Fußball, Porträts und Aktuelles: Neulich noch vom neuen deutschen Trainer in der Serie A berichtet, und schon führt Udinese Calcio nach drei Spieltagen mit ‚Mister‘ Kosta Runjaic, das vordere Spitzenfeld mit Inter, Juventus und Torino an. Alle haben sie bisher Sieben Punkte eingesammelt – bis zur Länderspielpause für die Nations League. In Udine, unweit der österreichischen Grenze, dürfen die Tifosi derweil ein bisschen träumen…

Udinese Calcio ist nach drei Spieltagen in der Serie A, die Überraschung schlechthin. Und mittendrin, der deutsche Coach und gebürtige Wiener, Kosta Runjaic. Neulich haben wir ihn noch vorgestellt, weil wir Runjaic kurz, vor über 12 Jahren, im Ostalbkreis als Interimscoach und Co-Trainer des VfR Aalen kennenlernen durften… (https://checkfussballberater.de/fussball-portraets-und-biographien-die-italienische-serie-a-zieht-immer-udinese-calcio-mit-einem-neuen-trainer-kosta-runjaic-einst-wuenschte-er-sich-fabio-capello-als-chefcoach-nun-wird-runjaic/ )

Ein Fakt ist, Udinese spielte bisher geordnet und doch kontrolliert offensiv, so wie es die Spieler eben zulassen. Ein 1:1-Unentschieden gegen Champions-League-Teilnehmer FC Bologna war schon ein guter Einstieg, ein weiterer Achtungserfolg war der 2:1-Sieg über Lazio Roma, um dann auch noch gegen den, von Cesc Fabregas trainierten Aufsteiger, AC Como mit 1:0 zu gewinnen. Sieben Punkte, genauso wie die Großen Clubs Inter und Juve, sind ein wahrer Hingucker und Erfolg. Wohlwissend, dass man noch ganz am Anfang der Saison sei, und die Serie A noch lange dauert, und hart sein wird. Die Vorbereitungsphase im Sommer jedenfalls, hat Runjaic bestens für das Ausdauertraining und die System-Implementierung genutzt. Im Training parliert Runjaic zwar noch viel auf Englisch, das Team ist aber fast wie eine B-Level-Weltauswahl. Italienisch möchte Runjaic by the job lernen, so nebenbei en passant.

Die Experten in den bekannten Sportgazzetten und Blogs, wie bei Gazzetta dello Sport oder dem Corriere dello Sport, beschreiben das momentane Udinese in etwa so: „Da ist ein etwas hemdsärmeliger Trainer, nicht unbedingt mit einer Sportlerphysis (Anmerkung, Runjaic wirkt etwas bullig, und ist ein Genussmensch), der genau weiß, dass Udinese und die Serie A wohl eine einmalige Chance für ihn und seine Karriere sind. Aber, der Trainer hat es geschafft, der Mannschaft eine neue Identität, Kompaktheit und mehr Qualität im Ballbesitz zu vermitteln. Auch die nötige Härte und Aggressivität sind das Markenzeichen von Udinese…“, das Team glaubt wieder an sich, und die Stadt an die Mannschaft.

  • Das ist schon eine wahre Leistung, in solch kurzer Zeit, die Stadt Udine und deren Tifosi sofort zu begeistern!

Obwohl Runjaic in Polens höchster Liga Ausrufezeichen setzte, mit Legia Warschau gar den polnischen Pokal gewonnen, und stets weit oben mitgespielt, war er in Bella Italia, dem fußballverrückten Land, wo der Calcio fast Religion ist, eher ein No Name. So ist Runjaics‘ Vertrag auch eher leistungsorientiert mit Prämien dotiert. Klar, auch Mister Runjaic verdient nicht schlecht, aber als Nachfolger von keinem geringeren als Trainer Fabio Cannavaro, dem ehemaligen Weltmeister von 2006, möchte er sich selbst zuerst beweisen und einen Namen machen. Momentan ist er mit seiner Mannschaft und seinem Trainerteam auf einem guten Weg.

Etlichen Zeitungen und auch dem Fußball-Blog von Udinese, sagte Runjaic, dass er das System und die Taktik noch variabel halten wolle. So baue er aus einem System des 3-4-2-1 auf, was sich teils in der vergangenen Saison unter Cannavaro bewährt habe, am Ende – Udinese hielt die Klasse, aber Cannavaro, der wohl zu teuer, und nie richtig beim Club Udinese und in der Stadt angekommen war, musste nach der Rettungsmission dennoch gehen. Und es schien ganz so, als sei Cannavaro selbst, nie wirklich traurig darüber gewesen. (https://www.udineseblog.it/udinese/rassegna-stampa/gazzetta-dello-sport-metodo-runjaic/

Wie gesagt, Runjaic hat es in kürzester Zeit geschafft, das Feuer in Udine, der zweitgrößten Stadt mit 100 000 Einwohnern, nach Triest, zu entfachen. Man spricht wieder täglich über das eigene Udinese Calcio. Die Menschen der Region Friaul-Julisch Venetien, gelten als schaffig und eher nüchtern, nicht so heißblütig wie im Süden, oder in den Fußballmetropolen.

Die Serie A birgt immer Überraschungen, aber wenn das Team von Udinese, an sich glaubt, und an seine Möglichkeiten generell, dies auch an die Fans der Region weitergibt, dann dürfte der Enthusiasmus und Erfolg weiterhin andauern. Es liegt an Kosta Runjaic, die gesunde Mischung zu finden, und ob diese Station die Chance seines Lebens sein wird…

Fußball, Porträts und Biographien: Der FC (Red Bull) Salzburg führt nach drei Spieltagen und drei Siegen souverän die Tabelle an – und auch sonst passt bei den „Jungbullen“, das Durchschnittsalter des Kaders liegt bei 22, momentan fast Alles. Das liegt natürlich auch am Trainer ‚Pep‘ – der „lebt“ (für) den Fußball, und ist ein Enthusiast, aber auch ein akribischer Trainingstüftler…

Mindestens genauso verrückt wie Pep Guardiola, ist der andere Pep vom FC (Red Bull) Salzburg, nämlich Cheftrainer Pepijn Lijnders, der zudem meistens positiv eingestellte Niederländer, und der auch Pep Guardiola wiederum sehr schätzt. Als „Fußballverrückte“ kann man also beide „Peps“ bezeichnen.

Sie leben den Fußball quasi 24/7. Aus Pepijn, wurde schnell der zweite „Pep“ in der Fußballbranche. Doch, wer hatte denn wirklich zuvor von „Pep“ Lijnders gehört? Pep Lijnders, war der langjährige Assistent und Co-Trainer von Jürgen Klopp beim FC Liverpool. Jürgen Klopp, das liest man aus jeder Zeile des Vorworts im Buch von ‚Pep Lijnders‘ mit dem Titel: „INTENSITY – inside Liverpool FC – Our Identity“ – schätzte Lijnders als engsten Mitarbeiter genauso sehr wie seinen langjährigen Begleiter aus Deutschland, Peter Krawietz (der auch weiterhin Klopps Mitarbeiter blieb, als der andere langjährige Spezi, Zejlko Buvac, Klopp und das Team einst überraschend verließ! https://www.spox.com/de/sport/fussball/international/england/2204/Artikel/juergen-klopp-zeljko-buvac-fc-liverpool-trennung-hintergruende.html ).

Von 2018 bis 2024, also mit dem Abschied von Jürgen Klopp, begleitete Pep Lijnders den deutschen Meistertrainer und CL-Sieger beim FC Liverpool – und Pep(ijn) Lijnders, heuer 41 Jahre alt, hatte davor bereits einiges im Fußball als Trainer erlebt – selbst ein großer und bekannter Spieler war Lijnders zwar nie. Aber mit Jürgen Klopp hat Lijnders so quasi die wichtigsten Titel gewonnen, aber auch Endspiele verloren. Höhepunkt war definitiv der Champions-League-Sieg im rein englischen Duell gegen Tottenham Hotspur. Wie sie sich so zueinander gestellt sehen?

( https://www.salzburg24.at/sport/fussball/wie-ein-grosser-bruder-juergen-klopps-enge-beziehung-zu-salzburg-trainer-pep-lijnders-164037445 ) Für Lijnders, der Jürgen Klopp über all die Jahre assistierte, und vom Deutschen auch viel gelernt hat, sei Jürgen Klopp wie „mein großer Bruder“, und andersrum, das kommt im sehr interessanten, locker geschriebenen und informativen Buch gut rüber, ist Lijnders für Klopp ein wahrer familiärer Freund geworden, in all den Jahren. Jürgen, „Kloppo“, Klopp, fiebert von nun an auch mit Lijnders und dem RB Salzburg „natürlich“ mit. Es war auch klar, dass wenn „Kloppo“ beim FCL aufhören würde, dann natürlich auch Lijnders und der andere Teil der Klopp’schen Staff. Eine Ära ging quasi zu Ende. Oder, ein Abschied zum richtigen Zeitpunkt.

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Doch kommen wir zum Pep, dem Zweiten in der Soccer-Szene. Pep Lijnders, der, so sagt man, Spiele lesen und analysieren könne, wie kaum ein anderer. Aber Pep hat als Co-Trainer noch ein anderes, herausragendes Merkmal und Talent, dazu kommen wir gleich, wenn andere Lijnders diese Fähigkeit attestieren.

Das Buch, INTENSITY our IDENTITY (Spielintensität ist unsere Identität) – mit James Carroll verfasst und bei ‚Reach Sport‘ erschienen, ist die Idee von Pep Lijnders gewesen, quasi Tagebuch während der Saison 21/22 zu führen, unabhängig davon, ob die Saison erfolgreich sein würde. Pep Lijnders bestand darauf, und meinte nur, es sei doch egal, ob am Ende Trophäen gewonnen würden (man holte noch Titel), die Hauptsache sei doch, man wolle authentische Einblicke gewähren, und, so die rhetorische Frage von Lijnders, „warum solle die Saison nicht erfolgreich werden…?“ – als Team wolle man die Saison, wie jede zuvor auch, mit Leidenschaft und Intensität füllen und angehen… bis dato ist das Buch nur in englischer Sprache erhältlich, es liest sich aber sehr gut, flüssig und kurzweilig – fast ein MUSS für alle Fußballliebhaber, Fans, aber auch für (angehende) Fußballtrainer. Man gewinnt tiefe (auch mannschaftspsychologische und motivationale) Einblicke und Abläufe, sowie die Reden und Ansprachen von Jürgen Klopp – auch das Agieren des Teams hinter dem Team. Mindestens, so sehen wir es in einer Auflistung der Personen und Akteure, die zum Buch befragt, oder auch zitiert wurden, also, mindestens 15 Personen gehörten (mit den Physios und Medizinern, etc.) zum engeren Trainer-Umfeld von Jürgen Klopp – so wie „Kloppo“ es neulich auch beim ITK, Internationalen Trainerkongress als „Stargast“ in Würzburg „in ungefähr“ benannte. All diese Akteure und Staff-Mitglieder, mussten natürlich auch koordiniert werden. (Wir berichteten neulich auch hier über den ITK)

Aber wirklich ganz nah, an Jürgen Klopp, gehörten tatsächlich Pep Lijnders, Peter Krawietz, sowie Vitor Matos (der Lijnders nun zum FC RB Salzburg folgte). Nun ist Lijnders in Salzburg als Cheftrainer angekommen, und es läuft bis dato ziemlich gut, Lijnders hat sich bewusst auf Salzburg eingelassen, die Stadt vorab besucht und kennengelernt, ja, die Menschen und Fans studiert – und sich bewusst für den Posten bei Salzburg entschieden. Langjährige Erfahrungen, und das wissen Fußball-Experten und Insider, sammelte der Niederländer aus Broekhuizen, bereits in der Jugend des PSV Eindhoven, danach fast drei Jahre in der Jugend-Akademie des FC Porto in Portugal, und er hätte zu Ajax Amsterdam gehen können, entschied sich aber, auf die Insel zum FC Liverpool zu gehen, um dort die U18 zu coachen, ehe er als Assistent von Brendan Rodgers, und danach von Jürgen Klopp, aktiv bei den Profis eingesetzt wurde. Hier geht es nun darum, die Art und Weise und das Wirken von PEP Lijnders, etwas näher zu bringen. Wie gesagt, das Buch ist sehr interessant, und sehr authentisch geschrieben.

