rück. Bis Som­mer 2010 be­treu­te er die A-Ju­gend des FC Kon­stanz, ehe er Trai­ner der ers­ten Mann­schaft in der Lan­des­li­ga wur­de. Nach sie­ben Spiel­ta­gen wur­de er je­doch wie­der ent­las­sen. Ne­ben­bei ar­bei­te­te er als Spie­ler­be­ra­ter. Der letz­te Ver­ein, den der Fuß­bal­ler trai­nier­te, war der FC Öh­nin­gen-Gai­en­ho­fen in der Be­zirks­li­ga Bo­den­see. Mit 74 Jah­ren kann der ak­ti­ve Läu­fer nicht still sit­zen – was er in sei­ner frei­en Zeit am liebs­ten macht? Die Som­mer­mo­na­te hält er sich näm­lich im­mer frei und gibt kei­ne Vhs-Kur­se. „Ich rei­se sehr ger­ne mit mei­ner Frau – am liebs­ten nach Spa­ni­en und Frank­reich.“
Ger­ne be­su­che er auch sei­ne Toch­ter, die in Ber­lin lebt. Und sein En­kel­sohn? Spielt er mit sei­nen acht Jah­ren auch schon Fuß­ball? At­ti­la Kun lacht lie­be­voll: „Sa­gen wir es so: Er spielt aus Spaß, und be­wegt sich gut, aber sein Ta­lent liegt eher im Ge­schich­ten­er­zäh­len und Schrei­ben.“
– Der frü­he­re ru­mä­ni­sche Fuß­ball­pro­fi At­ti­la Kun ist an der Volks­hoch­schu­le Schorn­dorf Do­zent für Was­ser­gym­nas­tik und Rü­cken­fit­ness. Fo­to: Stei­ne­mann

Fußball-Porträts, und Biographien: Ein schwäbischer Italiener, der auch als Fußball-Networker gilt. Giuseppe Iorfida, einst selbst ein Goalgetter, hat als Trainer noch viel vor. Und, von ihm kann man auch erfahren, wie sich ein Sportler gut ernähren kann und auch sollte…

Zugegeben, manchmal geht es so schnell – dass selbst wir hier, auf Checkfussballberater.de, nicht immer hinterherkommen. Das Interview war längst fertig und bereits gegeben, da zog der TV Echterdingen ganz unerwartet die Reißleine. Klar, auch im Amateurfußball-Breitensport, ziehen die gleichen Mechanismen wie im Profifußball – fehlen die Punkte, und es stagniert, muss oft der Trainer daran glauben. Nichtsdestotrotz, das entnehmen wir dem Text des Redakteurs und Fachmanns im Artikel, Franz Stettmer, kam diese Entlassung des Aufstiegstrainers, Giuseppe Iorfida, doch unerwartet! Dass es die Fußball-Verbandsliga in sich hat, wusste jeder, und man kann „Mister“ Iorfida auch nicht vorwerfen, er habe das Team verloren, oder gar aufgegeben.

Im Gegenteil, nah dran am Team, wusste der schwäbischitalienische Fußballtrainer (mit der DFB-A-Lizenz) genau, wo er die Stellschrauben nachjustieren musste. Vielleicht kann man auch sagen, oder aus dieser Konstellation lernen, dass sich der Sportdirektor und Kaderplaner(?) in einem Club, stets in engem Austausch mit dem Chefcoach befinden sollte. Und, man sollte sich offen austauschen, am Ende geht es immer ums Team und dessen Erfolge. Wie dem auch sei, Giuseppe Iorfida war und ist mit sich im Reinen, das zeigt auch das Interview, das wir noch Tage vor seiner Entlassung führten. Dafür, sich Zeit genommen zu haben, danken wir Iorfida sehr. Und er gab uns wirklich tiefe Einblicke in die Tätigkeit eines Trainers, und über sein Wissen als hauptberuflicher Ernährungsberater.

Iorfida, selbst immer aktiv, fordert das auch von seinen Teams ein.

Checkfussballberater.de: Hallo Giuseppe, wo erreiche ich Dich gerade?

Giuseppe Iorfida: Um ehrlich zu sein, sitze ich gerade in meinem Studio in Berglen, wo ich gleichzeitig auch seit knapp acht Jahren wohne.

Wie siehst Du die Lage momentan in der Fußball-Verbandsliga (TV Echterdingen befindet sich als Neuling auf den Abstiegsrängen), für Dein Team des TV Echterdingen, aber auch die Liga mit den 16 Teams selbst?

Die Verbandsliga ist eine unheimlich starke und ausgeglichene Liga. Es ist im Endeffekt eine Liga zwischen Profibereich und Amateurbereich. Hier sind schon dann auch einige Spieler versammelt, die schon im Profibereich gespielt haben und genau diese müssen dann aber auch Gas geben um noch mithalten zu können.

Ihr seid in Relegationsspielen souverän aufgestiegen, die Kenner der Szene sprachen von einem konditionsstarken und taktisch variablem Team. Wie würdest Du, Giuseppe, Deine Philosophie und Handschrift beschreiben?

Es gibt ja immer zwei Hauptphasen in einem Spiel (im Detail gar vier) – das Spiel, wenn man den Ball nicht hat, und die Phase wenn man im Ballbesitz ist. Gegen den Ball will ich, dass in Ballnähe keine Passwege geschlossen werden, sondern, der Ballführende attackiert wird. Die Restverteidigung muss sich ebenso dementsprechend verhalten, um keine Lücken zuzulassen. Sprich, das Verhalten gegen den Ball ist immer ein Mannschaftsverhalten. Wenn wir den Ball haben möchten, wir ihn dann aber auch nicht freiwillig abgeben. Menschen, die mich kennen, oder bei uns mal zugeschaut haben wissen, dass meine Mannschaften aber auch sehr gerne Fußball spielen, das dauert allerdings auch seine Zeit, bis die Prinzipien mit dem und am Ball, tatsächlich ankommen.

Wie wichtig ist es, dass die Spieler die Vorgaben ernst nehmen und umsetzen, Du warst ja selbst ein herausragender Stürmer und Torschütze, bekannt im Rems-Murr und Ostalbkreis. Hilft das, als Trainer sofort anerkannt zu sein? Spielst Du im Training noch selbst mit?

Also selbst mitspielen?, eher selten! Ich bin 42, und habe schon ein paar Defizite mittlerweile. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass, wenn man eine gute Vergangenheit als Spieler hatte, das allgemeine Vorvertrauen stärker ausgeprägt ist. Außerdem hilft es sehr, sich in gewissen Situation, menschlich oder sportlich, in die Spieler hineinversetzten zu können, um nicht über zu reagieren, oder im anderen Fall, nicht zu soft zu sein. Naja, die Vorgaben sollte man schon umsetzen. Das Trainerteam macht sich schließlich einige Gedanken im Hinblick auf den nächsten Gegner, und hat den Blick für das Große und Ganze – der Spieler meistens nicht! Mit Ball, das sage ich immer wieder – seid als Team kreativ, aber auch zielstrebig – sprich, mit Ball gibt es vielmehr Freiheiten als gegen den Ball.

Worin liegt nun der Schwerpunkt in der recht starken Verbandsliga? Wie wollt Ihr wieder Boden gut machen?

Das wären nun erst einmal Fünf Euro ins Phrasenschwein – wer hinten keine Tore bekommt, muss demnach auch weniger schießen – das ist schon das Ziel! Das dies aber nicht so einfach ist, zeigt sich ja überall. Erst einmal müssen wir alle gesund bleiben. Ich bin durchaus der Meinung, dass wir in allen Spielen bisher (gegen Oberensingen ausgenommen), mehr als konkurrenzfähig waren. Mit dem nötigen Spielglück (Anm. gegen Hall in der 87. Minute verloren – Fellbach zu zehnt nahe am Ausgleich gewesen usw.), hätten wir jetzt schon drei bis fünf Punkte mehr. Und das macht, wir haben nun sechs Spieltage hinter uns, sehr viel Mut. Wir sind bisher immer aus allen schwierigeren Phasen, als Team herausgekommen, und das werden wir auch dieses Mal, davon bin ich überzeugt, ich kenne meine Spieler. Das Spiel gegen Türkspor Neckarsulm war schon richtig gut vor zwei Tagen. (In der vergangenen Woche also!)

Du bist zudem bekannt dafür, stets mit unterklassigen Low-Budget-Clubs und mit jungen Spielern erfolgreich gewesen zu sein. Worauf kommt es im Amateurfußball an, um erfolgreich zu sein?

Naja, ein paar Euro haben wir dann schon zur Verfügung, auch bei uns in Echterdingen. Aber ja, es stimmt, im Vergleich zu anderen Vereinen in dieser Liga – ist es dann schon eher ‚Low Budget‘. Es kommt aber immer darauf an, Spieler zu verpflichten, die noch etwas erreichen wollen, die sich auch weiterentwickeln wollen, die zuhören, die auch umsetzen wollen, all unsere Vorgaben, und natürlich auch das notwendige Potential mitbringen. Das richtige Potential heißt auch nicht, dass sie unbedingt nur im Alter zwischen 18 und 20 sein müssen. Wenn ich mir überlege wie die Ausgangslage bei Spielern, wie Bey, Dölker, oder Miller, und genauso bei Müller, sowie Gerxhaliu war, dann konnte man nicht unbedingt sagen, die starten durch – aber man braucht – ohne mich jetzt selber loben zu wollen – ein Gespür dafür, wer sich entwickeln könnte, und natürlich das Auge, welche Spieler den Kader weiterbringen.

Wonach orientierst Du Dich als Trainer? Trainerlegenden, oder internationalen Ligen? Was ist Dein bevorzugtes Spielsystem?

Nein, einen Trainer, an dem ich mich orientiere, gibt es nicht. Wir spielen in Echterdingen oft ein 1-5-3-2, aber jetzt, wie gegen Türkspor zum Beispiel ein 1-4-4-2. Ich bin der Meinung, fixe Spielsystem sind nicht so wichtig – es ist viel wichtiger, wie Du sie interpretierst, und wie Du Sie mit Leben und Spielfreude füllst. Es heißt ja auch – Fußballspiel… und außerdem kommt es auch immer wieder auf das Spielermaterial an.

Als Uefa-A-Lizenz sowie Youth-Pro-Trainer(?), besuchst Du ja regelmäßig Trainerkongresse – welche Erkenntnisse hast Du zuletzt gewonnen?

Ich war zuletzt auf dem ITK (Internationaler Trainer Kongress) in Bremen. Das waren drei ausgezeichnete Tage, echt super organisiert. Man bekam wieder einiges geboten. Leider war der Netzwerkfaktor dieses Mal etwas geringer, weil der Termin und auch die Lage, hoch oben im Norden, etwas ungünstig für viele Teilnehmer war. Dieses Mal ging sehr viel um Trainingsformen und Inhalte. Hier habe ich mich zudem in vielen Bereichen bestätigt gefühlt, und habe auch einiges mitnehmen können. Das Thema „Spielformen in kleinen Gruppen“ – das war für mich der Hauptgrund, auch die unserer Fitness, in den Relegationsspielen zum Aufstieg.



Interessant ist ja auch, dass Du ausgebildeter Ernährungsberater bist. Viele Trainer, u. a. Thomas Tuchel, setzen ja auf professionelle Köche und Berater, was die Ernährung betrifft. Für eine legitime Leistungssteigerung und die Gesundheits- oder Verletzungsprävention. Wie siehst Du das? Und, sind Deine Spieler offen für Tipps aus Deinem Bereich?

Definitiv! Ich glaube hier sind wir mittlerweile im Rahmen unserer Möglichkeiten gut versorgt. Natürlich für mich nie ganz zufriedenstellend, aber ich glaube das wäre in der Verbandsliga auch zu viel verlangt. Außerhalb der Trainings- und Spielzeit fragen mich die Spieler schon einiges, und ich helfe Ihnen dabei immer gern. Ich muss aber auch festhalten, dass ich als Cheftrainer nicht zu viel vermischen möchte. Ich bin ihr Trainer, und bin in erster Linie für die Aufstellung verantwortlich. Im Profibereich wiederum, ist es in meinen Augen ein „No-Go“, da nicht darauf zu achten. Der Körper ist das Kapital jedes Profisportlers und die äußeren Einflüsse haben sich extrem ins Negative entwickelt – auf der anderen Seite ist zeitgleich die körperliche Belastung gestiegen. Hier das nötige Wissen, von Experten nicht zu nutzen, aber auf der anderen Seite Millionen von Euro zu verdienen, oder für nebensächliche Dinge auszugeben, bzw. viele Euros für Dinge auszugeben, die nicht unmittelbar mit der Leistungssteigerung der Spieler zu tun haben, halte ich für mich persönlich, mehr als fragwürdig

Was wären denn die wichtigsten Ernährungstipps für Amateursportler?

Da kann ich echt empfehlen, meine Videos, die ich gemeinsam mit Nino Rizzo aufgenommen habe, und auf Youtube anzuschauen, da wird eigentlich vieles beantwortet. Aber, ein paar Dinge, mit genug trinken und den Elektrolythaushalt 24 – 36 Stunden vor dem Spiel aufzuladen, wäre schon der erste Schritt getan. Außerdem natürlich die Kohlenhydratspeicher zu füllen. Wie man das allerdings macht – das ist die wichtige Frage.

Und, Was sind dann die absoluten Todsünden?

Ganz klar, zu wenig zu trinken! Vor allem Wasser. Dass man meint, mit Zuckergetränken, ohne Namen zu nennen, kurz vor dem Spiel oder auch ein bis zwei Stunden davor, den Haushalt füllt bzw. stärkt. Das ist natürlich total konträr, finden aber manche Spieler normal…

Deine Ziele, vielleicht den Fußballlehrer absolvieren?

Der Fußballlehrer ist natürlich für viele das Ziel. Für mich auf jeden Fall jetzt nicht das primäre oder nächste Ziel. Weil ich aktuell mit meiner Vita noch nicht zugelassen werde, und jetzt natürlich noch erfolgreich sein will in Echterdingen, mit der Mannschaft zusammen, und danach mal schauen, was passiert… Klar ist natürlich, ich möchte schauen, wie weit es für mich geht. Ich habe Kontakte, durch die A-Lizenz-Kollegen vor allem, auch zu vielen Trainern die weiter oben trainieren, sowie zu Funktionären. Mich irgendwann einmal weiter oben beweisen zu dürfen, das wäre natürlich schon super!

Danke, Giuseppe, für Deine Zeit.

◾ Zur Person

Giuseppe Iorfida, 42,

Beruf, Berufe: selbstständiger Ernährungsberater

Fußballqualifikation: DFB A-Lizenz

Spielphilosophie: aktiv sein!

Lebensmotto: an was immer du glaubst du kannst es erreichen

Hobbys: Literatur und Reisen

Erfolge/Palmares: Aufstieg Bezirksliga TSV Schornbach; Pokalsieger Rems-Murr SV Unterweissach; Aufstieg in die VL mit dem TV Echterdingen

Kampf-der-Systeme? Warum der Fußballsport von den Profiligen bis hinunter zum Amateurbreitensport, so interessant ist!? Wie ist es um den Kader bestellt, und wie kann man die Spieler sinnvoll auf dem Platz verteilen? Fragen, die jeder Trainer kennt – hier das 4-5-1-System. Sicher nicht so langweilig, wie gedacht…

Wer, um Himmelswillen, so ein paar Trainer und Fußballlehrer-Ausbilder, wolle schon auf solch eine Formation des 4-5-1 zurückgreifen, und wenn ja, warum?

Das 4-5-1-System wurde als zügige Konterformation konzipiert, und war dann tatsächlich Mitte der 2000er Jahre, ein Erfolgssystem des „Special One“, Jose Mourinho , und sein damaliges Chelsea-Team zelebrierte dieses System wahrlich, und Mourinhos Mannschaft wurde eine der besten Vertreter dieses 4-5-1-Systems.

Als Chelsea in der Saison 2004/05 Englische Premier League souverän gewann, erzielte das Team 95 Punkte aus 29 Siegen, sieben Unentschieden und nur einer Niederlage. Zudem kassierten das Team nur 15 Gegentore.

Viele Experten sind der Meinung, das 4-5-1-System sei eine momentane Abwandlung des 4-2-3-1-Systems während des Spiels, da beide System, je nach Verschiebung einzelner Spieler (um wenige Meter oder Planquadrate), ziemlich identisch seien, was andere wiederum abtun und auch widersprechen – klar, die Vierekette hinten, und dann die fünf Mittelfeldspieler, ausgewogen mit Abwehr- und Offensiv-Qualitäten. In den meisten 4-5-1-Aufstellungen, wird ein Mittelfeldzerstörer eingesetzt, dessen Aufgabe es ist, die Angriffe des anderen Teams zu unterbinden, ja, zu brechen, um dann den Ball schnell an seine Stürmer weiterzuleiten – eine Rolle, die in Mourinhos FC Chelsea Frank Lampard übernommen hat(te).

Aber nicht nur beim FC Chelsea, auch bei Real Madrid feierte Mourinho mit diesem System oft Erfolge, besonders in den „Psychokriegsspielen“ gegen den FC Barcelona, so auch beim Classico-Supercopa-Finale von Spanien.

Aufstellung | Real Madrid – FC Barcelona 2:1 | Finale | Supercopa 2012 – kicker

Und, welche Trainer lassen heute so spielen, welche Teams haben dieses System für sich entdeckt? Mourinho, so sind sich viele Experten einig, lasse bevorzugt, auch bei schwächeren Kadern, momentan eher ein 3-4-2-1, spielen, wieder eine leichte Abwandlung, um noch massiver im Mittelfeld Beton anzurühren, aber auch, um das Umschaltspiel schneller zu gestalten. Offensive Mannschaften tun sich gegen diese Aufstellung auch schwer, besonders im Mittelfeld.

rbt

Das 4-5-1-System, das wir also thematisieren, >> wird von vielen professionellen europäischen Fußballmannschaften und Trainern verwendet 1Einige der bekanntesten Mannschaften, die das System in der Vergangenheit eingesetzt haben, sind Liverpool 1 und Manchester City 1. Es gibt jedoch keine spezifische Liste von Mannschaften, die das System verwenden, da die Wahl des Systems von vielen Faktoren abhängt, wie z.B. der Spielweise des Trainers, den Fähigkeiten der Spieler und dem Gegner 1. << , so wie wir es eingangs schon beschrieben haben.

