Fußball-Saison 2023/2024: Alle Wege führen nach Madrid – für Fußballliebhaber jedoch über die Route Leverkusen – Stuttgart – Bergamo – Bologna – Como … oder, wenn Clubs für Überraschungen durch eine attraktive Spielweise sorgen!

Der Fußball lebt von Überraschungen, und dies besonders in Europäischen Spitzenligen, wo selbst die Experten ganz andere Favoriten auf dem Schirm haben. So zum Beispiel in der vergangenen Saison, in der gleich ein paar Clubs europaweit für Furore sorgten – und dabei gleich zwei Teams in der deutschen 1. Bundesliga. Selbst das Ausland schaute dabei auf den Deutschen Meister Bayer 04 Leverkusen. Vom ewigen „Vizekusen“, es ist schwer so einen Beinamen abzuschütteln, selbst wenn es schon Jahre zurückliegt, hin zum souveränen Deutschen Meister – den FC Bayern München, den BVB sowie RB Leipzig hinter sich lassend. Ungeschlagen mit 90 Punkten aus 34 Spielen, absolut offensiv agierend und 89 Tore geschossen, bei nur 24 gefangenen Treffern. Das Team des ehemaligen Spitzenprofis und spanischen Trainers, und Champions-League-Siegers, Xabi Alonso, war in der Abwehr genauso effizient wie im Mittelfeld und Sturm.

Dass die Leverkusener ausgerechnet im Abstiegsjahr des 1. FC Köln die Meisterschale und DFB-Pokal gewannen, setzt dem ganzen die Krone auf! Die Kölner, weit größer und breiter, nicht nur von der Stadt her, aufgestellt, müssen nun kleinere Brötchen in der 2. Bundesliga backen – während die Musik der Championsleague nur etwa 25 Kilometer entfernt, in Leverkusen (Vorort von Köln?) spielt.

Nein, das Leverkusener Team, setzte souverän und spielerisch schön wie einfach, ein Ausrufezeichen – ungeschlagen, und meist in der von Xabi Alonso bevorzugten 3-4-2-1-Spielweise (mit Frimpong, Andrich und Xhaka im Mittelfeld, sowie Wirtz als hängende Spitze über links meist gesetzt). Hin udn wieder, je nach Bedarf und Situation, switchte das Team auch in ein 5-3-2, jedoch stets mit offensiv agierenden Außenverteidigern. Nein, das 3-4-2-1-System ist Alonsos DNA, als Spieler Welt- und Europameister, sowie zweimaliger Championsleague-Sieger (mit Real Madrid und dem FC Liverpool), strahlt er absolute Glaubwürdigkeit und Gelassenheit aus. Die Spieler „fressern ihm aus der Hand“, sein Charisma überstrahl den ganzen Club, auch weil Alonso Fehler zugesteht, wenn man aus ihnen lernt. Ein würdiger Meister und Double-Gewinner wurde Bayer Leverkusen, und selbst wenn das Europa-League-Finale gegen Atalanta Bergamo mit 0:3 zu klar verloren wurde in Dublin, diese einmalige Saison, als Meister vor dem VfB Stuttgart, dem anderen Überraschungsteam, und dem FC Bayern, wird in die Geschichte eingehen. Und, um schönen attraktiven Fußball zu sehen, selbst wenn die Siege gegen Ende der Saison oft durch Last-Minute-Tore entstanden, muss man quasi in NRW die Route nach Madrid, ins Fußball-Champions-League-Mekka starten…

Weiter nach Stuttgart, in den Süden, nah am Neckar in Baden-Württemberg. In der Vergangenheit eher mit einem Bein in der 2. Bundesliga oder Relegation, spielten die Stuttgarter eine sehr auffällige und attraktive Saison. Der VfB Stuttgart wurde Vize-Meister am letzten Spieltag! Und, gegen den Meister aus Leverkusen spielten die Schwaben zwei Mal Unentschieden. Ein 2:2 und 1:1, und Leverkusen strauchelte beinahe. So zollte Meistercoach Alonso seinem Kontrahenten, Trainer Sebastian Hoeneß, absoluten Respekt, und meinte, gegen „den VfB haben wir immer Probleme, die Stuttgarter spielen sehr attraktiv und intelligent…“

Welch Auszeichnung für den VfB, und auch die Zuschauer strömten nur so in die Stuttgarter MHP-Arena, früher die Mercedes-Benz-Arena, und vor Jahrzehnten, das Neckarstadion. Wie einst die JUNGEN Wilden unter Felix Magath, fanden die Fans wieder gefallen an einer offensiven, frischen Spielweise – manchmal etwas zu forsch, und dies kostete dann Punkte, genauso, als Stürmer Guirassy verletzt ausfiel über vier Wochen. Aber, die Champions-League erreicht zu haben, weckt natürlich Begehrlichkeiten anderer Clubs. Sebastian Hoeneß, der Sohn des einstigen VfB-Managers und Bayern-Stürmers, Dieter Hoeneß, sagte dem FC Bayern genauso ab, wie Xabi Alonso. Hoeneß, desses System ein bevorzugtes 4-2-3-1 ist, möchte beim VfB etwas aufbauen, und setzt wie Alonso in Leverkusen, auf den Faktor Fans und Emotionen – nicht nur für die Champions-League. Es gilt dem FC Bayern auf Dauer Paroli zu bieten…

Atalanta Bergamo – müssen wir eigentlich nicht mehr vorstellen, auch ist das Team aus der Italienischen Serie A kaum noch wegzudenken, setzten die Bergamaschi in der vergangenen Saison wieder einmal ein dickes Ausrufezeichen. Das Team um Coach Gian Piero (oder manchmal auch Gianpiero) Gasperini, einem 66-jährigen Trainerfuchs, brachte ausgerechnet im Europa-League-Finale von Dublin, dem Alonso-Team aus Leverkusen eine 3:0-Niederlage bei. Diese Niederlage hatte sich sowas von gewaschen, den Leverkusenern blieb nichts anderes übrig, als zu gratulieren, diesen Sieg neidlos anzuerkennen. Ja, Gasperini, hatte Alonso ausgespielt. Lange hatten die Lombarden Zeit, das Team von Leverkusen zu „studieren“. Und in Sachen Taktik, Gasperini wurde immer wieder mit italienischen und internationalen Clubs ins Gespräch gebracht, kennt sich der 66-jährige Coach aus. Mit einem kleinen überschaubaren Etat, trotzt er immer wieder den großen Clubs aus Mailand, Turin und Rom, aber ebenso britischen Spitzenteams. Den FC Liverpool mit Klopp haute Atalanta Bergamo ebenfalls hinaus aus dem Wettbewerb.

Vierter wurde Atalanta in der Serie A, bereits das ein Erfolg, seit der Saison 2016/17 bereits ist Gasperini „Mister“ bei Bergamo, und so heißt es dann über den größten Erfolg für Atalanta und Gasperini: „In der Pokalsaison 2023/24 verlor er mit Atalanta Bergamo zum dritten Mal das Finale des italienischen Pokalwettbewerbs, erneut gegen Juventus Turin. Dafür schaffte es Gasperini mit Bergamo, ins Finale der UEFA Europa League 2023/24 einzuziehen und dort gegen Bayer 04 Leverkusen, das bis dahin in 51 Spielen in Serie wettbewerbsübergreifend ungeschlagen war, mit 3:0 den Europapokal zu gewinnen. Gasperini gewann damit zugleich den ersten internationalen Titel in Atalantas Vereinsgeschichte!“ Ach, ja, Mister Gasperini lässt bevorzugt ein 3-4-2-1 spielen – das aber auch phasenweise einem 3-5-2 gleicht.

Bleiben wir doch in der Serie A, Como liegt zwar etwas näher, aber Como spielte in der Serie B, Bologna dagegen sorgte für eine Riesenüberraschung in der starken Serie A – in der immer noch die Abwehr über vielem steht, und die taktische Arbeit sowieso. In Bologna, ist man nicht erfolgsverwöhnt, Pokalsiege und Meisterschaften lagen bereits weit, über 70 Jahre zurück – und plötzlich erreichte der FC Bologna mit seinem ehemaligen Spitzenprofi und Weltmeister, Thiago Motta, übrigens ein Italo-Brasilianer, den Fünften Platz in der Serie A – lange Zeit spielte das Team gar weiter oben mit, und nun gar in der kommenden Champions League.

Thiago Motta und dessen Team wurden in der Stadt so gefeiert, als hätte man den Scudetto, die italienische Meisterschaft gewonnen. Was ja auch in etwa so war. Das Stadion Renato Dall‘ Ara wurde zu einer Art Festung. Joshua Zirkze, Niederländer und einst beim FC Bayern, sowie Calafiori und Orsolini, wurden von Thiago Motta quasi hervorragend ausgebildet, und gelten derzeit als sehr gute Nationalspieler, bzw. Aspiranten für andere Topclubs. Thiago Motta, das ist fix, wechselt als Trainer zu Juventus Turin, wo ihm ganz andere Möglichkeiten offen stehen. Man muss schon sagen, Motta, ebenfalls ein charismatischer und diskreter Trainer, der für den FC Barcelona, PSG und Inter spielte, ging als Trainer den Weg über die A-Junioren des PSG, dann in Italien bei Spezia, und nun zeigte er in Bologna mit einer eher No-Name-Truppe, was er bewerkstelligen kann. Mottas System ist das 4-2-3-1, und er selbst hatte auch gute Lehrmeister als Spieler, und Trainer, sowieso.