  • Wie Jürgen Klopp PEP LIJNDERS im VORWORT (Foreword) beschreibt:

„(…) Ich habe diesen jungen, enthusiastischen und hellen, vor Ideen nur so sprühenden holländischen Fußballtrainer nicht gekannt, lernte ihn aber schnell kennen, als ich realisierte, dass dieser Typ regelmäßig und konstant, vor sich her schrieb, Dinge notierte, und immer mit Kugelschreiber und Papier ausgerüstet gewesen ist. Er notierte fast immer irgendwelche Kurznotizen, beim Meeting im Trainerteam, bei den Mannschaftstreffen und Besprechungen, sowie im Training und bei den Spielen selbst… Irgendwann fragte ich ihn nur: „Warum tust Du das?“ und Pep antwortete auch sogleich – „Weil alle Erfahrungen und Informationen zu bewerten sind. Sie sind wie eine Goldmine. Warum sollte ich also nicht mitschreiben?“ Mit der Zeit, das merkte ich schnell, wurde Pep eine der wichtigsten Personen in meinem professionellen Berufsleben. Als ich in Liverpool ankam, das war 2015, wurde ich vom Clubeigner Mike Gordon gefragt und gebeten, Pep weiterhin als Teil meines Teams zu behalten. Das war eher eine Aufforderung, denn Bitte oder Frage. Heute weiß ich, oder kann mir vorstellen, die Dinge wären ganz anders gelaufen und weniger erfüllend, wenn ich damals Nein gesagt hätte. Wir haben Siege miteinander gefeiert, und Niederlagen gemeinsam aufgearbeitet und durchlebt. Wir haben die Situationen miteinander genossen und geteilt. Für eine kurze Periode war Pep in der Heimat, als Trainer beim NEC Nijmegen, aber er kam wieder zurück. Und von da an, arbeiteten wir ganz eng zusammen. (…) Pep ist einmalig, Ich habe zuvor keinen wie ihn kennengelernt. Und ich weiß nicht, ob ich in der Zukunft jemals wieder solch einen Mitarbeiter finden werde. Er ist einfach ein stets Lernender, der sich verbessern möchte, und der, wie kaum ein anderer, an die Trainingsprozesse glaubt. Außerdem hat Pep eine ansteckende Art, den Fußball zu mögen. (…) Mit der Idee des Buches, wollte er trotz mancher Einwände auch zeigen, wie sehr ihm der FC Liverpool am Herzen liege, und dies wollte er teilen. Die Leidenschaft mit den Fans und Menschen teilen. (…) Ich bin so stolz auf Pep. Er ist ein bisschen Familie für mich. Ich liebe diesen Jungen sehr. Ich hoffe, Sie genießen jede Zeile des Buches, so wie wir die Dinge durchlebt haben. You’ll Never walk alone, Jürgen“

Aber, auch der andere deutsche Co-Trainer, Peter Krawietz, hat Pep Lijnders als neuen Kollegen irgendwann, nach Jahren der Zusammenarbeit tief und wiefolgt beschrieben:

Während ich die analytischen Teile übernehme, arbeitet Pep in erster Linie die Trainingsinhalte aus und bereitet die Einheiten vor. Was ihn auszeichnet, ist seine pure Begeisterung für den Job und die große Phantasie, mit der er die Einheiten trotz ähnlicher inhaltlicher Themen gestaltet. Er bringt eine große Vielfalt in die Übungen. Gerade in der Hinsicht, dass wir dabei auch immer spielrelevante Themen mitverarbeiten. Diesen Zusammenhang mit großer Variation herzustellen, gehört auf jeden Fall zu seinen Stärken.<< Krawietz

Im Buch schreibt Assistenz-Trainer Lijnders selbst, dass über 20 Jahre Trainererfahrungen in dieses Projekt, INTENSITY is our IDENTITY, mithineinfließen, und dass er auch Glück gehabt habe, mit den besten Trainern gearbeitet haben zu dürfen. Ja, gibt Lijnders offen zu, er glaube ganz fest an die Fortschritte durch Trainingsprozesse, nämlich durch die Dinge und Situationen, die man einstudieren könne, werde die Möglichkeit auch größer, Spiele zu gewinnen, weil man dann dem Gegner mit Details und systematisch erarbeiteten Abläufen überlegen sei. Natürlich, so sei der Fußball eben, sagt PEP, könne nicht alles vorausgeplant werden, denn in den Spieler selbst und dessen seelische Verfassung, könne man nicht immer hineinschauen, aber doch, sensibel genug sein, durch Gespräch und Harmonie im Team, auf Dinge einzuwirken.

So kommen im Buch auch die unterschiedlichsten Situationen vor, von den Trainingsvorbereitungen, bis hin zum „Hotelleben“, dem Austausch unter den Trainern selbst, wo untereinander immer die Offenheit und Transparenz herrschte, Dinge offen anzusprechen. (Gut ersichtlich auch, beim Treffen des Trainerteams um Jürgen Klopp, wo alle nochmals durch die Geschichte gehen, die man gemeinsam erlebt hat – allein, wie sie reden und lachen, und ihre Gefühle mitteilen, zeigt, dass Klopps Trainerteam selbstbewusst genug war, jeder ein Experte auf seinem Gebiet, und dennoch war Klopp der Verantwortliche – jeder hatte aber eine wichtige Mitsprachekompetenz https://www.youtube.com/watch?v=PvM_q5mprI4 )

  • Das Training als „Transfer“ für das Spiel, Dinge auch umzusetzen!

Die Spieler müssen nicht groß überzeugt werden, wenn sie merken, dass das Eingeübte im Training, die einzelnen Prozesse, oder die Infos zum Gegner, einfach stimmen, und am Ende auch die Ergebnisse passen.

Pep Lijnders erwähnt im Buch aber auch immer wieder wohlwollend, und auch ein Stück weit bewundernd, wie Jürgen Klopp seine Mannschaftsansprachen hielt – ob zum Training während der Woche, oder vor den Spielen, Klopp schaffte es immer, die Mannschaft zu „pushen, ja, wachzurütteln“. Kloppo konnte Dinge und Informationen, die ihm das Trainerteam gab, gut zusammenfassen, Voraussagen treffen, was, wann und warum „momentan“ wichtig sei. Bei den englischen Wochen, mit höchstens zwei, drei Tagen zwischen den nächsten Spielen, musste der Kader auch gut kontrolliert und delegiert werden. Zum Beispiel, welcher Spieler müsse dann hier und da kürzer treten, mehr Rehabilitation, oder dann wieder eher das Gruppentaktische Training, usw. Klopp erfasste immer die Situationen und konnte gut moderieren. Es gab viele Gänsehautmomente, weil Klopp Dinge und Situationen, die Stimmungen, richtig erfasste und diese den Spieler gut vermittelte.

Die Trainingspläne wurden natürlich immer mit Klopp besprochen, fein ergänzt, aber im Großen und Ganzen, so steht es oft im Buch, haben die Co-Trainer, Lijnders wie Krawietz Klopps größte Vertrauen, bei der Trainingsplanung, und hier war Pep Lijnders immer ein Gewinn, weil er Übungen, spielnah, und Gegner orientiert, kreieren konnte, ohne die Spieler zu überfordern. Übrigens kommen im Buch auch Trainings- und Übungsskizzen vor, was wiederum bezeugt, dass Lijnders ein Tüftler ist, und sich auch noch selbst Gedanken macht, was passen könnte – natürlich gibt es auch Trainingsvorlagen, auf die, je nach Bedarf, zurückgegriffen werde. Dokumentiert ist bei Lijnders alles, chronologisch.

Die Gegneranalyse – Interessant auch beschrieben im Buch, als der FC Liverpool auf den Zweitliga-Aufsteiger, Leeds, trifft – mit Headcoach Marcelo Bielsa (auch ihn haben wir hier öfter beschrieben, und Guardiola schätzt Bielsa genauso wie Lijnders) – wird Leeds United richtig analysiert und beleuchtet. Lijnders und seinen Analysten entging nichts – denn Bielsas Ideen und Erfolge auch mit Leeds, bauen darauf aus, dass „die Abwehr leichter zu trainieren und einzustellen sei, als die Offensive…“, das heißt, die Abwehrspieler sind zwar in Bewegung, aber meist nur, wenn der Gegner angreift, sie sind eher statisch, selbst wenn sie verschieben müssen. Der Ansatz sei deshalb, die Stürmer und Mittelfeldspieler müssten mehr rotieren, variabel sein für Positionswechsel, auch mal über die Außen. Für manche zwar verwirrend, aber Bielsas System, je nach „Spielermaterial“, hat und macht Sinn.

Und, wie auch Jürgen Klopp immer sagte, „wir können die besten Clubs der Welt schlagen, ohne unbedingt selbst das Beste Team der Welt zu sein… das wiederum bringt mit sich, dass wir früh anrennen und pressen, um den Gegner unter Druck zu setzen!“ So wurde auch immer wieder das „Rondo“, der Kreisel gespielt, mit unterschiedlicher Spieler-Anzahl, und manchmal ganz schnell nur mit einem Kontakt… „One-touch“.

  • Organisation ist NICHT Alles – Aber Ohne Organisation ist Alles nichts!

Oder, wie es im Buch steht: „A Perfect Organisation doesn’t Exist. But The Best Possible Organisation Does“

Nur kurz angemerkt, das Buch, in englischer Fassung, über 420 Seiten stark, ist auch deshalb kurzweilig, und anschaulich, weil viele Fotos vorhanden sind, darunter auch die genannten Trainingsskizzen!

  • MOTIVATION UND ANREGUNG, JEDES MATCH IM WETTBEWERB, WIE EIN FINALE ANGEHEN !

Das ist auch eine Kunst, das Team so zu justieren, dass jedes Spiel, wie eine Art Finale ernst genommen wird, auf dem Weg zum Großen Finale… so ging der FCL in der Champions-League vor, unter anderem gegen starke Clubs, wie dem AC Milan.

