Fußball-Scouting / Fußball-Psychologie im Juniorenbereich
Angelehnt aus einem Beitrag im Blog „Calcioscouting“.
Wer speziell im Nachwuchs- und Juniorenfußball als Trainer arbeitet, weiß genau, dass neben der Vermittlung des Fußball-Einmaleins oder des Abc, also der Grundtechniken und Basis, den diversen Taktiken, sowie der Fitness und Kondition, vor allem auch der mentale Aspekt eine große Rolle spielt – und dieser bereits im unteren Juniorenbereich! Wie man Spieler im Training und Spiel psychologisch und mental gut begleitet, ihnen Vertrauen gibt und gewinnt, wollen wir hier in wenigen Punkten näher bringen – allzu oft wird anscheinend vergessen, worum es wirklich geht, und wie man Erfolge und Leistungssteigerungen sozial und authentisch erreicht. Es geht auch um Vertrauen, und darum, welche Denk-Prozesse bei den Kindern im Kopf stattfinden!
Mit Vertrauen zu trainieren und zu spielen, dem Vertrauen, das der Trainer den Junioren täglich entgegen bringt in der Trainingsarbeit und jeder Performance, sorgt dafür, dass sich Juniorenspieler gut aufgehoben fühlen und „wachsen“. Sie werden getragen von einem „gesunden Selbstbewusstsein“, und trauen sich einige Dinge mit dem Ball zu, je nach ihren Kenntnissen und Talenten.
Mit entgegengebrachtem Vertrauen (des Trainers, und der Staff), verspüren die Junioren keinen Leistungsdruck, sondern nur einen positiven Druck, eine gesunde Anspannung, und werden immer Selbstvertrauen aufbauen. Für die Trainer geht es immer auch darum, die Junioren zu Leistungen zu stimulieren – aber so, dass die Spieler stets einen eigenen Antrieb haben, Dinge auszuprobieren und auch in der Freizeit, also außerhalb des Trainings, an sich zu arbeiten, mit Freude. Wer Vertrauen erhält, und Selbstvertrauen aufbaut, ist auch fairer im Umgang mit anderen, baut eine Empathie auf, die im Sport nicht immer „forciert“ wird.
Mit „Anstand gewinnen und mit Anstand verlieren können“, auch das ist wichtig in der Wissensvermittlung des Juniorenfußballs!
Wie aber kann ich als Trainer (Selbst-)Vertrauen in die Spieler und ins Team einpflanzen, egal ob in der Jugend oder bei den Aktiven?
Ich als Trainer, sollte…
- meinem Team immer Vertrauen entgegenbringen, in jeden einzelnen Spieler, vom Stamm- bis zum Auswechsel und Ergänzungsspieler, das ist das Primäre. Darauf baut alles auf. Nur so gewinnen die Spieler auch die Freiheit, so zu spielen, wie sie können!
- Vertrauen in meine eigene Person und in mein Tun und Handeln haben, mich aber auch immer selbst reflektieren. Vertrauen in meine Talente als Trainer, in meine eigene Kapazitäten (aber auch meine Schwächen kennen), in mein Agieren mit der Gruppe, im Erkennen von dynamischen Gruppenprozessen, aber auch Vertrauen in meine Einzelgespräche mit den Spielern, besonders im (empathischen) Zuhören.
- Vertrauen in die Beziehungen (m)eines Kaders haben, es ist ein „Geben und Nehmen“ aller. Jeder hat seine Aufgabe in einem Team, in einem Kader. Keiner soll sich „verstellen“, oder schauspielern müssen. Probleme werden offen angesprochen, Lösungen gemeinsam gefunden. Das geht nur mit Vertrauen.
Außerdem, weitere Weisheiten/Erkenntnisse aus dem Juniorenfußball:
Im Kopf der Kinder findet ein ganz logischer Prozess statt:
- Überraschst Du Sie, hören Sie Dir zu!
- Wenn Du sie ehrlich berührst/bindest, glauben sie Dir!
- Und wenn Du sie überzeugst, folgen sie Dir!