Mit Bologna hielt er auch den Geist des Vorgängers, und viel zu früh verstorbenen Siniša Mihajlović , am Leben, dessen Flamme der Emotionen am Lodern. Eine Legende schuf quasi eine andere. Motta wird man in Bologna so schnell nicht vergessen. Mit Vincenzo Italiano, dem zweimaligen Conference-Cup-Finalteilnehmer AC Florenz, Fiorentina, steht bereits der Nachfolger fest… Bologna, immer eine Reise Wert in Zukunft.

Ab in die Serie B Italiens. Hää, warum? Nun, so, wie die 2. Bundesliga Deutschlands, oder die englische Championship, gilt die Italienische Serie B als absolut stark und kompetitiv, und auch ganz schön hart und eng, was die Konkurrenten betrifft.

Der AC Como 1907 ist wieder in der Serie A! Der Jubel am Comer See, unweit des Stadions, war groß, es wurde auf der Piazza und in den Gassen gefeiert. http://comofootball.com Der Club Como wird richtig geliebt in der Stadt, die sehr lange in den Niederungen dümpelte, bis ein Amerikanischer Investor bereits in der Vierten Liga, Serie D, das Management übernahm, um den Club wieder neu auszurichten – man sah einfach Potential. Und, dann, erst als Spieler, und dann als U-19-Coach, anschließend als Trainer der Aktiven, wurde Cesc Fabregás zum Idol, und fast schon zur Clublegende (wir berichteten hier bereits auf Checkfussballberater.de) . Als Zweiter der Serie B, mit einem jungen Kader, stieg man die Serie A auf. https://de.wikipedia.org/wiki/Como_1907 .

Den AC Como, damals ohne den Zusatz „1907“, das Gründungsjahr, hatten wir immer im Blick, seit auch Hansi Müller, einst VfB Stuttgart, und Dan Corneliusson, hier spielten. Weltmeister Gianluca Zambrotta, in Como geboren, wurde im Club natürlich ausgebildet. (Auf DAZN kam auch eine zeitlang eine interessante Doku, American Dream Como Calcio, als die Investoren eingestiegen sind…).

Zu Real Madrid ist alles schon gesagt… Carlo Ancelotti als konventionell unkonventioneller Trainer, schaffte es doch glatt, als Trainer seinen fünften Champions-League-Titel zu gewinnen. Zwei Mal mit dem AC Milan, sowie drei Mal (!) mit Real Madrid. Maestro Carlo Ancelotti ist als Taktiker und Psychologe ein Meister seines Faches, zwei Meisterschaften mit Real Madrid, sowie in den Ligen Frankreichs, Deutschlands und Englands. Ancelotti, der Erfinder des Taktik-Weihnachtsbaums, einem 4-3-2-1 oder auch 4-3-3 (auch hier im Blog ausführlich behandelt), ist eine Pilgerfahrt Wert, für jeden, der einen Fußballtempel sehen will, und den Hauch einer Weltmannschaft kennenlernen mag. In Madrid liegt bisher der Schlüssel zu Champions-League-Erfolgen und für tolle Fußballabende. Ancelotti sei Dank, und den Stars, die ihm folgen…

Fußball, Porträts und mehr: Wenn ein Meister aus Mailand, die Champions aus Hall grüßt! Mit Inter Mailand das begehrte Scudetto gewonnen, nahm sich Hakan Calhanoglu die Zeit – live aus dem Wohnzimmer – dem Doublesieger des SSV Hall/Sportfreunde zu gratulieren. Aber, wie kam es denn dazu…?

Die Geschichte ist schnell erzählt, erst neulich berichteten wir hier, über die SGM SSV Hall/Sportfreunde Schwäbisch Hall https://checkfussballberater.de/fussball-portraets-und-biographien-ein-double-und-moeglicher-aufstieg-in-die-naechsthoehere-liga-kann-geplant-werden-obwohl-der-fussball-ja-meist-unkalkulierbar-ist-nach-der-meisterschaft-gewann/ – und über den „Präsidenten“ und Macher im Hintergrunde, Ali Tercan.

Nun, die Welt kann recht klein sein, und Tercans Kontakte nach Istanbul recht groß, wie wir wissen – aber nicht nur – Der Nationalspieler und Mittelfeldgestalter von Inter Mailand, jüngst Champion von Italien geworden, Hakan Çalhanoğlu, ist familiär mit Ali Tercan, verbunden und verbandelt – Hakan von Inter ist mit Alis Nichte, Sinem Gündoğdu, verheiratet – und somit steht der Draht zu Hakan und Mailand… Flugs war das SSV Trikot in Mailand, und der Italienische Meistergewinner, gratulierte den Spielern der SGM SSV/Sportfreunde via Instagram.

Übrigens, Calhanoglu ist in Italien sehr beliebt und anerkannt!

Wann grüßt schon ein türkischer Scudettogewinner Schwäbisch Hall?

Fußball, Biographien und Porträts: Von einem, der als Fußball-Lehrer auszog, die Welt noch besser kennenzulernen. Ob in Malaysia, Indonesien, oder wie jetzt in Myanmar – Der Stuttgarter Michael Feichtenbeiner hat sich in Südostasien einen Namen gemacht. Der schwäbische Nationaltrainer von Myanmar, leistet wahre Entwicklungsarbeit!

Wir erreichen ihn telefonisch, den Nationaltrainer Myanmars, Michael Feichtenbeiner (https://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Feichtenbeiner ), der gerade in seiner Hotelsuite die Vorbereitungen für den nächsten Tag getroffen hat. Bei uns ist es nachmittags, in Myanmar (dem früheren Burma), bereits am fortgeschrittenen Abend – vier Stunden beträgt der Zeitunterschied zu Deutschland. Und noch viel größer die Differenzen zum Deutschen, oder Europäischen Fußball. Doch dazu kommen wir noch. Jedenfalls schwelgt auch Michael Feichtenbeiner, der studierte Fachlehrer, sowie Uefa-Pro-Lizenz-Inhaber, jetzt Nationaltrainer in Myanmar, gern in Nostalgie. Gemeinsam lassen wir „vergangene Tage“ als Opener Revue passieren. Mein Gesicht hatte der Fußballlehrer nimmer parat, aber Feichtenbeiner erinnerte sich natürlich noch an die Zeiten, als der „Jungreporter“ und Student, immer wieder für das RMB Radio, dem damaligen Privatsender für Waiblingen und Ludwigsburg, sowie den Großraum Stuttgart, bei den TSF (Turn- und Sportfreunden) Ditzingen vorbeischaute, um meine Live-Takes und Berichte zusammen zu tragen. Da lacht Michael Feichtenbeiner und meint: „Ja, das waren tolle und wilde Zeiten in Ditzingen, dem kleinen Kaff…“, nun tragen wir die Erinnerungen zusammen, denn noch heute schwärmen die Leute und Experten vom kleinen TSF Ditzingen in den 90er Jahren.

Ein gefragter Nationalcoach und Schwabe in Myanmar. Souverän steht er Rede und Antwort / Michael Feichtenbeiner.

Von 1993 an, trainierte Feichtenbeiner die Ditzinger, knapp vier Jahre lang. Das Stadion, nun, damals der Sportplatz ‚an der Lehmgrube‘, samt kleiner Tribüne, https://de.wikipedia.org/wiki/TSF_Ditzingen , zog die Massen der Region an. Wer guten und attraktiven Fußball, mit jungen, wilden Spielern sowie einem emotionalen Übungsleiter an der Außenlinie sehen wollte, der überlegte nicht lang – Ditzingen galt als Geheimtipp, sehen und gesehen werden – lautete das Motto. Unter Feichtenbeiner wurde immer etwas auf dem Feld geboten.

Feichtenbeiner war uns damals, da wir auch den VfB Stuttgart stets im Blick hatten, als Juniorentrainer am Wasen bereits bekannt. Dann sammelte der Schwabe Erfahrungen in der Schweiz, bei den BSC, Old Boys Basel, und nach drei Jahren, mit der Station als Co-Trainer bei den Stuttgarter Kickers, unter den Trainern Frieder Schömezler und Rolf Schafstall. Eine gute Schule, wie sich zeigen sollte.

An der Lehmgrube in Ditzingen wurde jedenfalls kein Beton angerührt, die Abwehr spielte bereits damals modern, und mit Drang nach vorne, und im Mittelfeld und Sturm wurden Chancen en masse eingeleitet und kreiert.