  • Ein guter einprägsamer Spruch auf Seite 255 des Buches:

„The Way You Train Your Players Becomes Their Inner Voice, It Becomes Their GPS“

„Die Art und Weise, wie Du Deine Spieler trainierst, wird zur inneren Stimme, es wird zu deren GPS“

Kurz, das Buch transportiert die Ideen und den Enthusiasmus von PEP Lijnders ungalublich nah, und auch gut verständlich. Es ist zwar nur ein Spiel, aber als Team, als Club und Organisation, sollten eben Alle Akteure ihr Bestmöglichstes geben…

Dass die Stimmung im Verein, beim FCL, bis zum Ende sehr gut war, sieht man auch an diesem Video, als Lijnders quasi den engsten Akteuren, Spielern und Funktionären, sein Buch vorbeibringt, und es auch kurz anpreist: https://www.youtube.com/watch?v=SrAkZn2z91o

Wie schon erwähnt, die Saisonvorbereitung lief schon gut an, und der FC Salzburg kommt immer besser in einen flow, das, oder, die Systeme von Trainer Lijnders noch besser umzusetzen (Grundsätzlich bevorzugt Lijnders immer ein 4-3-3, oder variables 4-3-1-2, je nach Gegner und Situation). Das CL-Quali-Spiel gegen Dynamo Kiew habe ich live im italienischen Sky-TV gesehen, gespielt wurde in Polen. Kiew war auch gut, aber Salzburg viel variabler, und es wurden sogar zahlreiche klug herausgespielte Chancen, vergeben. Mit 2:0 siegte die „U23“ gegen Kiew. Hier der Links zur bisherigen Saison von RB Salzburg ( https://www.google.com/search?client=firefox-b-e&q=FC+Salzburg#wptab=si:ACC90nxHVIQmruDWnwTL6DMm0w-fRIRhUxoHPNsJnEnV8zCuM5KLSWnMImIlpppFk_AeipYNPv1FwwzpZBUBlVSSfdvbonUvznept0lvJfSshjU2m85FZvNhYYWz3dx8wDv5Gwv566dzjLlYPXYup3sib3lz5LcgmAIHEao78JhypFfdNCrYiwCV6Xkn8DDt09ea6DT_kpBvR6ZtjJSJBAhBrxCXY-c-5eNp9cl6URKrWSTcFmWBG1Q%3D )

Natürlich, wie könnte es anders sein, werden wir die sportliche Vita von Pep Lijnders weiter verfolgen. Der Coach kommt einfach fachkundig und erfrischend rüber. Und merke: You’ll never walk alone!

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Fußball, Storys und mehr: Manchmal holt einen die Geschichte wieder ein – was ja so schlimm nicht ist. Auch in der DDR wurde einst Fußball auf hohem Niveau gespielt. Und, die Kaderschmieden „spuckten“ dort auch viele Talente aus. Selbst nach dem Mauerfall, standen die Infrastrukturen, und aus dem Osten kamen viele Talente und Trainer zum DFB. Vielleicht hatte dieser Tage ein Funktionär oder ‚Contentmanager‘ ein wenig Nostalgie… Wir entdeckten nämlich die alte DDR-Flagge. Einfach kurios und nostalgisch!

HAMMER, ZIRKEL, EHRENKRANZ ? Ja, warum denn auch nicht, dachte sich wohl ein Funktionär und Nostalgiker bei der Fußball-Ligen-Plattform von FUSSBALL.DE ! https://www.fussball.de/spieltag/u19-dfb-nachwuchsliga–vorrunde-gruppe-h-deutschland-a-junioren-bundesliga-a-junioren-saison2425-deutschland/-/staffel/02PV9HFCNS000004VS5489B3VU5PPGUO-G#!/

Vermeldet hatten wir es jüngst eher als bunte Meldung mit Screenshot, neulich auf Facebook und Instagram, da es uns gleich ins Auge gefallen war. Passte ja auch „irgendwie“ zur Gruppe H, der letzten im Alphabet von den acht Gruppen (A bis H), in der neu geschaffenen Nachwuchsleistungsliga der A-Jugendlichen. Diese heißt also nicht mehr A-Jugend-Bundesliga, sondern U19-DFB-Nachwuchsliga, nach Regionen mehr oder minder eingeteilt, oder eben so, wie es von den Fahrtstrecken passt. Um die Deutsche Meisterschaft wird später dann auch gespielt, nur ein Abstieg ist nicht möglich – es wird immer wieder neu valutiert und entschieden – Jeder Club und Verein hat natürlich ein NLZ, oder Leistungszentrum, egal, ob der Club in der Dritten oder gar Regionalliga spielt. (Wenn wir es richtig vestanden haben… viele blicken noch nicht so durch!)

In der Gruppe H jedenfalls, spielen in der Nachwuchsrunde tatsächlich fast alle Clubs aus der „ehemaligen DDR“, bis auf die Hertha (aber Dynamo Ost-Berlin gibt es ja so nimmer):

Jedenfalls mussten wir schmunzeln und waren zugleich verwundert, dass sonst bei jeder Gruppe nur das Logo des DFB. oder manchmal das des Landesverbandes zu sehen war. Wahrscheinlich blieb das „Arbeitslayout“ einfach stehen, aus Versehen.

Und, so schlimm ist es ja auch nicht, wahrscheinlich wollte Uns nur einer daran erinnern, dass der DDR-Fußball eben auch seine (eigene)Geschichte, ja, Historie, hatte – auch im Europapokal und bei der WM 1974, als die DDR, während des kalten Krieges, die DFB-Elf und den späteren Weltmeister mit 1:0 durch Jürgen Sparwasser bezwang. Ein Sieg für den Klassenk(r)ampf! Politik und Image waren auch damals wichtig. Nur, die DFB-Elf wirkte einst auch zu pomadig, die DDR dagegen voll motiviert.

Als die Deutsche Mannschaft auch 1990 in Italien unter Franz Beckenbauer Weltmeister wurde, prophezeiten viele Experten, und Beckenbauer selbst auch, dem DFB rosige und glorreiche Zeiten. Die Mauer war erst jüngst gefallen damals, die DDR ging, zumindest, pro forma, in die Bundesrepublik über – mit allen ‚Pros & Contras‚ – wer sollte, so der Tenor, diese neue Fußballweltmacht, mit all den Leistungszentren und Toptalenten aus dem Osten noch stoppen? Heute wissen wir natürlich, was so alles geschehen ist, und dass auch die DFB-Teams bei Turnieren nicht immer glänzten, und eine tiefe Zäsur durchmachten, selbst wenn Deutschland immer den NIMBUS vor sich herträgt, eine Turniermannschaft zu sein, die nie aufgibt!

Hier jedenfalls, ein paar Bilder und Ausschnitte, welche Stars in der DDR geprägt wurden: https://www.dfb.de/u-19-dfb-nachwuchsliga/liga-information/modus/?m=1

Wir kommentierten auf Facebook nur, >>“#Fundstsück bei Fussball.de

Hammer, Zirkel, Ehrenkranz? Die U19, oder A-Jugend-Nachwuchsliga startet wieder…

Einst die 1. Juniorenbundesliga, mit den Landes-oder Länderregionen, #Südwest, #West, #Nordost, etc. , usw. Diesmal gibt es die (über-)regionalen Gruppen A bis H, ohne Absteiger, wie mir bestätigt wurde, und allesamt Clubs mit Nachwuchsleistungszentren (NLZ).

Aber interessant auch, dass in der Gruppe des Ostens, irgendwie die ehemalige #DDRFlagge sichtbar wird… Als Kategorisierung oder #Orientierung? „<<

Natürlich teils ironisch gemeint, und doch verwundert. Wie auch immer.. Das Logo existiert immer noch auf Fussball.de,

aber beim DFB, samt Erläuterung des Modus, für die Nachwuchsliga, ist diese Flagge nicht zu sehen, sondern das eigene DFB-Emblem:

Hier die Regelnd und der Modus, für die Nachwuchsligen der B- und A-Jugend:

>> Die Saison in der DFB-Nachwuchsliga ist in zwei Phasen gegliedert. In der Vorrunde werden die teilnehmenden Mannschaften in regionale Gruppen aufgeteilt, wobei jede Gruppe maximal acht Teams umfassen wird, die in Hin- und Rückspiel aufeinandertreffen. Vorgesehen sind 14 Spieltage.

Anschließend verzweigt sich die DFB-Nachwuchsliga für die zweite Saisonhälfte in Liga A und Liga B. Die Erst- und Zweitplatzierten jeder Vorrundengruppe sowie die besten Gruppendritten qualifizieren sich für Liga A. Diese insgesamt 24 Klubs werden erneut auf vier Gruppen à sechs Teams verteilt. Nach weiteren zehn Spieltagen ziehen die vier besten Mannschaften jeder Gruppe ins Achtelfinale um die Deutsche Meisterschaft ein. Dort geht es in den K.o.-Modus. Über das Weiterkommen entscheidet ab diesem Zeitpunkt in jeder Runde ein Spiel, in dem es um alles oder nichts geht.

Für Vereine ohne Leistungszentrum gilt: Wer sich für Liga A qualifiziert oder in Liga B auf einem der ersten vier Plätze in seiner Gruppe landet, hat seinen Startplatz für die Folgesaison in der DFB-Nachwuchsliga sicher. Darüber hinaus werden bei der U 19 in Liga B weitere 18 Startplätze für den DFB-Pokal vergeben.

Die Klubs, die in der Vorrunde nicht den Sprung in Liga A schaffen, absolvieren die zweite Saisonhälfte in Liga B. Dort stoßen die elf besten Mannschaften aus den zweithöchsten Spielklassen unterhalb der DFB-Nachwuchsliga hinzu. In Liga B werden Gruppen zu jeweils maximal acht Teams gebildet. Auch hier sind, wie in der Vorrunde, 14 Spieltage vorgesehen.<< https://www.dfb.de/u-19-dfb-nachwuchsliga/liga-information/modus/?m=1

Ansonsten aber bleiben auch noch Erinnerungen an das kleinere Deutschland von einst, die DDR, unter dem Schirm der Russen, und komischerweise, fühlen sich etliche Bürger, aus der ehemaligen DDR, wieder an alte Zeiten erinnert, nicht nur beim Fußball…

Fußball, Biographien und Porträts: Karrieren verlaufen im Sportlerleben, und besonders als Torwart manchmal anders, als man denkt. Vom regionalen Auswahlkeeper Italiens zum Stammtorwart des FC Nals in der 1. Amateurliga Südtirols – und das seit gut sieben Spielzeiten. Diesen Weg hat der 26-jährige Ivan Taibon selbst gewählt. Denn er packt nicht nur im Tor fest zu, sondern auch auf seinem „Gummererhof“, hoch über den Dächern Bozens, in den Bergen. Da muss sich Ivan wirklich täglich ins Zeug werfen. Die Landwirtschaft ist seine wahre Berufung!

Ivan Taibon, der waschechte Südtiroler, hat sich entschieden. Und wenn Taibon, heuer 26 Jahre alt, etwas macht und anpackt, dann „ganz oder gar nicht“. Dass Torhüter ganz spezielle Typen sind, haben wir schon oft behandelt, auch hier (auf https://checkfussballberater.de). Taibon, der quasi die gesamte Jugendzeit beim FC Südtirol, dem Vorzeigeclub der Region, und nun in der Serie B halbwegs etabliert, ausgebildet wurde, hätte auch die Profikarriere einschlagen können. Manche sagen zwar auch, „Hätte, hätte, Fahrradkette…“, doch beim Taibon Ivan trifft es zu, und das wissen Alle, die ihn besser kennen, die seine Karriere mitverfolgten bisher.