Und oftmals heißt es, einer der großen Nachteile dieser Formation besteht darin, dass es langweilig sein kann, sie anzusehen. Nun, wir sind der Meinung, ein ausdauerstarkes Team, mit etlichen Kämpfern im Team, selbst, wenn die technischen Voraussetzungen fehlen, können recht erfolgreich in diesem System bestehen. Das Mittelfeld wird stark besetzt, es wird wahrlich der Raum im Mittelfeld eng gemacht – sahen wir oft in Italien und England, wenn Mannschaften weit aufrücken, und das Ball-ungs-Verhältnis im Mittelfeld echt dicht war, da mussten auch technisch spielstarke Teams erst einmal herausfinden. Die Schönheit besteht immer im Auge des Betrachters, und der Erfolg oder das Ergebnis heiligt auch „langweilige oder unschöne“ Spiele. Aber wie meinte Mourinho einst, nach einem 5:4-Sieg von Arsenal über Liverpool (wenn ich mich richtig erinnere?), „beide Abwehrreihen haben einen miserablen Job gemacht….“, das sei ja ein Eishockey-Ergebnis. Sollte es bei einem Trainingsspiel unter Mourinho bereits nach 10 Minuten 2, oder 3:0 für ein Team stehen, würde er alle unter die Dusche schicken. Auch das ist eine Fußball-Philosophie. Nur am Rande erwähnt, über neun Jahre lang, also acht bis neun Spielzeiten, verloren Mourinhos Mannschaften Kein (!) Heimspiel, was für ein Rekord…

Hier auch noch ein Link, zu einer guten Seite, genauso gut erklärt!

Fußballtraining: Passspiel im Spielsystem 4-5-1 (easy2coach.net)

Kampf-der-Systeme? In einer losen aber regelmäßigen Reihe, möchte wir hier ein paar Fußballsysteme vorstellen. Für die einen eine Glaubensfrage, für die anderen eine von vielen möglichen Varianten, den Gegner zu stellen. Hier, das 4-4-2

Vom 4-3-3 kommen wir diesmal zum 4-4-2-System , und dieses ist die am häufigsten verwendete Fußballformation und wird auch heute noch durchgängig verwendet. Warum ist da so? Das liegt ganz einfach daran, dass es ganz gut funktioniert, selbst wenn man nicht immer das geeignete „Spielermaterial“ hat, aber vier bis fünf offensiv ausgerichtete Feldspieler, die auch laufstark sind, und nach hinten arbeiten, reichen aus, um schlagfertig den Gegner zu attackieren, und dabei ist es egal, wir uns zwei Fußballlehrer bestätigten, ob der Fokus auf Angriff oder Verteidigung liegt.

Die Anzahl der Spieler im Mittelfeld und in der Verteidigung macht es schwierig, das 4-4-2-System zu durchdringen, aber wenn sie, die Spieler, im Ballbesitz sind, können die vier Mittelfeldspieler die beiden Stürmer unterstützen, und wenn eine Mannschaft über hochwertige Außenverteidiger verfügt, die sich überlappen, können auch sie die Stürmer mit aussagekräftigen Flanken unterstützen, und viele Torchancen schaffen.

Der Nachteil des 4-4-2-Systems: besteht darin, dass es für die Mittelfeldspieler körperlich anstrengend ist, da sie Angriff und Verteidigung unterstützen müssen. Eine weitere potenzielle Schwäche besteht darin, dass Mittelfeldspieler leicht in der Unterzahl sein können, wenn sie gegen Gegner spielen, die eine 3-5-2-Aufstellung verwenden (siehe weiter unten).

Arsène Wenger hinterließ in England bei Arsenal seine Handschrift!

Das 4-4-1-1 ist eine leichte Variante dieser Formation, die einen zentralen Mittelstürmer und einen zweiten Stürmer verwendet, der direkt dahinter sitzt und als Stürmer und Nummer 10 fungiert.

Außerdem, so wird auch schön beschrieben, ist das 4-4-2 System mit flacher Vier, eine im Fußball absolut beliebte Mannschaftstaktik. Dieses Spielsystem zeichnet sich durch eine gute Ausgewogenheit und große Flexibilität aus: mit kleinsten Anpassungen lassen sich aus dieser Grundformation schnell andere Formationen ableiten, auch innerhalb eines Spiels. So kann aus dem 4-4-2 mit flacher Vier schnell ein 4-4-1-1 (mit einer hängenden Spitze) oder ein 4-5-1 (mit einem zusätzlichen Mittelfeldspieler) werden. (https://trainerblog.fussball-training.org/fussball-taktik/spielsystem/4-4-2-system-mit-flacher-vier-8458.html )

Liest sich alles sehr positiv, und auch als ein Instrument, das sehr variabel einsetzbar ist – von den unteren Amateurligen, bis zu den Profis – den Unterschied machen natürlich die Intensität, und die Spieler selbst…

Sehr oft konnte man das 4-4-2 bei englischen Teams, besonders Anfang der 2000er bis 2004er Jahre bei Arsenal London, unter Arséne Wenger beobachten, viele Experten sprechen, von der erfolgreichsten Arsenal-Zeit, und genauso über Jahre beim FC Bayern München, unter van Gaal, aber auch bei Heynckes und Guardiola später, der aber immer switchte, auch zu einem 4-2-3-1. Auch Carlo Ancelotti, wechselte vom puren 4-3-3 oft zu einem 4-4-2, oder abgewandelt in den Tannenbaum, oder Weihnachtsbaum, den wir hier schon beschrieben hatten, im Spiel zu einem 4-3-2-1 – je nach Kaderstärke und Flexibilität der Spieler.

Irgendwo stand auch geschrieben, das 4-4-2 sei für viele Trainer das „go- to“ System. Es scheint am einfachsten zu spielen zu sein, das Flügelspiel kann gut forciert werden. Wer laufstarke Flankengeber, sowie zumindest einen Abnehmer dafür hat, und eine Viererkette in der Abwehr bevorzugt, hat seine Formation praktisch gefunden. Probleme kann es jedoch im Spielaufbau geben, da muss im Training viel Arbeit investiert werden, um die Ballzirkulation flüssig zu gestalten.

Und, klar ist auch, wer von einem 4-4-2-System spricht, kommt an Arrigo Sacchi, dem Trainer der Trainer aus der Modernen Zeit, nicht vorbei – Sacchi, der auch von Ralf Rangnick stundenlang auf dem Platz und am Fernseher beobachtet wurde ( https://www.rund-magazin.de/news/1173/27/Praktikanten-im-Fussball/ ), prägte mit dem AC Milan Ende der 1980er Jahre den Fußball modern und neu, angefangen von der Viererkette, und den mit-stürmenden Außenverteidigern, bei zwei nominellen Stürmern, und das Toreschießen wurde dazu noch auf ein paar Spieler mehr übertragen. Interessant auch, dass Zdenek Zeman mit Arrigo Sacchi in Coverciano, Kurse und Seminare zum Fußballlehrer besuchte. Und, Sacchi konnte stundenlang Fragen stellen, war er ja in der Trainergilde anfangs ein Außenseiter…

Arrigo Sacchi, der den Fußball modernisierte beim AC Milan!

Kampf-der-Systeme im Fußball? In einer kleinen losen Regelmäßigkeit möchten wir hier ein paar Spielsysteme und Taktikschablonen vorstellen – ohne den Anspruch, ideologische Besserwisserei für uns zu beanspruchen, sondern eher, zur Diskussion anzuregen…

Der Kampf um die besten Fußballsysteme erregt oft die Gemüter der Fans und Experten gleichermaßen. Geht es doch auch um die beste Spielfeldaufteilung, mit einer schlagfertigen Elf! Soll man sich nun als Trainer und Mannschaft am Gegner orientieren, oder nicht? Soll man nur auf sich, und sein eigenes „Spielermaterial“ achten, oder tatsächlich den Gegner studieren, und „ausschauen“, wie man ihm am besten kommen könnte?

Selbstbewusste Teams und Trainer, kennen zwar ihren Gegner, tun aber alles, dass sich dieser am eigenen Spiel orientieren muss. Und, ist Angriff stets die beste Verteidigung, wie namhafte Trainer und Fußballlehrer oft meinten, und wie sie es auch gelehrt haben? Das 4-3-3-System gilt als offensives Spiel schlechthin, denn nicht umsonst sind einige Mannschaften und Übungsleiter im Lauf der Jahre davon weggekommen, mit drei Angreifern zu attackieren, dazu noch meist, mit zwei offensiven Mittelfeldspielern im Hintergrund. Aber auch deshalb, weil es nimmer so viele gute und lauf- wie dribbelstarke Flügelspieler gibt, die beidfüßig einsetzbar sind, beziehungsweise, auf dem entsprechenden Flügel. Und, ist ein Mittelstürmer tatsächlich genug, oder sollte man stets, unabhängig sein, und möglichst drei bis vier gute Torschützen haben? Gern auch die hängende Spitze, oder den Mittelfeldspieler, der aus der zweiten Reihe dazustößt, und gleichzeitig die tödlichen Pässe spielt?

Heutzutage müssen auch die Abwehrspieler weit aufrücken, und wenn möglich, schnell und technisch sauber spielen können. Unnötige Ballverluste, oder Zeitverlust bei der Ballan- und mitnahme, kann man sich kaum noch leisten, und wir reden hier von Millisekunden, in der der Gegner bereits den Ball erobern kann…

Das bekannte 4-3-3, aber auch nicht immer von jedem zelebriert, gilt als attraktiv. In dieser Formation, geht es eher um Ballbesitz (anders das 4-5-1-System als Kontertaktik). Das 4-3-3, und die Dominanz, stets den Ball und den Gegner laufen zu lassen, zelebrierten unter anderem, manchmal auch sehr variabel, Pep Guardiola, der öfter von einem 3-4-3, doch wieder in ein 4-3-3-System umschwenkt.

Vielleicht, nur um ein paar Trainerlegenden zu nennen, perfektionierten das 4-3-3-System in seinen schnellen Variationen, am ehesten Rinus Michels, Ernst Happel, Cesar Luis Menotti, oder aber auch wie Walerij Lobanowski früher, der zwischen einem 4-4-2 und 4-3-3 variierte, genauso der Revolutionär Louis van Gaal, der nicht nur den Holländischen Fußball nach Michels neu formatierte und auf Erfolg eichte, besonders bei Ajax Amsterdam, dem FC Barcelona und FC Bayern München, sondern auch stets offensiv spielen ließ, mal 4-3-3 oder aber auch ein mutiges 3-4-3.

Ausgangspunkt war aber immer in der Offensive ein 4-3-3-Konzept, das sich immer wieder veränderte, je nach Spiellage und Situation, doch vorne arbeiteten stets drei Angreifer, die den Gegner anrennen sollten. Johan Cruyff, wieder ein Holländer, ein Freigeist zudem, prägte viele andere Trainer, besonders in Spanien, bis heute. Der heutige FC Barcelona ohne Cruyff und van Gaal, als Vorreiter für Pep Guardiola, kaum auszudenken. Voetball totaal, das Markenzeichen, Freiheit liebender Mannschaften und Spieler. Übrigens, Napolis Meistercoach und jetziger Nationaltrainer, Luciano Spalletti, ist genauso eine Verfechter des 4-3-3, und lässt diesen auch spielen, ohne Rücksicht auf Verluste, aber einer, dem andere oft über die Schulter schauten, ist der Italo-Tscheche, Zdenek Zeman, der vom 4-3-3-System nicht mehr abrücken wollte. Ihn werden wir hier nochmals genauer vorstellen und ein paar Artikel zu Zeman gibt es hier bereits.

In der Historie, kann man auch nachlesen und forschen, dass eine der frühesten Einsätze dieser Formation, die Nationalelf Englands, bei der Weltmeisterschaft 1966 unter dem damaligen Trainer Alf Ramsey gewesen ist.

Und wie erwähnt, auch Ajax unter der Leitung von Rinus Michels (später noch beim 1. FC Köln und in Leverkusen) nutzte 1970 das 4-3-3 mit großer Wirkung und gewann im Laufe der Zeit drei Europapokaltitel. Die niederländische Nationalmannschaft nutzte Varianten des 4-3-3 und gewann 1988 die Europameisterschaft in Deutschland gegen die damalige Udssr, davor schon wurden sie attraktiv Vize-Weltmeister 1974. Gegen Deutschland starben die Niederländer jedoch in Schönheit.

Das 4-3-3 brachte den totalen Fußball mit Ballbesitz, Zonenmarkierung, hohem Pressing bei Ballbesitz der anderen Seite und einer scharfen Abseitsfalle hervor. Es erleichtert auch dreieckige Passmuster.

  • Zu den Nachteilen einer 4-3-3-Formation, so manche Experten, gehören:

Es bleibt zu viel Platz zwischen Außenverteidigern und Flügelspielern, den der Gegner ausnutzen kann.

Das Mittelfeld gibt zu viel Raum her, der schnell überbrückt werden kann, wenn sich die Mittelfeldspieler dem Angriff angeschlossen haben, und nicht schnell genug, bei Ballverlust, wieder nach hinten arbeiten. Anfällig für schnell gefahrene Konter, Ausdauer und Positionsspiel ist alles!

Der Mittelstürmer muss selbst vorn anrennen, und gleichzeitig von den Flügeln und vom Mittelfeld gut unterstützt werden. Pressing wird vorn erwartet.

Zwei alte Meister: Happel, oben längst verstorben, unten Zdenek Zeman, immer noch aktiv und angesehen…

DFB und FIGC: Zwei gefühlte Fußball-Großmächte im Umbruch! Ohne Einschnitte wird es nicht gehen… Alles oder nichts, eben.

Beide Nationaltrainer, der neue Azzurri-Coach, Luciano Spalletti, und der DFB-Nationaltrainer, Hansi Flick, sind derzeit kaum zu beneiden. Immerhin, Luciano Spalletti weiß, welche Aufgabe er angenommen hat: Italien als Fußballland wieder zu einer ernst zu nehmenden Kraft im Weltfußball zu machen – es geht nämlich gar nicht, dass Italien nochmals bei einer WM fehlen sollte, wie zuvor gleich zwei Mal geschehen – doch zuerst steht die Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland an! Das erklärte Ziel, dort dabei zu sein. Ein Glück, ist die DFB-Elf automatisch als Gastgeber qualifiziert. Denn ansonsten sähe es wohl zappenduster aus.

Der ehemalige Sextuple-Gewinner mit den Bayern, Hansi Flick (und Weltmeister als Co-Trainer von Jogi Löw, 2014), funktioniert als DFB-Cheftrainer nicht (mehr). Aus den vergangenen 17 Spielen nur 4 Siege – Deutschland hat einen anderen Anspruch – dazu noch die Schmach von Qatar. (Übrigens zeigt eine WM-Doku, wie Flick rhetorisch wirkt, und dass er „Die Mannschaft“ wohl längst verloren hatte, Ansprachen und ein Wirken zum Fremdschämen).

Gestern dann in Wolfsburg ein desaströses 1:4, von den Japanern richtig vorgeführt. In allen Belangen, und das gab Flick selbst zu, waren die Japaner überlegen. Quirlig, schnell, dribbelstark und strategisch gut eingestellt. Das Deutsche Team wirkte pomadig, phlegmatisch. Als könne, oder wolle das Team nicht.

Japan spielte kreativ und voller Ideenreichtum, die Abwehr weit aufgerückt. Zu viel Wasabi und kein Shushi für die Deutsche Elf. Das brennt dann immer zwei Mal.

Hansi Flick, das muss man festhalten, so stur und stoisch er oft tut, wird wohl gehen müssen – wenn er nicht selbst seinen Hut nimmt.

Luciano Spallettis Debüt in (Nord-)Mezedonien, Skopje, auf einem unebenen Platz, verlief auch nur befriedigend. Ein dürres 1:1 nach einer Führung, ist in der Qualifikation klar zu wenig. Der nächste Gegner ist die Ukraine.

Meistermacher Spalletti, hatte eine Woche Zeit, eine neue Squadra Azzurra einzuschwören, und neue Spieler ans System zu gewöhnen. Immerhin, Ciro Immobile als beförderter Kapitän, erzielte im 4-3-3-System, das variabel war, das 1:0 (Flick hatte auch Gündogan zum neuen Spielführer gekürt, aber es veränderte wenig).

Während wohl in Deutschland Fans wie Medien die Tage von Flick gezählt sehen, hat Spalletti noch viel Zuspruch und bekommt Vorschusslorbeeren, er sei noch am Anfang, und sei absolut der richtige Mann.

Die Italiener müssen sich dennoch schnell finden, und wie viele Experten in Radio Sportiva Milano meinten, es müsse sich allgemein viel ändern, vom Jugendbereich an – da gewinnen und gewannen die Italiener aber jüngst den EM-Titel mit der U19 – und in der Serie A erst Recht. Was genau?

Acht von zehn Tifosi und Experten am Radio meinen, es sollen nicht mehr so viele ausländische Spieler verpflichtet und pro Team eingesetzt werden – die Anzahl sollte beschränkt werden – wie einst in den 80er und 90ern, als „nur“ drei bis fünf EU-Ausländer erlaubt waren. Auch diese Diskussion ploppt immer wieder auf. Aber auch, es müsse eine komplett neue Siegermentalität her. Den Europameistertitel müsse man vergessen, und an neue Ziele denken. Mazedoniens Ausgleich per Freistoß von Enis Bhardi, war nicht unverdient, im Gegenteil, die Mazedonier waren technisch gut und gaben nie auf – die Azzurri waren sich wohl zu sicher, und, vielleicht auch etwas verunsichert? ( https://www.gazzetta.it/Calcio/Nazionale/10-09-2023/l-italia-di-spalletti-il-commento-di-andrea-di-caro.shtml?refresh_ce )

In Deutschland dagegen war man auf einem guten Weg, der im WM Titel 2014 mündete, um danach alles sportpolitisch, wie gesellschaftspolitisch, einzureißen. Und auch die momentane Diskussion, den Nachwuchs vom Leistungssystem zu „entwöhnen“, ist nicht gerade förderlich.

