Calciomercato al dente: Testspiele können es auch in sich haben! Fiorentina holte sich ein dickes Veilchen bei Roter Stern Belgrad. Fünf Tore und ein Eklat im Marakana…

Dass das, im Volksmund, benannte „Marakana“-Stadion (normalerweise Rajko Mitic) von Belgrad ein wahrer Hexenkessel sein kann – hat sich längst herumgesprochen.

Heißblütig sind die rotweißen Fans des serbischen Rekordmeisters, und Rekordpokalsiegers sowieso, und das „Marakana“ meistens gut gefüllt bis ausverkauft. Selbst jüngst beim Testmatch gegen den Serie A-Vertreter, die Fiorentina (zudem Finalist der Conference League, gegen Westham unterlegen), strömten unter der Woche knapp 40 000 Fans ins in die Jahre gekommene Arena, die aber immerhin immer wieder renoviert wurde. Aber was soll’s, Der ehemalige Gewinner des Landesmeistercups von 1991, Roter Stern, lebt die Tradition aus, Modernität sieht etwas anders aus.

Wichtig ist schließlich auf dem Platz, auch in diesem Jahr ist Roter Stern Belgrad in der Gruppenphase der Champions League dabei. Und bereits am Wochenende wird die Serbische Super Liga wieder angepfiffen, da kam das Freundschaftsspiel gegen die Fiorentina, die sich noch mitten in der Vorbereitung befindet, wie gerufen: mit 5:0 fegte Roter Stern die Fiorentina vom Platz.

Das konnten selbst die rotweißen Fans kaum glauben, und der Trainer der Viola aus Florenz, Vincenzo Italiano, hatte sein Team keine zehn Minuten auf dem Feld, da zappelte der Ball bereits im Netz. Beeindruckt von der Kulisse, oder hatten die Italiener gar schwere Beine, ging es im S-Bahn-Takt weiter, und Belgrad tobte sich aus: Peter Olayinka gleich zweimal, Ivanic, Krasso und Bukari per Elfmeter, schraubten das Ergebnis bereits nach einer halben Stunde auf 5:0. Die Fiorentina war quasi nicht vorhanden. Erst nach der Halbzeit als Coach Italiano ein paar Stellschrauben nachjustierte, und wieder ein 4-3-3-System spielen ließ, wirkte alles geordneter. Roter Stern tat auch nicht mehr viel, und immerhin fingen die Toskaner keinen Gegentreffer mehr.

Einzige Entschuldigung, die Fiorentina befinde sich noch in der harten Vorbereitungszeit, so ihr Trainer.

Leider machten die Fans von Belgrad einmal mehr mit politischen Slogans und einer Choreo auf sich negativ aufmerksam. Über die berüchtigte Nord-Tribüne im Stadion Rajko Mitic (Marakana), war ein riesiger Panzer mit dem Schriftzug, „Wenn die Armee in den Kosovo zurückkehrt…“, und diese Passage basiert auf einem nationalistischen Volkslied. Natürlich berichteten viele Medien nur noch darüber – eigentlich schade, denn somit rückte der Belgrader Kantersieg beinah ins Abseits.

Infos Anmerkungen zur Fiorentina, immerhin Finalist der vergangenen Conference League, die auch heuer Juventus (weil gesperrt) in der selben Conference League vertreten wird – hier momentan ihre (Neu-) Zugänge und Verkäufe, oder an welchen Spielern noch Interesse besteht:

Links zum Match Roter Stern gegen Fiorentina:

https://www.heute.at/s/eklat-bei-testspiel-wenn-armee-in-kosovo-zurueckkehrt-100283762

https://www.gazzetta.it/Calcio/Serie-A/Fiorentina/26-07-2023/stella-rossa-fiorentina-5-0-arthur-in-campo-nella-ripresa.shtml?refresh_ce

https://www.fiorentina.it/live-stella-rossa-fiorentina-0-0-segui-la-diretta-fi-it/

Veröffentlicht von

Giovanni Deriu

Jahrgang 1971, Vater, 2 Kinder, lebte lange Zeit in Asien; Dipl. Sozialpädagoge (FH) für Jugend- und Erwachsenenbildung, sowie Biographie-Arbeit. Außerdem: Industriekaufmann und gelernter Journalist. Schreibt regelmäßig für das RUND Magazin und FussballEuropa.com Fünf Jahre als Juniorentrainer tätig gewesen mit Jugendtrainer-Lizenz. In Hongkong die Junioren einer internationalen Soccer-Academy trainiert. Weiterhin als Scout (für Spiele und Spieler) unterwegs. Deriu analysiert für Spieler und Eltern die Spielerberater (und Agenturen), erstellt Profile und gibt Einschätzungen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert