Fußball, Biographien und Porträts – Hier aber eine Art von Allem, als Reportage: Etwas mehr, als ’nur‘ ein Hobby – Sandro Palmeri, der Fußball-Enthusiast aus Waiblingen! Als Juniorentrainer sorgten seine Teams für Furore…

Ruit bei Stuttgart. Es ist ein gewöhnlicher Wochentag, und doch typisch Sandro Palmeri: Während andere nach Feierabend durchschnaufen, lässt der Italoschwabe und Fußballfachmann den Seminartag Revue passieren. Tagsüber noch zwischen Fußballplatz und Seminarraum des Württembergischen Fußballverbands (WFV), Praxis und Theorie eben im Wechsel, so will es die Fortbildung in Ruit – kreisen Palmeris Gedanken aber auch schon um „seine“ Aktiven-Mannschaft in der Verbandsliga, die Englische Woche liegt an, und am Mittwoch das Heimspiel des FSV Waiblingen gegen die Sportfreunde aus Schwäbisch Hall. Quasi „en passant“, wie Sandro Palmeri es zusammenfasst, möchte er auch die wichtige Fortbildung erfolgreich absolvieren. König Fußball hat seinen festen Platz im Alltag von Sandro Palmeri. Und zwar neben seiner Tätigkeit als Sportdirektor, den dazugehörenden Beratungen, der Kaderplanung in den vergangenen Wochen, darf auch das Familienleben nicht zu kurz kommen, und erst Recht nicht dessen Hauptjob, bei einem bekannten Automobilkonzern. Der Fußball, das ist klar, ist für ihn kein Beruf, sondern eine Lebensform, eine zweite Haut, die Palmeri nicht ablegen kann.

Die Stadt Waiblingen, und weit darüber hinaus, kennen ihn und seinen FSV längst: den ehemaligen Jugendtrainer, der vor rund zwölf Jahren den Juniorenfußball aufmischte, ja, ein Stück weit, „revolutionierte“ (und das sagt nicht er, Palmeri, sondern andere Protagonisten und Akteure, die wir befragten!) und den Sportdirektor, der heute auch Spieler berät, Kader plant, manchmal auch wie ein Sozialpädagoge und Teampsychologe agieren muss.

Die Jungs des FSV Waiblingen gegen ganz große Clubs von Weltformat!

„Entwicklung vor Ergebnis“

„Meine Trainerlaufbahn im Jugendbereich begann aus einer Mischung aus Leidenschaft und Papatrainer“, erzählt Sandro rückblickend. „Eigentlich wollte ich nur aushelfen. Doch sehr schnell habe ich gemerkt, dass mir die Arbeit mit jungen Talenten nicht nur Spaß macht, sondern ich auch einen Zugang zu den Jungs finde. Daraus ist dann über die Jahre eine echte Berufung geworden.“

Diese Berufung trug Waiblingen weit. Palmeris Philosophie war klar: Entwicklung vor Ergebnis. Hinzu kam, so Palmeri: „Disziplin, Teamgeist und Respekt waren Grundpfeiler – genauso wie Freude am Spiel. Wer Spaß hat, lernt schneller und wird besser.“ Es klingt nach Pädagogik und Didaktik, war auf dem Platz aber die pure Leidenschaft. Die Maxime lautete: Nie ohne, nur mit dem Ball, „und immer mutig, egal, ob der Gegner VfB Stuttgart, Bayern München oder Juventus Turin hieß…“

Achtungserfolge auf großer Bühne

Aus dem „unbekannten“ FSV Waiblingen, mit seinen Juniorenmannschaften, wurde somit ein gefürchteter Gegner auf bundesweiten Turnieren, und sogar auf internationalem Parkett. Sogar für das Mega-Mundialito-Weltturnier, qualifizierten sich die Remstäler Kicker. Palmeris Mannschaften traten gegen Ajax Amsterdam, Sporting Lissabon, Juventus Turin oder den FC Liverpool an – und sorgten für echte Achtungserfolge, die man so nicht erwartet hätte. Hier mal ein 1:0 gegen die Bayern, da mal ein Remis gegen Sporting Lissabon, Palmeris Jungs sorgten immer für Spiele, die Eindruck hinterließen. „Wir haben uns nicht versteckt, sondern mutig gespielt – egal, wie groß der Name des Gegners war.“ Der Spaß stand eindeutig im Vordergrund, so der Sportdirektor des FSV Waiblingen heute – klar, der Juniorenfußball beschäftigt ihn auch heute noch.

Die Lobeshymnen der gegnerischen Trainer und Beobachter ließen nicht lange auf sich warten. Palmeri erinnert sich: „Viele Trainer und Experten, waren überrascht, wie diszipliniert, technisch sauber und taktisch reif, meine Teams aufgetreten sind – besonders in den jüngeren Jahrgängen.“ (U10 und U12, die E- und D-Jugendlichen). Überall wo die Jungs des FSV auftraten, raunten die Zuschauer und Trainer gleich, „Klein- Barcelona“, so war dann ein Spitzname schnell geboren.

Auch die Jugend von Juventus Turin zollte dem FSV Waiblingen ihren Respekt!