Zudem muss man auch sagen – Der Fußball, in jedem Land(!) hat auch eine kulturelle DNA – eine Philosophie und ein Fußballsystem, das das Land und die Jugend widerspiegelt. Identifikation ist die Essenz eines jeden Landes, und dessen Sportarten. Jedes Land ist stolz auf seine landestypischen Fußballmerkmale. Das war immer schon so, und sollte auch so bleiben. Eben ein Mix aus Tradition und neuen Ansätzen. Übrigens werden in Deutschland vorübergehend Matthias Sammer (der einst den Grundstock mit den NLZ legte, mit Mayer-Vorfelder), Jürgen Klopp (ihn müsste man wohl wie Spalletti in Italien, freikaufen! Klopp ist bei Liverpool unter Vertrag), oder Julian Nagelsmann – der vielen aber zu jung, und nicht so sympathisch rüberkommt. Von den Erfahrungen her wären es tatsächlich Sammer oder Klopp. Und Ralf Rangnick führt momentan die Österreichische Nationalelf…

Calcio al dente – Die Squadra Azzurra geht mit einem neuen Trainer und Kapitän in die nächsten Spiele. Italien fiebert dem Einstand von „Mister“ Spalletti entgegen. Er war definitiv die beste Wahl für einen ‚Neuanfang’…

(K)ein Märchen aus 1000 und einer Nacht – für Roberto Mancini ganz sicher – dem scheidenden Nationaltrainer gönnt man all die Millionen, die er als Coach der Saudischen Nationalelf nun in drei Jahren verdienen kann. Nur, dabei machte er, das kann man sagen, und dieser Meinung sind auch Arrigo Sacchi und Fabio Capello, die Trainer-Legenden und erfolgreichen Champions-League-Gewinner (mit dem AC Milan) eine „brutta figuraccia“ – eine ganz schlechte Figur. Roberto Mancini hätte sich einen besseren Abgang gestalten können… Tempi passati!

DER NEUE MANN am Steuer der Azzurri heißt nun LUCIANO SPALLETTI, die meisten Tifosi in Italien wollten ihn unbedingt, und auch die Fußball-Experten schrieben ihn herbei. Ein starker Charakterkopf allemal, und frischgebackener Meister mit der SSC Napoli. Außerdem hat Spalletti als ehemaliger, wie er selbst meint, „mittelmäßiger Profi“, seinen Trainerschein von ganz unten beginnend, bei kleineren Teams, Schritt für Schritt (auf)gebaut.

Dass Spalletti mit INTER, der Roma, sowie Napoli stets für einen attraktiven Fußball sorgte, ist überall bekannt. Und selbst seinen Auslandsaufenthalt in Russland, bei St. Petersburg, krönte er mit zwei Meisterschaften und Pokalsiegen. Ja, auch in Russland setzte er sich mit seiner, nicht ganz leichten Art, erfolgreich durch. Sie mochten, und sie mögen ihn im Land von Väterchen Frost noch immer.

Für den, in der Toskana geborenen und aufgewachsenen, Luciano Spalletti, mag es hingegen doch wie ein sehr schönes Märchen vorkommen, als habe er genau auf diese Aufgabe gewartet – die mitnichten leichter ist, als weiterhin als Clubtrainer irgendwo tätig zu sein – im Gegenteil, über 70 Millionen „Nationaltrainer“ fühlen sich berufen, die Squadra Azzurra zu coachen, oder zumindest, für die Aufstellung zuständig zu sein. Der Calcio und die Azzurri in Italien, das ist eine (inter)nationale Angelegenheit. Aber, so viel ist gewiss, Spalletti bringt alles mit, um, Achtung(!) vieles besser zu machen, als Vorgänger Roberto Mancini

Wie, werden sich nun manche fragen, besser als Mancini, wo doch Mancini die Squadra Azzurra mit starken Typen zum Europameisterschafts-Titelgewinn in London führte? Ja, man darf nämlich nicht vergessen, dass Mancini ebenso wie Ventura zuvor, eine WM-Teilnahme (die in Qatar) vergeigte. Das war eine echte Schmach, gegen Nordmazedonien die WM-Teilnahme verpasst zu haben.

Die Zeit ist reif, für einen „Neustart“, The Great Reset, für Italiens Nationalteam. Und wie für Spalletti bekannt, haute er gleich Pflöcke ein – er setzte sein ganz eigenes Team hinter dem Team zusammen – die Staff, aus Bekannten und treuen Mitarbeitern, die ihn seit Jahren begleiten – aber sorgte auch für ein Ausrufezeichen im ersten Trainingslager in Coverciano, indem er den Kapitän und dessen Ersatz, sowie den Spielerrat, aus erfahrenen Spielern zusammensetze, von denen man Engagement und tiefe Inbrunst, für das Land erwarten könne, und, so Spalletti, „auch müsse“. Doch der Reihe nach.

Auf Checkfussballberater.de haben wir uns bereits in der Vergangenheit mit Luciano Spalletti beschäftigt, als er Inter Mailand wieder in die Spur brachte, vor ca. fünf Jahren. Spalletti gehört zu den wahren Spiel- und Gegner-Analysten, ohne jedoch sein Spiel oder seine Philosophie zu sehr am Gegner zu orientieren.

Wir erinnern uns zum Beispiel, am Ende seiner Zeit bei der Roma, als auch Francesco Totti verabschiedet, und die Roma dazu noch Zweiter für die Champions-League wurde, 2016/17, dahinter folgte als Dritter die SSC Napoli von Maurizio Sarri, da beschäftigte sich Spalletti vielmehr mit dem schönen reifen Spiel von Neapel mit Sarri (damals wurde Juve Meister, und Roma sowie SSC Napoli landeten dahinter). Ja, auch über das Verhältnis zu Totti wurde immer wieder viel geschrieben -Spalletti hatte sich nie gefürchtet, auch FT10, immer wieder auf die Bank zu setzen, die Legende der Roma – jedoch niemals, um diesen zu demütigen, nur, Spallettis Ansichten nach, war Totti nimmer für 90 Minuten prädestiniert, Spallettis Plan jedoch sei immer gewesen, dass Totti zielgerichtet eingesetzt und einen schönen Abschied bekommen würde – was am Ende auch so geschehen ist, trotz aller Spannungen. Luciano Spalletti hat sich einen Ruf erworben, der geschätzt wird, aber aus dem auch hervorgeht, dass Spalletti recht schwierig sein kann, und sehr direkt in seiner Kritik – selbst wenn der „CT“ und „Mister“ selbst sagt, es nie persönlich zu meinen, sondern immer in der Sache.

  • Der Nationaltrainer Spalletti legt los:

Die ersten Spiele liegen bereits an. Am 09. September in Nordmazedonien, sowie am 12.09.23 daheim gegen die Ukraine, wenn Punkte für die EM24 in Deutschland gesammelt werden müssen. Die Vorbereitungszeit seit Mancinis Ausscheiden am 15. August ist daher sehr knapp. Aber Spalletti wäre nicht Spalletti, würde er darin nicht eine echte Herausforderung und ein „Ciao, Hallo-Wach!“, für Italiens ambitionierte Spieler und für die Presse sehen. Spalletti möchte alle wachrütteln…

  • Ein Zeichen setzte der Mister schon damit, dass er erst einmal, Jorginho und Verratti nicht nominierte für den Kader, aus dem sich dann die Aufstellungen für die zwei Spiele speisen werden… Und, auch interessant – Ciro Immobile soll der Kapitän sein. Die Presse fragt zudem, wer wird der neue Stürmer der Azzurri? Immobile oder Retegui (Italo-Argentinier bei Genua FC )? Warum, so fragen viele, können nicht beide spielen…?

Luciano Spalletti sorgte schon für Überraschungen beim Azzurri-Kader…

  • Nichtsdestotrotz, so auch unser geschätzter Experte und Dozent an der Sportschule in Coverciano, Gianfranco Multineddu, „bisher alles richtig gemacht“, habe Spalletti. Und Multineddu, gefragt als Fußballfachmann und beim Scouting in Italien, sagte schon früh, nach Mancinis kuriosem Abschied, „Also meiner Meinung nach, ist Luciano Spalletti die allerbeste Lösung, er bringt momentan alles mit, Italien erfolgreich zu machen….“. Dass Spalletti Verratti erst mal ausrangiert habe, bedeute noch nichts, so Multineddu. Luciano Spalletti teste nun viel, außerdem sein Verratti auch angeschlagen gewesen. Man muss wissen, Gianfranco Multineddu hat Verratti einst entdeckt und die Trainer in Pescara forciert, ihn zu bringen, „Marco war damals einfach reif…“. Und, Verratti wird sicher auch wieder berücksichtigt.

Luciano Spalletti tankt in seiner Heimat auf

Der neue Nationaltrainer Italiens hat sich schon immer gern in der puren Natur aufgehalten – und, Fußball ist nicht alles, Resilienz und Freizeit, um auf andere Gedanken zu kommen, sind für Spalletti immens wichtig.

Spalletti und dessen Familie, sein engster Kreis also, führen eine etablierte und höherwertige Agricultura, die Landwirtschaft, mit dem „Agriturismo“, dem gutsituierten Tourismus. Gediegene und ländliche Atmosphäre, mit selbst angebautem und gekeltertem Wein – namenlich „Bordocampo“ – der Seitenlinie

Dort komme der Mister auf neue Ideen, wie zum Beispiel Trainingseinheiten auszusehen haben, oder wen er eben in den Kader beruft. Ein großes Areal, mit angelegtem See und vielen Tieren, so wie es sich eben gehört in einer Landwirtschaft. Gäste können dort urlauben, aber auch auch mithelfen… Und, Massentourismus ist natürlich nicht damit gemeint. Es bleibt alles überschaubar, auf dem Anwesen, dem Refugium, von Luciano Spalletti, und er erzählte erst neulich darüber, in diesem sehenswerten Video, von und mit Spalletti – genauso wie er auch gern über den Fußball und die Spieler erzählt. Leise, besinnlich, aber auch offen und direkt, Spalletti eben: „LA RIMESSA EXPERIENCE“, (https://www.larimessa.info/ ) , die toskanische Lebensart des Luciano Spalletti – wäre schön, es würde etwas auf das Spiel der Squadra Azzurra davon abfärben…

giovanni deriu

Profi- und Juniorenfußball – Sandro Stuppia hat sich einen Namen als erfolgreicher und akribisch arbeitender Nachwuchstrainer gemacht. Dabei setzt Stuppia auch auf (s)eine bewährte Formel…

Sandro Stuppia, 36, spricht eigentlich ungern über sich selbst. Seinen Erfolg, und dessen Arbeit, so Sandro Stuppia, sollen andere bewerten. Jedenfalls geht der Italoschwabe in seiner Arbeit als Trainer komplett auf. Der gelernte Industriekaufmann und -Mechaniker, im Besitz der Uefa-A-Lizenz (die Vorstufe zum Fußballlehrer mit dem Uefa-Pro-Schein), hat schon einiges erlebt, Talente nach vorn gebracht, und auch ein paar Titel gesammelt. Außerdem war er als Co-Trainer Teil der Profimannschaft des VfR Aalen, in der 3. Liga. Seit rund acht Jahren begleiten wir Sandro Stuppias Karriere. Seine Schritte im gehobenen Juniorenfußball, sowie bei den Profis, waren von Engagement und tiefen Emotionen geprägt. Jedenfalls bleibt es spannend, den Weg des deutschitalienischen Trainers weiter zu begleiten. Dass ihn schon etliche Clubs in ihrem Datenpool aufgenommen haben, wissen wir aus sicheren Quellen. Sandro Stuppia nahm sich Zeit für ein Interview mit Checkfussballberater.de

Checkfussballberater.de: Hallo, Sandro, wie geht es Dir momentan, und, vorab, Herzlichen Glückwunsch zur souveränen Meisterschaft mit der U19 von Wehen Wiesbaden. Deine Handschrift war in der Hessenliga gut erkennbar…

Sandro Stuppia: Hallo, Gio, in erster Linie vielen Dank für die Glückwünsche zum „erneuten“ Gewinn der U19-Hesenliga. Zwei Jahre beim SVWW (SV Wehen Wiesbaden), mit zwei Meisterschaften in Folge, sportlich bezogen fühlt es sich richtig gut an. Leider haben wir im Anschluss die Aufstiegsspiele zur U19-Bundesliga verpasst, dennoch bin ich mit der Entwicklung jedes einzelnen Spielers und vor allem im Kollektiv sehr zufrieden. Die Implementierung unserer Spielidee hat harte und intensive Wochen mit sich gebracht. Dies wurde leider nicht mit dem Aufstieg belohnt, aber die Meisterschaft mit einem Punkterekord von 71 nimmt uns keiner mehr. 

Ein absoluter Erfolg definitiv, und im gehobenen Juniorenfußball zählt zwar der harte Wettbewerb, dem habt Ihr Euch, hast Du Dich immer gestellt, und die zwei Meisterschaften sprechen eine klare Sprache. Nichtsdestotrotz, die Mechanismen des Profifußballs zählen auch bei den Top-Juniorentrainern, wie eben bei Dir – wann hat man Dir mitgeteilt, dass man beim SVWW anders planen würde?

Der Verein teilte mit im Februar mit, sich neu aufstellen zu wollen und somit bin ich mit dem Ende des Rückspiels in den Urlaub geflogen, habe zwei Monate in meiner Heimat auf Sizilien verbracht und neben der Aufarbeitung des verpassten Aufstiegs, konnte ich neue und frische Energie sammeln, um für die nächste Aufgabe vorbereitet zu sein. Deshalb, mir geht es sehr gut derzeit. Aber ich bin auch gut vorbereitet, wenn ein Club an der Tür steht…

Du hast es selbst angesprochen, das eine sind die souverän gewonnenen Meisterschaften, das andere Ziel jedoch, über die Relegationsspiele auch noch in die U19-Bundesliga aufzusteigen, wurde leider verpasst. Woran lag es letztendlich?

Am Ende des Tages entscheiden Details den Ausgang solcher Begegnungen, die mit voller Vorfreude und Emotionen gelebt werden. Deshalb, neben der Tagesform finden nun mal im Spiel Phasen statt. In einer ausgeglichenen Phase im Rückspiel (1:1 Hinspiel) mit dem Chancenplus auf unserer Seite (Doppelter Alutreffer hintereinander), kippt das Spiel in der 27. Spielminute durch zwei Rote Karten in einer Aktion auf unserer Seite. Im Spiel elf gegen neun ist es kein Spiel mehr, zumindest nicht so wie wir es gerne sehen wollen. Ob berechtigt oder nicht, möchte ich nicht kommentieren. Die Glückwünsche sind nach Kaiserslautern gegangen und somit ist die Sache beendet. 

 Sind es oft nur kleine Nuancen, oder war das Gefälle in diesem Beispiel, gegen den 1. FC Kaiserslautern, dann doch zu hoch, selbst wenn man sich sehr gut vorbereitet?

Wie Du sagst, Giovanni, kleine Nuancen definitiv. Der FCK ist eine wahre Stahl- und Strahlkraft, auch im Juniorenbereich. Allein die Infrastruktur, über das ganze Jahr unter Top Bedingungen trainieren zu dürfen, ist auf langer Sicht einfach nur „gut“. Wir haben mit unseren, kleinen Möglichkeiten jedoch ohne Ausrede unser Spiel (siehe Hinspiel) erfolgreich auf den Platz bringen können. Das ist genauso gut, und umso schöner, auch wenn es etwas härter ist.

Sandro Stuppia beim Aktiven Coaching während eines Spiels…

Deine Spielphilosophie und Handschrift ist tatsächlich das 3-1-4-2-System – was nicht gleichzusetzen ist mit dem 3-5-2-System, was einige Leute und Fans jedoch glauben. Kannst Du es kurz erklären, das System, und weshalb tust Du dieses bevorzugen?

Die Dreierkette mit einer strategischen 6 ermöglicht mir, in den letzten zwei Reihen des Gegners viel Personal positionieren zu können, um in gewisse Spielprinzipien zu kommen. Aus dieser Grundordnung entsteht unsere Spielidee. Aber aufgepasst, Systeme sind für mich persönlich eher zweitrangig.  Warum? Systemunabhängig ist unser Spiel, über den Ansatz, „Grundsätze + Haltung = Spielidee“ zu gestalten, das ist meine persönliche und bevorzugte Formel. Da ich eine offensive Art und Weise meiner Mannschaften sehen möchte, und dementsprechend mit voller Überzeugung Spieler in ihren Positionsanforderung individuell stärken will, nutze ich eben die „Positionierungen“ als einen unserer Wege im Angriff, um erfolgreich spielen zu lassen. Grundformationen sind da, um organisiert zu sein. Die Formel mit all ihrem Inhalt zeichnet am Ende Mannschaften aus. 

 
Der Nachwuchsfußball hat es Dir angetan, und Du hast etliche Spieler geformt und weitergebracht. Beim VfR Aalen, warst Du Trainer der U19, hast sogar die Fußballschule sowie das Leistungszentrum geleitet, bevor Du sogar Co-Trainer der Profimannschaft wurdest, danach ging es in die Jugend-Akademie von Eintracht Frankfurt, wo Du auch ganz oben um die Meisterschaft mitgespielt hattest, und nun seit zweieinhalb Jahren beim SV Wehen Wiesbaden. Du hast den Vergleich – ist der Juniorenfußball Dein Ding, oder willst Du mal wieder zu einer Herrenmannschaft im Profibereich wechseln?