Die Freunde und Beobachter, oder ehemalige Torwarttrainer und Scouts, wissen aber auch, und Ivan erst Recht: Im Tor kann immer nur einer spielen!

Und, man muss schon eine Eselsgeduld und Disziplin aufbringen, um sich, zum Beispiel, als zweiter oder auch dritter Reservetorwart Hoffnungen auf einen Stammplatz machen zu können. Klar, ‚Profi‘ nennen sich auch die Ersatzkeeper – sie trainieren genausoviel wie die Nummer Eins, und hoffen auf den „Tag X“. Das, so hörten wir immer heraus, wäre nicht Taibons Weg und Anspruch gewesen, eben auf Ausfälle oder Verletzungen des Kameraden zu hoffen – wie gesagt, Keeper sind ganz eigen – und das muss wohl so sein, auf diesem Posten, denn „Der Keeper unterscheidet sich immer vom Rest, schon anhand der Sportbekleidung…“, meint Ivan, und, typisch, „mal ist man der Held, mal der Depp, obwohl man immer das Beste gibt!“ Noch im Juniorenbereich des FC Südtirol, in der U19, wechselte Ivan von Bozen, und seiner Heimat in Welschnofen (Nova Levante), in die 1. Bundesliga der A-Jugend-Mannschaften, nach Deutschland. Der Karlsruher SC wollte ihn damals unbedingt – es herrschte ein Engpass. Letzendlich waren es auch dort drei Torspieler um einen Posten. ( https://www.rund-magazin.de/news/1592/80/Torh%C3%BCter-Italien/ )

Ivan Taibon wagte den Sprung in die höchste deutsche Spielklasse der A-Jugend, und musste natürlich auf viel verzichten. Ein Sprung ins kalte Wasser – er kam auch auf ein paar Einsätze, aber letztendlich war Ivan die „gesetzte Nummer zwei“. Wie das? Nun, Ivan Taibon kam vom FC Südtirol erst einmal nur auf Leihbasis. Das wiederum ließ die Karlsruher eher verstärkt auf den Keeper der Region im Badischen bauen.

Dennoch war die Saison beim Karlsruher SC eine lehrreiche Zeit, und beliebt war „der Ivan“ im Team als Neuling auch – vor allem wirkte er sehr professionell, wie einstige Kameraden und auch ein ehemaliger Trainer festhalten. Darunter auch Fußballlehrer Ramon Gehrmann. Ivans Weg führte danach wieder nach Südtirol, weil damals im ‚Raume‘ stand, dass Torspieler Ivan Taibon, als ehemaliges „Eigengewächs“, mit einem Profivertrag hätte ausgestattet werden sollen – klar, eine Stammplatzgarantie als Nummer 1, gibt es nirgends – der FC Südtirol spielte mit den Herren damals noch in der Lega Pro, oder Serie C, der Dritten Liga Italiens.

Und wie gesagt, über das Können und die Reife Taibons gab es nie Zweifel, weil der junge Welschnofener wirklich zur „neuen Kategorie“ der Torspieler gehörte: das heißt, sehr stark auf der Linie, ohne Furcht beim Herauslaufen, aber auch, gut mit den Füßen am Ball zu sein. Torwarttrainer und Scouts sprechen dann vom elften Feldspieler, auch Taibon hat diese besondere Stärke und Gabe, der Spieleröffnung, zielgerichtete Pässe, Abstöße oder auch Abwürfe. Oft rückt er auf, steht vor dem Sechzehner und antizipiert auch. Viele Fachleute meinten stets, Ivan sei auch ein harter Arbeiter im Training. Talent ist das Eine, aber Erlerntes will auch gefestigt werden. (https://checkfussballberater.de/wenn-sich-die-presse-fuer-ein-neues-norditalienisches-torwarttalent-interessiert-moderne-torspieler-werden-rar-ivan-taibon-gehoert-einer-neuen-keeper-generation-an/ )

Viele heben hervor, dass „dr‘ Ivan stark am Ball“ sei, und das bewies der Südtiroler sogar in einem Match für den FC Nals vor zweieinhalb Jahren, als er in der letzten Minute selbst das Tor, einen echten Abstauber, zum Ausgleich erzielte. Es war damals ein wichtiger Punkt. Ja, wie soll man ihn da beschreiben, den neuen Landwirt Ivan? Wagemutig und auch ein bisschen verrückt? Jedenfalls kann Taibon Teams motivieren und mitreißen. Aber, noch etwas gefiel uns damals sehr, vor etwa acht Jahren, Taibon strahlt auch die nötige Ruhe aus, egal wie unruhig und nervös das Umfeld ist…

Springen wir noch einmal zurück, aus Baden, vom KSC, ging es wieder in die Heimat nach Südtirol, und irgendwie zerschlug sich die Idee mit dem Profivertrag für’s Erste Team. Die Entscheidungsträger wechselten, die anderen diskutierten wohl zu viel, und plötzlich stand eine „Ausleihe“ zum Club Virtus Don Bosco, auch rund um Bozen, im Raum. Immerhin damals in der Vierten, halbprofessionellen Liga. Das Leben spielt manchmal ganz anders als man denkt, und bietet, so sah es jedenfalls der Schulabsolvent und Abiturient Taibon, „ganz neue Möglichkeiten“ – es sei vorausgeschickt, dass der familiäre Zusammenhalt der Familie Taibon, samt Mutter, „sag einfach Flo zu mir“, und Vater „Ossi“ Oswald, sowie Schwester Sara (ebenfalls mit einem interessanten Werdegang – Gesundheit und Yoga gehören zu ihrem Beruf und Faible), und die ‚Onkels‘ und Tanten, schon immer sehr groß gewesen ist. Die Gastfreundlichkeit, und das Bodenständige strahlen sie alle aus, und haben beruflich viel mit der Skiregion, dem eigenen Grund und Boden sowie der Forstwirtschaft zu tun. Menschen, die „da droben“ überhalb von Bozen leben, die Schnee, Eis und Stürme außerhalb der schönen Sommerzeit kennen, sind einfach anders „gestrickt“. Kurz, die eine Generation wird älter, das Geschäft und die Arbeit nicht weniger – und plötzlich überlegte die Familie, wie es mit dem familiären „Gummererhof“ weitergehen könnte. Der Familienrat wurde einberufen, aber es schien für Ivan Taibon klar, dass er sich einen, nämlich seinen „Traum in der Natur“ verwirklichen wollte. Also noch einmal ein Wagnis, so jung, und im Wissen, wieviel Arbeit die Land- und Forstwirtschaft bedeuten würde? Quasi wieder auf sich allein gestellt?

Das wusste Ivan, der stets ein Beobachter war, wenn man seine Mutter erzählen hört, und dem es die Region mit den Wäldern und Bergen, das Skifahren und „Jobben“ im Skiverleih, oder bei den Onkeln auf dem Hofe, stets angetan hatte. Ein echter Bursche der Region, und aus den Dolomiten. Parliert Italienisch natürlich genauso fließend, wie Deutsch und den speziellen Dialekt von ‚da droben‘.

Und, wenn Ivan ‚was anpackt‘, dann richtig – das Landwirtschaftsstudium, eine Art duale Ausbildung – hatte er neben der Arbeit und ohne Unterbrechungen absolviert. Die Arbeit auf dem Hof, allein dessen Ausbau, sowie das Tüfteln und Instandsetzen, dem Einsetzen von schwerem Gerät, ob der Trecker, oder Schneide- und Sägevorrichtungen, Ivan kennt sich aus, und er geht, so wirkte es immer, wenn wir zu Besuch da waren (welch ein Genuss!), in dieser Tätigkeit wahrlich auf. Und Ivan, der Ruhige (wir aber finden, in den letzten Jahren ist er offener geworden, sogar mit einem Schalk im Nacken), meint dann auch: „Natürlich macht mir der Hof, und die Tätigkeit viel Freude, man sieht, was man so schafft…“, aber es ist natürlich auch eine „strenge“, eine harte Arbeit – nicht für ‚Jedermann‘, das fügen wir hinzu, weil wir es gesehn haben. Das Heu für die Tiere, ist von den Wiesen am Steilhang längst eingefahren, und der Hof wächst auch mit den Kühen, Kälbern und Ochsen, aber „auch Schweine und Hühner“ sind dazu gekommen.

Wer hat schon das Privileg, nach getaner Arbeit, morgens so aufwachen zu können?

Der Gummererhof wächst und gedeiht, das traditionsreiche Haus mit Geschichte, ist ein wahres Schmuckkästchen geworden. Modern ausgestattet, und dennoch das „Alte“ bewahrend und auch ehrend. Für Touristen ein wahres Idyll, doch die, die hier täglich leben, wissen, welch harte Arbeit und welcher Fleiß dahinter steckt. Noch finden auf dem Gummererhof keine Übernachtungen von Touristen statt – kann aber vielleicht noch kommen, nur, so Vater Ossi Taibon und Ivan unisono: „Bis es soweit ist, muss schon noch etwas getan werden – und vor allem, man muss ja auch wissen, welche Art von Tourismus man überhaupt möchte…“, andererseits, die meisten „Waldbauern“ können nur ‚allein‘ von „ihrem Hof“ nicht leben – die meisten Bauern und Landwirte, gehen noch anderen Jobs nach, zumindest halbtags. Das Stück Wald, und das Holz wirft zum Glück etwas ab, und die Tiere sorgen dafür, genauso angepflanztes Gemüse, dass man fast Selbstversorger ist. Die Hühner legen die Eier, die Milch kommt von den eigenen Kühen, und die Schweine sind auch für den Speck da. (auch das ist eine wahre Kunst, wie man Speck und geräucherten Schinken auf dem Hof herstellt). Die Tiere wirken alle glücklich. Und der Mischlingshund „Willy“ ist die gute Seele im Stall und draußen. Wenn Kinder zu Besuch da sind, nach einer Wanderung, schwärmen sie immer von den Tieren, die sie wirklich „erleben können“.

Vom Fast-Profi-Torwart hin zum Bauer? Ivan steht voll und ganz zu seinem Beruf und der Bezeichnung, der zugleich auch Berufung ist. Ein Bauer da oben, ist ja fast wie ein „Ranger“ und Förster zusätzlich. Hartes Schaffen bei Wind und Wetter, aber die Familie unterstützt ihn auch, wo sie kann.

Beim FC Nals jedenfalls, fühlt sich Ivan Taibon „heimisch“, und die Sportskameraden helfen auch mal mit, wenn im Hof ein Umbau oder Anbau stattfindet. Und auch beim Ernten, oder Heu einfahren. Ein echtes Team eben! Trainieren tun der Ivan und seine Kameraden in der 1. Amateurliga wie halbprofessionelle Spieler. Derzeit läuft auch die harte Vorbereitung an. In der vergangenen Saison wurde der FC Nals Fünfter. Es hätte schon ein „bisschen mehr sein können“, meint Ivan, aber andererseits hätte man auch weiter unten stehn können. Der Fußball ist momentan „der richtige Ausgleich“ zum Job in den Bergen, und auf dem Hof. Und es ist nicht übertrieben oder glorifizierend, wenn man sagt, die Leute und die Sportskameraden generell in Südtirol, sind aus einem ganz speziellen Holz geschnitzt, das sagen nun auch die Italiener weiter unten am Stiefel, seit sie mit dem Australian-Open-Sieger Jannik Sinner, ein neues Tennis-und Sportidol haben. Der 22-jährige Sinner, gebürtig aus Innichen, trifft unaufgeregt und menschlich immer den richtigen Ton, und ordnet Dinge und Lobeshymnen richtig ein, wenn medial etwas übertrieben wird. Ivan Taibon ist in etwa genauso – er kann seine Stärken und Schwächen gut einschätzen.

