Calcio al dente – Serie A: Die AS Roma und Friedkin-Gruppe rüsten mit Lukaku auf! Darüber freut sich auch der ‚Italotedesco‘ und Tifoso der Roma, Kevin Reiter. „Daei“ Giallorossi…

Wer wird schon vom ‚Presidente‘ höchstpersönlich eingeflogen? Romelu Lukaku, der Romas neuer Topstürmer, kam in diesen Genuss und in diese Wertschätzung. Dan Friedkin, Chef und Mäzen der AS Roma, setzte sich selbst ins Cockpit, und flog Belgiens Topstürmer an den Airport, Roma-Ciampino.

Und die AS Roma von Cheftrainer, José Mourinho, steht Kopf – ach, was, die ganze Stadt ist im Rausch. Die Roma verspricht sich sehr viel von Lukaku, im Zusammenspiel mit Dybala, aber auch sonst ist der Kader recht stark: auch Renato Sanches und Paredes sind in Roma, Trigoria, angekommen.

(Lukaku alla Roma, l’annuncio ufficiale del club e le sue prime parole (corrieredellosport.it) )

Gefeiert bei der Ankunft aber, wurde Lukaku, wie kein anderer! Und darunter ist auch ein ganz besonderer Roma-Fan und Tifoso, der „Deutschitaliener“, Kevin Cervone-Reiter. Seit vielen Jahren in Sezze, einer Stadt, nah an den Toren des Colosseums.

Eines steht fest, seit Mourinho vor knapp zwei Jahren hier angekommen ist, pulsiert der Fußball wie selten zuvor – zwei Mal hintereinander stand man in einem europäischen Pokalfinale, das eine, den Pott der neuen Conference-League, wurde auf Anhieb gewonnen, leider verlor die Roma gegen die starken Spanier des FC Sevilla in der vergangenen Spielzeit. Aber, viel wichtiger, auch für die Friedkin-Group, die AS Roma ist wieder in aller Munde. PR und Marketing pur.

Aber zurück zum Deutsch-Italiener, Kevin Reiter, dem gebürtigen Fürther, mit italienischen Wurzeln (Familienname Cervoni, auf Facebook firmiert er mit Doppelnamen). Kennengelernt haben wir den Fußball- und Politikinteressierten einst in Rom, auf dem Weg zu einer Kundgebung des Mitterechtsbündnisses (mit Matteo Salvini, Giorgia Meloni und Silvio Berlusconi, 2018 auf der bekannten Piazza San Giovanni). Dass Kevin Reiter auch ein absoluter Roma-Fan ist, stellte sich schnell heraus.

Immer wieder in regelmäßigen Abständen schreiben wir uns, hin und wieder klappte auch ein Treffen in der Region Lazio, unweit von Sezze, in Sabaudia, am Meer. Exakt dort, wo Kevin Reiters Idol vergangener Jahre, Francesco Totti, ein Ferienhaus hat, und auch viel Zeit verbringt, sù la spiaggia di Sabaudia, Lungomare.

Das Roma-Outfit passt! Kevin Reiter hat alles, was ein Giallorosso so braucht!

Wann, wenn nicht jetzt, wäre es an der Zeit von Kevin, den Franken, dessen Meinung zur Roma einzuholen?

Kevins Herz also schlägt in Deutschland für Fürth, und in Italien, für die Roma. Er beschreibt sich selbst als „Italotedesco“ und lebt bereits seit fast 20 Jahren in Sezze, und „mit fünf Jahren bereits“, als kleiner Bub also, fing sein Fußballerherz auch für die AS Roma an, zu schlagen.

Kevin schwärmt richtig, „weißt Du, Giovanni, die Roma hat es mir früh angetan, diese wundervolle Stadt, die rückwärts gelesen, Amor ergibt…“ Die Liebe zur Stadt und zum italienischen Hauptstadtclub. Aber Moment, da wäre ja auch noch der Stadtrivale, SS Lazio Rom, mit Trainer Maurizio Sarri? Immerhin, in der Champions League dabei, als Vizemeister hinter der SSC Napoli qualifiziert…

Der Fürther Kevin Reiter legt eine Pause ein, aber es kommt ein bestimmendes, „Niemals!“ rüber. Entweder die Roma, oder gar kein Club, lacht Kevin auf. Aber klar, die Stadtderbys della Capitale sind auch das „Salz in der Suppe“.

AS-Roma-Fan zu sein, hat auch etwas mit Lifestyle, dem stile di vita, zu tun – zumindest in Rom.
Sein Idol, erzählt der gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann, sei „schon immer FT10, Francesco Totti“ gewesen. Trotz zahlreicher Angebote, hielt Totti der Roma immer die Treue. Das ist es, was auf ewig zählt. (Auf Checkfussballberater.de , berichteten wir auch über Tottis Abschiedsbrief und seine Rede im Olimpico, als die Tifosi wahrlich mit ihm eine Träne vergossen haben). Aber, auch der andere Haudegen, der Totti unterstützte, ebenfalls ein echter Römer, Daniele De Rossi, „fand ich sehr stark“, wie Kevin Reiter emotional erzählt.