Nun bekomme ich einen kurzen Moment Gänsehaut… nicht nur wegen der aufgezählten Stationen, jedoch ist die Zeit ohne es so zu ahnen, und wahrzunehmen, wie im Schnelldurchlauf vergangen. Auch hier stelle ich fest, dass zu schnell und oftmals unüberlegt entschieden wird, wo man sich einordnen soll. Persönlich und mit voller Überzeugung auch hier sage ich Dir, dass ich „für alles OFFEN“ bin. Die Arbeit macht tierisch Spaß, von den Inhalten, die es zu vermitteln gilt, bis über die Spieler, die ich mit meinem Team entwickeln und formen darf. Das ist doch exakt das, was jeder Trainer mag. Und Träume, die haben wir Alle. Zur richtigen Zeit wird die passende Aufgabe kommen.

 Wie unterscheidet sich der Juniorenbereich, die Infrastruktur, beim SVWW im Vergleich zur Frankfurter Eintracht?

Die Eintracht ist ein Traditionsverein, um einiges größer als jeder andere Klub in Hessen. Diese Aspekte sollte man immer vor Augen haben, bevor man Vergleiche in dieser Größenordnung macht. Einen Aspekt darf man mit Sicherheit erwähnen: „die Man-Power.“ Jeder Austausch bringt eine andere Dynamik mit sich. Umso mehr Personen involviert sind, desto einfacher oder auch schwieriger gewisse Entscheidungen. Das ist ein wesentlicher Unterschied, mit denen man in erster Linie als Mensch unheimlich viel an Erfahrung gewinnt. Diese Erfahrungen haben mir sowohl die Eintracht zuvor, als auch der SVWW, geben können.

Ist die Uefa-Pro-Lizenz immer noch das Fernziel? In Deutschland, oder eher in Italien, Coverciano?

Die Hürde ist nicht einfacher geworden, ganz im Gegenteil. Und trotzdem ist das ein persönlicher Ansporn, sich verbessern zu wollen, weiterhin alles zu geben, um eben eines Tages die Pro-Lizenz hier in Deutschlang absolvieren zu dürfen. Das schließt natürlich nicht aus, die Fußball-Akademie in Coverciano besuchen zu wollen…

Fokussiert und stets aktiv beim Coaching – Stuppia führt Teams gern zum Erfolg.

Wie schaltest Du in der fußballlosen Zeit ab, und wohnst Du nun fest in Wiesbaden?

Da wäre in allererster Linie, meine Familie, meine wunderbare Ehefrau, sowie unsere wundervollen zwei Mädels. Bessere Bedingungen zum Abschalten gibt es nicht. Auch für meine Freunde finde ich immer wieder Zeit zum Ausgehen und Lachen. Da mein Vertrag in Wiesbaden zum 30. Juni ausgelaufen ist, bin ich wieder zurück nach Kirchheim/Teck gezogen. In Wiesbaden wie auch in Frankfurt war ich im Besitz einer Zweitwohnung, um in solchen Situationen wie aktuell auch einen festen Anker im Hauptwohnort zu haben.

Sandro, hast Du mögliche Tipps an Juniorenspieler, die unbedingt den Traum des Profifußballs leben und erreichen wollen?

Der Profifußball ist und bedeutet immer auch, ELITE. Willst Du diese Elite erreichen, dann gilt es im individuellen Bereich auf deiner Position hart an sich zu arbeiten, sich stets verbessern zu wollen, und sich nicht zufrieden geben mit den ersten, kleinen Erfolgen der täglichen Arbeit. Konfrontier dich als Spieler mit deiner Positionsanforderung, sei in deinen Bereichen ein Monster deiner Stärke, setze permanent konstruktive Kritik um, und fülle jeden Schritt dorthin mit Leben. So entwickelt sich auch die mentale Komponente, und Stärke. Das wäre so mein Weg, Spieler konsequent zu verbessern und auf Spieler zu setzen, die all diese Tipps und Kritiken in der Sache, auch auf- und annehmen wollen.

Vielen Dank Sandro, für Deine Zeit und das interessante Interview.

  • Infos zur Person:
    Sandro Stuppia, 36,

    Beruf: Fußballtrainer im Hauptamt (gelernter Industriemechaniker & Industriekaufmann)
     
    Palmarés / Erfolgsbilanz seiner bisherigen Trainerkarriere:
  • U19-Hessenliga Meisterschaft 22/23 (SV Wehen Wiesbaden)
  • U19-Hessenliga Meisterschaft 21/22 (SV Wehen Wiesbaden)
  • U16-Hessenliga Vize-Meisterschaft 19/20 (Eintracht Frankfurt)
  • U19-Oberliga BW Vize-Meisterschaft 15/16 (VfR Aalen)
  • Profivertrag Co-Trainer VfR Aalen 3.Liga 18/19

 
Sandro Stuppias Motto: „I never lose. Either i win, or i learn!

Link zu vorherigen Berichten/ Interviews:

https://www.rund-magazin.de/news/1527/76/Interview-Sandro-Stuppia/ https://checkfussballberater.de/?s=Sandro+Stuppia

Calcio al dente: Roberto Mancini wird der neue Saudische Nationalcoach – und Luciano Spalletti als „Mister“ der Azzurri ist die richtige Wahl… Italien in der Woche voller Polemik!

Má nooo, in der Tat, „umgebracht“ hat Roberto Mancini, der scheidende Nationalcoach und Europameister der Italiener, wahrlich keinen – wie er fast larmoyant entschuldigend meinte… Umgebracht, das finden wir, hat er nur die Wahrheit. Roberto Mancini, der den Italienern zwar mit dem Europameistertitel vor knapp zwei Jahren einiges an neuem Stolz bescherte, obwohl auch er es nicht schaffte, die Azzurri zur WM nach Qatar zu bringen, hat sich mit seinem Abschied aus Italien mutlos und auch etwas verlogen, herauslaviert… Dabei hatten es die Spatzen nur wenige Stunden nach Mancinis „Scheidung“ vom italienischen Verband, von den Dächern gepfiffen, zuerst als Spekulation, weil es so nahe lag, dann doch ganz der Wahrheit entsprechend: Mancini wird doch nicht, wird doch nicht, etwa nach Saudi Arabien gehen – der Verlockung des Geldes wegen?

Bereits zu Ferragosto, am Wochenende, des Italieners Feiertag am Strand und Meer, platzte die Bombe, dass Mancini hingeworfen habe. Und schon kursierten Spekulationen, ob er nicht in die Saudische Liga wechseln würde…? Aber nicht doch, wiegelte selbst Mancini ab – es kam zur schmutzigen Scheidung auf Italienisch. Der sei Schuld, und der, dann wieder der, welcher den Italienischen Verband, la FIGC, leite, Presidente Gravina, der Mancini einfach eine Staff aufdiktieren wollte. Der wiederum dementierte, alles sei abgesprochen worden. (Che confusione, sará perche ti amo… e volavola, sissá… welch schöner passender Refrain)

Es wurde wahr, und die Tifosi und Experten nehmen es Mancini schon übel, dass er tatsächlich hingeworfen hat, weil ihm das Angebot, Nationalcoach Saudi Arabiens zu werden, schon längst vorgelegen habe. Wahrlich ein Grund, andere Gründe vorzuschieben. Dabei ist das doch nur Business as usual, und es herrscht eben Angebot und Nachfrage, wer aber dem alten, etwas nostalgischen und ehrlichen Fußballsport nachhängt, der hätte sich von Roberto Mancini, einen anderen Abgang gewünscht… Stefano Cecchi, Publizist, Journalist und Kommentator bei Radio Sportiva, (Microfono Aperto), bracht es auf den Punkt – nicht der Abgang an sich, sei das Problem, und dass Mancini, dem Geld folge (90 Millionen Euro für drei Jahre), sondern vielmehr, dass man sich in Mancini etwas getäuscht habe – nein, er passe ganz klar, in diese Fußballwelt. Irgendwie hatte man es geahnt, was auch die Schlagzeilen bereits am 14. August zeigten:

Roberto Mancini, in den Augen vieler Tifosi, ein Fremdgänger…

Hinzu komme, dass Roberto Mancini, in ein Land und eine Kultur wechseln würde, die der westlichen so richtig fremd sei, auch wenn es in vergangenen Jahrhunderten viele Berührungspunkte der Wissenschaft gab. Tempi Passati.

So wurde also Roberto Mancini, international von Riad aus, Saudi Arabien, der Welt vorgestellt. Und Mancini, beteuerte, es wäre eine Ehre, Nationalcoach Saudi Arabiens zu sein. Er habe, so er über sich selbst, in Europa Großes geleistet (Italien, Manchester City, Inter Mailand), und wolle nun für Saudi Arabien Großes leisten! Klar, muss er das sagen, alles andere, selbst wenn er nicht immer vor Ort leben und wohnen wird, wäre bei diesem Salär, über 90 Millionen, schließlich Arbeitsverweigerung. Und Mancini hob auch hervor, dass die Arabische Liga mit all den neuen, westlichen Spielern auch anspruchsvoller und stärker würde. Das bleibt mal abzuwarten.

Jedenfalls, und wir werden demnächst noch näher auf den neuen Coach, CT, Comissario Tecnico, der Azzurri, Luciano Spalletti, eingehen. (Hier auf Checkfussballberater.de , haben wir uns bereits mit ihm, während der Zeit bei INTER, mit ihm beschäftigt).

Als frischgebackener Meistertrainer mit der SSC Napoli, aber auch schon davor, durch seine hervorragende Arbeit mit Inter Mailand, der Roma (beide Teams stets in die Champions League gebracht, gar Pokale gewonnen), aber auch im Ausland, St. Petersburg, zweimaliger Meister und Pokalsieger, kam man an Luciano Spalletti, dem emotionalen „Leiseredner“ (von wegen Lautsprecher), nimmer vorbei. Ja, selbst über die Ablösesumme und Klausel, einigten sich der Verband und SSC-Napoli-Mäzen, Aurelio De Laurentiis. Die Fans votierten in etlichen Umfragen pro Spalletti, es was also eine ausgemachte Sache. Der 64-jährige Toskaner Luciano Spalletti, er kommt aus der ‚Fiorentiner‘ Region, bringt alles an Erfahrungen mit, was nötig ist, eine ausgewogene Squadra Azzurra aus jungen Talenten und erfahrenen Spielern, den Senatoren, zu formen. Schließlich, wollen die Tifosi, dass ITALIA wieder an einer Weltmeisterschaft partizipiert.

Als ehemaliger Profispieler, bei kleineren Clubs, unter anderem in Empoli, weiß er, wie Profis ticken, und wie er sie anpacken und motivieren muss. Als Trainer hat er sich zuerst ebenfalls weiter unten mit Aufstiegen bis in die Serie A profiliert. ‚Mister‘ Spalletti kann sehr emotional sein, aber er wahrt immer die Form. Zudem kann er Spiele und Systeme anderer Mannschaften und Trainer sehr gut lesen, und analysieren.

Für die ersten großen Aufgaben im September, gegen Mazedonien und die Ukraine, hat er sein Trainerteam bereits bestellt, und nun geht es an die Berufung der Spieler in den Nationalkader. Fortsetzung folgt, der Beginn einer neuen erfolgreichen Ära ganz sicher…

Giovanni Deriu

Luciano Spalletti, ein großer Trainer und Analyst des Spiels…

…immer in Aktion, und nah bei den Spielern dran – Meisterschaften gewann er mit Napoli und St. Petersburg

Calcio al dente: Der Belgier Charles De Ketelaere vor dem Wechsel zu Atalanta Bergamo – aber warum, und, woran ist der „Offensiv-Allrounder“ bei Milan gescheitert…?

Er gilt zweifelsohne als, wenn nicht großes europäisches Fußballtalent, dann aber doch, als ein belgisches Offensivtalent, dem man noch viel zutrauen kann. Nichtsdestotrotz gilt der belgische Nationalspieler momentan als ‚Flop‘, oder zumindest beim AC Milan als gescheitert. Dass De Ketelaere kicken kann, darüber brauchen wir uns hier nicht zu unterhalten – aber Fakt ist auch, sein erstes Serie-A-Debut der Saison 22/23, ist nicht so verlaufen, wie er es sich, und dessen Entourage sowie der AC Milan vorgestellt haben.

Charles De Ketelaere, ist aber auch kein Einzelfall, dessen Start in die Serie A nicht so zufriedenstellend verlief.

Und wir haben diesen Fall auch nur aufgenommen, weil in den italienischen Sportgazzetten sowie im italienischen Radio Sportiva, einst ein Hype um ihn gemacht wurde, bei dessen Verpflichtung vor gut einem Jahr, und nun, während des Calciomercato, immer mehr Insider und Fußball-Experten der Meinung sind, der Belgier sei im italienischen Fußball noch nicht angekommen – die italienische Serie A habe Charles De Ketelaere, der im Offensivbereich ohne Weiteres, als polyvalent beschrieben werden kann, vor größere Probleme gestellt als gedacht. (https://www.transfermarkt.de/charles-de-ketelaere/profil/spieler/435772 )

In der belgischen Jupiler pro League, Belgiens erster Topliga, lief es eigentlich wie am Schnürchen, und überhaupt, wurde De Ketelaere, beim FC Brügge bereits in der Nachwuchsabteilung, von der U17 bis U21 hervorragend auf den Profifußball ausgebildet – dazu natürlich System übergreifend, und: Charles De Ketelaere kann nicht nur im offensiven Mittelfeld, sondern auch als (hängender)Stürmer, sowie im Strafraumzentrum, aber auch über den rechten offensiven Flügel, kommen und spielen. Eigentlich alles, was ein Fußballer so wertvoll für Teams macht.

Dazu die Übersicht des jungen Belgiers (22), der mit seinen 192 cm aber auch so hervorsticht auf dem Platz, und den Ball recht geschmeidig behandeln kann.

Nun, der Kader des AC Milan ist stark besetzt, und viele wünschen sich einen weiteren Kaká, oder noch einen Leao in das Team, wobei sich Leao und De Ketelaere nicht in die Quere kommen würden, so, wie Charles ausgebildet ist. Und der Portugiese Leao kommt eher über die linke Seite.

Der Coach des AC Milan, Stefano Pioli, vor anderthalb Jahren noch selbst Meister mit dem AC Milan geworden, lässt oft und bevorzugt ein 4-2-3-1 spielen, genauso eine Variation, wie das 4-4-2.

  • Warum also ist De Ketelaere beim AC Milan gescheitert (ähnlich ging es vor vielen Jahren, den 90ern, Matthias Sammer beim Nachbarn, INTER Mailand)? Auf circa eine halbe Stunde Spielzeit, kam De Ketelaere aber in etlichen Spielen (32).

Immerhin sagen das die Experten und Transfermarkt-Insider.

  • Etwa die hohe Ablösesumme, über 30 Mio €, jetzt immer noch 22? War der Druck zu groß, es allen beweisen zu wollen? De Ketelaere schwärmte am Anfang wahrlich von seinem Traumverein AC Milan.
  • Oder etwa der italienische Fußball an sich, die Serie A, und wie dort vorwiegend gespielt wird? In den vergangenen Jahren zwar immer offensiver, aber nichtsdestotrotz, ist auch Ergebnisfußball angesagt, und das kann (an)trainiert werden. Taktik, Systeme, Verschieben ohne Ball, die ballorientierte Raumdeckung, dann aber wieder Mann gegen Mann, je nach Situation? Die italienischen Defensivkünstler spielen auch modern, strategisch, verschieben so, dass man nah am Ball in Überzahl ist, und da müssen dann auch Spieler wie De Ketelaere, handlungsschnell agieren (können). Das wird alles trainiert, und es überfordert viele.
  • Der Platz wird in Planquadrate eingeteilt, es wird auf Blickkontakt und Signale verschoben, ja, das alles hat der belgische Nationalspieler doch sicher beim FC Brügge auch gelernt? Nur, ist in Belgien, trotz namhafter und bekannter Clubs, der Wettbewerb wirklich so hoch? Viele Belgier spielen im Ausland.
  • Oder etwa die Sprache?

Diese Meinung vertritt auch der langjährige Sportdirektor etlicher Clubs, sowie Dozent an der italienischen Sporthochschule, Gianfranco Multineddu.

Gianfranco Multineddu, ein gefragter Fußball-Dozent.

Der Chefausbilder für Scouts und angehende Sportdirektoren, Multineddu, hat schon viele Mannschafts-Kader zusammengestellt, und Spieler kommen und auch gehen sehen – darunter auch ein paar ausländische Profis sowie Amateure.

Gianfranco Multineddu meinte in unserem Kurz-Interview neulich, auch zum Fall De Ketelaere: „Nun, ich kenne den Spieler zwar, weiß was er kann, aber ich kenne nicht das tägliche Trainings- und Lebensumfeld, bei Milan…“, es sei aber schon schade und auch skurril, wenn ein solcher Spieler sich nicht so einbringen kann, aus welchen Gründen auch immer. Aber, so Multineddu, „die Sprache, die ist natürlich, und besonders in Italien“, elementar wichtig, so Sportdirektor Gianfranco Multineddu. Und er setzt an, „Giovanni, Du weißt doch auch, klar kann man auf dem Trainingsplatz, auf dem Spielfeld, auf englisch oder auch französisch reden, Anweisungen geben, und Französisch kommt oft dem Italienischen nahe – den Kontext kann man heraushören – aber dennoch, die Sprache, das Feeling für die Landessprache sind sehr wichtig…“, ist Multineddu überzeugt. Klar, Taktik, die Systeme, sind das „Einmaleins“ in Italien, von der Serie A bis zur Serie D, der Regionalliga, und wie vermittelt man dann „die Taktik, die Spielsysteme?“, fragt Multineddu, eher rhetorisch. Also, es komme wirklich darauf an, wie schnell sich ein Spieler auf die Landessprache einlassen würde. War das also ein Grund für Charles De Ketelaere?

  • Jedenfalls hat der Belgier wohl Zeit, weiterhin Italienisch zu pauken, um sich im Team noch besser unterhalten, und wohler fühlen zu können. Atalanta Bergamo, mit den gleichen Vereinsfarben wie der FC Brügge, plant wirklich, De Ketelaere zu holen, so wie es aussieht, und was der Calciomercato so täglich berichtet.