Und diese Auszeichnung erhielt Ivan Taibon, der auch in der deutschen A-Jugend-Bundesliga spielte, bereits öfter. Ivan Taibon, beim FC Südtirol ausgebildet, gehört zu den Besseren der Region.

Ivan Taibon scheint wirklich angekommen zu sein, Verantwortung und die nötige Disziplin, genauso wie im Tor und Strafraum, muss er auf dem Gummererhof täglich aufbringen. Seine freie Zeit genießt der Ivan aber auch. Einige Experten meinen aber, Ivan müsste dennoch irgendwann (bald) noch eine Liga höher spielen – dazu bringe der ehemalige KSC-Keeper alles mit. Dazu noch ein Keeper, der bereits so oft „Zu Null“ spielte und das Tor sauber hielt, wie seinen Bauernhof? Dem schließen wir uns natürlich an, andererseits, können wir dann auch Ivans Gegenfrage gut nachvollziehen: „Ja, was passiert dann mit dem Hof, wer kümmert sich dann…?“ – so ist er, der Ivan. Eine Lebensaufgabe tauscht man nicht so einfach aus. Aber wer weiß, wenn doch ein Club aus der Nähe anklopfen würde…?, dann würde er vielleicht den Halbtags-Landwirt machen….

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Fußball-Saison 2023/2024: Alle Wege führen nach Madrid – für Fußballliebhaber jedoch über die Route Leverkusen – Stuttgart – Bergamo – Bologna – Como … oder, wenn Clubs für Überraschungen durch eine attraktive Spielweise sorgen!

Der Fußball lebt von Überraschungen, und dies besonders in Europäischen Spitzenligen, wo selbst die Experten ganz andere Favoriten auf dem Schirm haben. So zum Beispiel in der vergangenen Saison, in der gleich ein paar Clubs europaweit für Furore sorgten – und dabei gleich zwei Teams in der deutschen 1. Bundesliga. Selbst das Ausland schaute dabei auf den Deutschen Meister Bayer 04 Leverkusen. Vom ewigen „Vizekusen“, es ist schwer so einen Beinamen abzuschütteln, selbst wenn es schon Jahre zurückliegt, hin zum souveränen Deutschen Meister – den FC Bayern München, den BVB sowie RB Leipzig hinter sich lassend. Ungeschlagen mit 90 Punkten aus 34 Spielen, absolut offensiv agierend und 89 Tore geschossen, bei nur 24 gefangenen Treffern. Das Team des ehemaligen Spitzenprofis und spanischen Trainers, und Champions-League-Siegers, Xabi Alonso, war in der Abwehr genauso effizient wie im Mittelfeld und Sturm.

Dass die Leverkusener ausgerechnet im Abstiegsjahr des 1. FC Köln die Meisterschale und DFB-Pokal gewannen, setzt dem ganzen die Krone auf! Die Kölner, weit größer und breiter, nicht nur von der Stadt her, aufgestellt, müssen nun kleinere Brötchen in der 2. Bundesliga backen – während die Musik der Championsleague nur etwa 25 Kilometer entfernt, in Leverkusen (Vorort von Köln?) spielt.

Nein, das Leverkusener Team, setzte souverän und spielerisch schön wie einfach, ein Ausrufezeichen – ungeschlagen, und meist in der von Xabi Alonso bevorzugten 3-4-2-1-Spielweise (mit Frimpong, Andrich und Xhaka im Mittelfeld, sowie Wirtz als hängende Spitze über links meist gesetzt). Hin udn wieder, je nach Bedarf und Situation, switchte das Team auch in ein 5-3-2, jedoch stets mit offensiv agierenden Außenverteidigern. Nein, das 3-4-2-1-System ist Alonsos DNA, als Spieler Welt- und Europameister, sowie zweimaliger Championsleague-Sieger (mit Real Madrid und dem FC Liverpool), strahlt er absolute Glaubwürdigkeit und Gelassenheit aus. Die Spieler „fressern ihm aus der Hand“, sein Charisma überstrahl den ganzen Club, auch weil Alonso Fehler zugesteht, wenn man aus ihnen lernt. Ein würdiger Meister und Double-Gewinner wurde Bayer Leverkusen, und selbst wenn das Europa-League-Finale gegen Atalanta Bergamo mit 0:3 zu klar verloren wurde in Dublin, diese einmalige Saison, als Meister vor dem VfB Stuttgart, dem anderen Überraschungsteam, und dem FC Bayern, wird in die Geschichte eingehen. Und, um schönen attraktiven Fußball zu sehen, selbst wenn die Siege gegen Ende der Saison oft durch Last-Minute-Tore entstanden, muss man quasi in NRW die Route nach Madrid, ins Fußball-Champions-League-Mekka starten…

Weiter nach Stuttgart, in den Süden, nah am Neckar in Baden-Württemberg. In der Vergangenheit eher mit einem Bein in der 2. Bundesliga oder Relegation, spielten die Stuttgarter eine sehr auffällige und attraktive Saison. Der VfB Stuttgart wurde Vize-Meister am letzten Spieltag! Und, gegen den Meister aus Leverkusen spielten die Schwaben zwei Mal Unentschieden. Ein 2:2 und 1:1, und Leverkusen strauchelte beinahe. So zollte Meistercoach Alonso seinem Kontrahenten, Trainer Sebastian Hoeneß, absoluten Respekt, und meinte, gegen „den VfB haben wir immer Probleme, die Stuttgarter spielen sehr attraktiv und intelligent…“

Welch Auszeichnung für den VfB, und auch die Zuschauer strömten nur so in die Stuttgarter MHP-Arena, früher die Mercedes-Benz-Arena, und vor Jahrzehnten, das Neckarstadion. Wie einst die JUNGEN Wilden unter Felix Magath, fanden die Fans wieder gefallen an einer offensiven, frischen Spielweise – manchmal etwas zu forsch, und dies kostete dann Punkte, genauso, als Stürmer Guirassy verletzt ausfiel über vier Wochen. Aber, die Champions-League erreicht zu haben, weckt natürlich Begehrlichkeiten anderer Clubs. Sebastian Hoeneß, der Sohn des einstigen VfB-Managers und Bayern-Stürmers, Dieter Hoeneß, sagte dem FC Bayern genauso ab, wie Xabi Alonso. Hoeneß, desses System ein bevorzugtes 4-2-3-1 ist, möchte beim VfB etwas aufbauen, und setzt wie Alonso in Leverkusen, auf den Faktor Fans und Emotionen – nicht nur für die Champions-League. Es gilt dem FC Bayern auf Dauer Paroli zu bieten…

Atalanta Bergamo – müssen wir eigentlich nicht mehr vorstellen, auch ist das Team aus der Italienischen Serie A kaum noch wegzudenken, setzten die Bergamaschi in der vergangenen Saison wieder einmal ein dickes Ausrufezeichen. Das Team um Coach Gian Piero (oder manchmal auch Gianpiero) Gasperini, einem 66-jährigen Trainerfuchs, brachte ausgerechnet im Europa-League-Finale von Dublin, dem Alonso-Team aus Leverkusen eine 3:0-Niederlage bei. Diese Niederlage hatte sich sowas von gewaschen, den Leverkusenern blieb nichts anderes übrig, als zu gratulieren, diesen Sieg neidlos anzuerkennen. Ja, Gasperini, hatte Alonso ausgespielt. Lange hatten die Lombarden Zeit, das Team von Leverkusen zu „studieren“. Und in Sachen Taktik, Gasperini wurde immer wieder mit italienischen und internationalen Clubs ins Gespräch gebracht, kennt sich der 66-jährige Coach aus. Mit einem kleinen überschaubaren Etat, trotzt er immer wieder den großen Clubs aus Mailand, Turin und Rom, aber ebenso britischen Spitzenteams. Den FC Liverpool mit Klopp haute Atalanta Bergamo ebenfalls hinaus aus dem Wettbewerb.

Vierter wurde Atalanta in der Serie A, bereits das ein Erfolg, seit der Saison 2016/17 bereits ist Gasperini „Mister“ bei Bergamo, und so heißt es dann über den größten Erfolg für Atalanta und Gasperini: „In der Pokalsaison 2023/24 verlor er mit Atalanta Bergamo zum dritten Mal das Finale des italienischen Pokalwettbewerbs, erneut gegen Juventus Turin. Dafür schaffte es Gasperini mit Bergamo, ins Finale der UEFA Europa League 2023/24 einzuziehen und dort gegen Bayer 04 Leverkusen, das bis dahin in 51 Spielen in Serie wettbewerbsübergreifend ungeschlagen war, mit 3:0 den Europapokal zu gewinnen. Gasperini gewann damit zugleich den ersten internationalen Titel in Atalantas Vereinsgeschichte!“ Ach, ja, Mister Gasperini lässt bevorzugt ein 3-4-2-1 spielen – das aber auch phasenweise einem 3-5-2 gleicht.

Bleiben wir doch in der Serie A, Como liegt zwar etwas näher, aber Como spielte in der Serie B, Bologna dagegen sorgte für eine Riesenüberraschung in der starken Serie A – in der immer noch die Abwehr über vielem steht, und die taktische Arbeit sowieso. In Bologna, ist man nicht erfolgsverwöhnt, Pokalsiege und Meisterschaften lagen bereits weit, über 70 Jahre zurück – und plötzlich erreichte der FC Bologna mit seinem ehemaligen Spitzenprofi und Weltmeister, Thiago Motta, übrigens ein Italo-Brasilianer, den Fünften Platz in der Serie A – lange Zeit spielte das Team gar weiter oben mit, und nun gar in der kommenden Champions League.

Thiago Motta und dessen Team wurden in der Stadt so gefeiert, als hätte man den Scudetto, die italienische Meisterschaft gewonnen. Was ja auch in etwa so war. Das Stadion Renato Dall‘ Ara wurde zu einer Art Festung. Joshua Zirkze, Niederländer und einst beim FC Bayern, sowie Calafiori und Orsolini, wurden von Thiago Motta quasi hervorragend ausgebildet, und gelten derzeit als sehr gute Nationalspieler, bzw. Aspiranten für andere Topclubs. Thiago Motta, das ist fix, wechselt als Trainer zu Juventus Turin, wo ihm ganz andere Möglichkeiten offen stehen. Man muss schon sagen, Motta, ebenfalls ein charismatischer und diskreter Trainer, der für den FC Barcelona, PSG und Inter spielte, ging als Trainer den Weg über die A-Junioren des PSG, dann in Italien bei Spezia, und nun zeigte er in Bologna mit einer eher No-Name-Truppe, was er bewerkstelligen kann. Mottas System ist das 4-2-3-1, und er selbst hatte auch gute Lehrmeister als Spieler, und Trainer, sowieso.

Mit Bologna hielt er auch den Geist des Vorgängers, und viel zu früh verstorbenen Siniša Mihajlović , am Leben, dessen Flamme der Emotionen am Lodern. Eine Legende schuf quasi eine andere. Motta wird man in Bologna so schnell nicht vergessen. Mit Vincenzo Italiano, dem zweimaligen Conference-Cup-Finalteilnehmer AC Florenz, Fiorentina, steht bereits der Nachfolger fest… Bologna, immer eine Reise Wert in Zukunft.

