Fußball, Biographien und Porträts: Von einem, der als Fußball-Lehrer auszog, die Welt noch besser kennenzulernen. Ob in Malaysia, Indonesien, oder wie jetzt in Myanmar – Der Stuttgarter Michael Feichtenbeiner hat sich in Südostasien einen Namen gemacht. Der schwäbische Nationaltrainer von Myanmar, leistet wahre Entwicklungsarbeit!

Wir erreichen ihn telefonisch, den Nationaltrainer Myanmars, Michael Feichtenbeiner (https://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Feichtenbeiner ), der gerade in seiner Hotelsuite die Vorbereitungen für den nächsten Tag getroffen hat. Bei uns ist es nachmittags, in Myanmar (dem früheren Burma), bereits am fortgeschrittenen Abend – vier Stunden beträgt der Zeitunterschied zu Deutschland. Und noch viel größer die Differenzen zum Deutschen, oder Europäischen Fußball. Doch dazu kommen wir noch. Jedenfalls schwelgt auch Michael Feichtenbeiner, der studierte Fachlehrer, sowie Uefa-Pro-Lizenz-Inhaber, jetzt Nationaltrainer in Myanmar, gern in Nostalgie. Gemeinsam lassen wir „vergangene Tage“ als Opener Revue passieren. Mein Gesicht hatte der Fußballlehrer nimmer parat, aber Feichtenbeiner erinnerte sich natürlich noch an die Zeiten, als der „Jungreporter“ und Student, immer wieder für das RMB Radio, dem damaligen Privatsender für Waiblingen und Ludwigsburg, sowie den Großraum Stuttgart, bei den TSF (Turn- und Sportfreunden) Ditzingen vorbeischaute, um meine Live-Takes und Berichte zusammen zu tragen. Da lacht Michael Feichtenbeiner und meint: „Ja, das waren tolle und wilde Zeiten in Ditzingen, dem kleinen Kaff…“, nun tragen wir die Erinnerungen zusammen, denn noch heute schwärmen die Leute und Experten vom kleinen TSF Ditzingen in den 90er Jahren.

Ein gefragter Nationalcoach und Schwabe in Myanmar. Souverän steht er Rede und Antwort / Michael Feichtenbeiner.

Von 1993 an, trainierte Feichtenbeiner die Ditzinger, knapp vier Jahre lang. Das Stadion, nun, damals der Sportplatz ‚an der Lehmgrube‘, samt kleiner Tribüne, https://de.wikipedia.org/wiki/TSF_Ditzingen , zog die Massen der Region an. Wer guten und attraktiven Fußball, mit jungen, wilden Spielern sowie einem emotionalen Übungsleiter an der Außenlinie sehen wollte, der überlegte nicht lang – Ditzingen galt als Geheimtipp, sehen und gesehen werden – lautete das Motto. Unter Feichtenbeiner wurde immer etwas auf dem Feld geboten.

Feichtenbeiner war uns damals, da wir auch den VfB Stuttgart stets im Blick hatten, als Juniorentrainer am Wasen bereits bekannt. Dann sammelte der Schwabe Erfahrungen in der Schweiz, bei den BSC, Old Boys Basel, und nach drei Jahren, mit der Station als Co-Trainer bei den Stuttgarter Kickers, unter den Trainern Frieder Schömezler und Rolf Schafstall. Eine gute Schule, wie sich zeigen sollte.

An der Lehmgrube in Ditzingen wurde jedenfalls kein Beton angerührt, die Abwehr spielte bereits damals modern, und mit Drang nach vorne, und im Mittelfeld und Sturm wurden Chancen en masse eingeleitet und kreiert.

Die wilde und schöne Zeit, mit vielen jungen Spielern (Sean Dundee, Marcus Sorg – später DFB-Assistenztrainer unter Löw, sowie Guido Streichsbier und Kronenberg, Robin Dutt und Alexander Blessin – allesamt sind sie, zumindest kurrzeitig, in den Trainerberuf eingestiegen), wie sie Feichtenbeiner nannte, wurden bei ihm weiterentwickelt, und haben den Spaß am Spiel nie verloren.

Die TSF Ditzingen qualifizierte sich für die damals neu geschaffene Dritte Liga, damals noch die mehrgleisige Regionalliga. Diese recht erfolgreiche Zeit ging irgendwann zu Ende, und der Koffer war von nun an immer griffbereit. Junge Menschen und „Spieler zu formen, an einem gemeinsamen Ziel zu arbeiten“, das habe ihn immer interessiert, blickt Feichtenbeiner, ein echter Stuttgarter, in Myanmar, diesem Krisenland, voller Nostalgie zurück.

Aber die Reise ging weiter, über den KFC Uerdingen, und Pfullendorf, ging es zurück zu den Kickers in Degerloch. Diesmal als Cheftrainer in der 2. Bundesliga. So wird die Zeit unter Wikipedia, vermerkt: >> (…) Im Sommer 1999 unterschrieb Feichtenbeiner bei den Stuttgarter Kickers seinen ersten und bislang einzigen Vertrag als Cheftrainer in der 2. Bundesliga. Während seine Mannschaft im DFB-Pokal gegen die drei Erstligisten Borussia Dortmund, Arminia Bielefeld und SC Freiburg spektakulär reüssierte, blieb Feichtenbeiner im Ligabetrieb ohne Erfolg: Keine vier Wochen nach der Pokal-Niederlage im Halbfinale gegen Werder Bremen erhielt Feichtenbeiner im März 2000 ob der höchst abstiegsgefährdeten Lage der Kickers (21 Punkte aus 24 Spielen) die Kündigung. (…)<< Das waren pure Emotionen, beschreibt Michael Feichtenbeiner diese Zeit, besonders im DFB-Pokal, wo sein Team förmlich aufblühte.

Zur Jahrtausendwende dann, in der Saison 2000/01, landete Feichtenbeiner, der nun für sein Offensivspiel bekannt war, und auch oft mit Ralf Rangnick verglichen wurde, bei den Lilien von Darmstadt 98. Das alte Stadion am Böllenfalltor, war schon damals eine Pilgerstätte eingefleischter, nicht zu verwöhnten, Fans. Damals, wieder in der Regionalliga Süd, krempelte der Schwabe im hessischen Kultclub so einiges um, und siehe da: Mit wenigen Mitteln, und „kleinem Budget“, erreichte Feichtenbeiners Team den 5. Tabellenplatz, es gewann sogar den Hessenpokal, dieser Erfolg garantierte die DFB-Pokal-Teilnahme – Feichtenbeiners Element, der Pokalwettbewerb.

Und auch da sorgten die Lilien mit Feichtenbeiner für Furore, erst im Achtelfinale war Schluss, davor hatten die Darmstädter als Drittligist den FC St. Pauli und den SC Freiburg bezwungen, und erst gegen den späteren DFB-Pokalsieger Schalke 04, zogen die Lilien den Kürzeren.

Es folgten danach weitere Stationen in Erfurt und Siegen, ehe er von den dortigen Sportfreunden, auf Vermittlung in Malaysia empfangen wurde, wo der schwäbische Fußballlehrer den Club Selangor MPPJ, vor dem Abstieg bewahrte. Später sollte der Übungsleiter nochmals in Malaysia trainieren, beide Stationen über drei Jahre zusammengerechnet, und Feichtenbeiner, nicht zu vergessen, gehörte von 2015 bis ins Jahr 2019 dem Trainer- und Ausbildungsstab des DFB an. Michael Feichtenbeiner, koordinierte die Scouts, die für den DFB Talente bundesweit sichteten, und trainierte als Nationaltrainer mit dem Adler auf der Brust, die Jahrgänge U15, 16, und 17.

Nach den Jahren beim DFB, wurde Feichtenbeiner Chefcoach beim FC Liefering in Österreichs 2. Liga – und der FC Liefering ist als „Ausbildungsverein, oder Jungbullenfarm“, des FC RB Salzburg ja bekannt (gewesen). Auch eine sehr lehrreiche und interessante Zeit, wie Feichtenbeiner erzählt und die er nicht missen möchte. Dann aber der Abflug für einige Jahre nach Asien, über Malaysia und Indonesien, kam eine weitere sportliche Station, die des Nationaltrainers für das Land Myanmar – früher, wie erwähnt, Burma. Dass in Myanmar eine Militärregierung herrscht, daran habe man sich, wie die Menschen vor Ort, bereits gewöhnt. Die Politik richtig einzuordnen, so der Fußballlehrer, sei für Außenstehende „sowieso schwierig…“, unser Thema bleibt der Fußball, der den Menschen wiederum auch Freude und Ablenkung schenke, so Feichtenbeiner.

  • Asien – eine lebenswerte Region, und Myanmar, sei ein sehr interessantes Land

Natürlich, so der Stuttgarter Michael, dem man übrigens seine 63 Jahre nicht ansieht, das Reisen und Myanmar an sich, halten wohl jung, „natürlich“, setzt Feichtenbeiner nochmals an, „kann man die Tätigkeit hier, mit dem Luxus, oder den Luxusproblemen in Deutschland und Europa nicht vergleichen…!“

In Myanmar, so Feichtenbeiner, sehe er sich als „Entwicklungshelfer“ in Sachen Fußball. Über Vergleiche mit dem Globetrotter und der ehemaligen Trainerlegende, Rudi Gutendorf, der über 55 Länder und Vereine weltweit trainierte, schmunzelt Feichtenbeiner – aber gemeinsam haben sie sicher, dass „Ich mir für keinen Job zu schade bin…“, das Umfeld aber, sagt Feichtenbeiner müsse schon passen.

Das Land, immerhin über 54 Millionen Menschen zählend, ist fußballverrückt. Das ist schon einmal wichtig. Die Infrastruktur könnte besser sein, aber das sei „Klagen auf hohem Niveau auch hier….“, sagt Feichtenbeiner, denn der Verbandschef und Hotelkettenbesitzer, mache vieles möglich.