De Ketelaere einst beim FC Brügge

  • Wir haben neulich gelesen, >>“Als er in Brügge war und ihm viele europäische Vereine folgten, war CDK bereits von Atalanta angesprochen worden. Den vom AC Mailand gebotenen Betrag von 35 Millionen Euro konnte der Lombard-Klub allerdings nicht erreichen. Das Management von Bergamo kehrte daher im vergangenen Januar mit der Idee einer Leihe in die Nachrichten zurück, als der Spieler bereits mit den Rossoneri zu kämpfen hatte. Er wird daher zu einem Verein kommen, der ihn sehr gut kennt und an sein Talent glaubt. „De Ketelaere ist ein großartiger Spieler, der einfach sein Selbstvertrauen zurückgewinnen mussdenkt Xavier Jacobelli, Journalist bei Corriere dello SportAtalanta und die Stadt Bergamo werden die perfekten Orte für ihn sein. Vor allem, weil es Gian Piero Gasperini gibt, einen fantastischen Trainer, der talentierte Spieler wie De Ketelaere sehr mag.„<<
  • Atalanta-Coach Gasperini könnte Charles in einem ganz anderen, und weniger erhitzten Umfeld, wieder aufbauen, und Selbstvertrauen einflößen. In Bergamo kann man wohl etwas ruhiger arbeiten (fern der Medien), als in Mailand. Ist das wirklich so? Letztendlich muss sich De Ketelaere stellen, und Italienisch noch besser parlieren. Daran nämlich, nicht wirklich offen und gut gesprochen zu haben, ist Sammers Aufenthalt in Italien einst gescheitert…

FIGC, Squadra Azzurra: Scheidung auf Italienisch – Nationalcoach und Europameister, Roberto Mancini, sagt überraschend „Ciao, ciao, schön war’s…“ Nun werden Luciano Spalletti und Antonio Conte heiß gehandelt!

Die Nachricht hatte wie eine Bombe eingeschlagen, am Sonntag, des ‚Ferragosto‘-Wochenendes, wo fast alle Italiener am Strand, la Spiaggia, verweilten. Im Nu‘ gab es ab dem Mittagessen kein anderes Thema mehr für die Italiener: Il CT, Ci-ti, ‚Commissario tecnico‘, Roberto Mancini, Italiens Nationaltrainer, habe ganz unerwartet die Brocken hingeworfen.

Wie? Was? Warum? Habe er nicht noch vor kurzem, seinen eigenen Handlungsspielraum- und Verantwortungsbereich erweitert, weil er es so wollte, und der italienische Fußballverband, FIGC, habe es einfach so hin- und aufgenommen? Für Mancini schließlich, der Italien wieder den Stolz zurückgab, indem er das Land und die Squadra Azzurra, zum Europameister krönte, wolle der Verband schließlich alles machen -obwohl auch Roberto Mancini, die Weltmeisterschaftsteilnahme in Katar, unsäglich, gegen Nordmazedonien vergeigte.

Auf dem Höhepunkt bei der Squadra Azzurra in England…

Roberto Mancini, der frühere Nationalspieler und eine Legende des Clubs Sampdoria Genua, sollte ab sofort auch für die Nachwuchs-Nationalkader der U21 und U19 zuständig sein. Von ihm selbst erwünscht.

Nun also das AUS, von der Ferieninsel Mykonos, wo sich Mancini und dessen Frau aufhalten, am Samstagabend, in einem kurzen Communiqué, an den italienischen Fußballverband, kurz, knapp und teils auch emotionslos, mitgeteilt. Aus einer Laune heraus? (Das fragten sich dann alle Experten, Insider, Fachleute des Calcio, und der Nationaltrainers, darunter auch enge Teamkameraden von einst) MITNICHTEN, eher wohl überlegt, auch den Zeitpunkt, den der CT wählte…

Rund 30 Tage vor dem ersten Match gegen Mazedonien und die Ukraine, auf dem Weg zur Europameisterschaft in Deutschland. Und schon in wenigen Wochen müsse der Kader der Squadra Azzurra benannt werden. Wer bitteschön, soll das nun auf die schnelle, und doch wohlüberlegt, tun?

Roberto Mancini, hier auch als Motivator schlechthin – das Team gab alles

Natürlich wurden sogleich Namen gehandelt – und auch wir werden das im Auge behalten (haben wir doch schon vorab auf Instagram und Facebook, berichtet, und die Inhalte der Sportblätter und Sportsendungen im Radio wie Fernsehen, durchleuchtet), ganz groß im Rennen sind natürlich die Fußballlehrer, die erfolgreich sind und waren, und zugleich „frei wären“ momentan.

Da wären die (üblichen Verdächtigen), Luciano Spalletti, jüngst mit der SSC Napoli Meister geworden (wie übrigens auch in Russland mit St. Petersburg, gleich zwei Mal), dazu noch in Italien bei der Roma und mit Inter stets in der Champions League gespielt; oder aber Antonio Conte, nach seinem Aus bei Tottenham, in Wartestellung. Zudem war Conte bereits Nationaltrainer und prägte eine interessante Übergangszeit mit der Squadra Azzurra, als er ging, sagte er bewusst „Arrivederci“ auf Wiedersehen. Nur, ob er derzeit tatsächlich selbst möchte? Der mehrmalige Meistertrainer Juves, sowie als Spieler ein Kämpfer, zog es ja bekanntlich vor, täglich mit einer Mannschaft auf dem Platz zu stehen – die tägliche und wöchentliche Trainingsarbeit mit einem Team, präferiere er sehr.

Zwei, die gehandelt werden – die Squadra Azzurra zu führen…

Carlo Ancelotti? Der versprochene Bräutigam, wäre eigentlich prädestiniert für die Aufgabe, ABER: nach dieser letzten Saison mit Real Madrid, steht er mit einem Vertrag bereits in Brasilien für die Selecao im Wort. Der ‚Traualtar‘ ist gerichtet, Carlo Ancelotti, Champions-League-Rekordgewinner, muss in Brasilien nur noch „Ja“ sagen… Schade irgendwie.

Wer konnte aber auch denken, dass Roberto Mancini, quasi aus dem Nichts, die „Scheidung“ einreicht. Schatz, so Mancini zum Verband, FIGC, „schön war’s… aber ich bin leer und habe keinen Bock mehr!“ – die Erinnerungen an den EM-Titel wolle er aber immer im Herzen tragen. Schickte Mancini nach, in einem Post auf Instagram, selbst dessen Mutter war überrascht, und, es seien „rein persönliche Dinge“ gewesen, für diese Entscheidung… Eigentlich wie so oft, bei Trennungen, in denen der eine Partner, irgendwie die Form wahren, und nicht noch mehr Gefühle verletzen möchte. Irgendwie wirkte der Verbandspräsident Italiens, Gabriele Gravina dann doch bedröppelt und bedient. Nicht mal er habe es so kommen sehen, gab er zu Protokoll. Gefangen zwischen Anschuldigungen und Vermutungen der Medien – zu denen wir gleich kommen – und der Aufgabe, schnellstens einen würdigen Nachfolger zu finden, der die kommenden Aufgaben auch zügig angeht….

Nichts, rein gar nichts, wollte Gravina, selbst nach einem letzten Telefonat, Tage vor Mancinis Rücktritt, vernommen haben. Außer, dass sich Roberto Mancini insgesamt Gedanken mache… sehr kryptisch also, hörte sich Mancini schon an.

Europameister Mancini, als die Welt noch okay für ihn war…

Nun zu den allseits geäußerten und voller Spekulationen enthaltenen Vermutungen, in den Medien – durch Experten und Insider, was Mancini zu diesem Schritte bewogen haben könnte:

  • Das wäre dann wirklich zynisch – so die Gazzetta dello Sport (Bei Mancinis Abschied weht ein Hauch Zynismus mit….) – aber, so sei der Fußball nun einmal geworden, und erst recht, seit die Saudis mit ‚unmoralischen Angeboten‘ ums Eck kommen. Die Fans meinen selbst schon ironisch-sarkastisch, „lasst ihn dann ziehen, wenn ihm die Saudis wichtiger sind, als wir…“ WIR, die Tifosi, im ganzen Land.
  • Oder aber, Mancini war so angefressen, wurde auch vermutet, Radio Sportiva brachte diese Vermutung mitein, so dass selbst andere Experten ins Grübeln kamen, weil Verbandschef Gravina, die Torwartlegende Gianluigi Buffon zum Teammanager/Delegationsverantwortlicher auserkoren hatte, ohne etwa Roberto Mancini zu fragen? Anscheinend, das aber haben wir nur aufgegriffen, herrsche zwischen Buffon, dem Juve- und Azzurri-Idol eine kleine versteckte Feindschaft, noch aus den Tagen, als Mancini für Lazio Rom spielte, und Buffon als Keeper bei Parma. Mancini schoss sein wohl schönstes Tor gegen Buffon – so ein Experte im Radio. Danach dann war Buffon Rekordmeister bei Juve, und Juventus wird geliebt oder gehasst. Man erinnere sich, Roberto Mancini war ein eingefleischtes Samp-Kind und Familienmitglied, wie auch Gianluca Vialli (jüngst verstorben, und auch bei Juve später). Jedenfalls sollte Buffon nun als „Idol und Aushängeschild des italienischen Fußballs“, die Squadra Azzurra repräsentieren und neben Mancini irgendwie – ‚führen‘. Möglichst so wie Vialli, nämlich Mancini unterstützend, die Ideen festigend im Team…
  • hinzu kommt wohl, dass Gravina sogar Leonardo Bonucci, Juves ausgemusterten Abwehrrecken, fragen wollte, ob dieser nicht in den Trainerstab Mancinis wechseln wolle… War das vielleicht für Mancini zu viel? Eine Art Untergrabung seiner Autorität? Plötzlich die Freunde Mancinis gegen Juventus-Größen zu ersetzen? Jedenfalls nicht die Art und Weise, wie sie Mancini sich wünscht.
  • Roberto Mancini gilt zwar als Gentleman, aber er kann auch stringent agieren, und seine Macht subtil demonstrieren – wehe, wenn ihm jemand anders kommt… wie eben Gravina.
  • Und zuletzt, wahrscheinlich aber von Allem etwas: Ja, Roberto Mancini litt schwer, und leidet noch immer, unter dem Verlust seines kongenialen Teamkameraden, sowie Freund und „Bruder“, Gianluca Vialli(das bestätigte sogar Mancinis Mutter gegenüber eines Magazins) beide verbrachten die schönsten Fußballerjahre bei Sampdoria Genua, schrieben dort Geschichte – und zuletzt auch noch als Teamführer der Squadra Azzurra hin zum Gewinn des EM-Titels… Viallis Tod im vergangenen Jahr, nach langer schwerer Krankheit, hat Mancini ein Stück weit allein zurückgelassen. Brüder im Geiste, die sich blind verstanden und vertrauten.
  • Es wäre natürlich nur schwer zu akzeptieren für die Fans, würde Mancini nach Saudi Arabien wechseln – egal in welcher Position, ob als Clubtrainer oder Nationalcoach. Nur, wer weiß schon, wie Mancini seine Trauer bewältigen möchte?

Fortsetzung folgt…

https://www.corrieredellosport.it/news/calcio/italia/2023/08/14-111639606/spalletti_nuovo_ct_italia_incontro_con_gravina_a_forte_dei_marmi

https://www.gazzetta.it/Calcio/Nazionale/14-08-2023/nazionale-mancini-si-dimette-sara-spalletti-il-nuovo-ct-dell-italia.shtml?refresh_ce

https://www.gazzetta.it/Calcio/Nazionale/14-08-2023/mancini-senza-scuse-dopo-l-addio-all-italia-il-commento-del-direttore-barigelli.shtml

Porträts und Biographien: Der Deutsche Torben Witajewski ist Assistenztrainer der Nationalelf Pakistans! Ein langweiliges ‚Trainerleben‘ sieht jedenfalls anders aus. Von Lahore aus gilt es, den Fußball in Pakistan zu puschen…

Gerade mal Achtundzwanzig Jahre alt, und als Fußballlehrer (mit der umkämpften Uefa-Pro-Lizenz) schon einiges erlebt – wer kann das schon von sich behaupten? Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, so jedenfalls heißt es im Volksmund. Und der gebürtige Niedersachse (Hannover) mit polnischen Wurzeln, Torben Witajewski, wagte und riskierte bisher recht viel. Und gewonnen? An Erfahrungen allemal. Mit dem pakistanischen Fußball-Nationalcoach, Shahzad Anwar, feilt Torben Witajewski jedenfalls an einer schlagfertigen Truppe, die irgendwann einmal (bald), den ersten Sieg in einer Weltmeisterschafts-Qualifikationsrunde, feiern soll.

Bis dato, ist es dem Pakistanischen Fußballverband noch nie gelungen, sich also für eine WM, geschweige denn, Asien-Meisterschaft zu qualifizieren! (https://de.wikipedia.org/wiki/Pakistanische_Fu%C3%9Fballnationalmannschaft )

Immerhin, Pakistan, ist in der FIFA-Weltrangliste auf Platz 201, von 208 Nationalteams. Die Turks- und Caicos-Inseln (schon einmal von ihnen gehört?), sowie Guam, und Sri Lanka, ja auch San Marino (208er, und Letzter!), liegen hinter Pakistan. Was aber schmerzen dürfte, selbst Liechtenstein, Aruba und Gibraltar, Afghanistan sowieso, ja, auch Tadschikistan, und die Bahamas (wäre ja auch ein schöner Flecken auf der Welt), liegen weit vor Pakistan.

Aber damit eines klar ist – Torben Witajewski verdient unseren ganzen (Fußballer-)Respekt, in einem Land an der Seitenlinie zu stehen, als Co-Trainer der Nationalelf Übungseinheiten zu leiten, wo der Fußball absolut das dritte Rad am „Nationalen“ Lasten-(Fahr)Rad ist.

Im Westen und dem Rest der Welt, heißt es quasi „König“ Fußball, fristet er in Pakistan ein, nun ja, Bettler(?)-Dasein um etwas Aufmerksamkeit. Cricket und Hockey sind in Pakistan als Lieblingssportarten absolut anerkannt, dazu noch gut organisiert, und auch international sehr erfolgreich, dort wo der Westen und Europa eben oft das Nachsehen hat. Hockey- und Cricketprofis werden gefeiert.

Fu´ßballprofis(?) dagegen, gibt es sie überhaupt?, müssen noch gesucht und gefunden werden. Meistens sind es sowieso Spieler, die irgendwo im Westen aktiv sind.

Typische Trainingseinheiten auch in Pakistan, wo Hockey und Cricket die Nr. 1 sind…

Man stelle sich mal vor, Torben Witajewski, ist nun dort als Uefa-Pro-Trainer aktiv, wo nicht einmal der längst verstorbene Fußballlehrer und deutsche Vize-Meister (1963/64 mit dem Meidericher SV, nun MSV Duisburg), „Riegel-Rudi“ Gutendorf, seine Zelte je aufgeschlagen hat. In über 55 Ländern trainierte Gutendorf als „Weltenbummler“, selbst in Tonga, Tansania, Simbabwe und Nepal. Keine einfachen Pflaster, um den Menschen das Fußballspiel beizubringen.

Witajewski hätte auch in Deutschland, im beschaulichen Hannover bleiben können. Stattdessen? Lahore, Islamabad und Karatschi. Allesamt Metropolen in Pakistan und bekannt im Nahen Osten.

Wie kam’s dazu, wollten wir von Torben wissen. Am Telefon spricht er recht offen und auch amüsant, wie sich alles entwickelt hat. Die „Uefa-Pro-Lizenz“, so Witajewski, habe er nicht über den DFB, sondern beim Englischen Verband, „Ja, in London“ absolviert. Der Hannoveraner ergatterte einen der beliebten Plätze, und ging durch alle Seminare und Module, und dabei entstand natürlich auch ein „internationales Netzwerk mit Freundschaften“, von all denen, die den Traum als Profi-Trainer zu arbeiten, auch lebten. Zwölf Monate und etliche Hospitationen später, „die absolvierte ich beim britischen Club, Blackburn…“, hatte er die begehrte Lizenz dann erworben.

Witajewski schmunzelt und meint, ein „recht Fußball verrückter Haufen“, an Absolventen. Dabei entstand auch die Freundschaft zum Nationalcoach von Pakistan, Shahzad Anwar, und der fragte Torben irgendwann einmal, ob er es sich nicht vorstellen könnte, an dessen Seite das Pakistanische Nationalteam zu führen, „und zu trainieren“. Er hatte es sich kurz überlegt, und es sei ja auch eine „Ehre gewesen, gefragt zu werden“, und sagte letztendlich zu – auch wenn es sich noch ein Weilchen zog, bis alles geplant und unter „Dach und Fach“ gebracht wurde – „etwas pakistanisch eben“, nicht alles so stressig zu nehmen.

In Pakistan, das hörten wir im Telefonat heraus, ticken die Uhren wirklich anders, aber Witajewski, zudem gelernter Bürokaufmann, ist dort gut aufgenommen worden, als Coach aus dem Westen, aus Deutschland. Und dann so jung, ist das denn kein Problem? Witajewski dazu: „Nein, die Nationalspieler merken, dass ich ein Fußballfundament und Wissen habe. Ich musste wegen zweier Kreuzbandrisse leider viel zu früh aufhören…“, dass er aber kicken könne, merken alle – und die Uefa-Pro-Lizenz bekommen man ja auch nicht „einfach so geschenkt!“ – das machte dann schon Eindruck.

Dass Torben Witajewski auch im Bereich der Video-Spielanalyse „zuhause“ ist, war wohl ein weiteres Plus für die Aufnahme als Co-Trainer im Pakistanischen Nationalteam. Es herrsche wahre Aufbruchsstimmung, aber auch echte „Aufbauarbeit“ sei nötig.