Wir teilen zumindest seine Meinung mit „der schönsten Stadt der Welt“, wie Reiter findet, und mit diesen Farben, Gelbrot, i Giallorossi, könne man doch nur Tifoso der Roma sein, oder etwa nicht? Nun, ja, mà si, wir schweigen lieber.

Natürlich hat Kevin Reiter, der als Einkaufsleiter in einem italienischen Unternehmen arbeitet, schon etliche Schlachten mit der Roma erlebt. Siege, aber auch Niederlagen. Als wahrer Tifoso der Giallorossi, lebt man diese Emotionen wahrlich aus. Das beginnt schon, wie typisch für Italien, mit den Gesprächen unter Freunden (teils auch Fans anderer Teams der Serie A), das Fachsimpeln, nach dem letzten Spieltag, bis hin zur Vorfreude auf das kommende Match.

Kevin Reiter erzählt weiter, „Mein schönstes Erlebnis war wirklich am 25. Mai 2022, da spielte die Roma gegen Feyenoord im Finale der Conference-League“, das „Wir“, auch gewannen. In ganz Sezze, so der Deutschitaliener, wo er auch wohne, waren überall Tifosi der AS Roma, mit Fahnen zugegen, sangen die Hymnen, zündeten ein gelbrotes Feuerwerk, auch Bengalos, und die Fangesänge gingen meist, nun ja, gegen Lazio Rom.

So oft es geht, besucht Kevin Reiter seit Jahren das Team der Roma, auch im „Olimpico“, dem Olympiastadion von Rom. Ist es eigentlich schwer, an eine Dauerkarte zu kommen, speziell seit die Friedkin-Gruppe um Dan Friedkin, Dybala, Abraham sowie Sanches und Paredes eingekauft hat? Nun auch noch Romelu Lukaku?
„Siii“, aber Kevin teilt erfreut mit, „Ja, dieses Jahr, in dieser Saison 2023/24, habe ich es endlich geschafft, eine Dauerkarte zu ergattern…“, dann fügt er hinzu, diese sei leider nur für die „Distinti Nord Est“, nicht gerade der Platz in einem Topsektor, aber: Was soll’s? Für einen wahren Romafan, zähle nur „die Liebe zur Mannschaft“, nicht nur der Stadionsektor. Und, heutzutage, ist ja fast alles immens teuer.


Kevins Fernziel ist aber die Curva Sud, das Herz der heißblütigen „Giallorossi“.
Nun wollen wir aber die Fakten, ganz ehrlich, Wie denkst Du, Kevin, über den neuen Kader, und Mourinho?
Kevin Reiter dazu: „Der Kader gefällt mir sehr, mit den neuen Spielern wie Lukaku, Renato Sanches, Paredes, oder auch Aouar, sowie dem Gerüst der restlichen Spieler, bin ich sehr zufrieden. Mourinho ist ein klassische Taktiker und Motivator. Manchmal lässt er etwas zu defensiv spielen…“, dies gefalle dem politischen Geist und Fußballfan Kevin Reiter aber weniger, er möchte die Roma offensiv spielen sehen. Wie alle wissen, „The Special One“ Mou, steht für Ergebnis orientieren Fußball, und diese Strategie bescherten ihm, aber auch der Roma zuletzt Erfolge.

  • Und nun, der ganze Hype um Lukaku? In letzter Minute quasi zur Roma gelotst?
    Kevin Reiter: „Nach der Verletzung und dem langen Ausfall von Tammy Abraham (Anm. bis Februar 2024 soll er wohl ausfallen), bin Ich sehr zufrieden mit dem Bomben-Transfer, von ‚BIG ROM‘ zu uns…“, und natürlich haben alle Fans mit Kevin die Hoffnung, Lukaku finde schnell ins Spiel, in den Rhythmus, weil er ja länger nicht gespielt habe, wie Reiter kritisch anmerkt.
  • Auf mindestens 15 Tore solle Lukaku schon kommen, unterstützt von Dybala, oder mit Andrea Belotti und El Shaarawy an der Seite. Dass der Saisonstart mit einem Unentschieden, und einer Niederlage, in die „Hose gegangen“ ist, sei zwar ärgerlich, aber auch nicht so schlimm. Man stehe schließlich erst am Anfang der Saison.
    Mit viel Geduld und Vertrauen, sowie dem Support der Tifosi, soll in dieser Saison um den Scudetto gekämpft werden – um den Meistertitel. Kevin Reiter wird dann natürlich mittendrin dabei sein…

giovanni deriu

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Giovanni Deriu

Jahrgang 1971, Vater, 2 Kinder, lebte lange Zeit in Asien; Dipl. Sozialpädagoge (FH) für Jugend- und Erwachsenenbildung, sowie Biographie-Arbeit. Außerdem: Industriekaufmann und gelernter Journalist. Schreibt regelmäßig für das RUND Magazin und FussballEuropa.com Fünf Jahre als Juniorentrainer tätig gewesen mit Jugendtrainer-Lizenz. In Hongkong die Junioren einer internationalen Soccer-Academy trainiert. Weiterhin als Scout (für Spiele und Spieler) unterwegs. Deriu analysiert für Spieler und Eltern die Spielerberater (und Agenturen), erstellt Profile und gibt Einschätzungen.

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