Ab in die Serie B Italiens. Hää, warum? Nun, so, wie die 2. Bundesliga Deutschlands, oder die englische Championship, gilt die Italienische Serie B als absolut stark und kompetitiv, und auch ganz schön hart und eng, was die Konkurrenten betrifft.

Der AC Como 1907 ist wieder in der Serie A! Der Jubel am Comer See, unweit des Stadions, war groß, es wurde auf der Piazza und in den Gassen gefeiert. http://comofootball.com Der Club Como wird richtig geliebt in der Stadt, die sehr lange in den Niederungen dümpelte, bis ein Amerikanischer Investor bereits in der Vierten Liga, Serie D, das Management übernahm, um den Club wieder neu auszurichten – man sah einfach Potential. Und, dann, erst als Spieler, und dann als U-19-Coach, anschließend als Trainer der Aktiven, wurde Cesc Fabregás zum Idol, und fast schon zur Clublegende (wir berichteten hier bereits auf Checkfussballberater.de) . Als Zweiter der Serie B, mit einem jungen Kader, stieg man die Serie A auf. https://de.wikipedia.org/wiki/Como_1907 .

Den AC Como, damals ohne den Zusatz „1907“, das Gründungsjahr, hatten wir immer im Blick, seit auch Hansi Müller, einst VfB Stuttgart, und Dan Corneliusson, hier spielten. Weltmeister Gianluca Zambrotta, in Como geboren, wurde im Club natürlich ausgebildet. (Auf DAZN kam auch eine zeitlang eine interessante Doku, American Dream Como Calcio, als die Investoren eingestiegen sind…).

Zu Real Madrid ist alles schon gesagt… Carlo Ancelotti als konventionell unkonventioneller Trainer, schaffte es doch glatt, als Trainer seinen fünften Champions-League-Titel zu gewinnen. Zwei Mal mit dem AC Milan, sowie drei Mal (!) mit Real Madrid. Maestro Carlo Ancelotti ist als Taktiker und Psychologe ein Meister seines Faches, zwei Meisterschaften mit Real Madrid, sowie in den Ligen Frankreichs, Deutschlands und Englands. Ancelotti, der Erfinder des Taktik-Weihnachtsbaums, einem 4-3-2-1 oder auch 4-3-3 (auch hier im Blog ausführlich behandelt), ist eine Pilgerfahrt Wert, für jeden, der einen Fußballtempel sehen will, und den Hauch einer Weltmannschaft kennenlernen mag. In Madrid liegt bisher der Schlüssel zu Champions-League-Erfolgen und für tolle Fußballabende. Ancelotti sei Dank, und den Stars, die ihm folgen…

Fußball, Porträts und mehr: Wenn ein Meister aus Mailand, die Champions aus Hall grüßt! Mit Inter Mailand das begehrte Scudetto gewonnen, nahm sich Hakan Calhanoglu die Zeit – live aus dem Wohnzimmer – dem Doublesieger des SSV Hall/Sportfreunde zu gratulieren. Aber, wie kam es denn dazu…?

Die Geschichte ist schnell erzählt, erst neulich berichteten wir hier, über die SGM SSV Hall/Sportfreunde Schwäbisch Hall https://checkfussballberater.de/fussball-portraets-und-biographien-ein-double-und-moeglicher-aufstieg-in-die-naechsthoehere-liga-kann-geplant-werden-obwohl-der-fussball-ja-meist-unkalkulierbar-ist-nach-der-meisterschaft-gewann/ – und über den „Präsidenten“ und Macher im Hintergrunde, Ali Tercan.

Nun, die Welt kann recht klein sein, und Tercans Kontakte nach Istanbul recht groß, wie wir wissen – aber nicht nur – Der Nationalspieler und Mittelfeldgestalter von Inter Mailand, jüngst Champion von Italien geworden, Hakan Çalhanoğlu, ist familiär mit Ali Tercan, verbunden und verbandelt – Hakan von Inter ist mit Alis Nichte, Sinem Gündoğdu, verheiratet – und somit steht der Draht zu Hakan und Mailand… Flugs war das SSV Trikot in Mailand, und der Italienische Meistergewinner, gratulierte den Spielern der SGM SSV/Sportfreunde via Instagram.

Übrigens, Calhanoglu ist in Italien sehr beliebt und anerkannt!

Wann grüßt schon ein türkischer Scudettogewinner Schwäbisch Hall?

Fußball, Biographien und Porträts: Von einem, der als Fußball-Lehrer auszog, die Welt noch besser kennenzulernen. Ob in Malaysia, Indonesien, oder wie jetzt in Myanmar – Der Stuttgarter Michael Feichtenbeiner hat sich in Südostasien einen Namen gemacht. Der schwäbische Nationaltrainer von Myanmar, leistet wahre Entwicklungsarbeit!

Wir erreichen ihn telefonisch, den Nationaltrainer Myanmars, Michael Feichtenbeiner (https://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Feichtenbeiner ), der gerade in seiner Hotelsuite die Vorbereitungen für den nächsten Tag getroffen hat. Bei uns ist es nachmittags, in Myanmar (dem früheren Burma), bereits am fortgeschrittenen Abend – vier Stunden beträgt der Zeitunterschied zu Deutschland. Und noch viel größer die Differenzen zum Deutschen, oder Europäischen Fußball. Doch dazu kommen wir noch. Jedenfalls schwelgt auch Michael Feichtenbeiner, der studierte Fachlehrer, sowie Uefa-Pro-Lizenz-Inhaber, jetzt Nationaltrainer in Myanmar, gern in Nostalgie. Gemeinsam lassen wir „vergangene Tage“ als Opener Revue passieren. Mein Gesicht hatte der Fußballlehrer nimmer parat, aber Feichtenbeiner erinnerte sich natürlich noch an die Zeiten, als der „Jungreporter“ und Student, immer wieder für das RMB Radio, dem damaligen Privatsender für Waiblingen und Ludwigsburg, sowie den Großraum Stuttgart, bei den TSF (Turn- und Sportfreunden) Ditzingen vorbeischaute, um meine Live-Takes und Berichte zusammen zu tragen. Da lacht Michael Feichtenbeiner und meint: „Ja, das waren tolle und wilde Zeiten in Ditzingen, dem kleinen Kaff…“, nun tragen wir die Erinnerungen zusammen, denn noch heute schwärmen die Leute und Experten vom kleinen TSF Ditzingen in den 90er Jahren.

Ein gefragter Nationalcoach und Schwabe in Myanmar. Souverän steht er Rede und Antwort / Michael Feichtenbeiner.

Von 1993 an, trainierte Feichtenbeiner die Ditzinger, knapp vier Jahre lang. Das Stadion, nun, damals der Sportplatz ‚an der Lehmgrube‘, samt kleiner Tribüne, https://de.wikipedia.org/wiki/TSF_Ditzingen , zog die Massen der Region an. Wer guten und attraktiven Fußball, mit jungen, wilden Spielern sowie einem emotionalen Übungsleiter an der Außenlinie sehen wollte, der überlegte nicht lang – Ditzingen galt als Geheimtipp, sehen und gesehen werden – lautete das Motto. Unter Feichtenbeiner wurde immer etwas auf dem Feld geboten.

Feichtenbeiner war uns damals, da wir auch den VfB Stuttgart stets im Blick hatten, als Juniorentrainer am Wasen bereits bekannt. Dann sammelte der Schwabe Erfahrungen in der Schweiz, bei den BSC, Old Boys Basel, und nach drei Jahren, mit der Station als Co-Trainer bei den Stuttgarter Kickers, unter den Trainern Frieder Schömezler und Rolf Schafstall. Eine gute Schule, wie sich zeigen sollte.

An der Lehmgrube in Ditzingen wurde jedenfalls kein Beton angerührt, die Abwehr spielte bereits damals modern, und mit Drang nach vorne, und im Mittelfeld und Sturm wurden Chancen en masse eingeleitet und kreiert.

Die wilde und schöne Zeit, mit vielen jungen Spielern (Sean Dundee, Marcus Sorg – später DFB-Assistenztrainer unter Löw, sowie Guido Streichsbier und Kronenberg, Robin Dutt und Alexander Blessin – allesamt sind sie, zumindest kurrzeitig, in den Trainerberuf eingestiegen), wie sie Feichtenbeiner nannte, wurden bei ihm weiterentwickelt, und haben den Spaß am Spiel nie verloren.

Die TSF Ditzingen qualifizierte sich für die damals neu geschaffene Dritte Liga, damals noch die mehrgleisige Regionalliga. Diese recht erfolgreiche Zeit ging irgendwann zu Ende, und der Koffer war von nun an immer griffbereit. Junge Menschen und „Spieler zu formen, an einem gemeinsamen Ziel zu arbeiten“, das habe ihn immer interessiert, blickt Feichtenbeiner, ein echter Stuttgarter, in Myanmar, diesem Krisenland, voller Nostalgie zurück.

Aber die Reise ging weiter, über den KFC Uerdingen, und Pfullendorf, ging es zurück zu den Kickers in Degerloch. Diesmal als Cheftrainer in der 2. Bundesliga. So wird die Zeit unter Wikipedia, vermerkt: >> (…) Im Sommer 1999 unterschrieb Feichtenbeiner bei den Stuttgarter Kickers seinen ersten und bislang einzigen Vertrag als Cheftrainer in der 2. Bundesliga. Während seine Mannschaft im DFB-Pokal gegen die drei Erstligisten Borussia Dortmund, Arminia Bielefeld und SC Freiburg spektakulär reüssierte, blieb Feichtenbeiner im Ligabetrieb ohne Erfolg: Keine vier Wochen nach der Pokal-Niederlage im Halbfinale gegen Werder Bremen erhielt Feichtenbeiner im März 2000 ob der höchst abstiegsgefährdeten Lage der Kickers (21 Punkte aus 24 Spielen) die Kündigung. (…)<< Das waren pure Emotionen, beschreibt Michael Feichtenbeiner diese Zeit, besonders im DFB-Pokal, wo sein Team förmlich aufblühte.

Zur Jahrtausendwende dann, in der Saison 2000/01, landete Feichtenbeiner, der nun für sein Offensivspiel bekannt war, und auch oft mit Ralf Rangnick verglichen wurde, bei den Lilien von Darmstadt 98. Das alte Stadion am Böllenfalltor, war schon damals eine Pilgerstätte eingefleischter, nicht zu verwöhnten, Fans. Damals, wieder in der Regionalliga Süd, krempelte der Schwabe im hessischen Kultclub so einiges um, und siehe da: Mit wenigen Mitteln, und „kleinem Budget“, erreichte Feichtenbeiners Team den 5. Tabellenplatz, es gewann sogar den Hessenpokal, dieser Erfolg garantierte die DFB-Pokal-Teilnahme – Feichtenbeiners Element, der Pokalwettbewerb.

Und auch da sorgten die Lilien mit Feichtenbeiner für Furore, erst im Achtelfinale war Schluss, davor hatten die Darmstädter als Drittligist den FC St. Pauli und den SC Freiburg bezwungen, und erst gegen den späteren DFB-Pokalsieger Schalke 04, zogen die Lilien den Kürzeren.

