Fußball, Biographien und Porträts: Heute, die Kurz-Reflexion des Gianfranco Multineddu – über das Scouting und Beobachten von Spielen und Spielern. Ein bisschen Nostalgie und die Trends von heute. War früher Alles besser, oder nur qualitativ etwas tiefer…? Jedenfalls ging es damals nicht nur um den Fußball und Talente an sich, sondern auch um das Alltagsleben und den Charakter des jeweiligen Spielers!

Den Dozenten des italienischen Fußballverbands, FIGC, Gianfranco Multineddu, müssen wir hier nicht mehr vorstellen – der erfahrene Sarde und gebürtige Römer, hat den Fußball Italiens in den vergangenen Jahren erheblich mitgeprägt – wenn auch meist unerkannt im Hintergrund (was ihm auch ganz Recht ist, aber klar, in der Fußballbranche kennen ihn diejenigen, die ihn kennen müssen, oder sollten…).

Hier haben wir auch schon über den Entdecker, u. a. von Marco Verratti – einst in Pescara geboren, und dort auch spielerisch ausgebildet worden – berichtet. Gianfranco Multineddu, ist, nun ja, das Wortspiel lädt ein mit seinem Namen, eben multitask! Scout, Beobachter, Talentsichter, Match-Analyst – was ja beim Scouting auch dazugehört – sowie Trainer und, noch viel öfter, dank seiner globalen Sichtweise, auch Sportdirektor. Ein Könner und Kenner, Teams und Kader adäquat zusammenzustellen. Was haben wir ihm gern gelauscht, in privaten Gesprächen am Rande eines Trainingscamps, oder bei den Fortbildungen, wie zuletzt, von ihm mit-organisiert! Jedes Gespräch ist ein wahrer Erkenntnisgewinn… (https://checkfussballberater.de/italiens-mister-scouting-gianfranco-multineddu-gefragter-dozent-an-der-sportschule-sowie-als-sportdirektor-der-entdecker-von-marco-verratti-moechte-die-fussball-strukturen-ausbauen/)

So, und nun, zwischen Tür und Angel, zwischen Whatsapp und Social Media, Fußballentwicklungen immer im Blick, haben wir folgende Reflexion von Multineddu, der sicht stets Gedanken rund um den Ball, und damit auch um die Akteure macht, einfach mal aufgefangen, und niedergeschrieben, sowie ein bisschen kommentiert! Aber, lest selbst:

>> Teil dieser „großen“ Generation von Sportdirektoren zu sein, erfüllt mich mit Stolz – manche würden vielleicht sagen: mit einer gewissen „alten Schule“ . Es bringt mich zum Nachdenken über die Methode, über das Verständnis der Rolle eines Beobachters oder Scouts. Wir müssen wissen, dass einige der bedeutendsten #Sportdirektoren, bevor sie dieses Amt antraten, viele Jahre lang als Scouts gearbeitet haben: #LucianoMoggi etwa war fast 20 Jahre lang Beobachter, #GiovanniSartori, Pietro Lo Monaco, Andrea Berta, #WalterSabatini, Andrea Jaconi, Nicola Salerno, Ninni Imborgia, Pietro Leonardi, und viele andere. Das sind jene, die ich entweder persönlich kennenlernen durfte, die ich verfolgte oder deren Arbeit ich zutiefst schätzte.

Diese Herren – so berichten es manche Geschichten und Lehren (Luciano Moggi, Andrea Jaconi, Ninni Imborgia, Nicola Salerno, Mimmo Gentile) – gingen nicht einfach nur ins Stadion, um ein Spiel zu sehen. Und ich, der ich diese, ihre Lehren erhalten, und miterlebt habe, musste denselben Weg gehen. Wenn ein Spieler ihr Interesse geweckt hatte, dann besuchten sie auch die Trainingseinheiten, oder sie hielten sich in der Nähe seiner Wohnung auf, um sein Verhalten, und seinen Charakter auch außerhalb des Platzes zu verstehen. Sie beobachteten die Spieler im normalen Leben, um einschätzen zu können, ob sie charakterlich und menschlich zu jenen Vereinen passten, in die man sie integrieren wollte. Es ging nicht nur um das Spiel – es ging um das Leben, die Gewohnheiten und die Persönlichkeit der Fußballer.

