Dass der FC Bayern Rekordmeister Deutschlands ist, weiß jeder Bayern- und Fußballfan allgemein. Rekorde gehören zum FC Bayern München, wie das Oktoberfest nach München. Neben dem Sportlichen, interessierte den Bürger aber auch immer wieder Nebensächliches von der Säbener Straße. Alle Stars und Sternchen waren beim FC Bayern München schon einmal „dahoam“. Schadenfroh waren Neider auch immer über die Bayern, wenn es wieder hieß, seht her, was beim „FC Hollywood“ wieder los ist, sobald kleinere „selbstgemachte“ Krisen bekannt wurden. Nur die ganz Guten spiel(t)en für die Münchener Bayern, und nur von den Besten der Trainergilde wurden die Bayern stets trainiert: Udo Lattek, Jupp Heynckes (gleich zweimal und Tripple-Sieger), Ottmar Hitzfeld, Louis van Gall und Pep Guardiola, nun sogar von Carlo Ancelotti. Das Beste ist für die Bayern gerade noch gut genug, sagen Kritiker wie Neider. Man dachte immer, man wüsste schon ALLES über den FC Bayern, aber, der riva-Verlag München belehrt uns eines Besseren, neu auf dem Markt, und nicht nur als Geschenk für Bayern-Fans geeignet (aber vor allem), das interessante wie kurzweilige Buch „222 Dinge, die Sie bisher noch nicht über den FC Bayern wussten“. 222, zweihundertzweiundzwanzig! – welch riesige Schnapszahl! Lustiges, Interessantes und Wissenswertes wurde auf über 160 Seiten gesammelt. Oder wussten Sie, wie Franz Beckenbauer zum Zweitnamen „der Kaiser“ kam? – Jedenfalls das richtige Buch, auch für den Urlaub.
„Wie der Kaiser zum Kaiser wurde“, heißt es etwa im interessanten, außen ganz rot gehaltenen Buch (Bayern like eben, mit echtem silbernen Original-Wasserzeichen auf dem Buchumschlag hinten) auf Seite 84.
Da ist dem riva-Verlag München ein echtes Sammelsurium über die Großen Bayern gelungen (ISBN 978-3-86883-904-3).
Und Franz Beckenbauer bekommt auch seine Seiten, denn der FC Bayern ist ohne „Kaiser Franz“ Beckenbauer genauso undenkbar wie ohne den Ex-Manager Uli Hoeneß. Beide waren zuletzt mehr als gebeutelt, aber der Club FC Bayern steht immer noch. Man muss sich vorstellen, der große Franz Beckenbauer hätte auch bei 1860 München landen können, doch eine schallende Ohrfeige, die Beckenbauer im Match seines SC 1906 München gegen eben die „Sechz’ger“ erhielt, ließ den Franz sofort umdenken. Der Spieler, der dem Franz die Backpfeife/„Watschn“ verpasste, outete sich erst viel, viel später. Wie aber wurde Franz nun zum Kaiser? Es steht im Buch, zwei Versionen existieren, einmal ein Foto neben der Büste von Kaiser Franz Joseph I. in Wien, und der Autor habe ihn in der Zeitung so genannt (Fußballkaiser Franz), oder war es doch eher ein skurriles und mutiges Ereignis im Pokalfinale 1969 der Bayern gegen Schalke, als Franz das Idol Stan Libuda („König von Westfalen“) foulte. Es hagelte Pfiffe, und was machte Franz Beckenbauer? Diese Schilderung allein rechtfertigt den Buchkauf…
Arjen Robben hatte auch in Holland, sowie bei Chelsea und Real Madrid Erfolg, aber so richtig groß und als echter Star wahrgenommen wurde Robben bei den Bayern, auch nach seinem Tor zum Champions-League-Sieg über Borussia Dortmund. Fünfmal wurde Robben mit den Bayern Meister.
Wussten Sie, wie schnell Arjen Robben auf 100-Meter-Distanz ist? Sage und schreibe 10,9 Sekunden, und mit 37 Km/h hält der Niederländer gar den Rekord bei einer Weltmeisterschaft.
Im Buch erfährt man auch, worüber Weltmeister Philipp Lahm gern lacht.
Na, was denken Sie? Zwei Komiker haben es dem Bayern-Kapitän angetan, einer davon ist Didi Hallervorden, der andere ein urechter Bayer…
dass sich Lahm aber Witze nur schlecht merken kann, ist eine andere Story.
Ein anderer Ehemaliger: Er fungiert seit Jahren als Fußballexperte im Fernsehen, und wird als solcher auch wahrgenommen, eine Legende, die früher Nationaltorwart und Vizeweltmeister sowie ChampionsLeague-Sieger war. Außerdem studierte der Torwart schon während der Zeit bei den Bayern ein bisschen nebenbei! Na klar, Oliver Kahn. Nach seiner Karriere legte er aber mit dem Studium so richtig los, und, es würde ihn auch für das Management eines Clubs sicher befähigen (bei Schalke war Kahn ja gar einmal im Gespräch).
Kahn studierte an einer Privatuni Wirtschaft, und das Thema der Abschlussarbeit lautete: „Strategisches Management im deutschen Profifußball“.
Im Buch wird auch genannt, wieso sich der große Diego Maradona einst über Thomas Müller echauffierte. Maradona nannte Müller gar „Balljungen“.
Episoden von Auftritten auf dem Rathaus-Balkon kommen zutage, Ribery und Alaba sorgten oft für Lacher, und was es mit der Pizza-Affäre auf sich hat, damals spielte noch ein Haudegen wie Mario Basler, wird im Buch auch erläutert.
Außerdem, das Männermagazin GQ kürte 2015 einen Bayern-Spieler zum stilvollsten Mann Deutschlands. Auch kein schlechter Titel, das aber passt dann wieder zum „FC Hollywood“…
Ein interessantes Buch, das auch schmunzeln lässt.