Die wilde und schöne Zeit, mit vielen jungen Spielern (Sean Dundee, Marcus Sorg – später DFB-Assistenztrainer unter Löw, sowie Guido Streichsbier und Kronenberg, Robin Dutt und Alexander Blessin – allesamt sind sie, zumindest kurrzeitig, in den Trainerberuf eingestiegen), wie sie Feichtenbeiner nannte, wurden bei ihm weiterentwickelt, und haben den Spaß am Spiel nie verloren.

Die TSF Ditzingen qualifizierte sich für die damals neu geschaffene Dritte Liga, damals noch die mehrgleisige Regionalliga. Diese recht erfolgreiche Zeit ging irgendwann zu Ende, und der Koffer war von nun an immer griffbereit. Junge Menschen und „Spieler zu formen, an einem gemeinsamen Ziel zu arbeiten“, das habe ihn immer interessiert, blickt Feichtenbeiner, ein echter Stuttgarter, in Myanmar, diesem Krisenland, voller Nostalgie zurück.

Aber die Reise ging weiter, über den KFC Uerdingen, und Pfullendorf, ging es zurück zu den Kickers in Degerloch. Diesmal als Cheftrainer in der 2. Bundesliga. So wird die Zeit unter Wikipedia, vermerkt: >> (…) Im Sommer 1999 unterschrieb Feichtenbeiner bei den Stuttgarter Kickers seinen ersten und bislang einzigen Vertrag als Cheftrainer in der 2. Bundesliga. Während seine Mannschaft im DFB-Pokal gegen die drei Erstligisten Borussia Dortmund, Arminia Bielefeld und SC Freiburg spektakulär reüssierte, blieb Feichtenbeiner im Ligabetrieb ohne Erfolg: Keine vier Wochen nach der Pokal-Niederlage im Halbfinale gegen Werder Bremen erhielt Feichtenbeiner im März 2000 ob der höchst abstiegsgefährdeten Lage der Kickers (21 Punkte aus 24 Spielen) die Kündigung. (…)<< Das waren pure Emotionen, beschreibt Michael Feichtenbeiner diese Zeit, besonders im DFB-Pokal, wo sein Team förmlich aufblühte.

Zur Jahrtausendwende dann, in der Saison 2000/01, landete Feichtenbeiner, der nun für sein Offensivspiel bekannt war, und auch oft mit Ralf Rangnick verglichen wurde, bei den Lilien von Darmstadt 98. Das alte Stadion am Böllenfalltor, war schon damals eine Pilgerstätte eingefleischter, nicht zu verwöhnten, Fans. Damals, wieder in der Regionalliga Süd, krempelte der Schwabe im hessischen Kultclub so einiges um, und siehe da: Mit wenigen Mitteln, und „kleinem Budget“, erreichte Feichtenbeiners Team den 5. Tabellenplatz, es gewann sogar den Hessenpokal, dieser Erfolg garantierte die DFB-Pokal-Teilnahme – Feichtenbeiners Element, der Pokalwettbewerb.

Und auch da sorgten die Lilien mit Feichtenbeiner für Furore, erst im Achtelfinale war Schluss, davor hatten die Darmstädter als Drittligist den FC St. Pauli und den SC Freiburg bezwungen, und erst gegen den späteren DFB-Pokalsieger Schalke 04, zogen die Lilien den Kürzeren.

Es folgten danach weitere Stationen in Erfurt und Siegen, ehe er von den dortigen Sportfreunden, auf Vermittlung in Malaysia empfangen wurde, wo der schwäbische Fußballlehrer den Club Selangor MPPJ, vor dem Abstieg bewahrte. Später sollte der Übungsleiter nochmals in Malaysia trainieren, beide Stationen über drei Jahre zusammengerechnet, und Feichtenbeiner, nicht zu vergessen, gehörte von 2015 bis ins Jahr 2019 dem Trainer- und Ausbildungsstab des DFB an. Michael Feichtenbeiner, koordinierte die Scouts, die für den DFB Talente bundesweit sichteten, und trainierte als Nationaltrainer mit dem Adler auf der Brust, die Jahrgänge U15, 16, und 17.

Nach den Jahren beim DFB, wurde Feichtenbeiner Chefcoach beim FC Liefering in Österreichs 2. Liga – und der FC Liefering ist als „Ausbildungsverein, oder Jungbullenfarm“, des FC RB Salzburg ja bekannt (gewesen). Auch eine sehr lehrreiche und interessante Zeit, wie Feichtenbeiner erzählt und die er nicht missen möchte. Dann aber der Abflug für einige Jahre nach Asien, über Malaysia und Indonesien, kam eine weitere sportliche Station, die des Nationaltrainers für das Land Myanmar – früher, wie erwähnt, Burma. Dass in Myanmar eine Militärregierung herrscht, daran habe man sich, wie die Menschen vor Ort, bereits gewöhnt. Die Politik richtig einzuordnen, so der Fußballlehrer, sei für Außenstehende „sowieso schwierig…“, unser Thema bleibt der Fußball, der den Menschen wiederum auch Freude und Ablenkung schenke, so Feichtenbeiner.

  • Asien – eine lebenswerte Region, und Myanmar, sei ein sehr interessantes Land

Natürlich, so der Stuttgarter Michael, dem man übrigens seine 63 Jahre nicht ansieht, das Reisen und Myanmar an sich, halten wohl jung, „natürlich“, setzt Feichtenbeiner nochmals an, „kann man die Tätigkeit hier, mit dem Luxus, oder den Luxusproblemen in Deutschland und Europa nicht vergleichen…!“

In Myanmar, so Feichtenbeiner, sehe er sich als „Entwicklungshelfer“ in Sachen Fußball. Über Vergleiche mit dem Globetrotter und der ehemaligen Trainerlegende, Rudi Gutendorf, der über 55 Länder und Vereine weltweit trainierte, schmunzelt Feichtenbeiner – aber gemeinsam haben sie sicher, dass „Ich mir für keinen Job zu schade bin…“, das Umfeld aber, sagt Feichtenbeiner müsse schon passen.

Das Land, immerhin über 54 Millionen Menschen zählend, ist fußballverrückt. Das ist schon einmal wichtig. Die Infrastruktur könnte besser sein, aber das sei „Klagen auf hohem Niveau auch hier….“, sagt Feichtenbeiner, denn der Verbandschef und Hotelkettenbesitzer, mache vieles möglich.

Und, was auch wichtig ist, es gibt einen Spielbetrieb mit 12 Mannschaften in der höchsten Liga – sehr interessant ist auch, dass alle Spiele, rund 2000 KM entfernt vom Norden, wo das Militär in Gefechten verwickelt ist, in zwei Stadien der Hauptstadt absolviert werden. Das habe die „gute Seite“, so Feichtenbeiner, dass ich „mit meinem Team, binnen 25 Minuten im Stadion bin“, wo sie sich die Spiele und Nationalspieler anschauen können. An jedem Tage fänden zwei Spiele statt.

In den Pausen zwischen den Tagen, werde dann im Trainerteam, drei deutsche Mitarbeiter sind darunter, fleißig analysiert, die Daten und das Bildmaterial, die Eindrücke, gesichtet und nochmals geschildert. „Teamwork“, so Feichtenbeiner, sei sehr wichtig. Die deutsche Gründlichkeit, ist wichtig, dürfe aber auch nicht „zu gründlich sein“, lacht Feichtenbeiner, man könne Kreativität auch ersticken.

Und, improvisieren müsse man immer. Wer weiß denn schon, warum und unter welchen Umständen, schlechte Ergebnisse entstehen?, fragt der Stuttgarter eher rhetorisch, wenn das Nationalteam irgendwo, erst nach einer langen Odyssee ans Ziel kommen, und dann auch erst drei Stunden vor Spielbeginn? So geschehen in Indien, wo Myanmar gegen Kirgistan antreten musste.

Aber, die Arbeit des schwäbischen Fußball-Instruktor, trägt schon Früchte. In der FIFA-Länderrangliste, im Ranking, belegt Myanmar den 163. Platz. Dahinter kommen noch etliche andere Nationen. Und, wie fußballverrückt die Nation des schwäbischen Trainers ist, zeigte sich nach den erfolgreichen Südostasien-Spielen vor wenigen Monaten in Kambodscha. Feichtenbeiners Nationalelf von Myanmar wurde Vierter. Die Fernsehen-Einschaltquote lag bei rund „acht Millionen Menschen“, und am Flughafen wurde die Nationalelf nach der Ankunft gebührend begrüßt, Politiker und Funktionäre seien da gewesen, aber auch normale Fußballfans, insgesamt um die „tausend Menschen.“

Das erfolgreiche und entschlossene Nationalteam, Myanmar!