Eine eigene funktionsfähige Liga? „Nein, ist leider nicht gegeben…“, nur eine Liga und eher amateurmäßige Meisterschaften von „so genannten Betriebsmannschaften.“ Der Nachwuchsfußball, die Junioren, ob es denn da Ligen und Wettbewerbe gäbe? „Nein, auch da gibt es nichts adäquates, wie in Deutschland und anderswo im Westen…“ – Sollen wir ihn nun bemitleiden, ist dieser Job nicht eher ein „Himmelfahrtskommando“?

Torben Witajewskis Meinung, hier auf einer PK, hat auch in Pakistan Gewicht.

Torben Witajewski sieht das nicht so, im Gegenteil. Es sei eine absolut interessante Aufgabe, mit den Menschen vor Ort, den Fußball noch „etwas professioneller zu gestalten, den Fußballsport zu puschen….“.

Interessiert seien schon viele Menschen im Lande, trotz Hockey und Cricket, am Fußballsport – jedoch spiele man diesen eben in Parkanalagen, auf den Straßen, einfach als Hobby, und man verfolge natürlich „die europäischen Topclubs und Stars in England, Italien und Spanien…“ Im Fernsehen und Internet.

So trägt sich dann auch die Pakistanische National-Elf mit Spielern, die einfach etwas mehr Profi-Erfahrungen haben, und da gilt es auch die 3. und 4. Ligen in Europa im Auge zu behalten, zum Beispiel aus der 1. Liga in Portugal, oder in Dänemark, mit Abduallh Iqbal, aber auch in Aserbaidschan, sowie in den unteren englischen Ligen (Nadia Khan, Doncaster Rover).

Ja, man hört es heraus, Torben Witajewski und der Trainerstab um Headcoach Anwar, muss wahre Netzwerkpflege betreiben und ein intaktes Scouting-System aufbauen.

  • Wo existieren weitere ambitionierte und gut ausgebildete Spieler, mit Pakistanischer Herkunft, die so genannten „Doppelstaatler“, aus Europa?
  • Wo sind die großen pakistanischen Communitys der Immigranten, der Gastarbeiterfamilien? In Asien, in Kanada und den USA, oder in den skandinavischen Ländern? Auch da ist der deutsche Assistenztrainer mitinvolviert.

Zurück zu den Ergebnissen der Pakistani, die quasi ohne feste und intakter Infrastruktur bei Qualifikationsspielen antreten. Immerhin, ganz hohe Niederlagen müssen sie nie einstecken, und, Pakistan trifft auch das eine oder andere Mal ins Tor.

Bei der Qualifikation zur WM in Qatar, setzte es bereits in der 1. Runde gegen Kambodscha zwei Niederlagen, 0:2 und 1:2.

Jüngst erst im Juni, unterlag Pakistan der Republik Dschibuti mit 1:3, und davor gegen Kenia(0:1) und Mauritius (0:3).

Natürlich gibt es einiges zu tun – doch hinter jedem Ergebnis, steckt auch eine Geschichte. Erst einmal, „nicht zu vergessen“, so Witajewski, die weite Anreise der wenigen Leistungsträger auf Europa und anderswo. Das schüttelt man nicht so einfach aus den Knochen.

Und all die organisatorischen Dinge, die auch manchmal „politisch beladen“ seien. Klar, dazu habe man besser keine Meinung, aber wo Pakistan und Indien nah beieinander liegen, müssen auch Visa-Fragen für die Fußballer stets geklärt und erteilt werden.

Vor dem Match in „oder auf Mauritius“, sei das pakistanische Team quasi „die Nacht durchgeflogen“, weil es mit der Visa-Erteilung in Mumbai, irgendwelche Probleme gab, sie mussten über Indien fliegen, erst um 16.30 Uhr sei man gelandet und im Hotel angekommen – Bereits um halb Acht am Abend, standen die Pakistani dann auf dem Feld, pünktlich zum Anpfiff.

Geschichten, die man sonst so in den westlichen Fußball-Hemisphären kaum noch kennt. Aber wie gesagt, „einfach“ geht immer – Torben Witajewski aus Hannover, fühlt sich in Pakistan vor Ort wohl, reist immer wieder auch aus Deutschland an.

Und was sind Torbens Fernziele? Der junge Fußballlehrer sagt: „Ich möchte in Pakistan noch etwas bewegen, dann vielleicht noch Erfahrungen in einem anderen Land sammeln…“, Asien gefalle ihm ganz gut. Aber er ist auch ehrlich und gibt zu, „auf lange Sicht würde ich schon auch gern in Deutschland höherklassig arbeiten!“

Zwischen Hannover und Karatschi, wir verfolgen den Weg auch auf Checkfussballberater.de weiter.

20. Sparkassen-Bundesliga-Cup in Schwäbisch Hall – eine Nachlese über die „Macher und Helfer“ im Hintergrund. Und eigentlich viel zu selten im Blickpunkt…

Der 20. Sparkassen-Bundesliga-Cup der A-Junioren ist gerade mal knapp über eine Woche her, und schon wird wieder sachte angefangen zu Planen, und zu Organisieren, wie es im kommenden Jahr, also 2024, bei den Sportfreunden im Optimapark mit der schönen Arena wohl aussehen, und wer wieder teilnehmen könnte? Eines ist klar, dabei sein möchten wieder alle Clubs und Verantwortlichen – so zumindest hörten sich die Trainer und Kapitäne der einzelnen Mannschaften in Schwäbisch Hall an, bei der Siegerehrung und ihren Dankesreden.

  • Ein größeres Lob ist kaum möglich, und, nicht nur die Stadt Schwäbisch Hall mit ihren Sportfreunden, ja, besonders das gut organisierte Fußballturnier hat sich in all den Jahren in Deutschland, teils auch bis ins Ausland, herumgesprochen. Der Sparkassen-Bundesliga-Cup von Hall hat seine ganz eigene Wertigkeit.
  • Hinter dieser immer wieder so gelungenen und etablierten Veranstaltung, stehen natürlich Personen und Gesichter, ohne die dieses Turnier kaum zu stemmen wäre. Sie arbeiten monatelang, sowie an den Turniertagen, emsig, die einen sichtbar, die anderen eher im Hintergrund – aber sie alle (ver)eint, dass sie Hand-in-Hand schaffen, und Spaß daran haben. Manchmal auch ein ganz eigener Schlag von Menschen, die überhaupt nicht gern über ihr (ehrenamtliches) Tun, reden.

Thorsten Schift, nicht nur Trainer der Aktiven, sondern auch Turnier-Organisator, des Sparkassen-Cups.

  • Es war wahrlich schwer, dass sich einige überhaupt darüber äußerten, wann, wie oft, und wieviel Stunden sie in die Vorbereitung, in die „Orga“ und am Turnier selbst, hineingesteckt haben…
  • Einer, der sich aber bestens auskennt, und ein paar Daten und Fakten zu solch einem, nein, auch ein Stück weit „seinem“ Turnier, sagen kann, ist Thorsten Schift – ob es ihm passt oder nicht. „Mister Sparkassen-Cup“, wie er von vielen anerkennend genannt wird, (was er aber gar nicht so mag, weil, wie er sagt, „so viele Helfer dahinter sind, ohne die es gar nicht möglich wäre…“), ist bei den Sportfreunden ein Urgestein, seit Jugendzeiten dabei, Spieler war er sowieso, und dann wie jetzt auch Trainer der aktiven Herrenmannschaft, aber er war auch schon Sportlicher Direktor, und einmal gar beides in Personalunion. Der Fußball, und das (gesellschaftliche und gesellige) Vereinsleben bei den Sportfreunden absolut ‚Seins‘ – irgendwie Leidenschaft und auch Lebenseinstellung. Als wolle er etwas zurückgeben, für all das, was der Verein, die Sportfreunde, ihm gegeben haben. Kurz, Thorsten Schift, ist der Mann, der die Fäden in der Hand hält, der koordinieren und delegieren muss – aber so schiebt er gleich nach, „es arbeiten seit Jahren sehr viele Personen und Vereinskameraden mit, die bereits wissen, was zu tun ist…!“
  • Ob Funktionäre, Vereinsmitglieder, Fußballfreunde und die Familien der Spieler, bei den Junioren sowie bei den Herrenteams, alles ziehen sie an einem Strang, wie Thorsten Schift anerkennend zu berichten weiß.
  • Letztendlich, so Thorsten Schift, „waren über 140 ehrenamtliche Helfer und Leute im Einsatz“, und der Fußball-Abteilungsleiter, „Eba“ Eberhard Döring, ebenfalls seit Jahren dabei, bestätigt diese Zahl. Über drei Tage lang, und in mehreren Schichten, teilten sich die Helfer und Macher die Einsatzzeiten, damit das Turnier reibungslos über die Bühne gehen konnte.
  • Ob, wie in der Arena, beim Lotsen der Zuschauer, an den Verkaufsständen, genauso bei der Ticketausgabe, am Kassenhäuschen, aber genauso beim Eingang zu den Spielerkatakomben, dem Bauch der Optima-Arena, unten die Kabinen, oberhalb, die Sponsoren-Lounge. Federführend auch hier die Sparkasse, aber viele Unterstützer mehr, treffen sich hier, um sich über die Sportfreunde zu freuen und zu unterhalten. Auch die Senioren der Sportfreunde haben ihren Stammtisch hier oben, sie werden stets wohlwollend begrüßt. Tradition ist wichtig.
  • Und an eben solchen Tagen wie beim Sparkassen-Bundesliga-Cup, aber auch wie eine Woche zuvor, als die Profimannschaft des VfB Stuttgart in Hall gastierte, ist die Tribüne und die Business- und VIP- Lounge, ein asketischer modern ausgestatteter Aufenthaltsraum, gut besucht. Der Kaffee und das Buffet werden immer gelobt. Außerdem ist man mit den Spielern und Trainern, sowie Betreuer der Teams, schnell im Gespräch. Alles sehr bodenständig. Nichtsdestotrotz muss alles geplant und vorbereitet werden. Wenn da mal „über Viertausend Leute zum VfB-Spiel da sind“, muss man schon aufpassen – aber es lief alles gut, so der Helfer Werner, von den Sportfreunden. Und auch bei Junioren-Bundesliga-Cup, verlief alles harmonisch, mit rund 3500 Fans an drei Tagen.
  • Wenn also Vereine und Clubs beispielsweise auf die Idee kämen, solch ein Turnier zu organisieren, oder das Schwäbisch Haller- Turnier ein wenig zu „kopieren“ wollen, worauf kommt es da an, wollten wir vom Experten und Initiator, Thorsten Schift wissen. Thorsten Schift gibt seine Ideen und Tipps gern weiter, was für solch ein großes Turnier mit ambitionierten Teams wichtig sei. „Wichtig ist es, bereits einen Namen und viele Kontakte zu haben, um gewisse Teams auch einladen zu können.“ Der zweite Ratschlag kommt auch gleich hinterher, Schift weiß, wovon er spricht, „Man braucht natürlich Sponsoren“, ohne die so ein Turnier wie der Sparkassen-Cup in diesem Maße gar nicht zu stemmen wäre. Drittens, wie schon erwähnt, die vielen Helfer im Verein selbst. Ganz wichtig, so der Vierte Punkt, sei die organisierte Logistik für die Gästemannschaften und die Hotels in der Stadt. „Wir sind glücklich, dass das in Schwäbisch Hall so gut funktioniert“, sagen Schift und Döring unisono.
  • Mit der Sportanlage ist Schwäbisch Hall, sind die Sportfreunde natürlich auch gesegnet, und diese wurde auch von Norbert Elgert, Schalkes Trainer, sehr gelobt.
Impressionen aus der Business-und Team-Lounge.
  • Dass Thorsten Schift als Manager und administrativer Koordinator der Geschäftsstellen selbst für die Sparkasse arbeitet, erleichtert natürlich einiges in den Planungen und der Organisation.

Giovanni Deriu für Checkfussballberater.de mit dem Sportlichen Leiter „Eba“ Döring(gid)

  • Auch der Sportfreunde-Vorstand Jürgen Lechner , nutzte am Turnier die Gelegenheit, sich bei den Ehrenamtlichen und Thorsten Schift zu bedanken. Lechner selbst aber, war selbst aktiv, und beantwortete viele Fragen an den Turniertagen, und ja, auch die Gönner und Förderer wollen umsorgt werden. Sie haben auch ihren Anteil zum Turnier, mit diesen namhaften Clubs, beigetragen.
  • Waren da nicht auf die Clubbetreuer? Aber natürlich, wir berichteten teils schon, zum Beispiel von „Pit“, Peter Kurz, der auch den Sportausrüster „11Teamsports“, (Eleventeamsports), auf dem Turnier vertrat, aber seit Jahren auch die Schalker Knappen, vor Ort betreut. Zu Trainer Norbert Elgert verbindet ihn eine, man kann schon sagen, innige Freundschaft, die Familien kennen sich nun, nach etlichen Jahren.
  • Ein anderer, ebenfalls Team-Betreuer, der bereits zum sechsten Mal die Sportfreunde unterstützt, ist Joachim „Jo“ Breiter – im normalen Leben kümmert er sich um „Schwere Jungs“ und leitet schon mal das eine oder andere Antiaggressionstraining an Schulen. Dies war am Turnier nicht nötig, alles ganz „gesittete und gut erzogene Jungs“. In den vergangenen Jahren war Jo Breiter, Teambetreuer für die Eintracht aus Frankfurt, sowie für die A-Jugendlichen aus Hoffenheim und Nürnberg – für dieses 20. Sparkassen-Bundesliga-Turnier, wurde „Jo“ Breiter für den HSV gebucht. Was für ein Traditionsclub, schwärmte Breiter, dass die Herren nun schon seit Jahren 2. Bundesliga spielen? So, what? Die A-Junioren spielen immerhin Bundesliga im Norden. Und, der HSV ist Tradition pur. Wer erinnere sich nicht an Horst Hrubesch, Magath, sowie Manni Kaltz und Trainer Ernst Happel – dieser Hamburger SV holte einst gegen Juventus Turin den Landesmeister-Cup (heute die Champions League). Tempi passati. Vergangene Zeiten. In Schwäbisch Hall war Jo Breiter also wirklich ein Teil des Teams, samt Spieler und der Trainer-Staff. Langweilig wird es nie, so Jo Breiter: „Man schaut danach, dass sich das Team wohl fühlt, und auf den Sport konzentrieren kann. Ich besorgen die Getränke, mache den Fahrdienst zum Hotel, wenn nötig, und schlage auch ein paar Freizeitaktivitäten vor.“
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  • Auch die Planungen zum Essen, die Abfrage, wer, was, und wie essen möchte („Man beachte ich Unverträglichkeiten, oder Vegetarier im Team!), gehörten dazu. Jo Breiter meint, die Hamburger Jungs waren alle „normal und bodenständig, keinerlei Allüren“, und genauso wie bei Peter Kurz, und dessen Schalker, meint Joachim Breiter, toll sei auch, dass man noch zu ein paar Menschen aus den „betreuten Clubs“ auch über Jahre noch Kontakt pflege. Das mache diesen Job eben aus…
  • Zu den Helfern gehören natürlich noch viele Personen mehr, vom Zeugwart bis zum Greenkeeper, und die vielen Betreuer, für die Gäste, aber auch bei den Sportfreunden, Gesichter, die nimmer wegzudenken sind. Und wie meinte Team-Betreuer Frank Nabholz? „Ich mache meine Arbeit gut, wenn ich quasi unsichtbar bin…“ – oder aber, Sehen, und (nicht) gesehen werden? Das Turnier war wieder einmal ein voller Erfolg.
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Italiens „Mister Scouting“ Gianfranco Multineddu: Gefragter Dozent an der Sportschule sowie als Sportdirektor. Der „Entdecker“ von Marco Verratti möchte die Fußball-Strukturen ausbauen…

Gianfranco Multineddu, das kann man sagen, ist multitask. Der gebürtiger Sarde, aus Rom, und professioneller Sportdirektor sowie Scout (lizenziert beim italienischen Fußballverband, FIGC), ist gefragt, wann immer die Themen des Scoutingsystems Italiens, sowie zu den etwaigen Ligen, gefragt sind. Fußballdozent und Sportdirektor Multineddu kennt sich einfach aus. Der Ausbilder und Seminarleiter für Trainer und Scouts, ist in Italien ein wahrer Experte für Teams und Fußballclubs, sowie Kenner der Ligen und Talente – von der Serie A, dem italienischen Oberhaus, bis hinunter zur italienischen Regionalliga. Seine Meinungen und Analysen werden von einem großen Fachpublikum verfolgt.

Eine einmalige und interessante und einmalige Begegnung in Lanciano/Pescara. (gid)

Schließlich hatte er auch als Teammanager und Kaderplaner Erfolge zu verbuchen, wie beim AC Parma vor fast zwei Jahrzehnten, und bei Clubs der zweiten und dritten Liga, wo er Teams neu aufbaute und strukturierte. Außerdem ist Gianfranco Multineddu, den wir einmal für ein paar Tage in Italien begleiten durften (sowie einen Spieler aus Deutschland), ein Fachmann und Profi darin, wie man Trainingslager in der Vorbereitungszeit sehr gut und erfolgreich strukturiert. Zudem hat er ein Händchen dafür, mit wenig Etat, junge und erfolgshungrige Mannschaften zusammenzustellen. Für ein Interview nahm sich Gianfranco Multineddu neulich Zeit für uns.

◾Hallo und Salve Gianfranco, wie geht es Ihnen, und woran arbeiten Sie gerade, welches Projekt ist gerade aktuell?

Gianfranco Multineddu (GM): Danke der Nachfrage, es geht mir gut, und ich arbeite nach wie vor als Dozent und Ausbilder in Kursen für Fußballtrainer, sowie Juniorentrainer, und auch für angehende und neue Sportdirektoren. Außerdem arbeite ich an einem Projekt, das ich mit dem ehemaligen FIGC-Präsidenten Carlo Tavecchio, zur Verbesserung von sportlichen Strukturen und auch Sportanlagen begonnen habe, da ich in diesem Beriech über beträchtliche Erfahrung verfüge. Leider ist er vor einigen Monaten verstorben, und aus Respekt vor seinem Andenken führe ich das Projekt fort….