Und, was auch wichtig ist, es gibt einen Spielbetrieb mit 12 Mannschaften in der höchsten Liga – sehr interessant ist auch, dass alle Spiele, rund 2000 KM entfernt vom Norden, wo das Militär in Gefechten verwickelt ist, in zwei Stadien der Hauptstadt absolviert werden. Das habe die „gute Seite“, so Feichtenbeiner, dass ich „mit meinem Team, binnen 25 Minuten im Stadion bin“, wo sie sich die Spiele und Nationalspieler anschauen können. An jedem Tage fänden zwei Spiele statt.

In den Pausen zwischen den Tagen, werde dann im Trainerteam, drei deutsche Mitarbeiter sind darunter, fleißig analysiert, die Daten und das Bildmaterial, die Eindrücke, gesichtet und nochmals geschildert. „Teamwork“, so Feichtenbeiner, sei sehr wichtig. Die deutsche Gründlichkeit, ist wichtig, dürfe aber auch nicht „zu gründlich sein“, lacht Feichtenbeiner, man könne Kreativität auch ersticken.

Und, improvisieren müsse man immer. Wer weiß denn schon, warum und unter welchen Umständen, schlechte Ergebnisse entstehen?, fragt der Stuttgarter eher rhetorisch, wenn das Nationalteam irgendwo, erst nach einer langen Odyssee ans Ziel kommen, und dann auch erst drei Stunden vor Spielbeginn? So geschehen in Indien, wo Myanmar gegen Kirgistan antreten musste.

Aber, die Arbeit des schwäbischen Fußball-Instruktor, trägt schon Früchte. In der FIFA-Länderrangliste, im Ranking, belegt Myanmar den 163. Platz. Dahinter kommen noch etliche andere Nationen. Und, wie fußballverrückt die Nation des schwäbischen Trainers ist, zeigte sich nach den erfolgreichen Südostasien-Spielen vor wenigen Monaten in Kambodscha. Feichtenbeiners Nationalelf von Myanmar wurde Vierter. Die Fernsehen-Einschaltquote lag bei rund „acht Millionen Menschen“, und am Flughafen wurde die Nationalelf nach der Ankunft gebührend begrüßt, Politiker und Funktionäre seien da gewesen, aber auch normale Fußballfans, insgesamt um die „tausend Menschen.“

Das erfolgreiche und entschlossene Nationalteam, Myanmar!

Da wurde auch Feichtenbeiner bewusst, dass er sein Team zu einem großen Erfolg geführt hatte. Später spielte Myanmar gegen ein anderes gebeuteltes Krisenland, nämlich Syrien 1:1, bekam dann aber eine Packung (0:7) , eben wegen langer Anreisen der Spieler, sowie einer hartnäckigen Grippewelle im Team – wer kann das schon beeinflussen? Macau wiederum wurde zwei mal deutlich besiegt (2:0 und 5:1). (Außerdem, die Nationalspieler müssen oder dürfen nur eine Staatsbürgerschaft haben; Doppelstaatler dürfen nicht ran; nun arbeitet man daran, dass Spieler schneller eingebürgert werden, die man zum Beispiel bei Sichtungen und Recherchen, in Europa oder Kanada, entdeckt hat…)

  • Zum Alltag gehöre es auch, „Trainerfortbildungen zu organisieren, die Vereinstrainer zu besuchen, und auch den Juniorenfußball, mit einer U17 und U19 richtig aufzubauen. Die Arbeit mache ihm sehr viel Spaß, und trotz der Probleme im Land, würden die „Einheimischen in Myanmar immer ein Lachen auf den Lippen haben“, und seien auch so sehr freundlich. Das Land liege ihm sehr am Herzen.

Teamarbeit ist Michael Feichtenbeiner sehr wichtig, alle profitieren.

Nichtsdestotrotz, wir möchten wissen, ob es Feichtenbeiner vielleicht nicht doch zurück nach Deutschland, oder nach Europa generell ziehen würde? Einen Mann, mit so vielen Erfahrungen im Gepäck? Der ehemalige Geographie-Student meint dazu: „Also, ich liebe die Erfahrungen, und die Länder, in denen ich gearbeitet habe. Ja, in Asien habe ich mir einen Namen erarbeitet, Kontakte sind da. Ich bin sehr zufrieden, aber…“, der diplomierte Fußballlehrer legt eine kleine Pause ein, und sagt dann: „…ob sie mich in Deutschland noch auf dem Papier haben? Und natürlich würde mich irgendwann, sofern das ganze Paket stimmt, auch eine Tätigkeit in Deutschland wieder reizen. Es muss nicht der Profibereich ganz oben sein. Ich wäre auch offen für Tätigkeiten im Hintergrund, im Management eines Vereins, ob im Jugendbereich, einem NLZ, oder rund um das Herrenteam. Meine Erfahrungen würde ich gern teilen…“, so der schwäbisch Fußballtüftler Feichtenbeiner.

  • Und mal ganz ehrlich, wer hätte vielleicht nicht doch Bedarf, für einen weltoffenen und sympathischen Trainer, der unter schwierigen Umständen im Ausland dennoch erfolgreich Mannschaften formt, und in Deutschland einst mit kleinen Teams als „Pokalschreck“ galt? Im Ausland und im Pokal, herrschen eben ganz eigene Gesetze…

Fußball-Ansichten und Lifestyle? Worte, die es in sich haben, und wohl sehr viel über die Jungstars von heute aussagen. Früher war sicher nicht alles besser – aber Respekt und Tiefe vor dem Menschen und den Gegnern, war sicher gegeben. Und immer wieder die Frage: Was machen eigentlich die Fußballberater?

Ja, einen „Miro“ Klose muss man nicht mehr vorstellen, und, es bleibt ihm zu wünschen, dass der ehemalige Nationalspieler und Weltmeister, Klose, im Trainerberuf wirklich Fuß fasst, sich nicht nur von (Miss-)Erfolgen leiten lässt, denn, alles ist relativ. Viel wichtiger, dass solch ein bodenständiger und erfolgreicher Spieler, den Talenten und Profikickern noch viel mehr für das Leben mitzugeben weiß… Darauf kommt es nämlich an.

Auch im Hinblick, auf all die Skandale, derzeit im italienischen Fußball, aber sicher auch immer wieder im deutschen und europäischen Fußball (wenn auch unter der Decke gehalten), wozu also Wettskandale und Glücksspiele, teils auf das eigene Match, auf erhaltene Gelbe Karten, oder auf andere Resultate, wenn man doch das GLÜCK hat, sein Hobby zum Beruf gemacht zu haben. Klar, im Business Fußball, mag der Druck mitunter auch große sein, doch wer es, wie Klose schafft, den, nein, seinen Sport zu lieben, genauso, wie einst als Kind, der benötigt nicht noch mehr Geld, und schon gar nicht einen weiteren „Kick“, der den Einzelnen tatsächlich ins gesellschaftliche Abseits manövrieren kann…

  • Auf diesem Blog schon oft thematisiert – es gibt „solche, und solche“ Spielerberater – nur, wo sind sie, wenn man sie tatsächlich braucht, wenn verschieden Verlockungen gegen eine Langeweile an der Tür oder auf dem Handy anklopfen…?
  • Denkt mal drüber nach.

„Miro“ Klose, genialer Lieblingsspieler und Goalgetter bei Lazio!

Wie auch immer, Miroslaw Klose benennt, was zu benennen ist. Wofür brennen die Kicker von heute noch?

Miro, der auch für Lazio Rom in Italien kickte, war bei all seinen Stationen absoluter Publikumsliebling – nicht nur wegen seinen Topleistungen, sondern vor allem als, MENSCH !

Für Profis und Talente mit Durchblick: Von anderen Sportstars lernen – Wie Novak Djokovic mit eisernem Willen und viel Disziplin, von Erfolg zu Erfolg gleitet – und dennoch locker bleibt! Ein Geheimnis und ein Buchtipp?…

Nun, ich muss zugeben, mehr als das, vielleicht zu schnell, bestellte Buch über den Tennisstar und Grand-Slam-Gewinner, den Serben Novak Djokovic, hat mich seine erneute Leistung am Wochenende komplett überzeugt. Denn, momentan scheint der Serbe, trotz seiner 36 Jahre, unschlagbar zu sein – weil er bei sich selbst ständig nachjustiert, und sich selbst verbessern möchte – und zwar in allen Belangen.

Die Fans und Interessierten können es kaum glauben (oder eben doch), Djokovic definierte auch bei den vergangene US-Open, den Tennissport neu – Novak ist in seiner Mitte, liebt den Sport, und weiß, wie und wann er sich verausgaben muss, oder auch nicht. Der Sport, Djokovics Geist, die Ernährung an sich, sowie sein starker Charakter hat schon viele Menschen, ob dem Tennissport zusagend oder auch nicht, in den Bann gezogen. Und Novak selbst, beschäftigt sich ausgiebig mit den Dingen, die ihn stark und besser machen, die ihm aber auch Harmonie und Ausgeglichenheit schenken, außerhalb des Courts.

Bei den US-Open, zeigte Novak noch einmal dessen ganze Stärken… ( In der Statistik der gewonnenen Grand-Slam-Titel im Einzel belegt er mit 24 Titeln den ersten Platz. )

Und, hier noch ein Rückblick, zum Wochenende, ( https://www.sport1.de/tv-video/video/traenen-bei-djokovic-hommage-an-kobe-bryant-nach-us-open-sieg__6BBFA646-3F4A-4F1E-A160-C1DEC2848A2A ), wie stark und dennoch auch menschlich, Novak Djokovic ist.

Ich habe also, wie erwähnt, vor dem Sommerurlaub ein Buch zu Novak Djokovic bestellt, weil mich Biographien interessieren, und ich davon überzeugt bin, dass jeder Profi- Jugend- aber auch Amateursportler, von Djokovic einiges mitnehmen und lernen kann.