Da wurde auch Feichtenbeiner bewusst, dass er sein Team zu einem großen Erfolg geführt hatte. Später spielte Myanmar gegen ein anderes gebeuteltes Krisenland, nämlich Syrien 1:1, bekam dann aber eine Packung (0:7) , eben wegen langer Anreisen der Spieler, sowie einer hartnäckigen Grippewelle im Team – wer kann das schon beeinflussen? Macau wiederum wurde zwei mal deutlich besiegt (2:0 und 5:1). (Außerdem, die Nationalspieler müssen oder dürfen nur eine Staatsbürgerschaft haben; Doppelstaatler dürfen nicht ran; nun arbeitet man daran, dass Spieler schneller eingebürgert werden, die man zum Beispiel bei Sichtungen und Recherchen, in Europa oder Kanada, entdeckt hat…)

  • Zum Alltag gehöre es auch, „Trainerfortbildungen zu organisieren, die Vereinstrainer zu besuchen, und auch den Juniorenfußball, mit einer U17 und U19 richtig aufzubauen. Die Arbeit mache ihm sehr viel Spaß, und trotz der Probleme im Land, würden die „Einheimischen in Myanmar immer ein Lachen auf den Lippen haben“, und seien auch so sehr freundlich. Das Land liege ihm sehr am Herzen.

Teamarbeit ist Michael Feichtenbeiner sehr wichtig, alle profitieren.

Nichtsdestotrotz, wir möchten wissen, ob es Feichtenbeiner vielleicht nicht doch zurück nach Deutschland, oder nach Europa generell ziehen würde? Einen Mann, mit so vielen Erfahrungen im Gepäck? Der ehemalige Geographie-Student meint dazu: „Also, ich liebe die Erfahrungen, und die Länder, in denen ich gearbeitet habe. Ja, in Asien habe ich mir einen Namen erarbeitet, Kontakte sind da. Ich bin sehr zufrieden, aber…“, der diplomierte Fußballlehrer legt eine kleine Pause ein, und sagt dann: „…ob sie mich in Deutschland noch auf dem Papier haben? Und natürlich würde mich irgendwann, sofern das ganze Paket stimmt, auch eine Tätigkeit in Deutschland wieder reizen. Es muss nicht der Profibereich ganz oben sein. Ich wäre auch offen für Tätigkeiten im Hintergrund, im Management eines Vereins, ob im Jugendbereich, einem NLZ, oder rund um das Herrenteam. Meine Erfahrungen würde ich gern teilen…“, so der schwäbisch Fußballtüftler Feichtenbeiner.

  • Und mal ganz ehrlich, wer hätte vielleicht nicht doch Bedarf, für einen weltoffenen und sympathischen Trainer, der unter schwierigen Umständen im Ausland dennoch erfolgreich Mannschaften formt, und in Deutschland einst mit kleinen Teams als „Pokalschreck“ galt? Im Ausland und im Pokal, herrschen eben ganz eigene Gesetze…

Fußball-Ansichten und Lifestyle? Worte, die es in sich haben, und wohl sehr viel über die Jungstars von heute aussagen. Früher war sicher nicht alles besser – aber Respekt und Tiefe vor dem Menschen und den Gegnern, war sicher gegeben. Und immer wieder die Frage: Was machen eigentlich die Fußballberater?

Ja, einen „Miro“ Klose muss man nicht mehr vorstellen, und, es bleibt ihm zu wünschen, dass der ehemalige Nationalspieler und Weltmeister, Klose, im Trainerberuf wirklich Fuß fasst, sich nicht nur von (Miss-)Erfolgen leiten lässt, denn, alles ist relativ. Viel wichtiger, dass solch ein bodenständiger und erfolgreicher Spieler, den Talenten und Profikickern noch viel mehr für das Leben mitzugeben weiß… Darauf kommt es nämlich an.

Auch im Hinblick, auf all die Skandale, derzeit im italienischen Fußball, aber sicher auch immer wieder im deutschen und europäischen Fußball (wenn auch unter der Decke gehalten), wozu also Wettskandale und Glücksspiele, teils auf das eigene Match, auf erhaltene Gelbe Karten, oder auf andere Resultate, wenn man doch das GLÜCK hat, sein Hobby zum Beruf gemacht zu haben. Klar, im Business Fußball, mag der Druck mitunter auch große sein, doch wer es, wie Klose schafft, den, nein, seinen Sport zu lieben, genauso, wie einst als Kind, der benötigt nicht noch mehr Geld, und schon gar nicht einen weiteren „Kick“, der den Einzelnen tatsächlich ins gesellschaftliche Abseits manövrieren kann…

  • Auf diesem Blog schon oft thematisiert – es gibt „solche, und solche“ Spielerberater – nur, wo sind sie, wenn man sie tatsächlich braucht, wenn verschieden Verlockungen gegen eine Langeweile an der Tür oder auf dem Handy anklopfen…?
  • Denkt mal drüber nach.

„Miro“ Klose, genialer Lieblingsspieler und Goalgetter bei Lazio!

Wie auch immer, Miroslaw Klose benennt, was zu benennen ist. Wofür brennen die Kicker von heute noch?

Miro, der auch für Lazio Rom in Italien kickte, war bei all seinen Stationen absoluter Publikumsliebling – nicht nur wegen seinen Topleistungen, sondern vor allem als, MENSCH !

Für Profis und Talente mit Durchblick: Von anderen Sportstars lernen – Wie Novak Djokovic mit eisernem Willen und viel Disziplin, von Erfolg zu Erfolg gleitet – und dennoch locker bleibt! Ein Geheimnis und ein Buchtipp?…

Nun, ich muss zugeben, mehr als das, vielleicht zu schnell, bestellte Buch über den Tennisstar und Grand-Slam-Gewinner, den Serben Novak Djokovic, hat mich seine erneute Leistung am Wochenende komplett überzeugt. Denn, momentan scheint der Serbe, trotz seiner 36 Jahre, unschlagbar zu sein – weil er bei sich selbst ständig nachjustiert, und sich selbst verbessern möchte – und zwar in allen Belangen.

Die Fans und Interessierten können es kaum glauben (oder eben doch), Djokovic definierte auch bei den vergangene US-Open, den Tennissport neu – Novak ist in seiner Mitte, liebt den Sport, und weiß, wie und wann er sich verausgaben muss, oder auch nicht. Der Sport, Djokovics Geist, die Ernährung an sich, sowie sein starker Charakter hat schon viele Menschen, ob dem Tennissport zusagend oder auch nicht, in den Bann gezogen. Und Novak selbst, beschäftigt sich ausgiebig mit den Dingen, die ihn stark und besser machen, die ihm aber auch Harmonie und Ausgeglichenheit schenken, außerhalb des Courts.

Bei den US-Open, zeigte Novak noch einmal dessen ganze Stärken… ( In der Statistik der gewonnenen Grand-Slam-Titel im Einzel belegt er mit 24 Titeln den ersten Platz. )

Und, hier noch ein Rückblick, zum Wochenende, ( https://www.sport1.de/tv-video/video/traenen-bei-djokovic-hommage-an-kobe-bryant-nach-us-open-sieg__6BBFA646-3F4A-4F1E-A160-C1DEC2848A2A ), wie stark und dennoch auch menschlich, Novak Djokovic ist.

Ich habe also, wie erwähnt, vor dem Sommerurlaub ein Buch zu Novak Djokovic bestellt, weil mich Biographien interessieren, und ich davon überzeugt bin, dass jeder Profi- Jugend- aber auch Amateursportler, von Djokovic einiges mitnehmen und lernen kann.

Nun werde ich mir sicher noch ein besseres Buch bestellen, und sicher noch ein paar Dokus zu Novak anschauen, denn dieses Buch, war ziemlich skurril. Weil ohne Fotorechte, und daher nur mit (immerhin schön, und individuell, designten) Bildern und Zeichnungen, aber auch die Texte – entweder oberflächlich, per copy and paste, oder per Google-Translator, oder gar von einer neuen KI-Übersetzungsmaschine so mies übersetzt, dass viele Textpassagen und Zeilen, mehr als drei- und vierfach, gleich übersetzt wurden.

Die Seite habe ich als Beispiel hier eingesetzt, und so gleichen sich viele Seiten. Auch ist der Autor nicht bekannt… Von daher, nochmals würde ich ca. 20 Euro nicht investieren, sondern lieber mehr Geld, für eine echte Biographie, die gut recherchiert wurde. Für dieses Buch, trotz ein paar Erkenntnissen, nur die Note „ausreichend“, weil sich der Autor, so scheint es, kaum Mühe gemacht hat.

Immer und immer wieder, diesselben Passagen im Buch. Schade!

Aber, jeder weiß, Novak Djokovic, und dessen Leistungen, sprechen für sich selbst. Sein starker Charakter sowieso, man erinnere sich nur daran, wie er dem Druck, er möge sich doch impfen, standgehalten hat. Über seinen Körper, und seine Gesundheit, bestimme nur er allein…

Calcio al dente – Die Squadra Azzurra geht mit einem neuen Trainer und Kapitän in die nächsten Spiele. Italien fiebert dem Einstand von „Mister“ Spalletti entgegen. Er war definitiv die beste Wahl für einen ‚Neuanfang’…

(K)ein Märchen aus 1000 und einer Nacht – für Roberto Mancini ganz sicher – dem scheidenden Nationaltrainer gönnt man all die Millionen, die er als Coach der Saudischen Nationalelf nun in drei Jahren verdienen kann. Nur, dabei machte er, das kann man sagen, und dieser Meinung sind auch Arrigo Sacchi und Fabio Capello, die Trainer-Legenden und erfolgreichen Champions-League-Gewinner (mit dem AC Milan) eine „brutta figuraccia“ – eine ganz schlechte Figur. Roberto Mancini hätte sich einen besseren Abgang gestalten können… Tempi passati!