Es folgten danach weitere Stationen in Erfurt und Siegen, ehe er von den dortigen Sportfreunden, auf Vermittlung in Malaysia empfangen wurde, wo der schwäbische Fußballlehrer den Club Selangor MPPJ, vor dem Abstieg bewahrte. Später sollte der Übungsleiter nochmals in Malaysia trainieren, beide Stationen über drei Jahre zusammengerechnet, und Feichtenbeiner, nicht zu vergessen, gehörte von 2015 bis ins Jahr 2019 dem Trainer- und Ausbildungsstab des DFB an. Michael Feichtenbeiner, koordinierte die Scouts, die für den DFB Talente bundesweit sichteten, und trainierte als Nationaltrainer mit dem Adler auf der Brust, die Jahrgänge U15, 16, und 17.

Nach den Jahren beim DFB, wurde Feichtenbeiner Chefcoach beim FC Liefering in Österreichs 2. Liga – und der FC Liefering ist als „Ausbildungsverein, oder Jungbullenfarm“, des FC RB Salzburg ja bekannt (gewesen). Auch eine sehr lehrreiche und interessante Zeit, wie Feichtenbeiner erzählt und die er nicht missen möchte. Dann aber der Abflug für einige Jahre nach Asien, über Malaysia und Indonesien, kam eine weitere sportliche Station, die des Nationaltrainers für das Land Myanmar – früher, wie erwähnt, Burma. Dass in Myanmar eine Militärregierung herrscht, daran habe man sich, wie die Menschen vor Ort, bereits gewöhnt. Die Politik richtig einzuordnen, so der Fußballlehrer, sei für Außenstehende „sowieso schwierig…“, unser Thema bleibt der Fußball, der den Menschen wiederum auch Freude und Ablenkung schenke, so Feichtenbeiner.

  • Asien – eine lebenswerte Region, und Myanmar, sei ein sehr interessantes Land

Natürlich, so der Stuttgarter Michael, dem man übrigens seine 63 Jahre nicht ansieht, das Reisen und Myanmar an sich, halten wohl jung, „natürlich“, setzt Feichtenbeiner nochmals an, „kann man die Tätigkeit hier, mit dem Luxus, oder den Luxusproblemen in Deutschland und Europa nicht vergleichen…!“

In Myanmar, so Feichtenbeiner, sehe er sich als „Entwicklungshelfer“ in Sachen Fußball. Über Vergleiche mit dem Globetrotter und der ehemaligen Trainerlegende, Rudi Gutendorf, der über 55 Länder und Vereine weltweit trainierte, schmunzelt Feichtenbeiner – aber gemeinsam haben sie sicher, dass „Ich mir für keinen Job zu schade bin…“, das Umfeld aber, sagt Feichtenbeiner müsse schon passen.

Das Land, immerhin über 54 Millionen Menschen zählend, ist fußballverrückt. Das ist schon einmal wichtig. Die Infrastruktur könnte besser sein, aber das sei „Klagen auf hohem Niveau auch hier….“, sagt Feichtenbeiner, denn der Verbandschef und Hotelkettenbesitzer, mache vieles möglich.

Und, was auch wichtig ist, es gibt einen Spielbetrieb mit 12 Mannschaften in der höchsten Liga – sehr interessant ist auch, dass alle Spiele, rund 2000 KM entfernt vom Norden, wo das Militär in Gefechten verwickelt ist, in zwei Stadien der Hauptstadt absolviert werden. Das habe die „gute Seite“, so Feichtenbeiner, dass ich „mit meinem Team, binnen 25 Minuten im Stadion bin“, wo sie sich die Spiele und Nationalspieler anschauen können. An jedem Tage fänden zwei Spiele statt.

In den Pausen zwischen den Tagen, werde dann im Trainerteam, drei deutsche Mitarbeiter sind darunter, fleißig analysiert, die Daten und das Bildmaterial, die Eindrücke, gesichtet und nochmals geschildert. „Teamwork“, so Feichtenbeiner, sei sehr wichtig. Die deutsche Gründlichkeit, ist wichtig, dürfe aber auch nicht „zu gründlich sein“, lacht Feichtenbeiner, man könne Kreativität auch ersticken.

Und, improvisieren müsse man immer. Wer weiß denn schon, warum und unter welchen Umständen, schlechte Ergebnisse entstehen?, fragt der Stuttgarter eher rhetorisch, wenn das Nationalteam irgendwo, erst nach einer langen Odyssee ans Ziel kommen, und dann auch erst drei Stunden vor Spielbeginn? So geschehen in Indien, wo Myanmar gegen Kirgistan antreten musste.

Aber, die Arbeit des schwäbischen Fußball-Instruktor, trägt schon Früchte. In der FIFA-Länderrangliste, im Ranking, belegt Myanmar den 163. Platz. Dahinter kommen noch etliche andere Nationen. Und, wie fußballverrückt die Nation des schwäbischen Trainers ist, zeigte sich nach den erfolgreichen Südostasien-Spielen vor wenigen Monaten in Kambodscha. Feichtenbeiners Nationalelf von Myanmar wurde Vierter. Die Fernsehen-Einschaltquote lag bei rund „acht Millionen Menschen“, und am Flughafen wurde die Nationalelf nach der Ankunft gebührend begrüßt, Politiker und Funktionäre seien da gewesen, aber auch normale Fußballfans, insgesamt um die „tausend Menschen.“

Das erfolgreiche und entschlossene Nationalteam, Myanmar!

Da wurde auch Feichtenbeiner bewusst, dass er sein Team zu einem großen Erfolg geführt hatte. Später spielte Myanmar gegen ein anderes gebeuteltes Krisenland, nämlich Syrien 1:1, bekam dann aber eine Packung (0:7) , eben wegen langer Anreisen der Spieler, sowie einer hartnäckigen Grippewelle im Team – wer kann das schon beeinflussen? Macau wiederum wurde zwei mal deutlich besiegt (2:0 und 5:1). (Außerdem, die Nationalspieler müssen oder dürfen nur eine Staatsbürgerschaft haben; Doppelstaatler dürfen nicht ran; nun arbeitet man daran, dass Spieler schneller eingebürgert werden, die man zum Beispiel bei Sichtungen und Recherchen, in Europa oder Kanada, entdeckt hat…)

  • Zum Alltag gehöre es auch, „Trainerfortbildungen zu organisieren, die Vereinstrainer zu besuchen, und auch den Juniorenfußball, mit einer U17 und U19 richtig aufzubauen. Die Arbeit mache ihm sehr viel Spaß, und trotz der Probleme im Land, würden die „Einheimischen in Myanmar immer ein Lachen auf den Lippen haben“, und seien auch so sehr freundlich. Das Land liege ihm sehr am Herzen.

Teamarbeit ist Michael Feichtenbeiner sehr wichtig, alle profitieren.

Nichtsdestotrotz, wir möchten wissen, ob es Feichtenbeiner vielleicht nicht doch zurück nach Deutschland, oder nach Europa generell ziehen würde? Einen Mann, mit so vielen Erfahrungen im Gepäck? Der ehemalige Geographie-Student meint dazu: „Also, ich liebe die Erfahrungen, und die Länder, in denen ich gearbeitet habe. Ja, in Asien habe ich mir einen Namen erarbeitet, Kontakte sind da. Ich bin sehr zufrieden, aber…“, der diplomierte Fußballlehrer legt eine kleine Pause ein, und sagt dann: „…ob sie mich in Deutschland noch auf dem Papier haben? Und natürlich würde mich irgendwann, sofern das ganze Paket stimmt, auch eine Tätigkeit in Deutschland wieder reizen. Es muss nicht der Profibereich ganz oben sein. Ich wäre auch offen für Tätigkeiten im Hintergrund, im Management eines Vereins, ob im Jugendbereich, einem NLZ, oder rund um das Herrenteam. Meine Erfahrungen würde ich gern teilen…“, so der schwäbisch Fußballtüftler Feichtenbeiner.

  • Und mal ganz ehrlich, wer hätte vielleicht nicht doch Bedarf, für einen weltoffenen und sympathischen Trainer, der unter schwierigen Umständen im Ausland dennoch erfolgreich Mannschaften formt, und in Deutschland einst mit kleinen Teams als „Pokalschreck“ galt? Im Ausland und im Pokal, herrschen eben ganz eigene Gesetze…

Fußball, Biographien und Porträts: Über eine schillernde Figur, torgefährlich dazu, und die Torwart-Legende Kolumbiens – nämlich René Higuita! Offensiver spielte kein Keeper zuvor – und Higuita ist auch eine FIFA-Regel seit 1992 zu verdanken…

Keine Frage, Kolumbiens Nationaltorwart René Higuita war für alle Fußballfans auf der Welt ein bunter Vogel, schillernd dazu, aber auch so interessant von seiner Spielweise her, dass man ihn einfach mögen musste. In Kolumbien lieben sie ihn, auch als umstrittene Person, bis heute. Vergessen hatten wir ihn nie, aber dank Netflix, und dieser interessanten Biographie-Doku, wurden wir auf Higuita einmal mehr aufmerksam.

René Higuita wurde weltweit bei der WM 1990 in Italien so richtig bekannt, wegen seiner offensiven Spielweise, ja, er galt als „zwölfter“ Mann, als wahrer Libero, oder, wie wir es noch von unseren Bolzplätzen kennen, als „Fliegender Torwart“, der eben auch mit raus kommen konnte – und das tat Higuita in Kolumbien und Südamerika schon seit Jahren. Insgesamt erzielte René Higuita sogar weit über 45 Tore, in offiziellen Liga- und Länderspielen. Darunter viele Elfmeter, er hielt aber auch einige wichtige, sowie durch Freistoßtore, die er fast so genau wie Diego Maradona zirkeln konnte. Ja, bis heute also ist René Higuita, der in Kolumbien zwar ein absoluter Charismatiker ist, jedoch auch mit den Drogenbaronen irgendwie in Kontakt kam (sogar im Gefängnis einsaß, aber auch wieder rehabilitiert wurde), ein populärer Zeitgenosse, und, anders als sein Bild generell, auch ein recht ruhiger Typ, der den Kreis seiner Familie sehr schätzt.

Die Dokumentation über Higuita auf Netflix, lässt wirklich nichts aus, und es berührt schon ein wenig, zu erfahren, dass Higuita, das ist der Nachname der Mutter, schon früh elternlos bei den Großeltern und Tanten aufwuchs. Seinen Vater kannte er kaum, und die Mutter verstarb leider zu früh. Higuita dazu: „Es macht mich sehr traurig, dass ich ihr von meinem Erfolg nichts mehr zurückgeben konnte…“.

So wurde der Fußball sein ein und alles – und nur als Torwart da zu sein, kam gar nicht in Frage, René war technisch am Ball so stark, dazu noch mit so viel Sprungkraft ausgestattet, dass eines auch seinen Trainern klar wurde: René Higuita wird ein spielender Torwart, er schaffte oft ein Überzahlspiel, dribbelte mit, während zwei Abwehrspieler nach hinten absicherten.

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Kolumbien hatte mit Francisco Maturana einen Vereins- und Nationaltrainer, der das Spiel in Südamerika ein Stück weit revolutionieren sollte, und einem Tormann wie Higuita, alle Freiheiten gab. Pures Risikospiel, aber schon auch kontrolliert, nach vorne, Higuita als neuer „Torspieler“, und bei der WM 1990 in Italien sah jeder, dass dieser neue Torwart das Spiel einfach schneller machte.