Nun werde ich mir sicher noch ein besseres Buch bestellen, und sicher noch ein paar Dokus zu Novak anschauen, denn dieses Buch, war ziemlich skurril. Weil ohne Fotorechte, und daher nur mit (immerhin schön, und individuell, designten) Bildern und Zeichnungen, aber auch die Texte – entweder oberflächlich, per copy and paste, oder per Google-Translator, oder gar von einer neuen KI-Übersetzungsmaschine so mies übersetzt, dass viele Textpassagen und Zeilen, mehr als drei- und vierfach, gleich übersetzt wurden.

Die Seite habe ich als Beispiel hier eingesetzt, und so gleichen sich viele Seiten. Auch ist der Autor nicht bekannt… Von daher, nochmals würde ich ca. 20 Euro nicht investieren, sondern lieber mehr Geld, für eine echte Biographie, die gut recherchiert wurde. Für dieses Buch, trotz ein paar Erkenntnissen, nur die Note „ausreichend“, weil sich der Autor, so scheint es, kaum Mühe gemacht hat.

Immer und immer wieder, diesselben Passagen im Buch. Schade!

Aber, jeder weiß, Novak Djokovic, und dessen Leistungen, sprechen für sich selbst. Sein starker Charakter sowieso, man erinnere sich nur daran, wie er dem Druck, er möge sich doch impfen, standgehalten hat. Über seinen Körper, und seine Gesundheit, bestimme nur er allein…

Calcio al dente – Die Squadra Azzurra geht mit einem neuen Trainer und Kapitän in die nächsten Spiele. Italien fiebert dem Einstand von „Mister“ Spalletti entgegen. Er war definitiv die beste Wahl für einen ‚Neuanfang’…

(K)ein Märchen aus 1000 und einer Nacht – für Roberto Mancini ganz sicher – dem scheidenden Nationaltrainer gönnt man all die Millionen, die er als Coach der Saudischen Nationalelf nun in drei Jahren verdienen kann. Nur, dabei machte er, das kann man sagen, und dieser Meinung sind auch Arrigo Sacchi und Fabio Capello, die Trainer-Legenden und erfolgreichen Champions-League-Gewinner (mit dem AC Milan) eine „brutta figuraccia“ – eine ganz schlechte Figur. Roberto Mancini hätte sich einen besseren Abgang gestalten können… Tempi passati!

DER NEUE MANN am Steuer der Azzurri heißt nun LUCIANO SPALLETTI, die meisten Tifosi in Italien wollten ihn unbedingt, und auch die Fußball-Experten schrieben ihn herbei. Ein starker Charakterkopf allemal, und frischgebackener Meister mit der SSC Napoli. Außerdem hat Spalletti als ehemaliger, wie er selbst meint, „mittelmäßiger Profi“, seinen Trainerschein von ganz unten beginnend, bei kleineren Teams, Schritt für Schritt (auf)gebaut.

Dass Spalletti mit INTER, der Roma, sowie Napoli stets für einen attraktiven Fußball sorgte, ist überall bekannt. Und selbst seinen Auslandsaufenthalt in Russland, bei St. Petersburg, krönte er mit zwei Meisterschaften und Pokalsiegen. Ja, auch in Russland setzte er sich mit seiner, nicht ganz leichten Art, erfolgreich durch. Sie mochten, und sie mögen ihn im Land von Väterchen Frost noch immer.

Für den, in der Toskana geborenen und aufgewachsenen, Luciano Spalletti, mag es hingegen doch wie ein sehr schönes Märchen vorkommen, als habe er genau auf diese Aufgabe gewartet – die mitnichten leichter ist, als weiterhin als Clubtrainer irgendwo tätig zu sein – im Gegenteil, über 70 Millionen „Nationaltrainer“ fühlen sich berufen, die Squadra Azzurra zu coachen, oder zumindest, für die Aufstellung zuständig zu sein. Der Calcio und die Azzurri in Italien, das ist eine (inter)nationale Angelegenheit. Aber, so viel ist gewiss, Spalletti bringt alles mit, um, Achtung(!) vieles besser zu machen, als Vorgänger Roberto Mancini

Wie, werden sich nun manche fragen, besser als Mancini, wo doch Mancini die Squadra Azzurra mit starken Typen zum Europameisterschafts-Titelgewinn in London führte? Ja, man darf nämlich nicht vergessen, dass Mancini ebenso wie Ventura zuvor, eine WM-Teilnahme (die in Qatar) vergeigte. Das war eine echte Schmach, gegen Nordmazedonien die WM-Teilnahme verpasst zu haben.

Die Zeit ist reif, für einen „Neustart“, The Great Reset, für Italiens Nationalteam. Und wie für Spalletti bekannt, haute er gleich Pflöcke ein – er setzte sein ganz eigenes Team hinter dem Team zusammen – die Staff, aus Bekannten und treuen Mitarbeitern, die ihn seit Jahren begleiten – aber sorgte auch für ein Ausrufezeichen im ersten Trainingslager in Coverciano, indem er den Kapitän und dessen Ersatz, sowie den Spielerrat, aus erfahrenen Spielern zusammensetze, von denen man Engagement und tiefe Inbrunst, für das Land erwarten könne, und, so Spalletti, „auch müsse“. Doch der Reihe nach.

Auf Checkfussballberater.de haben wir uns bereits in der Vergangenheit mit Luciano Spalletti beschäftigt, als er Inter Mailand wieder in die Spur brachte, vor ca. fünf Jahren. Spalletti gehört zu den wahren Spiel- und Gegner-Analysten, ohne jedoch sein Spiel oder seine Philosophie zu sehr am Gegner zu orientieren.

Wir erinnern uns zum Beispiel, am Ende seiner Zeit bei der Roma, als auch Francesco Totti verabschiedet, und die Roma dazu noch Zweiter für die Champions-League wurde, 2016/17, dahinter folgte als Dritter die SSC Napoli von Maurizio Sarri, da beschäftigte sich Spalletti vielmehr mit dem schönen reifen Spiel von Neapel mit Sarri (damals wurde Juve Meister, und Roma sowie SSC Napoli landeten dahinter). Ja, auch über das Verhältnis zu Totti wurde immer wieder viel geschrieben -Spalletti hatte sich nie gefürchtet, auch FT10, immer wieder auf die Bank zu setzen, die Legende der Roma – jedoch niemals, um diesen zu demütigen, nur, Spallettis Ansichten nach, war Totti nimmer für 90 Minuten prädestiniert, Spallettis Plan jedoch sei immer gewesen, dass Totti zielgerichtet eingesetzt und einen schönen Abschied bekommen würde – was am Ende auch so geschehen ist, trotz aller Spannungen. Luciano Spalletti hat sich einen Ruf erworben, der geschätzt wird, aber aus dem auch hervorgeht, dass Spalletti recht schwierig sein kann, und sehr direkt in seiner Kritik – selbst wenn der „CT“ und „Mister“ selbst sagt, es nie persönlich zu meinen, sondern immer in der Sache.

  • Der Nationaltrainer Spalletti legt los:

Die ersten Spiele liegen bereits an. Am 09. September in Nordmazedonien, sowie am 12.09.23 daheim gegen die Ukraine, wenn Punkte für die EM24 in Deutschland gesammelt werden müssen. Die Vorbereitungszeit seit Mancinis Ausscheiden am 15. August ist daher sehr knapp. Aber Spalletti wäre nicht Spalletti, würde er darin nicht eine echte Herausforderung und ein „Ciao, Hallo-Wach!“, für Italiens ambitionierte Spieler und für die Presse sehen. Spalletti möchte alle wachrütteln…

  • Ein Zeichen setzte der Mister schon damit, dass er erst einmal, Jorginho und Verratti nicht nominierte für den Kader, aus dem sich dann die Aufstellungen für die zwei Spiele speisen werden… Und, auch interessant – Ciro Immobile soll der Kapitän sein. Die Presse fragt zudem, wer wird der neue Stürmer der Azzurri? Immobile oder Retegui (Italo-Argentinier bei Genua FC )? Warum, so fragen viele, können nicht beide spielen…?

Luciano Spalletti sorgte schon für Überraschungen beim Azzurri-Kader…

  • Nichtsdestotrotz, so auch unser geschätzter Experte und Dozent an der Sportschule in Coverciano, Gianfranco Multineddu, „bisher alles richtig gemacht“, habe Spalletti. Und Multineddu, gefragt als Fußballfachmann und beim Scouting in Italien, sagte schon früh, nach Mancinis kuriosem Abschied, „Also meiner Meinung nach, ist Luciano Spalletti die allerbeste Lösung, er bringt momentan alles mit, Italien erfolgreich zu machen….“. Dass Spalletti Verratti erst mal ausrangiert habe, bedeute noch nichts, so Multineddu. Luciano Spalletti teste nun viel, außerdem sein Verratti auch angeschlagen gewesen. Man muss wissen, Gianfranco Multineddu hat Verratti einst entdeckt und die Trainer in Pescara forciert, ihn zu bringen, „Marco war damals einfach reif…“. Und, Verratti wird sicher auch wieder berücksichtigt.

Luciano Spalletti tankt in seiner Heimat auf

Der neue Nationaltrainer Italiens hat sich schon immer gern in der puren Natur aufgehalten – und, Fußball ist nicht alles, Resilienz und Freizeit, um auf andere Gedanken zu kommen, sind für Spalletti immens wichtig.

Spalletti und dessen Familie, sein engster Kreis also, führen eine etablierte und höherwertige Agricultura, die Landwirtschaft, mit dem „Agriturismo“, dem gutsituierten Tourismus. Gediegene und ländliche Atmosphäre, mit selbst angebautem und gekeltertem Wein – namenlich „Bordocampo“ – der Seitenlinie

Dort komme der Mister auf neue Ideen, wie zum Beispiel Trainingseinheiten auszusehen haben, oder wen er eben in den Kader beruft. Ein großes Areal, mit angelegtem See und vielen Tieren, so wie es sich eben gehört in einer Landwirtschaft. Gäste können dort urlauben, aber auch auch mithelfen… Und, Massentourismus ist natürlich nicht damit gemeint. Es bleibt alles überschaubar, auf dem Anwesen, dem Refugium, von Luciano Spalletti, und er erzählte erst neulich darüber, in diesem sehenswerten Video, von und mit Spalletti – genauso wie er auch gern über den Fußball und die Spieler erzählt. Leise, besinnlich, aber auch offen und direkt, Spalletti eben: „LA RIMESSA EXPERIENCE“, (https://www.larimessa.info/ ) , die toskanische Lebensart des Luciano Spalletti – wäre schön, es würde etwas auf das Spiel der Squadra Azzurra davon abfärben…

giovanni deriu

Und die immer wieder kehrende Frage: Wer war der Beste? Maradona oder Pelé? Unabhängig von Messi und CR7, „The King“, Eric Cantona – die Legende von ManU – hat da seine ganz eigene Meinung…

Das Enfant terrible, Eric Cantona, der schwierige sowie exzentrische, und ehemalige französische Nationalspieler, in England, und besonders bei Manchester United vergötterte Mittelfeldspieler, oder auch, hängende Spitze, war ein begnadeter Topspieler. Ein Straßenkicker und Stratege, das Spiel lesend, Chancen voraus erahnend, und die rechte Hand von „Sir“ Alex Ferguson, auf dem Feld. Cantona, der in den Top-Rankings der besten Spieler der Welt aufgenommen wurde, teilte neulich seine Meinung und Sichtweise mit, wer denn nun, der Beste Spieler aller Zeiten sei… https://www.areanapoli.it/interviste/cantona-il-calciatore-piu-grande-della-storia-sara-sempre-lui-e-vi-dico-perche_515869.html#:~:text=Queste%20le%20parole%20di%20Cantona,era%20circondato%20da%20grandi%20giocatori. ;

dazu noch ein Video zu Cantona: https://www.youtube.com/watch?v=ZWBdWe6VzYE

In Frankreich, das muss man wissen, wollte den Franzosen wegen seines exzentrischen Charakters, (ähnlich dem von Bernd Schuster in Deutschland), kein Club mehr aufnehmen. Aber dank des Engagements und der Fürsprache von Michel Platini, kam Eric Cantona bei Manchester United unter, wo er zur Legende avancierte, und bis heute verehrt wird. Ein Kämpfer, Stratege, Goalgetter aus jeder Lage, und mit einer absolut ausgefeilten Ballbehandlung. Bei Cantona hieß es immer, den Kragen nach oben gestellt, und ab in den Kampf – und nur um zu siegen.

Leider stand er sich mit seinem Charakter und dessen Eskapaden oft selbst im Weg. Aber, als unangepasster Spieler, Coach Ferguson wusste ihn zu nehmen, sorgte er für viele Erfolge in England – Cantona gewann mit ManU so quasi alles. (zigfacher Meister mit Leeds und Manchester United, genauso feierte er ein paar Pokalsiege).

Nun also wurde er gefragt, Pelé oder Diego Maradona? Natürlich antwortete Cantona, der heute sogar noch als Schauspieler unterwegs ist, und auch zu philosophischen Themen gehört wird, daraufhin ganz klar und eindeutig:

„Maradona ist und bleibt der Größte aller Zeiten. Warum? Nicht nur, weil Maradona 1986 Weltmeister wurde, er stand ja auch noch 1990 im Finale, und hätte es sicher auch 1994 in den USA geschafft, hätte man ihn nicht sanktioniert. Nein, Maradona war nie von begnadeten Spieler im Nationalteam umgeben, er selbst schoss Argentinien und dessen Clubs zu Meisterschaften, ohne Maradona wäre Argentinien nie Weltmeister geworden… Pelé hingegen war immer von sehr guten und begnadeten Einzelspielern umgeben, die ganz sicher auch ohne ihn, Weltmeister geworden wären…“ Ein Mann, eine Meinung – wir bedauern sehr, dass es kaum noch Typen wie – Eric Cantona gibt…

Kragen hoch, und bereit, alles zu geben… Eric Cantona!

Calcio al dente – Serie A: Die AS Roma und Friedkin-Gruppe rüsten mit Lukaku auf! Darüber freut sich auch der ‚Italotedesco‘ und Tifoso der Roma, Kevin Reiter. „Daei“ Giallorossi…

Wer wird schon vom ‚Presidente‘ höchstpersönlich eingeflogen? Romelu Lukaku, der Romas neuer Topstürmer, kam in diesen Genuss und in diese Wertschätzung. Dan Friedkin, Chef und Mäzen der AS Roma, setzte sich selbst ins Cockpit, und flog Belgiens Topstürmer an den Airport, Roma-Ciampino.

Und die AS Roma von Cheftrainer, José Mourinho, steht Kopf – ach, was, die ganze Stadt ist im Rausch. Die Roma verspricht sich sehr viel von Lukaku, im Zusammenspiel mit Dybala, aber auch sonst ist der Kader recht stark: auch Renato Sanches und Paredes sind in Roma, Trigoria, angekommen.

(Lukaku alla Roma, l’annuncio ufficiale del club e le sue prime parole (corrieredellosport.it) )

Gefeiert bei der Ankunft aber, wurde Lukaku, wie kein anderer! Und darunter ist auch ein ganz besonderer Roma-Fan und Tifoso, der „Deutschitaliener“, Kevin Cervone-Reiter. Seit vielen Jahren in Sezze, einer Stadt, nah an den Toren des Colosseums.

Eines steht fest, seit Mourinho vor knapp zwei Jahren hier angekommen ist, pulsiert der Fußball wie selten zuvor – zwei Mal hintereinander stand man in einem europäischen Pokalfinale, das eine, den Pott der neuen Conference-League, wurde auf Anhieb gewonnen, leider verlor die Roma gegen die starken Spanier des FC Sevilla in der vergangenen Spielzeit. Aber, viel wichtiger, auch für die Friedkin-Group, die AS Roma ist wieder in aller Munde. PR und Marketing pur.

Aber zurück zum Deutsch-Italiener, Kevin Reiter, dem gebürtigen Fürther, mit italienischen Wurzeln (Familienname Cervoni, auf Facebook firmiert er mit Doppelnamen). Kennengelernt haben wir den Fußball- und Politikinteressierten einst in Rom, auf dem Weg zu einer Kundgebung des Mitterechtsbündnisses (mit Matteo Salvini, Giorgia Meloni und Silvio Berlusconi, 2018 auf der bekannten Piazza San Giovanni). Dass Kevin Reiter auch ein absoluter Roma-Fan ist, stellte sich schnell heraus.

Immer wieder in regelmäßigen Abständen schreiben wir uns, hin und wieder klappte auch ein Treffen in der Region Lazio, unweit von Sezze, in Sabaudia, am Meer. Exakt dort, wo Kevin Reiters Idol vergangener Jahre, Francesco Totti, ein Ferienhaus hat, und auch viel Zeit verbringt, sù la spiaggia di Sabaudia, Lungomare.

Das Roma-Outfit passt! Kevin Reiter hat alles, was ein Giallorosso so braucht!

Wann, wenn nicht jetzt, wäre es an der Zeit von Kevin, den Franken, dessen Meinung zur Roma einzuholen?

Kevins Herz also schlägt in Deutschland für Fürth, und in Italien, für die Roma. Er beschreibt sich selbst als „Italotedesco“ und lebt bereits seit fast 20 Jahren in Sezze, und „mit fünf Jahren bereits“, als kleiner Bub also, fing sein Fußballerherz auch für die AS Roma an, zu schlagen.

Kevin schwärmt richtig, „weißt Du, Giovanni, die Roma hat es mir früh angetan, diese wundervolle Stadt, die rückwärts gelesen, Amor ergibt…“ Die Liebe zur Stadt und zum italienischen Hauptstadtclub. Aber Moment, da wäre ja auch noch der Stadtrivale, SS Lazio Rom, mit Trainer Maurizio Sarri? Immerhin, in der Champions League dabei, als Vizemeister hinter der SSC Napoli qualifiziert…

Der Fürther Kevin Reiter legt eine Pause ein, aber es kommt ein bestimmendes, „Niemals!“ rüber. Entweder die Roma, oder gar kein Club, lacht Kevin auf. Aber klar, die Stadtderbys della Capitale sind auch das „Salz in der Suppe“.

AS-Roma-Fan zu sein, hat auch etwas mit Lifestyle, dem stile di vita, zu tun – zumindest in Rom.
Sein Idol, erzählt der gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann, sei „schon immer FT10, Francesco Totti“ gewesen. Trotz zahlreicher Angebote, hielt Totti der Roma immer die Treue. Das ist es, was auf ewig zählt. (Auf Checkfussballberater.de , berichteten wir auch über Tottis Abschiedsbrief und seine Rede im Olimpico, als die Tifosi wahrlich mit ihm eine Träne vergossen haben). Aber, auch der andere Haudegen, der Totti unterstützte, ebenfalls ein echter Römer, Daniele De Rossi, „fand ich sehr stark“, wie Kevin Reiter emotional erzählt.

Wir teilen zumindest seine Meinung mit „der schönsten Stadt der Welt“, wie Reiter findet, und mit diesen Farben, Gelbrot, i Giallorossi, könne man doch nur Tifoso der Roma sein, oder etwa nicht? Nun, ja, mà si, wir schweigen lieber.

Natürlich hat Kevin Reiter, der als Einkaufsleiter in einem italienischen Unternehmen arbeitet, schon etliche Schlachten mit der Roma erlebt. Siege, aber auch Niederlagen. Als wahrer Tifoso der Giallorossi, lebt man diese Emotionen wahrlich aus. Das beginnt schon, wie typisch für Italien, mit den Gesprächen unter Freunden (teils auch Fans anderer Teams der Serie A), das Fachsimpeln, nach dem letzten Spieltag, bis hin zur Vorfreude auf das kommende Match.

Kevin Reiter erzählt weiter, „Mein schönstes Erlebnis war wirklich am 25. Mai 2022, da spielte die Roma gegen Feyenoord im Finale der Conference-League“, das „Wir“, auch gewannen. In ganz Sezze, so der Deutschitaliener, wo er auch wohne, waren überall Tifosi der AS Roma, mit Fahnen zugegen, sangen die Hymnen, zündeten ein gelbrotes Feuerwerk, auch Bengalos, und die Fangesänge gingen meist, nun ja, gegen Lazio Rom.

So oft es geht, besucht Kevin Reiter seit Jahren das Team der Roma, auch im „Olimpico“, dem Olympiastadion von Rom. Ist es eigentlich schwer, an eine Dauerkarte zu kommen, speziell seit die Friedkin-Gruppe um Dan Friedkin, Dybala, Abraham sowie Sanches und Paredes eingekauft hat? Nun auch noch Romelu Lukaku?
„Siii“, aber Kevin teilt erfreut mit, „Ja, dieses Jahr, in dieser Saison 2023/24, habe ich es endlich geschafft, eine Dauerkarte zu ergattern…“, dann fügt er hinzu, diese sei leider nur für die „Distinti Nord Est“, nicht gerade der Platz in einem Topsektor, aber: Was soll’s? Für einen wahren Romafan, zähle nur „die Liebe zur Mannschaft“, nicht nur der Stadionsektor. Und, heutzutage, ist ja fast alles immens teuer.


Kevins Fernziel ist aber die Curva Sud, das Herz der heißblütigen „Giallorossi“.
Nun wollen wir aber die Fakten, ganz ehrlich, Wie denkst Du, Kevin, über den neuen Kader, und Mourinho?
Kevin Reiter dazu: „Der Kader gefällt mir sehr, mit den neuen Spielern wie Lukaku, Renato Sanches, Paredes, oder auch Aouar, sowie dem Gerüst der restlichen Spieler, bin ich sehr zufrieden. Mourinho ist ein klassische Taktiker und Motivator. Manchmal lässt er etwas zu defensiv spielen…“, dies gefalle dem politischen Geist und Fußballfan Kevin Reiter aber weniger, er möchte die Roma offensiv spielen sehen. Wie alle wissen, „The Special One“ Mou, steht für Ergebnis orientieren Fußball, und diese Strategie bescherten ihm, aber auch der Roma zuletzt Erfolge.

  • Und nun, der ganze Hype um Lukaku? In letzter Minute quasi zur Roma gelotst?
    Kevin Reiter: „Nach der Verletzung und dem langen Ausfall von Tammy Abraham (Anm. bis Februar 2024 soll er wohl ausfallen), bin Ich sehr zufrieden mit dem Bomben-Transfer, von ‚BIG ROM‘ zu uns…“, und natürlich haben alle Fans mit Kevin die Hoffnung, Lukaku finde schnell ins Spiel, in den Rhythmus, weil er ja länger nicht gespielt habe, wie Reiter kritisch anmerkt.
  • Auf mindestens 15 Tore solle Lukaku schon kommen, unterstützt von Dybala, oder mit Andrea Belotti und El Shaarawy an der Seite. Dass der Saisonstart mit einem Unentschieden, und einer Niederlage, in die „Hose gegangen“ ist, sei zwar ärgerlich, aber auch nicht so schlimm. Man stehe schließlich erst am Anfang der Saison.
    Mit viel Geduld und Vertrauen, sowie dem Support der Tifosi, soll in dieser Saison um den Scudetto gekämpft werden – um den Meistertitel. Kevin Reiter wird dann natürlich mittendrin dabei sein…

giovanni deriu

Calcio al dente: Roberto Mancini wird der neue Saudische Nationalcoach – und Luciano Spalletti als „Mister“ der Azzurri ist die richtige Wahl… Italien in der Woche voller Polemik!

Má nooo, in der Tat, „umgebracht“ hat Roberto Mancini, der scheidende Nationalcoach und Europameister der Italiener, wahrlich keinen – wie er fast larmoyant entschuldigend meinte… Umgebracht, das finden wir, hat er nur die Wahrheit. Roberto Mancini, der den Italienern zwar mit dem Europameistertitel vor knapp zwei Jahren einiges an neuem Stolz bescherte, obwohl auch er es nicht schaffte, die Azzurri zur WM nach Qatar zu bringen, hat sich mit seinem Abschied aus Italien mutlos und auch etwas verlogen, herauslaviert… Dabei hatten es die Spatzen nur wenige Stunden nach Mancinis „Scheidung“ vom italienischen Verband, von den Dächern gepfiffen, zuerst als Spekulation, weil es so nahe lag, dann doch ganz der Wahrheit entsprechend: Mancini wird doch nicht, wird doch nicht, etwa nach Saudi Arabien gehen – der Verlockung des Geldes wegen?

Bereits zu Ferragosto, am Wochenende, des Italieners Feiertag am Strand und Meer, platzte die Bombe, dass Mancini hingeworfen habe. Und schon kursierten Spekulationen, ob er nicht in die Saudische Liga wechseln würde…? Aber nicht doch, wiegelte selbst Mancini ab – es kam zur schmutzigen Scheidung auf Italienisch. Der sei Schuld, und der, dann wieder der, welcher den Italienischen Verband, la FIGC, leite, Presidente Gravina, der Mancini einfach eine Staff aufdiktieren wollte. Der wiederum dementierte, alles sei abgesprochen worden. (Che confusione, sará perche ti amo… e volavola, sissá… welch schöner passender Refrain)

Es wurde wahr, und die Tifosi und Experten nehmen es Mancini schon übel, dass er tatsächlich hingeworfen hat, weil ihm das Angebot, Nationalcoach Saudi Arabiens zu werden, schon längst vorgelegen habe. Wahrlich ein Grund, andere Gründe vorzuschieben. Dabei ist das doch nur Business as usual, und es herrscht eben Angebot und Nachfrage, wer aber dem alten, etwas nostalgischen und ehrlichen Fußballsport nachhängt, der hätte sich von Roberto Mancini, einen anderen Abgang gewünscht… Stefano Cecchi, Publizist, Journalist und Kommentator bei Radio Sportiva, (Microfono Aperto), bracht es auf den Punkt – nicht der Abgang an sich, sei das Problem, und dass Mancini, dem Geld folge (90 Millionen Euro für drei Jahre), sondern vielmehr, dass man sich in Mancini etwas getäuscht habe – nein, er passe ganz klar, in diese Fußballwelt. Irgendwie hatte man es geahnt, was auch die Schlagzeilen bereits am 14. August zeigten:

Roberto Mancini, in den Augen vieler Tifosi, ein Fremdgänger…

Hinzu komme, dass Roberto Mancini, in ein Land und eine Kultur wechseln würde, die der westlichen so richtig fremd sei, auch wenn es in vergangenen Jahrhunderten viele Berührungspunkte der Wissenschaft gab. Tempi Passati.

So wurde also Roberto Mancini, international von Riad aus, Saudi Arabien, der Welt vorgestellt. Und Mancini, beteuerte, es wäre eine Ehre, Nationalcoach Saudi Arabiens zu sein. Er habe, so er über sich selbst, in Europa Großes geleistet (Italien, Manchester City, Inter Mailand), und wolle nun für Saudi Arabien Großes leisten! Klar, muss er das sagen, alles andere, selbst wenn er nicht immer vor Ort leben und wohnen wird, wäre bei diesem Salär, über 90 Millionen, schließlich Arbeitsverweigerung. Und Mancini hob auch hervor, dass die Arabische Liga mit all den neuen, westlichen Spielern auch anspruchsvoller und stärker würde. Das bleibt mal abzuwarten.

Jedenfalls, und wir werden demnächst noch näher auf den neuen Coach, CT, Comissario Tecnico, der Azzurri, Luciano Spalletti, eingehen. (Hier auf Checkfussballberater.de , haben wir uns bereits mit ihm, während der Zeit bei INTER, mit ihm beschäftigt).

Als frischgebackener Meistertrainer mit der SSC Napoli, aber auch schon davor, durch seine hervorragende Arbeit mit Inter Mailand, der Roma (beide Teams stets in die Champions League gebracht, gar Pokale gewonnen), aber auch im Ausland, St. Petersburg, zweimaliger Meister und Pokalsieger, kam man an Luciano Spalletti, dem emotionalen „Leiseredner“ (von wegen Lautsprecher), nimmer vorbei. Ja, selbst über die Ablösesumme und Klausel, einigten sich der Verband und SSC-Napoli-Mäzen, Aurelio De Laurentiis. Die Fans votierten in etlichen Umfragen pro Spalletti, es was also eine ausgemachte Sache. Der 64-jährige Toskaner Luciano Spalletti, er kommt aus der ‚Fiorentiner‘ Region, bringt alles an Erfahrungen mit, was nötig ist, eine ausgewogene Squadra Azzurra aus jungen Talenten und erfahrenen Spielern, den Senatoren, zu formen. Schließlich, wollen die Tifosi, dass ITALIA wieder an einer Weltmeisterschaft partizipiert.

Als ehemaliger Profispieler, bei kleineren Clubs, unter anderem in Empoli, weiß er, wie Profis ticken, und wie er sie anpacken und motivieren muss. Als Trainer hat er sich zuerst ebenfalls weiter unten mit Aufstiegen bis in die Serie A profiliert. ‚Mister‘ Spalletti kann sehr emotional sein, aber er wahrt immer die Form. Zudem kann er Spiele und Systeme anderer Mannschaften und Trainer sehr gut lesen, und analysieren.

