Es scheint, als würde diese Zone „14“ oft vernachlässigt, obwohl gleich zwei herausragende Teams recht erfolgreich aus dieser eingeteilten Fläche ihre Erfolge erst möglich machten: Die französische Elf, die den Weltmeister und Europameister-Titel gewann (1998 und 2000), sowie Manchester United unter Sir Alex Ferguson anno 1998/99. Aus diesem goldenen Quadrat eben heraus, fielen mehr Tore. Fakt ist, dass auch ein Louis van Gaal und Pep Guardiola, schnelle Spielformen über die Mitte in die Spitze suchen – auch sie sehen das 14. Quadrat als entscheidend an. Teilen Sie mal ruhig (als Trainer) das Feld in Raster und Quadrate. Ob Schach oder Geometrie, auch beim Fußball spielt der Kopf oft die größere Rolle…
Der Fußball und sein Spiel an sich, wurde bisher so oft und bis ins letzte Detail analysiert, dass man sich fragen kann, wozu das Ganze? Klar, alles im Sinne des Erfolgs, aber: ein Glück bleibt immer eine Restkomponente des Zufalls übrig, was ja den Fußballsport auch ausmacht. Nun also ein ganz bestimmtes Quadrat, in der Nähe des gegnerischen Tores. Die Zone „14“.
Wo also ist diese „spielentscheidende“ gefährliche Zone (die vielleicht zu oft einfach überspielt denn genutzt wird)? Rastert man das Spielfeld, siehe Bild oben, in 18 Räume, Raster oder Quadrate, befindet sich das 14. Quadrat ziemlich mittig, aber immer noch außerhalb des Strafraumes. Obwohl außerhalb des Sechzehners, kann dieser bespielte Raum immens wichtig sein, um schneller zum Torerfolg zu gelangen.
Spiel-Beobachter und Match-Analysten gehen so weit zu behaupten, die adäquate Nutzung dieser 14. Zone, sei der Schlüssel zum Erfolg, und würde den Unterschied zwischen erfolgreichen und erfolglosen Teams ausmachen. Recherchen und Analysen (nach Taylor, Grant und Williams) haben ergeben, dass a) viele Tore über dieses Quadrat fielen, und b) erfolgreich operierende Mannschaften ihre Angriffe viel effektiver gestalteten, wenn die Zone „14“ sinnvoll bespielt wurde.
Herausgefiltert wurden vier Schlüssel-Erkenntnisse erfolgreicher Teams, die das goldene Quadrat bespielten:
- Viel mehr Pässe auch in andere Zonen, wurden aus diesem Quadrat gespielt, nach vorn, nach hinten sowie seitlich.
- Viel mehr (Kurz-)Passspiel innerhalb der Zone 14 und vor allem, schnell nach vorne in die Spitze.
- erfolglose Teams bespielten diese Zone eindeutig weniger.
- Viel mehr Ballbesitzanteil, viel mehr Passspiel und Passwege wurden kreiert, sowie Torchancen erarbeitet. Bestes Beispiel sind bis heute die Franzosen, mit dem Gewinn der WM 1998 und der EM 2000 (durch ein Golden Goal).
Sage und schreibe 81,3 % der Zuspiele und Einleitungen zum Angriff resultierten aus dieser Zone „14“. Genauso das alte erfolgreiche Manchester United in der selben Saison, 1998/99 – Champions League-Sieg über die Bayern, innerhalb der letzten zwei Spielminuten.
Auch hier wieder die Erkenntnis, die meisten erfolgreichen Abschlüsse oder entscheidenden Pässe/Assists, kamen aus dem 14. Quadrat.
Viele Trainer nennen das goldene Quadrat auch schlichtweg das „Loch“, viele Bälle gehen dort beim Gegner auch unnötig und unachtsam verloren, die Angreifer können sich auf den zweiten Ball „stürzen“, und einen Angriff einleiten und beenden, während sich der Gegner sortieren muss.
Mittelfeldspieler mit Auge sehen und bedienen aber diese Zone jederzeit.
Talentierte Spieler, die das nötige Spielverständnis und Auge mitbringen, finden immer ihre Abnehmer in dieser gefährlichen Region. Im Durchschnitt fallen die Tore aus dieser Zone nach 2,4 Sekunden.
Natürlich können Bälle aus dieser mittigen Zone nach außen gespielt werden, wenn im „Loch“ alles dicht gestaffelt ist, aber auch das ist dann wiederum ein effektiver Angriff, eine Lösung, die über Zone „14“ ihren Ausgangspunkt hatte.
Am effektivsten aber ist es, wenn die Zone 14 so schnell wie möglich mit Pässen, gern auch im „one-touch“-Modus bespielt, wird.
Und das liebe Trainer und Übungsleiter, lässt sich immer trainieren…
Anregungen aus dem Englischen:
Here is an example showing Bergkamp’s play in Zone 14:
http://www.youtube.com/watch?v=o29CGcdngVU&feature=youtu.be