DER NEUE MANN am Steuer der Azzurri heißt nun LUCIANO SPALLETTI, die meisten Tifosi in Italien wollten ihn unbedingt, und auch die Fußball-Experten schrieben ihn herbei. Ein starker Charakterkopf allemal, und frischgebackener Meister mit der SSC Napoli. Außerdem hat Spalletti als ehemaliger, wie er selbst meint, „mittelmäßiger Profi“, seinen Trainerschein von ganz unten beginnend, bei kleineren Teams, Schritt für Schritt (auf)gebaut.

Dass Spalletti mit INTER, der Roma, sowie Napoli stets für einen attraktiven Fußball sorgte, ist überall bekannt. Und selbst seinen Auslandsaufenthalt in Russland, bei St. Petersburg, krönte er mit zwei Meisterschaften und Pokalsiegen. Ja, auch in Russland setzte er sich mit seiner, nicht ganz leichten Art, erfolgreich durch. Sie mochten, und sie mögen ihn im Land von Väterchen Frost noch immer.

Für den, in der Toskana geborenen und aufgewachsenen, Luciano Spalletti, mag es hingegen doch wie ein sehr schönes Märchen vorkommen, als habe er genau auf diese Aufgabe gewartet – die mitnichten leichter ist, als weiterhin als Clubtrainer irgendwo tätig zu sein – im Gegenteil, über 70 Millionen „Nationaltrainer“ fühlen sich berufen, die Squadra Azzurra zu coachen, oder zumindest, für die Aufstellung zuständig zu sein. Der Calcio und die Azzurri in Italien, das ist eine (inter)nationale Angelegenheit. Aber, so viel ist gewiss, Spalletti bringt alles mit, um, Achtung(!) vieles besser zu machen, als Vorgänger Roberto Mancini

Wie, werden sich nun manche fragen, besser als Mancini, wo doch Mancini die Squadra Azzurra mit starken Typen zum Europameisterschafts-Titelgewinn in London führte? Ja, man darf nämlich nicht vergessen, dass Mancini ebenso wie Ventura zuvor, eine WM-Teilnahme (die in Qatar) vergeigte. Das war eine echte Schmach, gegen Nordmazedonien die WM-Teilnahme verpasst zu haben.

Die Zeit ist reif, für einen „Neustart“, The Great Reset, für Italiens Nationalteam. Und wie für Spalletti bekannt, haute er gleich Pflöcke ein – er setzte sein ganz eigenes Team hinter dem Team zusammen – die Staff, aus Bekannten und treuen Mitarbeitern, die ihn seit Jahren begleiten – aber sorgte auch für ein Ausrufezeichen im ersten Trainingslager in Coverciano, indem er den Kapitän und dessen Ersatz, sowie den Spielerrat, aus erfahrenen Spielern zusammensetze, von denen man Engagement und tiefe Inbrunst, für das Land erwarten könne, und, so Spalletti, „auch müsse“. Doch der Reihe nach.

Auf Checkfussballberater.de haben wir uns bereits in der Vergangenheit mit Luciano Spalletti beschäftigt, als er Inter Mailand wieder in die Spur brachte, vor ca. fünf Jahren. Spalletti gehört zu den wahren Spiel- und Gegner-Analysten, ohne jedoch sein Spiel oder seine Philosophie zu sehr am Gegner zu orientieren.

Wir erinnern uns zum Beispiel, am Ende seiner Zeit bei der Roma, als auch Francesco Totti verabschiedet, und die Roma dazu noch Zweiter für die Champions-League wurde, 2016/17, dahinter folgte als Dritter die SSC Napoli von Maurizio Sarri, da beschäftigte sich Spalletti vielmehr mit dem schönen reifen Spiel von Neapel mit Sarri (damals wurde Juve Meister, und Roma sowie SSC Napoli landeten dahinter). Ja, auch über das Verhältnis zu Totti wurde immer wieder viel geschrieben -Spalletti hatte sich nie gefürchtet, auch FT10, immer wieder auf die Bank zu setzen, die Legende der Roma – jedoch niemals, um diesen zu demütigen, nur, Spallettis Ansichten nach, war Totti nimmer für 90 Minuten prädestiniert, Spallettis Plan jedoch sei immer gewesen, dass Totti zielgerichtet eingesetzt und einen schönen Abschied bekommen würde – was am Ende auch so geschehen ist, trotz aller Spannungen. Luciano Spalletti hat sich einen Ruf erworben, der geschätzt wird, aber aus dem auch hervorgeht, dass Spalletti recht schwierig sein kann, und sehr direkt in seiner Kritik – selbst wenn der „CT“ und „Mister“ selbst sagt, es nie persönlich zu meinen, sondern immer in der Sache.

  • Der Nationaltrainer Spalletti legt los:

Die ersten Spiele liegen bereits an. Am 09. September in Nordmazedonien, sowie am 12.09.23 daheim gegen die Ukraine, wenn Punkte für die EM24 in Deutschland gesammelt werden müssen. Die Vorbereitungszeit seit Mancinis Ausscheiden am 15. August ist daher sehr knapp. Aber Spalletti wäre nicht Spalletti, würde er darin nicht eine echte Herausforderung und ein „Ciao, Hallo-Wach!“, für Italiens ambitionierte Spieler und für die Presse sehen. Spalletti möchte alle wachrütteln…

  • Ein Zeichen setzte der Mister schon damit, dass er erst einmal, Jorginho und Verratti nicht nominierte für den Kader, aus dem sich dann die Aufstellungen für die zwei Spiele speisen werden… Und, auch interessant – Ciro Immobile soll der Kapitän sein. Die Presse fragt zudem, wer wird der neue Stürmer der Azzurri? Immobile oder Retegui (Italo-Argentinier bei Genua FC )? Warum, so fragen viele, können nicht beide spielen…?

Luciano Spalletti sorgte schon für Überraschungen beim Azzurri-Kader…

  • Nichtsdestotrotz, so auch unser geschätzter Experte und Dozent an der Sportschule in Coverciano, Gianfranco Multineddu, „bisher alles richtig gemacht“, habe Spalletti. Und Multineddu, gefragt als Fußballfachmann und beim Scouting in Italien, sagte schon früh, nach Mancinis kuriosem Abschied, „Also meiner Meinung nach, ist Luciano Spalletti die allerbeste Lösung, er bringt momentan alles mit, Italien erfolgreich zu machen….“. Dass Spalletti Verratti erst mal ausrangiert habe, bedeute noch nichts, so Multineddu. Luciano Spalletti teste nun viel, außerdem sein Verratti auch angeschlagen gewesen. Man muss wissen, Gianfranco Multineddu hat Verratti einst entdeckt und die Trainer in Pescara forciert, ihn zu bringen, „Marco war damals einfach reif…“. Und, Verratti wird sicher auch wieder berücksichtigt.

Luciano Spalletti tankt in seiner Heimat auf

Der neue Nationaltrainer Italiens hat sich schon immer gern in der puren Natur aufgehalten – und, Fußball ist nicht alles, Resilienz und Freizeit, um auf andere Gedanken zu kommen, sind für Spalletti immens wichtig.

Spalletti und dessen Familie, sein engster Kreis also, führen eine etablierte und höherwertige Agricultura, die Landwirtschaft, mit dem „Agriturismo“, dem gutsituierten Tourismus. Gediegene und ländliche Atmosphäre, mit selbst angebautem und gekeltertem Wein – namenlich „Bordocampo“ – der Seitenlinie

Dort komme der Mister auf neue Ideen, wie zum Beispiel Trainingseinheiten auszusehen haben, oder wen er eben in den Kader beruft. Ein großes Areal, mit angelegtem See und vielen Tieren, so wie es sich eben gehört in einer Landwirtschaft. Gäste können dort urlauben, aber auch auch mithelfen… Und, Massentourismus ist natürlich nicht damit gemeint. Es bleibt alles überschaubar, auf dem Anwesen, dem Refugium, von Luciano Spalletti, und er erzählte erst neulich darüber, in diesem sehenswerten Video, von und mit Spalletti – genauso wie er auch gern über den Fußball und die Spieler erzählt. Leise, besinnlich, aber auch offen und direkt, Spalletti eben: „LA RIMESSA EXPERIENCE“, (https://www.larimessa.info/ ) , die toskanische Lebensart des Luciano Spalletti – wäre schön, es würde etwas auf das Spiel der Squadra Azzurra davon abfärben…

giovanni deriu

Und die immer wieder kehrende Frage: Wer war der Beste? Maradona oder Pelé? Unabhängig von Messi und CR7, „The King“, Eric Cantona – die Legende von ManU – hat da seine ganz eigene Meinung…