Für die ersten großen Aufgaben im September, gegen Mazedonien und die Ukraine, hat er sein Trainerteam bereits bestellt, und nun geht es an die Berufung der Spieler in den Nationalkader. Fortsetzung folgt, der Beginn einer neuen erfolgreichen Ära ganz sicher…

Giovanni Deriu

Luciano Spalletti, ein großer Trainer und Analyst des Spiels…

…immer in Aktion, und nah bei den Spielern dran – Meisterschaften gewann er mit Napoli und St. Petersburg

Calcio al dente: Der FC Heidenheim besteht die Generalprobe vor der Bundesliga-Feuertaufe! Mit 2:3 muss sich Hellas Verona zwar geschlagen geben, aber die Tifosi der ‚gialloblú‘ sind schon erstklassig!

Um ein Haar wäre Hellas Verona in der kommenden Saison nur in der italienischen Serie B, der zweiten Liga, spielberechtigt gewesen. Die Gelbblauen mussten nämlich in die „Verlängerung“, in ein Play Off Match, gegen den Mitkonkurrenten aus Spezia. Letztendlich ging alles gut, und Hellas Verona gewann das Entscheidungsspiel vor circa 10 000 Zuschauern, im Mapei Stadion von Reggio Emilia, mit 3:1 ( https://www.sport1.de/daten/internationaler-fussball/serie-a/live-ticker/opta_2365640/uebersicht ) .

Diesmal aber ging es also „nur“ zum Freundschaftsspiel (es stand aber auch ein Match um den ‚Max Liebhaber Pokal‘, eine Art Finalspiel auf dem Programm, und das reichte aus, um gegebenenfalls ausgelassen feiern zu können – man glaubte fast, nach dem 3:2-Sieg, der FCH habe die, wenn nicht Champions- so aber die Europa League gewonnen…), wie übrigens bereits 2018, in die VOITH-Arena nach Heidenheim.

Und, der 1. FC Heidenheim nahm dieses Match auch gleich als Generalprobe für den gesamten Club, für die Feuertaufe in der 1. Bundesliga.

Herumgesprochen hat es sich bereits, dass die Fans (Tifosi) von Hellas Verona, ihrer Herzensmannschaft gern (fast) überall hinterherreisen. Egal wohin, egal wozu. Rund 300 Tifosi, vielleicht auch etwas mehr, fanden den Weg nach Heidenheim. Ein paar wenige kamen aus dem Großraum Stuttgart, die meisten aber tatsächlich aus Verona, oder dem Umland der regionalen Hauptstadt. Vom Gardasee reisten wohl die meisten an, genauso aus Österreich, wo viele Fans gerade sowieso auf Urlaub waren, wie ein paar sagten.

Nett auch, am Rande erwähnt, wie wir doch mit einem ganz harten „Tifosiclan“ aus Verona ins Gespräch kamen. Mit dem Vater und den Söhnen. Just da, als uns nämlich die netten und zuvorkommenden Security-Mitarbeiter vor der Vereinsgaststätte, kurz vor dem Mittagsimbiss mitteilten, in gedämpfter Stimme, wir mögen doch bitte unsere Fan-Utensilien, T-Shirts („bitte bedecken“), sowie die Schals und Mützen („bitte verstecken!“), bis wir quasi im Gästeblock seien. Und bitte, so die Dame der Security, hier „nicht singen“ oder laut sprechen – ihre Kollegen nickten betreten – die Ultras des FCH seien nämlich eher „rabiat und auch aggressiv“.

Wir gelobten, weder auf der Imbissterrasse, noch auf dem Weg zur Arena, auffallen zu wollen. Ja, sogar die Autos wurden umgeparkt, und zwar gleich auf dem Schotterplatz hinter dem Gästeblock der Arena. Und, das möchten wir festhalten, es funktionierte alles reibungslos. Immerhin. Die Polizeipräsenz war vielleicht etwas übertrieben, wie uns auch Beobachter und Kenner der Polizei leise zuflüsterte, aber, man wolle wohl für die 1. Bundesliga gut gewappnet sein. Man weiß ja nie, und bei ’solchen‘ FCH-Ultras? Aber, sie blieben unsichtbar und leise, und das ist auch gut.

Und, raus aus der „No Go Area“ bei den FCH-Fans, atmeten die Tifosi wahrlich auf, und die Gesänge konnten beginnen. Die trockenen Kehlen wurden mit Getränken benetzt, und Jung und Alt standen nebeneinander in der „Curva Sud“ von Heidenheim. Vater Elmar(!) Hafner, und dessen Söhne Zaccaria und Elia, sangen alle Lieder der Gialloblú voller Inbrunst mit, wie die meisten Tifosi. Auch Urgestein „Willy“, aus der Nähe des Lago di Garda angereist, in gerade mal sechs Stunden, sang mit, und erzählte von früher – den Zeiten Briegels und Elkjaer Larsens, als Hellas Verona tatsächlich und überraschend Meister wurde (Inter mit Rummenigge, Napoli mit Maradona, und Juve mit Platini und Rossi, ausgestochen)

Auch Hellas-Willy ist weit angereist. Einmal Gialloblú, immer Gelbblauer

Familie Hafner, wie der Vater, so die Söhne – Hellas Verona gehört zum Alltagsleben; ihnen hat es der Fußball, und der Reitsport angetan… / gid

Die Geschichte des Spiels ist eigentlich auch schnell erzählt:

Hellas Verona, inmitten der harten Saisonvorbereitung, spielte etwas mit schweren Beinen, aber taktisch gut eingestellt, ließ das junge Veroneser Team, Ball und Gegner laufen. Das Stellungsspiel passte, und zwei Mal schaffte es Hellas sogar in Führung zu gehen. Es war ein munteres und abwechslungsreiches Spiel. Djuric und Ngonge sorgten dafür, dass Hellas zur Halbzeit unter den frenetischen Anfeuerungsgesängen, mit 2:1 in die Kabinen ging.

Dem FCH-Team von Trainer Frank Schmidt merkte man aber an, dass es sich so leicht nicht geschlagen geben wollte. Mit einem ganz anderen Drive kam das Heidenheimer Team auf den Platz, und die Aktionen waren nun von mehr Intensität geprägt. Trainer Schmidts System, ein 4-1-3-2, das vorne variabel gespielt wurde, und somit oft versucht wurde, Überzahl zu schaffen, schien nun besser ausgespielt zu werden.

Hellas-Coach, der „Mister“, Marco Baroni ließ den „Weihnachtsbaum“, ein 4-3-2-1-System spielen. Und dies schien auch gut zu passen, wie gesagt, richtig durchstarten, und jeden Zweikampf bereits im Sprint zu gewinnen, war nicht die Absicht von Hellas Verona. Aber das Stellungsspiel, die Raumaufteilung passte soweit, und auch Hellas spielte sich mit den robusten Djuric, und Ngonge sowie Dawidowicz, immer wieder gute Chancen heraus. Der Schwede Hien und der schottische Spieler Josh Doig, spielten hinten in der Viererkette eine starke Rolle, aber auch Keeper Montipó und Ceccherini waren Stützen. Beide Teams waren vom Durchschnittsalter fast gleich aufgestellt – zumindest beide Kader liegen bei 25 Jahren, nur dass Hellas mehr Juniorenspieler dabei hatte.

Bei Josh Doig kann man davon ausgehen, sollte sein Weg so weiterverlaufen, könnte irgendwann in naher Zukunft noch bei einem anderen Spitzenclub in Europa spielen. Vorerst ist er aber bei Hellas, wo ihn die Fans auch feiern.

Das 3:2 für Heidenheim war am Ende nicht unverdient, und Hellas kann mit diesem Ergebnis auch gut leben, zumal die Vorbereitungsphase noch nicht abgeschlossen ist, und man um die Stärke des FCH wusste.

Erstklassig, nicht nur in der Serie A, waren jedoch die Fans der Gialloblú.

Fans Gialloblú unter sich im Gästeblock, aber eine frühere Kollegin und FCH-Mitarbeiterin sagte „Hallo…“ / gid.

  • Hier noch ein paar Links zu Hellas Verona, auch ein früherer Beitrag von mir, auf RUND. Hellas Verona verfolge ich bereits seit 1983, und mit dem Scudetto wenig später, was einer echten Teamleistung über ein Jahr lang zu verdanken war, stieg meine Bewunderung für die Stadt und den Club, hinzu kam noch ein Buch über Hellas Verona, doch lest hier selbst…

Und hier unten der Buchtipp, EINE SAISON MIT VERONA, von Tim Parks.

Der FCH bei seiner Willkommens-Choreo, aber ansonsten blieben die FCH-Fans ziemlich leise!

Weite Anreisen der Hellas-Fans gehören dazu. Die Gelbblauen gelten auch in der Serie-A als reisefreudige Fans

20. Sparkassen-Bundesliga-Cup in Schwäbisch Hall – eine Nachlese über die „Macher und Helfer“ im Hintergrund. Und eigentlich viel zu selten im Blickpunkt…

Der 20. Sparkassen-Bundesliga-Cup der A-Junioren ist gerade mal knapp über eine Woche her, und schon wird wieder sachte angefangen zu Planen, und zu Organisieren, wie es im kommenden Jahr, also 2024, bei den Sportfreunden im Optimapark mit der schönen Arena wohl aussehen, und wer wieder teilnehmen könnte? Eines ist klar, dabei sein möchten wieder alle Clubs und Verantwortlichen – so zumindest hörten sich die Trainer und Kapitäne der einzelnen Mannschaften in Schwäbisch Hall an, bei der Siegerehrung und ihren Dankesreden.

