Diese 5-4-1-Formation war und ist eine stark defensiv ausgerichtete Formation, und entwickelte sich zu etwas, das heute auch noch als „Catenaccio“ bezeichnet wird – eine italienische Bezeichnung, für den sperrigen „Türriegel“. Wer, auch heute noch, während des Spiels auf dieses System zurückgreift, möchte das Ergebnis retten, und setzt auf Konter, der Gegner hat es sehr schwer, eine Lücke, oder einen Weg zum Tor zu finden. Heutzutage ist es immer noch, oder immer mal wieder, José Mourinho (AS Roma), der zu diesen Mitteln greift. Ein 1:0 ist dem portugiesischem Topcoach lieber, als ein 4:3, bitte keine „Eishockeyergebnisse“.
„Mou, The special one“, auch in Rom, ist er ein Publikumsliebling!
Das 5-4-1 Es wurde erstmals von Karl Rappan, dem österreichischen Trainer der Schweizer Nationalmannschaft, verwendet. Es wurde jedoch noch deutlicher praktiziert, als der Argentinier Hellenio Herrera, der in den 1960er-Jahren Inter-Trainer war, und so Beton anrührte, um Spiele zu gewinnen, indem er sehr kleine Vorsprünge verteidigte.
Einer der fünf Verteidiger spielte hinter den anderen Vieren (heute jedoch alle auf Linie, und wo sich mindestens zwei Außenverteidiger immer lauernd offensiv positionieren, abgefangene Bälle sind die Waffe), was später als „Sweeper“, Auswischer, bekannt wurde. Es war seine Aufgabe, alle losen Bälle hinter der Verteidigung wegzufegen und, wenn sich die Gelegenheit dazu bot, mit dem Ball durch die Spielfeldmitte wilde Vorwärtsläufe zu machen. Einer der größten Vertreter dieser Position, die neben „Kehrer“ auch als „Libero“ bekannt war, war der Deutsche Franz „Der Kaiser“ Beckenbauer. Auch Franco Baresi interpretierte noch eine Weile diese Position spielerisch, ja künstlerisch, alles andere als rustikal, beide waren technisch feine Abwehrspieler. Irgendwann jedoch, verlor der „Libero“ seinen Wert, weil die Viererkette, und das Spielen auf ABSEITS perfektioniert wurde, da hätte ein Libero nur gestört… Wobei, wer weiß, vielleicht wird ein freier Mann, zur Absicherung hinter zu weit aufgerückten Abwehrketten irgendwann wieder wichtig…?
„Kaiser“ Franz, hier bei Cosmos New York, ein Künstler der Abwehr…