Das Enfant terrible, Eric Cantona, der schwierige sowie exzentrische, und ehemalige französische Nationalspieler, in England, und besonders bei Manchester United vergötterte Mittelfeldspieler, oder auch, hängende Spitze, war ein begnadeter Topspieler. Ein Straßenkicker und Stratege, das Spiel lesend, Chancen voraus erahnend, und die rechte Hand von „Sir“ Alex Ferguson, auf dem Feld. Cantona, der in den Top-Rankings der besten Spieler der Welt aufgenommen wurde, teilte neulich seine Meinung und Sichtweise mit, wer denn nun, der Beste Spieler aller Zeiten sei… https://www.areanapoli.it/interviste/cantona-il-calciatore-piu-grande-della-storia-sara-sempre-lui-e-vi-dico-perche_515869.html#:~:text=Queste%20le%20parole%20di%20Cantona,era%20circondato%20da%20grandi%20giocatori. ;

dazu noch ein Video zu Cantona: https://www.youtube.com/watch?v=ZWBdWe6VzYE

In Frankreich, das muss man wissen, wollte den Franzosen wegen seines exzentrischen Charakters, (ähnlich dem von Bernd Schuster in Deutschland), kein Club mehr aufnehmen. Aber dank des Engagements und der Fürsprache von Michel Platini, kam Eric Cantona bei Manchester United unter, wo er zur Legende avancierte, und bis heute verehrt wird. Ein Kämpfer, Stratege, Goalgetter aus jeder Lage, und mit einer absolut ausgefeilten Ballbehandlung. Bei Cantona hieß es immer, den Kragen nach oben gestellt, und ab in den Kampf – und nur um zu siegen.

Leider stand er sich mit seinem Charakter und dessen Eskapaden oft selbst im Weg. Aber, als unangepasster Spieler, Coach Ferguson wusste ihn zu nehmen, sorgte er für viele Erfolge in England – Cantona gewann mit ManU so quasi alles. (zigfacher Meister mit Leeds und Manchester United, genauso feierte er ein paar Pokalsiege).

Nun also wurde er gefragt, Pelé oder Diego Maradona? Natürlich antwortete Cantona, der heute sogar noch als Schauspieler unterwegs ist, und auch zu philosophischen Themen gehört wird, daraufhin ganz klar und eindeutig:

„Maradona ist und bleibt der Größte aller Zeiten. Warum? Nicht nur, weil Maradona 1986 Weltmeister wurde, er stand ja auch noch 1990 im Finale, und hätte es sicher auch 1994 in den USA geschafft, hätte man ihn nicht sanktioniert. Nein, Maradona war nie von begnadeten Spieler im Nationalteam umgeben, er selbst schoss Argentinien und dessen Clubs zu Meisterschaften, ohne Maradona wäre Argentinien nie Weltmeister geworden… Pelé hingegen war immer von sehr guten und begnadeten Einzelspielern umgeben, die ganz sicher auch ohne ihn, Weltmeister geworden wären…“ Ein Mann, eine Meinung – wir bedauern sehr, dass es kaum noch Typen wie – Eric Cantona gibt…

Kragen hoch, und bereit, alles zu geben… Eric Cantona!

Calcio al dente – Serie A: Die AS Roma und Friedkin-Gruppe rüsten mit Lukaku auf! Darüber freut sich auch der ‚Italotedesco‘ und Tifoso der Roma, Kevin Reiter. „Daei“ Giallorossi…

Wer wird schon vom ‚Presidente‘ höchstpersönlich eingeflogen? Romelu Lukaku, der Romas neuer Topstürmer, kam in diesen Genuss und in diese Wertschätzung. Dan Friedkin, Chef und Mäzen der AS Roma, setzte sich selbst ins Cockpit, und flog Belgiens Topstürmer an den Airport, Roma-Ciampino.

Und die AS Roma von Cheftrainer, José Mourinho, steht Kopf – ach, was, die ganze Stadt ist im Rausch. Die Roma verspricht sich sehr viel von Lukaku, im Zusammenspiel mit Dybala, aber auch sonst ist der Kader recht stark: auch Renato Sanches und Paredes sind in Roma, Trigoria, angekommen.

(Lukaku alla Roma, l’annuncio ufficiale del club e le sue prime parole (corrieredellosport.it) )

Gefeiert bei der Ankunft aber, wurde Lukaku, wie kein anderer! Und darunter ist auch ein ganz besonderer Roma-Fan und Tifoso, der „Deutschitaliener“, Kevin Cervone-Reiter. Seit vielen Jahren in Sezze, einer Stadt, nah an den Toren des Colosseums.

Eines steht fest, seit Mourinho vor knapp zwei Jahren hier angekommen ist, pulsiert der Fußball wie selten zuvor – zwei Mal hintereinander stand man in einem europäischen Pokalfinale, das eine, den Pott der neuen Conference-League, wurde auf Anhieb gewonnen, leider verlor die Roma gegen die starken Spanier des FC Sevilla in der vergangenen Spielzeit. Aber, viel wichtiger, auch für die Friedkin-Group, die AS Roma ist wieder in aller Munde. PR und Marketing pur.

Aber zurück zum Deutsch-Italiener, Kevin Reiter, dem gebürtigen Fürther, mit italienischen Wurzeln (Familienname Cervoni, auf Facebook firmiert er mit Doppelnamen). Kennengelernt haben wir den Fußball- und Politikinteressierten einst in Rom, auf dem Weg zu einer Kundgebung des Mitterechtsbündnisses (mit Matteo Salvini, Giorgia Meloni und Silvio Berlusconi, 2018 auf der bekannten Piazza San Giovanni). Dass Kevin Reiter auch ein absoluter Roma-Fan ist, stellte sich schnell heraus.

Immer wieder in regelmäßigen Abständen schreiben wir uns, hin und wieder klappte auch ein Treffen in der Region Lazio, unweit von Sezze, in Sabaudia, am Meer. Exakt dort, wo Kevin Reiters Idol vergangener Jahre, Francesco Totti, ein Ferienhaus hat, und auch viel Zeit verbringt, sù la spiaggia di Sabaudia, Lungomare.

Das Roma-Outfit passt! Kevin Reiter hat alles, was ein Giallorosso so braucht!

Wann, wenn nicht jetzt, wäre es an der Zeit von Kevin, den Franken, dessen Meinung zur Roma einzuholen?

Kevins Herz also schlägt in Deutschland für Fürth, und in Italien, für die Roma. Er beschreibt sich selbst als „Italotedesco“ und lebt bereits seit fast 20 Jahren in Sezze, und „mit fünf Jahren bereits“, als kleiner Bub also, fing sein Fußballerherz auch für die AS Roma an, zu schlagen.

Kevin schwärmt richtig, „weißt Du, Giovanni, die Roma hat es mir früh angetan, diese wundervolle Stadt, die rückwärts gelesen, Amor ergibt…“ Die Liebe zur Stadt und zum italienischen Hauptstadtclub. Aber Moment, da wäre ja auch noch der Stadtrivale, SS Lazio Rom, mit Trainer Maurizio Sarri? Immerhin, in der Champions League dabei, als Vizemeister hinter der SSC Napoli qualifiziert…

Der Fürther Kevin Reiter legt eine Pause ein, aber es kommt ein bestimmendes, „Niemals!“ rüber. Entweder die Roma, oder gar kein Club, lacht Kevin auf. Aber klar, die Stadtderbys della Capitale sind auch das „Salz in der Suppe“.

AS-Roma-Fan zu sein, hat auch etwas mit Lifestyle, dem stile di vita, zu tun – zumindest in Rom.
Sein Idol, erzählt der gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann, sei „schon immer FT10, Francesco Totti“ gewesen. Trotz zahlreicher Angebote, hielt Totti der Roma immer die Treue. Das ist es, was auf ewig zählt. (Auf Checkfussballberater.de , berichteten wir auch über Tottis Abschiedsbrief und seine Rede im Olimpico, als die Tifosi wahrlich mit ihm eine Träne vergossen haben). Aber, auch der andere Haudegen, der Totti unterstützte, ebenfalls ein echter Römer, Daniele De Rossi, „fand ich sehr stark“, wie Kevin Reiter emotional erzählt.

Wir teilen zumindest seine Meinung mit „der schönsten Stadt der Welt“, wie Reiter findet, und mit diesen Farben, Gelbrot, i Giallorossi, könne man doch nur Tifoso der Roma sein, oder etwa nicht? Nun, ja, mà si, wir schweigen lieber.

Natürlich hat Kevin Reiter, der als Einkaufsleiter in einem italienischen Unternehmen arbeitet, schon etliche Schlachten mit der Roma erlebt. Siege, aber auch Niederlagen. Als wahrer Tifoso der Giallorossi, lebt man diese Emotionen wahrlich aus. Das beginnt schon, wie typisch für Italien, mit den Gesprächen unter Freunden (teils auch Fans anderer Teams der Serie A), das Fachsimpeln, nach dem letzten Spieltag, bis hin zur Vorfreude auf das kommende Match.