◾Sie haben schon viel erlebt im Fußball, Talente und Teams kommen und gehen sehn. Dass Sie den PSG-Star und Nationalspieler, Marco Verratti in Pescara auch mit gefördert haben, ist bekannt. Verratti erwähnte, dass er Ihnen dankbar ist, weil Sie an ihn glaubten. Wie steht es um den italienischen Fußball allgemein, und um den Amateurfußball speziell?

GM: Also es steht allgemein nicht schlecht um den italienischen Fußball, der Calcio ist in aller Munde, die Leute interessieren sich, und die Akteure im Fußball professionalisieren sich immer weiter. Die italienischen Ligen und Strukturen werden stets verbessert, von ganz Oben bis nach unten. Und zu Verratti? Es gibt noch viel mehr „Marco Verrattis“ im Juniorenfußball zu entdecken, ja…

◾Wie gut ist das Scoutingsystem in Italien?

GM: Auch wenn es an manchen Ecken und Enden vielleicht an akademischer Professionalität mangelt, ist der italienische Amateurfußball recht gut organisiert und kommt doch auch oft an die Strukturen des Profifußballs heran. Sogar das Scouting im Nachwuchsfußball hat in Italien ein recht hohes Niveau erreicht, auch wenn weder ein ‚Dogma‘, noch eine bestimmte Methodik in der Beobachtung befolgt wird. Aber das ist dann auch meine Aufgabe, ich unterrichte und lehre dann praxisnah die Methodik samt ihrer Instrumente, für ein adäquates Scoutingsystem.

◾ Sie haben ein ganz spezielles Analyseheft für das Scouting und für die Beobachtung konzipiert. Was ist das Besondere an diesem ‚Tool‘?

GM: Mein „Fußball-Notizbuch“ für die Spiel- und Spielerbeobachtung, ist nur eine simple und weitere Möglichkeit, ein Fußballspiel noch besser zu ‚lesen‘. Ich habe es selbst konzipiert, analysiert und natürlich getestet, und letztendlich angepasst. Dabei habe nicht nur ich festgestellt, dass es recht einfach zu bedienen ist. Dieses Feedback haben mir viele andere Scouts und Beobachter aus allen Ligen, auch von den Jugendmannschaften der Serie A gegeben. Auch aus diesem Grund wird es weiterhin gut bestellt und verkauft. Jetzt wäre mein Wunsch, dass sich auch ein anderer europäischer Markt für die Scouting-Notizbücher interessiert. Es ist meine Art „Baby“ und Scouting-Einmaleins.

◾Was treibt Sie an, und ist ein Leben ohne Fußball vorstellbar?

GM: Mein Leben ist eng mit dem Fußball verwoben. Meine große Leidenschaft gilt dem Sport, und zu verstehen, ob sich noch weitere Spieler, vom Schlage eines Marco Verratti finden können. Ob es im Juniorenfußball ist, oder bei den Amateuren. Diese möchte ich dann bis zu den Profis begleiten…

◾Vielen Dank, für das interessante Interview.

Links zu Gianfranco Multineddu:

https://www.tuttocampo.it/Italia/News/1307514;

https://www.youtube.com/watch?v=AfylRcFdhv0

Auch bei Inter Mailand wird auf Multineddus „Scouting-Notizbuch“ gesetzt!

Gianfranco Multineddu ist ein gefragter Experte in italienischen Sportsendungen.

Gianfranco Multineddus Ideen und Antworten, sowie dessen sportliche Vita, seinen CV, haben wir hier auch aufgeführt. Wir sind froh, auf Gianfranco als Experten und Fachmann bei Fragen bauen zu können, oder bei Spieleranalysen! Viele angehende Scouts und Beobachter, sowie Sportdirektoren, folgen ihm.


20. Sparkassen-Bundesliga-Cup in Schwäbisch Hall: Alle Bälle führen zu Paris…

Nicht nur beim traditionsreichen und beliebten Sparkassen-Cup der U19 Bundesligateams setzte ein Dortmunder Nachwuchsspieler ein dickes Ausrufezeichen. Schon davor kursierte der Name von Paris Brunner in der Fußballszene. Dank seiner Tore wurde die U17-DFB-Nationalmannschaft in Ungarn jüngst Europameister (im Finale wurden Frankreichs Junioren besiegt), und Paris Brunner bester Schütze. Dass er auch zum besten Spieler des Turniers gewählt wurde, verwundert da kaum.

In der Provinz vor wenigen Tagen, beim ‚Stelldichein‘ der A-Junioren Bundesligaclubs, konnten sich die Fans selbst ein Bild machen. Das Turnier gewannen die BVB-Junioren von Coach Mike Tullberg zwar nicht (gegen Hertha BSC, dem späteren Turniersieger, setzte es im Halbfinale eine deftige und unerwartete 0:3-Klatsche), jedoch zeigte das schwarzgelbe Team insgesamt eine starke Leistung mit vielen individuellen Topspielern. Am Ball kann durchweg jeder etwas im Dortmunder Kader.

Europameister Paris Brunner, Besitzer der deutschen und kongolesischen Staatsbürgerschaft, begeisterte auch in Schwäbisch Hall, beim 20. Sparkassen-Cup.

Der BVB wurde zwar nur Vierter, in der Vorrunde die TSG 1899 Hoffenheim noch mit 4:0 wahrlich alt aussehen lassen, verlor der BVB das kleine Finale gegen eben diese Hoffenheimer nach Elfmeterschießen mit 4:5. Irgendwie schien die Luft raus, denn die Borussia war stets, auch bei drückender Hitze, ein hohes Tempo gegangen. Letztendlich aber, freuten sich die Schwarzgelben für ihren Kameraden Paris. Bester Torschütze, und damit auch bester Stürmer, sowie Topspieler des gesamten Turniers.

Für die DFB-Elf in der U17, schoss der athletische Vollblutstürmer, der auch über die rechte wie linke Seite in die Spitze vordringen kann, in 18 Spielen 15 Tore – das sagt eigentlich alles.

Auch als „Noch-Siebzehnjähriger“ im U19-Team und gegen viel ältere Spieler, merkte man keinen Unterschied. Die Experten, zahlreiche Scouts und Beobachter aus dem In- und Ausland begaben sich nach Schwäbisch Hall, waren sich darin einig: Brunner bringe alles mit, was einen kompletten Stürmer und kommenden Profi ausmacht.

Ein paar Diskussionen entfachten sich bei den anderen Trainern und Scouts, und viele fachsimpelten nur noch darüber, ob Paris Brunner noch ein weiteres Jahr bei den A-Junioren spielen(er wurde gerade erst hochgezogen), oder ob er nicht gleich an die Profis herangeführt werden solle.

So konnten wir lauschen, wie Trainer Nico Willig vom VfB, zu seinen Assistenten und Videoanalysten meinte: „Also, der Brunner ist komplett…“, und dass es fast zu schade wäre, ihn weiter in der A-Jugend spielen zu lassen. Auch der Hamburger Co-Trainer und die HSV-Legende, Rodolfo Cardoso fand bewundernde Worte: „Es ist unheimlich schwer, gegen solch einen Stürmer zu spielen. Athletisch und dribbelstark“, Cardoso muss es als ehemaliger filigraner Techniker wissen.

In der B- sowie A-Jugend, kam der robuste Stürmer, der rechts wie links gleichstark schießen kann, auf über 25 Tore. Auch fühlt er sich wohl mit seinen „Freiheiten“ vorn, im 4-4-2-System von Mike Tullberg.

Paris Brunner ist vorne sehr flexibel, fackelt nicht lange vor dem Tor, und arbeitet sogar nach hinten mit. Aus jedem Winkel bringt er den Ball aufs, oder, ins Tor.

Man merkt Brunner einfach an, dass er Torhunger und viel Spaß hat. Weniger seine Gegner. Nichtsdestotrotz, von eben diesen Diskussionen, ob Brunner nicht ab sofort in einer Profimannschaft spielen sollte – wenn nicht beim BVB, dann eben anderswo, hielt ein Mitarbeiter aus Tullbergs Staff rein gar nichts. Vielleicht gar in der Zweiten Liga? Ihn ausleihen, um sich behaupten zu müssen?

„Glauben Sie mir, das käme noch viel zu früh.“ Klar, die Borussen erleben Brunner tagtäglich im Training, und sie wollen ihn weiterentwickeln. Unter den „Vollprofis“ würde sich Paris Brunner noch schwertun, meinte ein Athletiktrainer im Team – besonders bei den Profis von Edin Terzic

Weitere Artikel zum Spieler:

https://xn--spf-schwbischhall-xqb.de/

https://de.uefa.com/under17/news/0282-1838fd9e1250-27ed587a41a5-1000–paris-brunner-ist-spieler-des-turniers-der-u17-em-2023/

https://www.dfb.de/news/detail/paris-brunner-unser-schluessel-war-die-mannschaftleistung-252521/

20. Sparkassen-Bundesliga-Cup! Schalkes Nachwuchstrainer Norbert Elgert im Interview: „Trainer sind zu sehr auf Konzepte, Projekte und Resultate fixiert“

Norbert Elgert ist einer der erfolgreichsten Jugendtrainer im deutschen Fußball. Als Dauergast beim Sparkassen-Cup in Hall ist der 66-Jährige mit seinen Blauweißen vom FC Schalke bereits 19. Mal in Folge dabei.

Norbert Elgerts Mannschaft gewann durch einen Arbeitssieg mit 1:0 gegen die Sportfreunde Schwäbisch Hall. Der Coach hat aber höhere Ansprüche als puren Ergebnisfußball. Welche das sind, erläutert der Fußballlehrer im Interview mit Fussballeuropa.com.

Fussballeuropa: „Hallo, Herr Elgert, Gib alles – nur nie auf! Diesen Ausspruch kennen Sie doch…“

Norbert Elgert: „Sie spielen auf mein Buch an – so nennt sich der Titel, und wurde bewusst so gewählt!“

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Norbert Elgert arbeitet seit 1996 für Schalke – Foto: Giovanni Deriu / Shutterstock.com

Fussballeuropa: „Verstehe ich Sie richtig, dass Sie diesen Titel auch auf das Leben gemünzt wissen möchten?

Norbert Elgert: „Das kann man so verstehen, ja.“

Fussballeuropa: „Also, frage ich Sie direkt, bei all Ihrer Erfahrung – was hat sich in den vergangenen 15 bis 20 Jahren im Nachwuchsfußball verändert?

Norbert Elgert: „Sagen wir mal so, früher war zwar nicht alles besser, aber momentan sind wir als Trainer allgemein wohl zu sehr auf Konzepte, Projekte und Resultate fixiert. Wir geben wohl alles zu sehr vor, zu viele Details für das Spiel. Wo bleiben der Platz für die Entscheidungsfreiheit, für die Verantwortung, die ein Jugendspieler vor dem Sprung zu den Aktiven, mal selbst übernehmen soll. Das Fußballspiel lebt doch auch von Spontaneität, von unvorhersehbaren Aktionen…“

Fussballeuropa: „Entscheidungsfreiheit und Verantwortungsbewusstsein – Begriffe, die auch im Leben, also außerhalb des Rasens, eine wichtige Rolle spielen.

Norbert Elgert: „Genau so ist es auch gemeint. Es ist eine, nein, meine Art Lebensaufgabe, die jungen Fußballer ein Stück weit zu begleiten.“

Fussballeuropa: „Nicht viele aus den A-Jugend-Teams, werden auch Profis…“

Norbert Elgert (unterbricht kurz und stringent): „…Ja, die wenigsten, so ist es…“

Fussballeuropa: „Was also sollte man noch vermitteln, wenn es nicht nur die Fußballtechnik und Taktik sein soll?

Norbert Elgert: „Die Jungs sollen bei uns wachsen. Mein Trainerteam und ich versuchen, aus den Jugendfußballern lebens- und alltagstaugliche Männer zu formen, die für ihr Tun tatsächlich auch Verantwortung übernehmen können.“

Fussballeuropa: „Sie haben viele namhafte Topstars und Nationalspieler trainiert und geformt. Besteht da noch Kontakt zum einen oder anderen, melden sich die Spieler noch bei Ihnen?

Norbert Elgert: „…aber natürlich – doch es geht nicht um mich. Es geht um die Spieler – ob sie sich melden oder nicht, jeder hat seinen Charakter, und das ist auch gut so.“

Fussballeuropa: „Sie sehen Ihren Fußball ganzheitlicher?

Norbert Elgert: „Wir spielen Fußball, um zu gewinnen, das ist ein Wettbewerb. Man spielt für und mit dem Team. Aufgeben ist keine Option, auch nicht im Leben. Man darf immer Fehler machen, aber aus ihnen auch lernen. Darum geht es. Aber ja, der Fußball soll mehr vermitteln. Daran arbeite auch ich.

Fussballeuropa: „Herr Elgert, Danke für Ihre Zeit.“

Das Interview führte Giovanni Deriu.

Link-Empfehlung:
Doku über Norbert Elgert: Der königsblaue Star-Macher

Verwendete Quellen

youtube.com; https://www.youtube.com/watch?v=o5q8Rlg6wdY

https://www.fussballeuropa.com/news/schalke-04-mister-knappenschmiede-norbert-elgert-mochte-talente-nicht-nur-fusballerisch-formen-2023-07

Norbert Elgert auf der Trainerbank, immer fokussiert… (gid)

20. Sparkassen-Bundesliga-Cup: Die A-Jugend der Hertha bringt den Pott von Schwäbisch Hall nach Berlin! Ein 1:0-Finalsieg gegen den VfB von Nico Willig reichte aus…

Am Sonntag, dem Finaltag, lieferten sich die A-Junioren des VfB Stuttgart und der Hertha aus Berlin, ein spannendes und attraktives Finale um den Ersten Platz. Das entscheidende Tor durch einen schönen Schlenzer von Lukas Sommer für die Hertha BSC, fiel quasi mit dem Halbzeitpfiff. Der rechte Defensivmann war einer der stabilen und starken Säulen bei den Berlinern. Die Hertha gewann den Sparkassen-Cup zum zweiten Mal nach 2016.

Wobei, auch der VfB Stuttgart um Coach Nico Willig, der ja noch vor dreieinhalb Jahren als Interimscoach bei den Profis ausgeholfen hatte, einen sehr schnellen und technisch sauberen Fußball bot. Man merkte auch, dass das Team zwar noch nicht zusammengewachsen ist (ein paar Neuzugänge, und B-Junioren, die nun aufgeschlossen sind), und dennoch merkt man, wie die VfB-Junioren versuchen, Willigs Philosophie umzusetzen.

Das Finale war sehr umkämpft, Chancen gab es auf beiden Seiten zuhauf, und dennoch merkte man, dass bei einigen auf Grund der Dichte aller Spiele (von jeweils 2 x 25 Minuten), dann schon etwas die Luft raus war. Das Wetter kühlte zwar am Sonntag etwas ab, aber warm war es dennoch, und das merkten die Spieler – die anberaumten Trinkpausen wurden ausgiebig genutzt.

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Mittelstürmer Eliyah Rau wurde sehr gut abgeschirmt, und er hatte nicht mehr die Durchschlagskraft wie noch in den Spielen zuvor. Und die Hertha? Die hatte eigentlich keiner so richtig auf dem Plan, und das Team von Oliver Reiß steigerte sich dann auch von Spiel zu Spiel – eigentlich weniger spektakulär, sondern vielmehr solide und sauber im kleinen Fußball-ABC (Ballan- und mitnahme, Positionswechsel, und in einer Mischung aus Raum- und Manndeckung, letztere, nur wenn es sein musste!). Die Hertha-Achse aus den Spielern – mit den Nummern 5 – 8- 10 und 30, die da wären, Selim Telib (ZMF), Dan Karsten (ZMF, auch defensiv), sowie Kapitän Julius Gottschalk, und Lukas Michelbrink, verstanden sich fast blind auf dem Platz, und selbst wenn Bälle verloren gingen, oder Fehler geschahen, wurden diese zurückerobert oder eben vom anderen korrigiert. Solide war auch die Leitung von Herthas Torwart – er wurde auch zum besten Torspieler gekürt.

Splitter und mehr, vom Sparkassen-Bundesliga-Cup:

⚽ Paris Brunner, BVB, Spieler des Turniers, das kann man festhalten, bringt schon VIELES für eine (vor)prognostizierte Profikarriere mit.
(Da waren sich einige Experten einig)

Jetzt wird die Frage sein, soll solch ein Spieler, der von der Physis, Technik und Schnelligkeit im Dribbling, quasi alles mitbringt, noch ein Jahr A-Jugend spielen, oder besser bereits in einer ‚Zweiten‘ Herrenmannschaft herangeführt werden sollte – z. B. für ein Bundesligateam?

Und, seine ‚Manndecker‘, schüttelte er oft lässig ab.


⚽ VfB Stuttgart und #HerthaBSC liefern sich ein spannendes und attraktives Match, HZ: 0:1 durch einen schönen Schlenzer durch Lukas Sommer, just als es bewölkt war…

⚽ 20. #U19SparkassenCup der Bundesligaclubs
Die Haller ‚Talentmesse‘ bei bester Organisation…

Paris Brunner, https://www.transfermarkt.de/paris-brunner/profil/spieler/918414 , BVB, zu Recht der Spieler des Turniers, das kann man festhalten, bringt schon VIELES für eine (vor)prognostizierte Profikarriere mit.
(Da waren sich einige Experten einig)

Und, seine ‚Manndecker‘, schüttelte er oft lässig ab.



⚽ 20. #U19SparkassenCup der Bundesligaclubs
Die Haller ‚Talentmesse‘ – Starke #HallerSportfreunde, und eine #U19 des #BVB, die abermals ins Finale ziehen kann – ein 0:1 gegen eine mutige Eintracht, wurde noch zum 2:1 umgebogen. Am Ende blieben die Dortmunder Borussen dann im Halbfinale doch auf der Strecke. Spielerisch hatte das Team des BVB eigentlich das Zeugs zu, wieder ins Finale vorzustoßen, doch ausgerechnet gegen die Hertha wirkte das Team von Mike Tullberg dann zu phlegmatisch, und das 0:3 gegen die Hertha war hoch, aber nicht unverdient für die Berliner. Ab da wusste jeder, der VfB würde es gegen diese Hertha schwer haben.