  • Ein größeres Lob ist kaum möglich, und, nicht nur die Stadt Schwäbisch Hall mit ihren Sportfreunden, ja, besonders das gut organisierte Fußballturnier hat sich in all den Jahren in Deutschland, teils auch bis ins Ausland, herumgesprochen. Der Sparkassen-Bundesliga-Cup von Hall hat seine ganz eigene Wertigkeit.
  • Hinter dieser immer wieder so gelungenen und etablierten Veranstaltung, stehen natürlich Personen und Gesichter, ohne die dieses Turnier kaum zu stemmen wäre. Sie arbeiten monatelang, sowie an den Turniertagen, emsig, die einen sichtbar, die anderen eher im Hintergrund – aber sie alle (ver)eint, dass sie Hand-in-Hand schaffen, und Spaß daran haben. Manchmal auch ein ganz eigener Schlag von Menschen, die überhaupt nicht gern über ihr (ehrenamtliches) Tun, reden.

Thorsten Schift, nicht nur Trainer der Aktiven, sondern auch Turnier-Organisator, des Sparkassen-Cups.

  • Es war wahrlich schwer, dass sich einige überhaupt darüber äußerten, wann, wie oft, und wieviel Stunden sie in die Vorbereitung, in die „Orga“ und am Turnier selbst, hineingesteckt haben…
  • Einer, der sich aber bestens auskennt, und ein paar Daten und Fakten zu solch einem, nein, auch ein Stück weit „seinem“ Turnier, sagen kann, ist Thorsten Schift – ob es ihm passt oder nicht. „Mister Sparkassen-Cup“, wie er von vielen anerkennend genannt wird, (was er aber gar nicht so mag, weil, wie er sagt, „so viele Helfer dahinter sind, ohne die es gar nicht möglich wäre…“), ist bei den Sportfreunden ein Urgestein, seit Jugendzeiten dabei, Spieler war er sowieso, und dann wie jetzt auch Trainer der aktiven Herrenmannschaft, aber er war auch schon Sportlicher Direktor, und einmal gar beides in Personalunion. Der Fußball, und das (gesellschaftliche und gesellige) Vereinsleben bei den Sportfreunden absolut ‚Seins‘ – irgendwie Leidenschaft und auch Lebenseinstellung. Als wolle er etwas zurückgeben, für all das, was der Verein, die Sportfreunde, ihm gegeben haben. Kurz, Thorsten Schift, ist der Mann, der die Fäden in der Hand hält, der koordinieren und delegieren muss – aber so schiebt er gleich nach, „es arbeiten seit Jahren sehr viele Personen und Vereinskameraden mit, die bereits wissen, was zu tun ist…!“
  • Ob Funktionäre, Vereinsmitglieder, Fußballfreunde und die Familien der Spieler, bei den Junioren sowie bei den Herrenteams, alles ziehen sie an einem Strang, wie Thorsten Schift anerkennend zu berichten weiß.
  • Letztendlich, so Thorsten Schift, „waren über 140 ehrenamtliche Helfer und Leute im Einsatz“, und der Fußball-Abteilungsleiter, „Eba“ Eberhard Döring, ebenfalls seit Jahren dabei, bestätigt diese Zahl. Über drei Tage lang, und in mehreren Schichten, teilten sich die Helfer und Macher die Einsatzzeiten, damit das Turnier reibungslos über die Bühne gehen konnte.
  • Ob, wie in der Arena, beim Lotsen der Zuschauer, an den Verkaufsständen, genauso bei der Ticketausgabe, am Kassenhäuschen, aber genauso beim Eingang zu den Spielerkatakomben, dem Bauch der Optima-Arena, unten die Kabinen, oberhalb, die Sponsoren-Lounge. Federführend auch hier die Sparkasse, aber viele Unterstützer mehr, treffen sich hier, um sich über die Sportfreunde zu freuen und zu unterhalten. Auch die Senioren der Sportfreunde haben ihren Stammtisch hier oben, sie werden stets wohlwollend begrüßt. Tradition ist wichtig.
  • Und an eben solchen Tagen wie beim Sparkassen-Bundesliga-Cup, aber auch wie eine Woche zuvor, als die Profimannschaft des VfB Stuttgart in Hall gastierte, ist die Tribüne und die Business- und VIP- Lounge, ein asketischer modern ausgestatteter Aufenthaltsraum, gut besucht. Der Kaffee und das Buffet werden immer gelobt. Außerdem ist man mit den Spielern und Trainern, sowie Betreuer der Teams, schnell im Gespräch. Alles sehr bodenständig. Nichtsdestotrotz muss alles geplant und vorbereitet werden. Wenn da mal „über Viertausend Leute zum VfB-Spiel da sind“, muss man schon aufpassen – aber es lief alles gut, so der Helfer Werner, von den Sportfreunden. Und auch bei Junioren-Bundesliga-Cup, verlief alles harmonisch, mit rund 3500 Fans an drei Tagen.
  • Wenn also Vereine und Clubs beispielsweise auf die Idee kämen, solch ein Turnier zu organisieren, oder das Schwäbisch Haller- Turnier ein wenig zu „kopieren“ wollen, worauf kommt es da an, wollten wir vom Experten und Initiator, Thorsten Schift wissen. Thorsten Schift gibt seine Ideen und Tipps gern weiter, was für solch ein großes Turnier mit ambitionierten Teams wichtig sei. „Wichtig ist es, bereits einen Namen und viele Kontakte zu haben, um gewisse Teams auch einladen zu können.“ Der zweite Ratschlag kommt auch gleich hinterher, Schift weiß, wovon er spricht, „Man braucht natürlich Sponsoren“, ohne die so ein Turnier wie der Sparkassen-Cup in diesem Maße gar nicht zu stemmen wäre. Drittens, wie schon erwähnt, die vielen Helfer im Verein selbst. Ganz wichtig, so der Vierte Punkt, sei die organisierte Logistik für die Gästemannschaften und die Hotels in der Stadt. „Wir sind glücklich, dass das in Schwäbisch Hall so gut funktioniert“, sagen Schift und Döring unisono.
  • Mit der Sportanlage ist Schwäbisch Hall, sind die Sportfreunde natürlich auch gesegnet, und diese wurde auch von Norbert Elgert, Schalkes Trainer, sehr gelobt.
Impressionen aus der Business-und Team-Lounge.
  • Dass Thorsten Schift als Manager und administrativer Koordinator der Geschäftsstellen selbst für die Sparkasse arbeitet, erleichtert natürlich einiges in den Planungen und der Organisation.

Giovanni Deriu für Checkfussballberater.de mit dem Sportlichen Leiter „Eba“ Döring(gid)

  • Auch der Sportfreunde-Vorstand Jürgen Lechner , nutzte am Turnier die Gelegenheit, sich bei den Ehrenamtlichen und Thorsten Schift zu bedanken. Lechner selbst aber, war selbst aktiv, und beantwortete viele Fragen an den Turniertagen, und ja, auch die Gönner und Förderer wollen umsorgt werden. Sie haben auch ihren Anteil zum Turnier, mit diesen namhaften Clubs, beigetragen.
  • Waren da nicht auf die Clubbetreuer? Aber natürlich, wir berichteten teils schon, zum Beispiel von „Pit“, Peter Kurz, der auch den Sportausrüster „11Teamsports“, (Eleventeamsports), auf dem Turnier vertrat, aber seit Jahren auch die Schalker Knappen, vor Ort betreut. Zu Trainer Norbert Elgert verbindet ihn eine, man kann schon sagen, innige Freundschaft, die Familien kennen sich nun, nach etlichen Jahren.
  • Ein anderer, ebenfalls Team-Betreuer, der bereits zum sechsten Mal die Sportfreunde unterstützt, ist Joachim „Jo“ Breiter – im normalen Leben kümmert er sich um „Schwere Jungs“ und leitet schon mal das eine oder andere Antiaggressionstraining an Schulen. Dies war am Turnier nicht nötig, alles ganz „gesittete und gut erzogene Jungs“. In den vergangenen Jahren war Jo Breiter, Teambetreuer für die Eintracht aus Frankfurt, sowie für die A-Jugendlichen aus Hoffenheim und Nürnberg – für dieses 20. Sparkassen-Bundesliga-Turnier, wurde „Jo“ Breiter für den HSV gebucht. Was für ein Traditionsclub, schwärmte Breiter, dass die Herren nun schon seit Jahren 2. Bundesliga spielen? So, what? Die A-Junioren spielen immerhin Bundesliga im Norden. Und, der HSV ist Tradition pur. Wer erinnere sich nicht an Horst Hrubesch, Magath, sowie Manni Kaltz und Trainer Ernst Happel – dieser Hamburger SV holte einst gegen Juventus Turin den Landesmeister-Cup (heute die Champions League). Tempi passati. Vergangene Zeiten. In Schwäbisch Hall war Jo Breiter also wirklich ein Teil des Teams, samt Spieler und der Trainer-Staff. Langweilig wird es nie, so Jo Breiter: „Man schaut danach, dass sich das Team wohl fühlt, und auf den Sport konzentrieren kann. Ich besorgen die Getränke, mache den Fahrdienst zum Hotel, wenn nötig, und schlage auch ein paar Freizeitaktivitäten vor.“
rbt
  • Auch die Planungen zum Essen, die Abfrage, wer, was, und wie essen möchte („Man beachte ich Unverträglichkeiten, oder Vegetarier im Team!), gehörten dazu. Jo Breiter meint, die Hamburger Jungs waren alle „normal und bodenständig, keinerlei Allüren“, und genauso wie bei Peter Kurz, und dessen Schalker, meint Joachim Breiter, toll sei auch, dass man noch zu ein paar Menschen aus den „betreuten Clubs“ auch über Jahre noch Kontakt pflege. Das mache diesen Job eben aus…
  • Zu den Helfern gehören natürlich noch viele Personen mehr, vom Zeugwart bis zum Greenkeeper, und die vielen Betreuer, für die Gäste, aber auch bei den Sportfreunden, Gesichter, die nimmer wegzudenken sind. Und wie meinte Team-Betreuer Frank Nabholz? „Ich mache meine Arbeit gut, wenn ich quasi unsichtbar bin…“ – oder aber, Sehen, und (nicht) gesehen werden? Das Turnier war wieder einmal ein voller Erfolg.
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Der Fußball und die mentale Gesundheit: Nils Petersen spricht offen über seine psychische Krisen-Episode – und hilft dabei anderen, besser zu reflektieren, was gut tut, oder was das Seelenleben so aushalten muss! Ein Glück kein Tabuthema mehr