Kevin Reiter erzählt weiter, „Mein schönstes Erlebnis war wirklich am 25. Mai 2022, da spielte die Roma gegen Feyenoord im Finale der Conference-League“, das „Wir“, auch gewannen. In ganz Sezze, so der Deutschitaliener, wo er auch wohne, waren überall Tifosi der AS Roma, mit Fahnen zugegen, sangen die Hymnen, zündeten ein gelbrotes Feuerwerk, auch Bengalos, und die Fangesänge gingen meist, nun ja, gegen Lazio Rom.

So oft es geht, besucht Kevin Reiter seit Jahren das Team der Roma, auch im „Olimpico“, dem Olympiastadion von Rom. Ist es eigentlich schwer, an eine Dauerkarte zu kommen, speziell seit die Friedkin-Gruppe um Dan Friedkin, Dybala, Abraham sowie Sanches und Paredes eingekauft hat? Nun auch noch Romelu Lukaku?
„Siii“, aber Kevin teilt erfreut mit, „Ja, dieses Jahr, in dieser Saison 2023/24, habe ich es endlich geschafft, eine Dauerkarte zu ergattern…“, dann fügt er hinzu, diese sei leider nur für die „Distinti Nord Est“, nicht gerade der Platz in einem Topsektor, aber: Was soll’s? Für einen wahren Romafan, zähle nur „die Liebe zur Mannschaft“, nicht nur der Stadionsektor. Und, heutzutage, ist ja fast alles immens teuer.


Kevins Fernziel ist aber die Curva Sud, das Herz der heißblütigen „Giallorossi“.
Nun wollen wir aber die Fakten, ganz ehrlich, Wie denkst Du, Kevin, über den neuen Kader, und Mourinho?
Kevin Reiter dazu: „Der Kader gefällt mir sehr, mit den neuen Spielern wie Lukaku, Renato Sanches, Paredes, oder auch Aouar, sowie dem Gerüst der restlichen Spieler, bin ich sehr zufrieden. Mourinho ist ein klassische Taktiker und Motivator. Manchmal lässt er etwas zu defensiv spielen…“, dies gefalle dem politischen Geist und Fußballfan Kevin Reiter aber weniger, er möchte die Roma offensiv spielen sehen. Wie alle wissen, „The Special One“ Mou, steht für Ergebnis orientieren Fußball, und diese Strategie bescherten ihm, aber auch der Roma zuletzt Erfolge.

  • Und nun, der ganze Hype um Lukaku? In letzter Minute quasi zur Roma gelotst?
    Kevin Reiter: „Nach der Verletzung und dem langen Ausfall von Tammy Abraham (Anm. bis Februar 2024 soll er wohl ausfallen), bin Ich sehr zufrieden mit dem Bomben-Transfer, von ‚BIG ROM‘ zu uns…“, und natürlich haben alle Fans mit Kevin die Hoffnung, Lukaku finde schnell ins Spiel, in den Rhythmus, weil er ja länger nicht gespielt habe, wie Reiter kritisch anmerkt.
  • Auf mindestens 15 Tore solle Lukaku schon kommen, unterstützt von Dybala, oder mit Andrea Belotti und El Shaarawy an der Seite. Dass der Saisonstart mit einem Unentschieden, und einer Niederlage, in die „Hose gegangen“ ist, sei zwar ärgerlich, aber auch nicht so schlimm. Man stehe schließlich erst am Anfang der Saison.
    Mit viel Geduld und Vertrauen, sowie dem Support der Tifosi, soll in dieser Saison um den Scudetto gekämpft werden – um den Meistertitel. Kevin Reiter wird dann natürlich mittendrin dabei sein…

giovanni deriu

Calcio al dente: Roberto Mancini wird der neue Saudische Nationalcoach – und Luciano Spalletti als „Mister“ der Azzurri ist die richtige Wahl… Italien in der Woche voller Polemik!

Má nooo, in der Tat, „umgebracht“ hat Roberto Mancini, der scheidende Nationalcoach und Europameister der Italiener, wahrlich keinen – wie er fast larmoyant entschuldigend meinte… Umgebracht, das finden wir, hat er nur die Wahrheit. Roberto Mancini, der den Italienern zwar mit dem Europameistertitel vor knapp zwei Jahren einiges an neuem Stolz bescherte, obwohl auch er es nicht schaffte, die Azzurri zur WM nach Qatar zu bringen, hat sich mit seinem Abschied aus Italien mutlos und auch etwas verlogen, herauslaviert… Dabei hatten es die Spatzen nur wenige Stunden nach Mancinis „Scheidung“ vom italienischen Verband, von den Dächern gepfiffen, zuerst als Spekulation, weil es so nahe lag, dann doch ganz der Wahrheit entsprechend: Mancini wird doch nicht, wird doch nicht, etwa nach Saudi Arabien gehen – der Verlockung des Geldes wegen?

Bereits zu Ferragosto, am Wochenende, des Italieners Feiertag am Strand und Meer, platzte die Bombe, dass Mancini hingeworfen habe. Und schon kursierten Spekulationen, ob er nicht in die Saudische Liga wechseln würde…? Aber nicht doch, wiegelte selbst Mancini ab – es kam zur schmutzigen Scheidung auf Italienisch. Der sei Schuld, und der, dann wieder der, welcher den Italienischen Verband, la FIGC, leite, Presidente Gravina, der Mancini einfach eine Staff aufdiktieren wollte. Der wiederum dementierte, alles sei abgesprochen worden. (Che confusione, sará perche ti amo… e volavola, sissá… welch schöner passender Refrain)

Es wurde wahr, und die Tifosi und Experten nehmen es Mancini schon übel, dass er tatsächlich hingeworfen hat, weil ihm das Angebot, Nationalcoach Saudi Arabiens zu werden, schon längst vorgelegen habe. Wahrlich ein Grund, andere Gründe vorzuschieben. Dabei ist das doch nur Business as usual, und es herrscht eben Angebot und Nachfrage, wer aber dem alten, etwas nostalgischen und ehrlichen Fußballsport nachhängt, der hätte sich von Roberto Mancini, einen anderen Abgang gewünscht… Stefano Cecchi, Publizist, Journalist und Kommentator bei Radio Sportiva, (Microfono Aperto), bracht es auf den Punkt – nicht der Abgang an sich, sei das Problem, und dass Mancini, dem Geld folge (90 Millionen Euro für drei Jahre), sondern vielmehr, dass man sich in Mancini etwas getäuscht habe – nein, er passe ganz klar, in diese Fußballwelt. Irgendwie hatte man es geahnt, was auch die Schlagzeilen bereits am 14. August zeigten:

Roberto Mancini, in den Augen vieler Tifosi, ein Fremdgänger…

Hinzu komme, dass Roberto Mancini, in ein Land und eine Kultur wechseln würde, die der westlichen so richtig fremd sei, auch wenn es in vergangenen Jahrhunderten viele Berührungspunkte der Wissenschaft gab. Tempi Passati.

So wurde also Roberto Mancini, international von Riad aus, Saudi Arabien, der Welt vorgestellt. Und Mancini, beteuerte, es wäre eine Ehre, Nationalcoach Saudi Arabiens zu sein. Er habe, so er über sich selbst, in Europa Großes geleistet (Italien, Manchester City, Inter Mailand), und wolle nun für Saudi Arabien Großes leisten! Klar, muss er das sagen, alles andere, selbst wenn er nicht immer vor Ort leben und wohnen wird, wäre bei diesem Salär, über 90 Millionen, schließlich Arbeitsverweigerung. Und Mancini hob auch hervor, dass die Arabische Liga mit all den neuen, westlichen Spielern auch anspruchsvoller und stärker würde. Das bleibt mal abzuwarten.

Jedenfalls, und wir werden demnächst noch näher auf den neuen Coach, CT, Comissario Tecnico, der Azzurri, Luciano Spalletti, eingehen. (Hier auf Checkfussballberater.de , haben wir uns bereits mit ihm, während der Zeit bei INTER, mit ihm beschäftigt).

Als frischgebackener Meistertrainer mit der SSC Napoli, aber auch schon davor, durch seine hervorragende Arbeit mit Inter Mailand, der Roma (beide Teams stets in die Champions League gebracht, gar Pokale gewonnen), aber auch im Ausland, St. Petersburg, zweimaliger Meister und Pokalsieger, kam man an Luciano Spalletti, dem emotionalen „Leiseredner“ (von wegen Lautsprecher), nimmer vorbei. Ja, selbst über die Ablösesumme und Klausel, einigten sich der Verband und SSC-Napoli-Mäzen, Aurelio De Laurentiis. Die Fans votierten in etlichen Umfragen pro Spalletti, es was also eine ausgemachte Sache. Der 64-jährige Toskaner Luciano Spalletti, er kommt aus der ‚Fiorentiner‘ Region, bringt alles an Erfahrungen mit, was nötig ist, eine ausgewogene Squadra Azzurra aus jungen Talenten und erfahrenen Spielern, den Senatoren, zu formen. Schließlich, wollen die Tifosi, dass ITALIA wieder an einer Weltmeisterschaft partizipiert.