  • Heute hingegen wird diese Rolle meist nur noch „am Wochenende“ gespielt – Samstag oder Sonntag im Stadion, und man nennt sich schon Scout. Die großen Meister aber haben uns etwas anderes gelehrt. Und genau deshalb wurden sie später zu den wirklich großen Sportdirektoren. <<

Wir fügen hinzu, weil wir uns oft und tief mit Gianfranco unterhalten durften, dass hier auch eine weitere Wahrheit liegt, die nicht immer thematisiert wird: nämlich, dass jeder Scout und Beobachter, besonders als externer Zuarbeiter, die Einsamkeit kennt, sie manchmal sogar liebt – nicht nur bei Entscheidungen, sondern im alltäglichen Tun, auf den Sportplätzen, in den Stadien, fernab der Leute. . . ◾️

gid

Eine Bilderreihe, seit wir Gianfranco Multineddu, beim Probetraining eines deutsch-bosnischen Stürmers in Lanciano, kennen- und schätzen lernen konnten – bis heute, unser Mentor. Ein Fachmann, und noch schöner, ein echter Freund!

Abschluss in der Scouting-Clinic des FIGC, mit-organisiert von Gianfranco Multineddu, 2025

Multineddus Scouting- und Beobachtungs-Notizheft auch bei den Topclubs immer dabei!

Gianfranco Multineddu ist als Fußballfachmann und Dozent immer gefragt!

Veröffentlicht von

Giovanni Deriu

Jahrgang 1971, Vater, 2 Kinder, lebte lange Zeit in Asien; Lehrer und Dipl. Sozialpädagoge (FH) für Jugend- und Erwachsenenbildung, sowie Biographie-Arbeit. Außerdem: Industriekaufmann und gelernter Journalist. Schreibt regelmäßig für das RUND Magazin und FussballEuropa.com Fünf Jahre als Juniorentrainer tätig gewesen mit Jugendtrainer-Lizenz. In Hongkong die Junioren einer internationalen Soccer-Academy trainiert. Weiterhin als Scout (für Spiele und Spieler) unterwegs. Deriu analysiert für Spieler und Eltern die Spielerberater (und Agenturen), erstellt Profile und gibt Einschätzungen. ◾⚽ Auch Sportjournalismus, und besonders dieser Info-Blog und diese Website der Porträts und Biographien ist ohne Zeit und Rechercheaufwand (nebenberuflich) nicht zu 'wuppen'. Für kleine Spenden und Unterstützungen sind Wir Euch jederzeit dankbar, auch wenn es nur für einen Espresso an der Bar ist - dort entstehn meist neue Ideen und Storys. Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut. Für neue Geschichten und Recherchen, hier die Bankverbindung, IBAN: DE58 6149 0150 1124 9940 09 VR-Bank Ostalb, Schwäbisch Gmünd. Verwendungszweck: Zuwendung

Ein Gedanke zu „Fußball, Biographien und Porträts: Heute, die Kurz-Reflexion des Gianfranco Multineddu – über das Scouting und Beobachten von Spielen und Spielern. Ein bisschen Nostalgie und die Trends von heute. War früher Alles besser, oder nur qualitativ etwas tiefer…? Jedenfalls ging es damals nicht nur um den Fußball und Talente an sich, sondern auch um das Alltagsleben und den Charakter des jeweiligen Spielers!“

  1. This insightful article highlights the importance of traditional scouting methods and character assessment in player development. Gianfranco Multineddus reflections on the old school approach vs. modern scouting are thought-provoking. Highly informative!

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