Kolumbien, nach 26 Jahren wieder bei einer Weltmeisterschaft dabei – spielte als Neuling frech nach vorne, und René Higuita, er hatte im Team sowie in der Nation absoluten Rückhalt, kreierte eine neue Art der Torwartposition – er interpretierte den Fußball in etwa so offensiv, auch Dank Maturana, wie ihn auch die Holländer einst gern spielen wollten. Übrigens spielte Kolumbien in der Vorrunde gegen den späteren Weltmeister Deutschland ein starkes 1:1 – die Fußballwelt staunte nicht schlecht.

Torwart Higuita war Keeper, Libero, Abräumer hinter der Vierer- oder Dreierkette, die schon damals weit aufgerückt war. Athletisch und ausdauertechnisch waren die Kolumbianer sowieso. In der Dokumentation gibt es viel Videomitschnitte und Bildmaterial. ( https://www.netflix.com/de/title/81640952 )

Weltweit wurde El Loco, der Verrückte, Higuita zur Marke. Im Film, „der Weg des Skorpions“, wird ein aufregender Lebensweg beschrieben, auf und neben dem Platz. Und, wer in Kolumbien spielt und lebt, wird früher oder später auch in die „Fänge“ oder in den Dunstkreis, der Drogenbarone, gezogen – so fungierte Higuita wegen seiner Berühmtheit und Popularität als Vermittler, um die entführte Tochter von reichen Bekannten, wieder frei zu bekommen. Er handelte mit ganzem Herzen, verstieß aber gegen die Gesetze der Justiz. Aber, das ganze Land, und seine früheren Kameraden, hielten zu Higuita, und nach jedem Länderspiel, sangen die Sportsfreunde ihre Hymnen auf Higuita in die Kameras, man möge ihren Lieblingstorwart doch frei lassen.

Harte Zeiten, aber auch seine Frau, und die gesamte Familie, hielten immer zu ihrem René. Auch auf Clubebene feierte Higuita Erfolge und Meisterschaften.

Zurück zur Weltmeisterschaft in Italien, von 1990. Die Kolumbianer spielten sehr attraktiv, doch ausgerechnet gegen Kamerun im Achtelfinale war dann Schluss, auch weil Higuita, in der Verlängerung voll auf Risiko spielend, es stand bereits 0:1, Roger Milla ausspielen wollte, doch der Rückpass des Abwehrspielers auf Higuita war etwas zu stark, René musste den Ball erst einmal verarbeiten, doch da preschte schon der Kamerunstar, Milla, dazwischen, wie ein D-Zug, und dribbelte allein aufs leere Tor zu. Mit 1:2 verlor Kolumbien – Aus und vorbei – aber, siehe da, das Land und auch die Kameraden machten ihm keine Vorhaltungen. Und, Higuita selbst, stand Rede und Antwort, und nahm die Schuld auf sich.

Sprich, Higuita hatten sie viel zu verdanken, war er es doch, der das Team führte und auch auf dem Platz motivierte.

Der Kolumbianer hat mit dieser Spielweise also den Fußball auch revolutioniert. Es gab die neue Regel „Higuita“, und „wer kann das schon von sich behaupten, dass die FIFA eine Regelung nach ihm benennt? Weder Maradona, noch Pelé…“, hielt René Higuita später fest.

Die damaligen Torhüter, darunter auch Illgner, Zenga, oder Goycochea, hielten den Ball oft auch nach Rückpässen, viel zu lange in der Hand. Higuita dagegen, nahm den Ball nur selten auf, lieber verarbeitete er diesen mit den Füßen, und leitete weit vor dem Strafraum Angriffe ein.

Bei den Olympischen Spielen 1992 wurde die neue Regel bereits eingeführt, auch Rückpässe durften nicht mehr mit den Händen aufgenommen werden, und sowieso, innerhalb von sechs Sekunden muss der Ball vom Keeper weitergespielt werden. Also, nur maximal sechs Sekunden darf der Ball kontrolliert werden. https://www.france24.com/en/live-news/20220817-higuita-s-rule-cut-time-wasting-and-after-30-years-is-still-changing-football

Dass Higuita das Spiel schneller machte, davon konnten sich alle überzeugen. Und schon bei der WM 1994 in den USA, wurden im Schnitt mit 2,7 Toren, mehr Treffer erzielt.

Diese Regel hat bis heute Bestand, auch Dank Higuita, der den Fußball wirklich zum Spiel machte, mit all seiner Schönheit, und auch wegen der Fehler, die auch ihm widerfuhren.

Higuita wird auch der „Skorpion“ genannt. Warum? Nur so viel, ausgerechnet in einem Länderspiel rettete er einen gefährlichen Ball mit einem Skorpion-Fußsstoß, als der Ball bereits hinter ihm ins Tor zu fliegen schien… ausgerechnet gegen England. Sein Nationaltrainer Hernán Gòmez meinte in der Halbzeit nur: „Mach das bitte nie wieder….!“ Aber in der Doku schon, lachte der Coach darüber, Higuita, sei einfach einmalig gewesen… ( https://www.bing.com/videos/riverview/relatedvideo?q=Higuita+Skorpion+gegen+England&mid=DCFF2D474B58B34BCF7BDCFF2D474B58B34BCF7B&FORM=VIRE )

Fußball-Ansichten und Lifestyle? Worte, die es in sich haben, und wohl sehr viel über die Jungstars von heute aussagen. Früher war sicher nicht alles besser – aber Respekt und Tiefe vor dem Menschen und den Gegnern, war sicher gegeben. Und immer wieder die Frage: Was machen eigentlich die Fußballberater?

Ja, einen „Miro“ Klose muss man nicht mehr vorstellen, und, es bleibt ihm zu wünschen, dass der ehemalige Nationalspieler und Weltmeister, Klose, im Trainerberuf wirklich Fuß fasst, sich nicht nur von (Miss-)Erfolgen leiten lässt, denn, alles ist relativ. Viel wichtiger, dass solch ein bodenständiger und erfolgreicher Spieler, den Talenten und Profikickern noch viel mehr für das Leben mitzugeben weiß… Darauf kommt es nämlich an.

Auch im Hinblick, auf all die Skandale, derzeit im italienischen Fußball, aber sicher auch immer wieder im deutschen und europäischen Fußball (wenn auch unter der Decke gehalten), wozu also Wettskandale und Glücksspiele, teils auf das eigene Match, auf erhaltene Gelbe Karten, oder auf andere Resultate, wenn man doch das GLÜCK hat, sein Hobby zum Beruf gemacht zu haben. Klar, im Business Fußball, mag der Druck mitunter auch große sein, doch wer es, wie Klose schafft, den, nein, seinen Sport zu lieben, genauso, wie einst als Kind, der benötigt nicht noch mehr Geld, und schon gar nicht einen weiteren „Kick“, der den Einzelnen tatsächlich ins gesellschaftliche Abseits manövrieren kann…

  • Auf diesem Blog schon oft thematisiert – es gibt „solche, und solche“ Spielerberater – nur, wo sind sie, wenn man sie tatsächlich braucht, wenn verschieden Verlockungen gegen eine Langeweile an der Tür oder auf dem Handy anklopfen…?
  • Denkt mal drüber nach.

„Miro“ Klose, genialer Lieblingsspieler und Goalgetter bei Lazio!

Wie auch immer, Miroslaw Klose benennt, was zu benennen ist. Wofür brennen die Kicker von heute noch?

Miro, der auch für Lazio Rom in Italien kickte, war bei all seinen Stationen absoluter Publikumsliebling – nicht nur wegen seinen Topleistungen, sondern vor allem als, MENSCH !

Für Profis und Talente mit Durchblick: Von anderen Sportstars lernen – Wie Novak Djokovic mit eisernem Willen und viel Disziplin, von Erfolg zu Erfolg gleitet – und dennoch locker bleibt! Ein Geheimnis und ein Buchtipp?…

Nun, ich muss zugeben, mehr als das, vielleicht zu schnell, bestellte Buch über den Tennisstar und Grand-Slam-Gewinner, den Serben Novak Djokovic, hat mich seine erneute Leistung am Wochenende komplett überzeugt. Denn, momentan scheint der Serbe, trotz seiner 36 Jahre, unschlagbar zu sein – weil er bei sich selbst ständig nachjustiert, und sich selbst verbessern möchte – und zwar in allen Belangen.

Die Fans und Interessierten können es kaum glauben (oder eben doch), Djokovic definierte auch bei den vergangene US-Open, den Tennissport neu – Novak ist in seiner Mitte, liebt den Sport, und weiß, wie und wann er sich verausgaben muss, oder auch nicht. Der Sport, Djokovics Geist, die Ernährung an sich, sowie sein starker Charakter hat schon viele Menschen, ob dem Tennissport zusagend oder auch nicht, in den Bann gezogen. Und Novak selbst, beschäftigt sich ausgiebig mit den Dingen, die ihn stark und besser machen, die ihm aber auch Harmonie und Ausgeglichenheit schenken, außerhalb des Courts.

Bei den US-Open, zeigte Novak noch einmal dessen ganze Stärken… ( In der Statistik der gewonnenen Grand-Slam-Titel im Einzel belegt er mit 24 Titeln den ersten Platz. )

Und, hier noch ein Rückblick, zum Wochenende, ( https://www.sport1.de/tv-video/video/traenen-bei-djokovic-hommage-an-kobe-bryant-nach-us-open-sieg__6BBFA646-3F4A-4F1E-A160-C1DEC2848A2A ), wie stark und dennoch auch menschlich, Novak Djokovic ist.

Ich habe also, wie erwähnt, vor dem Sommerurlaub ein Buch zu Novak Djokovic bestellt, weil mich Biographien interessieren, und ich davon überzeugt bin, dass jeder Profi- Jugend- aber auch Amateursportler, von Djokovic einiges mitnehmen und lernen kann.

Nun werde ich mir sicher noch ein besseres Buch bestellen, und sicher noch ein paar Dokus zu Novak anschauen, denn dieses Buch, war ziemlich skurril. Weil ohne Fotorechte, und daher nur mit (immerhin schön, und individuell, designten) Bildern und Zeichnungen, aber auch die Texte – entweder oberflächlich, per copy and paste, oder per Google-Translator, oder gar von einer neuen KI-Übersetzungsmaschine so mies übersetzt, dass viele Textpassagen und Zeilen, mehr als drei- und vierfach, gleich übersetzt wurden.

Die Seite habe ich als Beispiel hier eingesetzt, und so gleichen sich viele Seiten. Auch ist der Autor nicht bekannt… Von daher, nochmals würde ich ca. 20 Euro nicht investieren, sondern lieber mehr Geld, für eine echte Biographie, die gut recherchiert wurde. Für dieses Buch, trotz ein paar Erkenntnissen, nur die Note „ausreichend“, weil sich der Autor, so scheint es, kaum Mühe gemacht hat.

Immer und immer wieder, diesselben Passagen im Buch. Schade!

Aber, jeder weiß, Novak Djokovic, und dessen Leistungen, sprechen für sich selbst. Sein starker Charakter sowieso, man erinnere sich nur daran, wie er dem Druck, er möge sich doch impfen, standgehalten hat. Über seinen Körper, und seine Gesundheit, bestimme nur er allein…