Irgendwie verwundert solch eine Meldung, wie bei der WELT über den Spieler und vor kurzem noch aktiven Fußballprofi, Nils Petersen, nicht mehr https://www.welt.de/sport/fussball/bundesliga/article246501778/Nils-Petersen-Dauerte-eineinhalb-Jahre-dass-ich-ohne-Therapie-zurechtkam.html – und dennoch ist man dann überrascht, wenn man über diese „Probleme“ im Nachhinein erfährt, und welch Kraft sie dem Spieler geraubt haben. Wichtig ist, dass man darüber offen spricht, und das tut Nils Petersen, den ich stets (aus der Entfernung eines Fans und Beobachters) als sehr ausgeglichenen und fokussierten Stürmer wahrgenommen hatte, dann auch. Offenheit ist Alles, auch um anderen Mut zu machen, über mentale Probleme, bis hin zu Depressionen, zu reden, ja, sich professionelle Hilfe zu suchen.

Was stets, und besonders bei Sportlern und Fußballprofis überrascht?

Nun, der (all)gemeine Fan und Fußballinteressierte glaubt immer, dass Profis (seit Robert Enkes Suizid wissen wir es besser), eigentlich die glücklichsten Menschen sein müssten, weil sie doch ihr Hobby zum Beruf machen konnten. Eigentlich…

Fakt ist, eine mentale Pathologie und Veränderung, oder eine depressive Phase, Phobien und andere psychosomatische Erkrankungen (hier dürfte es sehr viele geben), kann jeden Bürger treffen, ganz egal, welcher Tätigkeit oder Beschäftigung er nachgeht, oder welchen Wunschberuf er auch ausgewählt hat.

Die Psychologie und Sozialmedizin spricht gern von veränderten Lebensumständen und chemischen Botenstoffen im Körper – wodurch diese stattfinden können, ist nicht hundertprozentig erforscht. Welche Art von Stress, oder auch Ernährungsweisen, oder sogar wie der Biorhythmus, sich auf das Gehirn und den Stoffwechsel auswirken. Oder liegt es einfach am Naturell der jeweiligen Person, wer und wie tief über sich selbst, und über das Leben so nachdenkt?

Jeder Charakter ist für sich ein Individuum, und jeder ist anders sozialisiert und geprägt. Setzen Stress und Existenzängste dermaßen zu, dass man sich plötzlich unsicher und verängstigt fühlen kann? Jeder Mensch hat auch ein eigenes Stress-Coping-Modell, oder muss dieses unter fachmännischer Anleitung erlernen. Die Kunst, die Wechselwirkung von Stress auf den Geist und Körper wahrnehmen, aber auch dementsprechend abwehren, bewältigen zu können (Anmerkung: War ein großer Bereich und Aspekt während meines Studiums der Sozialpädagogik, im Fach Sozialmedizin) – hier auch nachzulesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Stressmodell_von_Lazarus

Im Welt-Artikel, schildert Nils Petersen recht gut, wann alles begann, und was ihm auch besonders (im Fußball) zugesetzt hatte – zum Beispiel der Abschied beim SV Werder Bremen. Selbstkritisch genug ist Petersen jedenfalls, meint er doch selbst, er habe zwar nicht immer die stärkste Leistungen abrufen können, dennoch war er fester Bestandteil des Teams, und jeder weiß, Nils Petersen gehörte in der Bundesliga stets zu den bekannten Torschützen. Und, beliebt und sympathisch war er allemal. Und dann trifft es so einen Spieler?

Nun, der ehemalige erfolgreiche Skispringer, Sven Hannawald, machte seinen Burnout und die depressiven Episoden auch publik. Er wollte sich damals nicht mehr verstecken, und bevor die Medien zu viel spekulierten… Es kann wirklich jeden treffen.

Wir, aus der etwas älteren Generation, erinnern uns immer wieder an den fast kompletten Spieler, ja, ein deutsches Toptalent, Sebastian Deisler. https://de.wikipedia.org/wiki/Sebastian_Deisler

Sebastian Deisler hörte mit dem Fußball ganz sicher zu früh auf – aber, es ging nicht anders. Deisler ist für mich, auch ein Geheimnis, mit welchem festen Willen und vehementen Schritt, er von allem Abstand, ja, Abschied genommen hat. Man hat danach bis heute auch kaum noch etwas von ihm gehört.

Sebastian Deisler zog einst die Entscheidung, dem Profifußball den Rücken zu kehren, zu seinem Wohlsein. Die Gesundheit gehe vor. Ein Weilchen versuchte er es zwar noch, über drei, vier Jahre quälten ihn immer wieder Verletzungen, und auch schon da depressive Phasen – man könnte fast meinen, nur in einem gesunden Körper steckt auch ein gesunder Geist – im Jahr 2007 zog Deisler letztendlich für sich die Reißleine. Sebastian Deisler wirkte, das ist nun meine ganz persönliche Interpretation, immer auf Sinnsuche. Vielleicht sind es oft Spieler, die tiefer denken, und merken, dass sie den Spaß am Fußball, in einer etwas oberflächlichen Profifußball-Branche, komplett verlieren oder verloren haben?

Man bekommt fast „Gänsehaut“, zumindest berührte es mich ein bisschen, was ich zu Sebastian Deisler auf Wikipedia gelesen habe – hier der Auszug:

>> Auf einer Veranstaltung der Robert-Enke-Stiftung im November 2019 erzählte Hoeneß genauer, wie die letzten Tage von Deislers Karriere verliefen. So befand sich der FC Bayern im Januar 2007 in einem Trainingslager in Dubai. Deisler besuchte Hoeneß mehrfach in seiner Suite und gab ihm immer wieder zu verstehen, dass er „nicht mehr könne“ und am Ende seiner Kräfte sei. Die Gespräche zogen sich oft von den Abenden bis in die Morgenstunden und am letzten Tag verließ Deisler Hoeneß sogar erst eine halbe Stunde vor dem Mannschaftsfrühstück. Im darauffolgenden Training sei Deisler nach Hoeneß’ Aussage der beste Mann auf dem Platz gewesen. Nach der Ankunft in Deutschland bat Deisler um ein erneutes Gespräch, in dem er ihm sein endgültiges Karriereende bekanntgab. (Wikipedia, https://de.wikipedia.org/wiki/Sebastian_Deisler )

Manager Uli Hoeneß kämpfte damals lang um Deisler…

Zurück zu Nils Petersen, der jetzt immerhin seine neu gewonnene Freizeit und Entspannung ohne Druck, gefunden zu haben scheint. Der ehemalige Bayern-Spieler erzählt seine Sicht: >>„Es ist ein innerer Kampf. Ich hätte mir natürlich lieber den Arm gebrochen und dann gewusst, in ein paar Wochen ist das geheilt“, sagt er, „aber niemand weiß oder kann prognostizieren, wann das aufhört. Ich hatte schlicht die Lebensfreude verloren.“ Heute schläft er hervorragend, sagt von sich, er sei nun „der neue Nils“. Zu Beginn wünschte sich seine Frau Carla noch den alten Nils zurück, „heute findet sie den neuen deutlich ausgeglichener“. <<

Ist die mentale Gesundheit nun (noch) ein Tabuthema, oder öffnen sich die Spieler und auch Clubs? Werden gegebenenfalls mehr Fachleute implementiert? Teampsychologen werden oft schon als Teil der Mannschaften benannt…

Die WELT zitiert Petersen, „Ein Tabuthema sieht der Ex-Stürmer des SC Freiburg in der mentalen Gesundheit im Fußball nicht. „Eher ein offenes Geheimnis. Wenn man sich artikuliert, merkt man erst einmal, dass auch andere Kollegen unter ähnlichen Problemen leiden oder was manche für Rucksäcke mit sich herumschleppen. Man ist folglich nicht allein“, sagt Petersen. Die Dunkelziffer, vermutet er, sei recht hoch, im Fußball wie in der Gesellschaft. Jeder sollte seinen Weg finden.“

Seinen Weg scheint Nils Petersen gefunden zu haben – anderen Spielern möchte man raten, aber den Menschen generell, die Veränderungen an sich selbst, in ihren Gedanken, in ihrem Wohlbefinden, bemerken: Immer offen Hilfe suchen, sich auch Freunden öffnen.

Der Profifußballer ist eine Art Künstler(-Seele), und auch ein Arbeiter, der sich mit seinem Talent und Können in die Dienste des Teams, des Clubs stellt. Gesundheit ist das Wichtigste, der Körper, seine Füße, dessen Kapital. Der Kopf kommt manchmal zu kurz, klar werden die Taktik gelehrt und viele strategische Übungen absolviert, das Hirn muss auch akrobatische Höchstleistungen bringen – und dennoch werden im Gehirn auch Emotionen, Gefühle und Eindrücke, die Impressionen verarbeitet.

Die Medien können brutal sein, genauso die Fans. Der Fußball ist die schönste Nebensache der Welt, selbst wenn mit dieser, Geld verdient wird. Verliert der Kicker den Spaß und die Freude an seinem Spiel, das einst ja sein Hobby war, werden wir irgendwann alle keinen Spaß mehr an diesem Spiel haben.

An die Trainer, und Berater, versucht es wieder mit etwas mehr Leichtigkeit!