Als ehemaliger Profispieler, bei kleineren Clubs, unter anderem in Empoli, weiß er, wie Profis ticken, und wie er sie anpacken und motivieren muss. Als Trainer hat er sich zuerst ebenfalls weiter unten mit Aufstiegen bis in die Serie A profiliert. ‚Mister‘ Spalletti kann sehr emotional sein, aber er wahrt immer die Form. Zudem kann er Spiele und Systeme anderer Mannschaften und Trainer sehr gut lesen, und analysieren.

Für die ersten großen Aufgaben im September, gegen Mazedonien und die Ukraine, hat er sein Trainerteam bereits bestellt, und nun geht es an die Berufung der Spieler in den Nationalkader. Fortsetzung folgt, der Beginn einer neuen erfolgreichen Ära ganz sicher…

Giovanni Deriu

Luciano Spalletti, ein großer Trainer und Analyst des Spiels…

…immer in Aktion, und nah bei den Spielern dran – Meisterschaften gewann er mit Napoli und St. Petersburg

Calcio al dente: Der FC Heidenheim besteht die Generalprobe vor der Bundesliga-Feuertaufe! Mit 2:3 muss sich Hellas Verona zwar geschlagen geben, aber die Tifosi der ‚gialloblú‘ sind schon erstklassig!

Um ein Haar wäre Hellas Verona in der kommenden Saison nur in der italienischen Serie B, der zweiten Liga, spielberechtigt gewesen. Die Gelbblauen mussten nämlich in die „Verlängerung“, in ein Play Off Match, gegen den Mitkonkurrenten aus Spezia. Letztendlich ging alles gut, und Hellas Verona gewann das Entscheidungsspiel vor circa 10 000 Zuschauern, im Mapei Stadion von Reggio Emilia, mit 3:1 ( https://www.sport1.de/daten/internationaler-fussball/serie-a/live-ticker/opta_2365640/uebersicht ) .

Diesmal aber ging es also „nur“ zum Freundschaftsspiel (es stand aber auch ein Match um den ‚Max Liebhaber Pokal‘, eine Art Finalspiel auf dem Programm, und das reichte aus, um gegebenenfalls ausgelassen feiern zu können – man glaubte fast, nach dem 3:2-Sieg, der FCH habe die, wenn nicht Champions- so aber die Europa League gewonnen…), wie übrigens bereits 2018, in die VOITH-Arena nach Heidenheim.

Und, der 1. FC Heidenheim nahm dieses Match auch gleich als Generalprobe für den gesamten Club, für die Feuertaufe in der 1. Bundesliga.

Herumgesprochen hat es sich bereits, dass die Fans (Tifosi) von Hellas Verona, ihrer Herzensmannschaft gern (fast) überall hinterherreisen. Egal wohin, egal wozu. Rund 300 Tifosi, vielleicht auch etwas mehr, fanden den Weg nach Heidenheim. Ein paar wenige kamen aus dem Großraum Stuttgart, die meisten aber tatsächlich aus Verona, oder dem Umland der regionalen Hauptstadt. Vom Gardasee reisten wohl die meisten an, genauso aus Österreich, wo viele Fans gerade sowieso auf Urlaub waren, wie ein paar sagten.

Nett auch, am Rande erwähnt, wie wir doch mit einem ganz harten „Tifosiclan“ aus Verona ins Gespräch kamen. Mit dem Vater und den Söhnen. Just da, als uns nämlich die netten und zuvorkommenden Security-Mitarbeiter vor der Vereinsgaststätte, kurz vor dem Mittagsimbiss mitteilten, in gedämpfter Stimme, wir mögen doch bitte unsere Fan-Utensilien, T-Shirts („bitte bedecken“), sowie die Schals und Mützen („bitte verstecken!“), bis wir quasi im Gästeblock seien. Und bitte, so die Dame der Security, hier „nicht singen“ oder laut sprechen – ihre Kollegen nickten betreten – die Ultras des FCH seien nämlich eher „rabiat und auch aggressiv“.

Wir gelobten, weder auf der Imbissterrasse, noch auf dem Weg zur Arena, auffallen zu wollen. Ja, sogar die Autos wurden umgeparkt, und zwar gleich auf dem Schotterplatz hinter dem Gästeblock der Arena. Und, das möchten wir festhalten, es funktionierte alles reibungslos. Immerhin. Die Polizeipräsenz war vielleicht etwas übertrieben, wie uns auch Beobachter und Kenner der Polizei leise zuflüsterte, aber, man wolle wohl für die 1. Bundesliga gut gewappnet sein. Man weiß ja nie, und bei ’solchen‘ FCH-Ultras? Aber, sie blieben unsichtbar und leise, und das ist auch gut.

Und, raus aus der „No Go Area“ bei den FCH-Fans, atmeten die Tifosi wahrlich auf, und die Gesänge konnten beginnen. Die trockenen Kehlen wurden mit Getränken benetzt, und Jung und Alt standen nebeneinander in der „Curva Sud“ von Heidenheim. Vater Elmar(!) Hafner, und dessen Söhne Zaccaria und Elia, sangen alle Lieder der Gialloblú voller Inbrunst mit, wie die meisten Tifosi. Auch Urgestein „Willy“, aus der Nähe des Lago di Garda angereist, in gerade mal sechs Stunden, sang mit, und erzählte von früher – den Zeiten Briegels und Elkjaer Larsens, als Hellas Verona tatsächlich und überraschend Meister wurde (Inter mit Rummenigge, Napoli mit Maradona, und Juve mit Platini und Rossi, ausgestochen)

Auch Hellas-Willy ist weit angereist. Einmal Gialloblú, immer Gelbblauer

Familie Hafner, wie der Vater, so die Söhne – Hellas Verona gehört zum Alltagsleben; ihnen hat es der Fußball, und der Reitsport angetan… / gid

Die Geschichte des Spiels ist eigentlich auch schnell erzählt:

Hellas Verona, inmitten der harten Saisonvorbereitung, spielte etwas mit schweren Beinen, aber taktisch gut eingestellt, ließ das junge Veroneser Team, Ball und Gegner laufen. Das Stellungsspiel passte, und zwei Mal schaffte es Hellas sogar in Führung zu gehen. Es war ein munteres und abwechslungsreiches Spiel. Djuric und Ngonge sorgten dafür, dass Hellas zur Halbzeit unter den frenetischen Anfeuerungsgesängen, mit 2:1 in die Kabinen ging.

Dem FCH-Team von Trainer Frank Schmidt merkte man aber an, dass es sich so leicht nicht geschlagen geben wollte. Mit einem ganz anderen Drive kam das Heidenheimer Team auf den Platz, und die Aktionen waren nun von mehr Intensität geprägt. Trainer Schmidts System, ein 4-1-3-2, das vorne variabel gespielt wurde, und somit oft versucht wurde, Überzahl zu schaffen, schien nun besser ausgespielt zu werden.

Hellas-Coach, der „Mister“, Marco Baroni ließ den „Weihnachtsbaum“, ein 4-3-2-1-System spielen. Und dies schien auch gut zu passen, wie gesagt, richtig durchstarten, und jeden Zweikampf bereits im Sprint zu gewinnen, war nicht die Absicht von Hellas Verona. Aber das Stellungsspiel, die Raumaufteilung passte soweit, und auch Hellas spielte sich mit den robusten Djuric, und Ngonge sowie Dawidowicz, immer wieder gute Chancen heraus. Der Schwede Hien und der schottische Spieler Josh Doig, spielten hinten in der Viererkette eine starke Rolle, aber auch Keeper Montipó und Ceccherini waren Stützen. Beide Teams waren vom Durchschnittsalter fast gleich aufgestellt – zumindest beide Kader liegen bei 25 Jahren, nur dass Hellas mehr Juniorenspieler dabei hatte.

Bei Josh Doig kann man davon ausgehen, sollte sein Weg so weiterverlaufen, könnte irgendwann in naher Zukunft noch bei einem anderen Spitzenclub in Europa spielen. Vorerst ist er aber bei Hellas, wo ihn die Fans auch feiern.

Das 3:2 für Heidenheim war am Ende nicht unverdient, und Hellas kann mit diesem Ergebnis auch gut leben, zumal die Vorbereitungsphase noch nicht abgeschlossen ist, und man um die Stärke des FCH wusste.

Erstklassig, nicht nur in der Serie A, waren jedoch die Fans der Gialloblú.

Fans Gialloblú unter sich im Gästeblock, aber eine frühere Kollegin und FCH-Mitarbeiterin sagte „Hallo…“ / gid.

  • Hier noch ein paar Links zu Hellas Verona, auch ein früherer Beitrag von mir, auf RUND. Hellas Verona verfolge ich bereits seit 1983, und mit dem Scudetto wenig später, was einer echten Teamleistung über ein Jahr lang zu verdanken war, stieg meine Bewunderung für die Stadt und den Club, hinzu kam noch ein Buch über Hellas Verona, doch lest hier selbst…

Und hier unten der Buchtipp, EINE SAISON MIT VERONA, von Tim Parks.

Der FCH bei seiner Willkommens-Choreo, aber ansonsten blieben die FCH-Fans ziemlich leise!

Weite Anreisen der Hellas-Fans gehören dazu. Die Gelbblauen gelten auch in der Serie-A als reisefreudige Fans