⚽ Ein Namen, um den keiner vorbei kommt – Na? Klar, das wäre der Chefcoach und Dompteur der Schalker Knappen, seit Jahren, nämlich #NorbertElgert, wer kennt ihn nicht? Elgert kann manchmal knorrig wirken, doch wer ihn (und sein Buch, „Gib alles, nur nie auf“, oder die Doku, „Meine Geschichte“, https://youtu.be/o5q8Rlg6wdY  ), kennt, der weiß oder ahnt, raue Schale, weicher Kern – und eine ehrliche Haut.
Er stand uns bereit für ein kurzes und knackiges Interview (demnächst auch hier).

Norbert Elgert, wie man ihn kennt, immer fokussiert bei der Sache…



⚽… und einer, der Norbert Elgert, im Rahmen des U19-Sparkassen-Cup, seit nunmehr 19 Jahren begleiten, und die Schalker betreuen darf, ist der Koordinator ‚Tochterunternehmen‘, bei „11teamsports“ #11Teamsports,
Peter Kurz – Geschichten könnte auch
‚Pit Kurz‘ erzählen, aber Diskretion ist alles…


⚽ Wir hoffen, dass die Jungs des S04 bald wieder als Vertreter eines Herren-Erstligisten antritt. Aber was soll’s? Die A-Junioren spielen immer erstklassig. Vergangene Saison Dritter, und Pokalfinalist gegen den 1.FC Köln (3:4).


⚽ #Scouts und #Beobachter von Nah und Fern… Schwäbisch Hall und die Sportfreunde, ziehen immer ! https://xn--spf-schwbischhall-xqb.de/
Der #SparkassenBundesligaCup, ein bewährtes wie begehrtes Turnier, und den Pott will jeder…

⚽ Herthas Keeper wurde zum Besten Torhüter des Turniers gewählt,
#LaurenzPohlmann, und wie kann es anders sein, der beste Stürmer, aber auch Spieler des Turniers allgemein, Die #Nummer9, des #BVB, #schwarzgelb,
#ParisBrunner! Absolut verdient, da waren sich die Experten und Turnierleitung einig.

⚽ Hertha BSC feierte also verdient, und auch der VfB hat ein gutes Turnier gespielt.

⚽ Auch für die zahlreichen Zuschauer über die drei Turniertage hinweg, bot sich eine interessante ‚Sichtung‘ vieler Talente. Womöglich ein paar Stars von ‚morgen’…

So quasi jeder Trainer und Teamkapitän wünschte sich, beim nächsten #SparkassenCup wieder dabei sein zu dürfen.

Ein größeres Lob an die #Organisatoren und auch #Sponsoren, dürfte wohl kaum möglich sein.

Namhafte Nachwuchsfußball-Internate: Eine aussagekräftige Studie hat ergeben, Wo, Wie, und unter welchen Bedingungen, die besten Junioren an den Profifußball herangeführt werden…

Natürlich hat sich in den vergangenen fünf bis sechs Jahren, seit Erhebung dieser Studie wieder etwas getan – nichtsdestotrotz gibt diese Studie, die wir hier in Auszügen (und die für jeden einsehbar ist im Web – Link am Ende) wiedergeben, einen Einblick darin, wie große Vereine ihre Talente sichten, fördern und trainieren.

Natürlich ist es auch nachwievor so, dass von circa 1000 gesichteten Toptalenten, vielleicht höchstens acht ihren Weg, zwischen einer Topliga Europas (also 1. Liga) bis hin zur 3. Liga finden. Natürlich werden sehr gut ausgebildete Spieler immer ihren Weg gehen, oder Clubs in der Regional- und Amateurliga finden, wo sie auch als Semiprofessionals ihr Auskommen über einen Zeitraum hinweg finden.

Oftmals verdienen diese Spieler gut zu ihrem Hauptjob dazu, und dies mit ihrem Hobby. Auch in der Regionalliga (also 4. Liga), sowie in den Oberligen und Verbandsligen, gibt es immer Leistungsträger, die einen Club weiter bringen – aber es geht ja auch darum, dass „Absolventen“ der NLZ und Nachwuchsinternate, menschlich und sportlich dazulernen, sowie Werte weitertransportieren.

TopClubs, die bei der Evaluierung dabei gewesen sind, oder berücksichtigt wurden.

Darauf legt auch jeder große Club im Profibereich sehr viel Wert, dass den jungen Kickern vielmehr als nur der Leistungsgedanke vermittelt wird.

Der Fußballsport als Mannschaftssport, lehrt, wie verschiedene Charakteren unter Anleitung, gemeinsam ein Ziel verfolgen.

Disziplin, auch Entbehrungen, Spaß am Spiel, Wettkampf und das Soziale, begleiten die Toptalente in den etwaigen NLZ, Nachwuchsleitungszentren, den Internaten, und Talentschmieden im In- und Ausland. Wir haben schon viel berichtet auf diesem Blog, und werden auch immer wieder angeschrieben und angesprochen.

Letztendlich, wenn eine Entscheidung ansteht, muss jeder selbst wissen, ob er sich im besagten Umfeld eines NLZ auch wohl fühlt.

  • Wir werden hier Auszüge abbilden, in denen Zahlen genannt werden,

wie groß die Jugendabteilungen, und Teams der Generationen entsprechend sind.

  • Außerdem werden wir auch abbilden, welche Clubs, eigentlich die meisten (alles andere wäre verwunderlich – andererseits, wer kopiert nur, und wer, erarbeitet sich selbst seine Philosophie?) eine fundierte Club- und Jugendstrategie anwenden.
  • Welche Philosophie, herrscht im Jugendsektor, herrscht überhaupt eine, und wird diese auch gelebt?
  • Es ist interessant, welche Topclubs weltweit, ihre Ziele und Philosophie stringent über Jahre verfolgen – natürlich sind Nachjustierungen immer gefragt, die Zeiten (ver-)ändern sich, aber nehmen wir mal Ajax Amsterdam, den FC Barcelona sowie den FC Bayern München – in allen Clubs, Ajax und Barcelona haben sich besonders durch die Nachwuchsfußballphilosophie eines Idols wie Johan Cruijff, stets befruchtet und weiterentwickelt, ABER ÜBER ALLEM stand stets: Den Spaß und Willen zu einer schönen und attraktiven Spielweise!

  • Beim FC Bayern dann wieder diese „Mia-san-mia“- Einstellung und Philosophie, den Club, das Land Bayern, mit einer Art Siegermentalität zu leben, und niemals aufzugeben. Zudem, erst einmal in und um München, sowie im bayrischen Umland, Talente zu finden und sichten. Zumindest bis zur U16 – danach wird auch bundesweit gesichtet, oder gar international.
  • Die italienischen Vereine, hier z. B. Inter Mailand, wobei auch die Talentschmieden, und „Labs“, von AC Mailand, Juve , sowie Roma und Südtirol oder Parma nicht auszublenden wären. In Italien wird immer mehr das Angreifen, hervorgehoben, weg von der reinen Defensivarbeit – der Fußball lebt von den Toren – andererseits, auch das ist eine DNA der Azzurri, ein Stürmer gewinnt Dir das Match, eine solide und kluge Abwehr die Meisterschaft.
  • Taktik und Strategien werden in Italien schon sehr früh vermittelt. Warum? Weil man der Meinung ist, der Gegner rennt sich unnötig kaputt, wenn das eigene Team gut steht und die Positionen verschiebt.
  • Letztendlich kommt es am Ende aber immer darauf an, auch die NLZ und Internate obliegen einer Resultats-Überwachung, als Unterbau, wie viele Talente schaffen es tatsächlich in den Profikader hinein…?

Viel Spaß beim Lesen und Herausziehen von Themen und Schwerpunkten, die einen selbst, oder seine Jugendabteilung vielleicht interessieren.

  • Natürlich spielen auch die Finanzen eine Rolle, wie viel Geld wird investiert, was erhofft man von der NLZ-Leitung, wieviel wird in top ausgebildeten Trainern investiert?
  • Und, wie werden die Eltern miteingebunden? Wieviel lässt man von Vereinsseite zu?
  • Das Scouting und der pädagogisch-erzieherische Aspekt: Wie arbeiten die Jugendleiter und Abteilungen mit Schulen, mit dem Schulsport zusammen?
  • Ziehen alle an einem Strang?

Der Fußball, ob im Profibereich, oder unten im Amateurbereich und tieferen Niederungen interessiert einfach immer. Kurz: Spaß und Wettbewerb gehören einfach zusammen!

Und wer im Club involviert ist, beim Übergang von der Jugendabteilung zu den Profis! Wer wird gehört?

Youth academy report: „Being small can lead to more creativity“ • FBIN – Football Business Inside

Die drei Streifen der AS Roma – eine kochende Leidenschaft flammt wieder auf – Adidas ist nicht das erste mal Ausrüster in der Capitale…

Aller guten Dinge sind drei: Adidas steigt bei der Roma ein

Es ist sicher kein Zufall, dass Adidas besonders jetzt ein Zeichen setzt, und Nägel mit Köpfen macht – just als Jose Mourinho ein exorbitantes Angebot aus Saudi Arabien ablehnte. Weder als Nationaltrainer, noch bei Cristiano Ronaldos Klub Al-Nassr, wird Jose Mourinho als Coach einsteigen. „The Special One“ bleibt der Serie A treu, und damit bei der AS Roma in der Capitale. Und, Adidas wird Mourinhos Team und den Verein mit ihren Textilien und den bekannten drei Streifen ausrüsten. https://www.fussballeuropa.com/news/as-rom-adidas-steigt-bei-der-roma-ein-2023-07

JAVIER Zanettis Kapitäns-Binde, und ein großes VfB-Talent aus dem Ostalbkreis! Ein gelungener Abend, bei: #CalcioECucina!

Es war bereits der zweite Abend, und wie immer ein ‚Großes Hallo‘ von Fußballbegeisterten, aber nicht nur…

Doch lest selbst, wie diese Idee entstanden ist:

#PerCarità und #Fundstück

CalcioECucina

@pizzeria.ionio @snake308

#PizzeriaIonio #Welzheim >> Welzheim. Die besten Ideen entstehen wie so oft: spontan. So ging es auch zwei fußballverrückten Italienern, der eine Enzo Sollazzo, Junior-Chef der traditionsreichen Pizzeria Ionio in Welzheim, und Giovanni Deriu, ehemaliger Integrationsbeauftragter für Welzheim, Kaisersbach und Alfdorf. Beide aber kennen sich schon über zwei Jahrzehnte. Hinzu kommt, dass Enzo Sollazzo ein bekennender Interista, also Inter-Mailand-Fan ist, und Deriu ein Juventino (Fan der „alten Dame“, Juventus Turin). Das aber tat der Freundschaft nie einen Abbruch, obwohl man sich natürlich immer mal wieder gegenseitig aufzieht. Ein großerFreund und Kumpel, aber leider mit einer großen Macke, er ist ein Interfan, oder eben „Juventino“, sagt der eine über den jeweils anderen.

Das Derby d’Italia, des italienischen Calcio, Juventus gegen Inter, stand also an, unddas wollten Sollazzo und Deriu unbedingt gemeinsam ansehen, aber nicht ganz allein.

Die Pilot-Idee war entstanden, das Ionio für Liebhaber des italienischen Fußballs und natürlich der Küche, zu öffnen. So war das Motto, Calcio e Cucina, schnell geboren, geplant, und die Gäste eingeladen. Und sie-he da, die Freunde und Bekannte kamen, sahen und feierten miteinander.

Darunter Fußballtrainer aus dem Schwäbischen Wald, aber auch aus dem Remstal und Ostalbkreis. Neutrale Beobachter des Spiels waren auch da, und so saßen Schwaben sowie hier beheimatete Italiener, Kroaten, Rumänen sowie türkische Fans und Griechen nebeneinander, aßen zusammen und, ja, fachsimpelten über den Fußball. (…) <<

#WelzheimerZeitung

Zeitungsverlag Waiblingen

Jörg Hinderberger

Enzo Sollazzo Pizzeria Ionio

#SerieA #Inter #Juventus

https://www.facebook.com/search/top?q=giovanni%20deriu%20massimo%20de%20benedetto

Die Ionio-Chefin, Mamma Sollazzo, streift Massimo di Benedetto die Kapitänsbinde von Zannetti über.

So einen interkulturellen und genussvollen Fußballabend, lässt sich mein ehemaliger Kollege, und ZVW-Redakteur, Jörg Hinderberger, auch nicht nehmen. Toll, dass er persönlich samt Fotograf vorbeischaute!

Auch während der Pause, waren wir stets unterwegs – nun beobachten und berichten wir wieder, wann immer es geht!

Innerhalb Europas, aber speziell in Italien unterwegs gewesen, hier bei einem Besuch der Spieler in einem Trainingslager, bei Lanciano/Pescara – Italy, Foto: GiD

Kurz-Umfrage: Wie das Verhalten und die Qualität der Trainer im Juniorenbereich kontrolliert, und wie gehandelt wird! Die neuen Medien gelten nur zu Informationszwecken!

Auch im Juniorenbereich stehen die Trainer unter Beobachtung und unter (Erfolgs-)Druck, selbst wenn der Erfolg im Juniorenbereich bestimmt nicht nur über Ergebnisse zu definieren ist.

Aber gerade im Nachwuchsbereich muss und darf man von den Übungsleitern viel verlangen, was Trainingslehre und Soziales betrifft. Ob mit oder ohne Studium, ein Nachwuchstrainer, muss der Altersstufe seiner Spieler entsprechend pädagogisch und psychologisch angemessen handeln. Trainer im Kinder- und Jugendlichen-Bereich sind immer auch Vorbilder. Soll heißen, sie können NIE Dinge verlangen, die sie selbst nie einhalten. In unserer Mini-Umfrage, nach dem uns über ein Jahr lang teils haarsträubende Geschichten erreichten, befragten wir 30 Klubs zwischen der 1. Bundesliga, über die 2. Bundesliga bis hin zur 3. Liga und wir schrieben auch ein paar Regionalligisten an. Die Resonanz war so hoch zwar nicht, aber die, die uns antworteten, zeigten, dass sie das Thema, aber die Qualität in ihrem Verein selbst, sehr ernst nehmen. Und, Alles in Allem, können die Eltern beruhigt sein, denn die Nachwuchstrainer werden in der Tat kontrolliert. Kurz-Umfrage: Wie das Verhalten und die Qualität der Trainer im Juniorenbereich kontrolliert, und wie gehandelt wird! Die neuen Medien gelten nur zu Informationszwecken! weiterlesen

Nachwuchstrainer-Talente: Domenico Tedesco – Ein unverkrampfter Klassenprimus: Mit 1,0 zum Fußballlehrer

INTERVIEW

„Ein Spieler muss durchgängig bestmöglich begleitet werden“

Domenico Tedesco betreute die U16 der TSG 1899 Hoffenheim und absolvierte den Lehrgang zum Fußballlehrer unter der Woche. Diese Doppelbelastung bestand Hoffenheims Nachwuchstrainer-Hoffnung und Nachfolger von Julian Nagelsmann in der U19 mit Bravour: 1,0 war die Note beim DFB-Fußballlehrerlehrgang. Und damit war der 31-jährige Tedesco, von Beruf Wirtschaftsingenieur,  Klassenprimus.

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Teil 1, Der Juniorenfachmann spricht: Menschliche und fußballerische Ausbildung ist wichtig

INTERVIEW
„Die Besten der Besten“
 Ralf Rangnick holte ihn einst nach Hoffenheim, nun arbeiten beide gemeinsam  beim FC Red Bull Salzburg.
Ernst Tanner
 Häufig unterwegs: Ernst Tanner, Nachwuchsleiter
und Geschäftsführer der Nachwuchsabteilung von RB Salzburg, kennt flache Hierarchien und Kreativität.

Ernst Tanner führt teilweise ein Leben aus dem Koffer – so war es zumindest im vergangenen halben Jahr und auch noch kurz in die Weihnachtszeit hinein. Als Nachwuchsleiter und Geschäftsführer der Nachwuchsabteilung des FC Red Bull Salzburg nimmt Tanner (48) aufstrebende Talente selbst in Augenschein.
Ob in den „hauseigenen“ RB-Akademien in Brasilien, New York und Russland sowie bei der U17-Weltmeisterschaft in Dubai, Ernst Tanner und sein Team kennen weltweit Talente, die durch intensive und nachhaltige Förderung gegebenenfalls Profifußballer werden können. Lange Zeit prägte Tanner auch die Nachwuchsabteilung von 1860 München, ehe der Nachwuchskoordinator die Junioren und Trainer bei der TSG 1899 Hoffenheim sichtete und weiterbildete.
Interview von Giovanni Deriu.

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In memoriam: „MV“ – Mit allen Wassern gewaschen! Zwischen Kritik und Erfolg. Nun ist Gerhard Mayer-Vorfelder gestorben.

FUNKTIONÄR

„Meinen Skalp hat keiner am Gürtel“

Ein erzkonservativer Politiker, der als Fußballfunktionär gleichwohl die Moderne einläutete: Am 3. März feierte Gerhard Mayer-Vorfelder, einst Präsident des DFB und des VfB Stuttgart, seinen 80. Geburtstag. Von Giovanni Deriu.

 

Gerhard Mayer-VorfelderEhemaliger Präsident des DFB und des VFB Stuttgart: Gerhard Mayer-Vorfelder.

 Wer im Schwabenländle groß geworden ist, und zur 1970er Generation gehört, den hat Gerhard Mayer-Vorfelder nachhaltig geprägt. „MV“ war in den vergangenen 30 Jahren zwischen der allabendllichen „Tagesschau“ und Sportsendungen ebenso präsent, wie Helmut Kohl, Franz Beckenbauer oder Boris Becker. In memoriam: „MV“ – Mit allen Wassern gewaschen! Zwischen Kritik und Erfolg. Nun ist Gerhard Mayer-Vorfelder gestorben. weiterlesen