Disziplin gehört dazu

Doch Sandro Palmeri wusste auch: „Talent allein reicht nicht…“, Palmeri verlangte mit seinem Trainerstaff auch Disziplin – und zwar früh. Palmeri zu seinen Forderungen: „Von 12- bis 14-Jährigen konnte man schon erwarten, dass sie ihre Sporttasche selbst packen“, erzählt er, vielsagend schmunzelnd. Wer seine Stutzen vergaß oder zu spät zum Treffpunkt kam, durfte schon mal auf der Bank Platz nehmen. „Dann spielten eben andere von Beginn an.“ Es war kein Strafsystem, sondern eine Lektion fürs Leben: Verantwortung übernehmen, auch als junger Spieler. Daran erinnern sich die Junioren von einst, und ihre Eltern heute noch – ja, eine Schule für’s Leben war es allemal.

Ein Kollektiv, das funktionierte

Der Erfolg war dabei nie die Art von Soloshow. „Die Unterstützung der Eltern war entscheidend. Ohne ihr Engagement – ob bei Fahrten, Organisation oder einfach beim Anfeuern – wäre vieles nicht möglich gewesen“, weiß Palmeri das Engagement noch heute zu schätzen. So wurde aus einer Mannschaft eine echte Gemeinschaft, fast wie ein Dorf, das die Kinder trug, und zusammenwachsen ließ. Eltern wie die Familie Scheiermann, zum Beispiel, erinnern sich noch heute. Sohn Oleg, inzwischen 18, sagt: „Sandro hat mir gezeigt, was es heißt, Fußball als Mannschaftssport zu leben.“

Das Echo der Jahre hallt nach: viele Spieler schafften den Sprung in Leistungszentren, einige in den Profibereich, fast alle blieben dem Fußball treu. Palmeri selbst erhielt mehrfach Angebote von höheren Vereinen. „Letztlich habe ich mich aber immer für das Projekt FSV Waiblingen entschieden.“


Die andere Seite des Geschäfts

Doch Fußball ist nicht nur Jubel und Sieg. Wenn Spieler nach langer Zeit zu großen Agenturen wechseln, bleibt ein Stich, eine leise Enttäuschung, die Palmeri aber am Ende immer auch sportlich nimmt: „Natürlich fragt man sich: Was können die mehr bieten?“ Etwa echte Menschlichkeit?, fügen wir hier fragend hinzu. Palmeri, aber meint, das muss jeder für sich beantworten, und sagt es leise, ohne Bitterkeit. Palmeri liebt diesen Sport, denn „Fußball heißt nicht nur Siege, sondern auch Niederlagen.“ Besonders aus Letzteren, gehört es, zu lernen.

Familie als Rückgrat

Dass Sandro Palmeri nicht aufgibt, im Gegenteil, neue Projekte anschiebt und Erfolge feiert, liegt auch an seiner Familie. Seine Frau Concetta lernte ihn über und mit dem Fußball kennen – und heiratete ihn mit all der Leidenschaft, die dazugehört. Die beiden Söhne sind längst selbst Kicker, oder fußballinteressiert, wie könnte es anders sein? „Meine Familie lebt Fußball genauso wie ich.“ Am Spielfeldrand fiebern sie mit, als seien sie Teil des Trainerstabs, oder „Conchi“, seine Frau, gibt eine freundliche Gastgeberin am FSV-Kiosk.

Und immer wieder FSV

Ob als Sportdirektor, Berater oder gar irgendwann wieder als Juniorencoach – Palmeri bleibt dem FSV Waiblingen verbunden. Erst im vergangenen Jahr feierten die Aktiven wieder Meisterschaft und Aufstieg. Und auch in Zukunft wird er seine Erfahrung einbringen, für Spieler, etwaige Talente und auch für seinen Club. (Und auch wir schätzen Sandro Palmeri als Berater, und werden als Scout und Vermittler weiterhin eng zusammenarbeiten – man ergänzt sich prima.)

Ein ausführliches Porträt und Interview über Palmeri, findet sich übrigens auch auf checkfussballberater.de.

So bleibt das Bild von Sandro Palmeri: ein Mann, der Fußball nicht nur denkt, sondern lebt. Der Disziplin mit Freude verbindet, Siege feiert, Niederlagen trägt – und immer weiter macht. Ein Enthusiast, ein Liebhaber des Spiels, wie ihn jeder Verein sich nur wünschen kann…


GiD

Mit dem Jugendtrainer vom Gegner FC Porto…

…im Austausch mit dem Coach von Galatasaray…

Palmeri mit Volker Finke, der einst den SC Freiburg prägte!

Ohne Übertreibung: Wo Sandro Palmeri ist, kommt der Erfolg!

Der FSV Waiblingen, mit den Jungs des FC Bayern!

Fußball, Club-Porträts und Geschichten allgemein – ein Reisebericht zu den Fußballplätzen Südtirols: Hoch hinaus – Eine grüne Bühne für große Fußballträume – Da, wo die Luft klar ist und der Rasen grüner kaum sein kann, wo sich morgens das Zirpen der Grillen mit dem Duft von Espresso mischt – dort liegt Natz, ein verträumtes Plateau über Brixen…

Auf über 1.000 Metern Höhe, eingebettet zwischen Apfelhainen und Bergsilhouetten, finden jedes Jahr Spitzenklubs aus Italien und Deutschland ihr Trainingsparadies.

Mit dabei: unsere Jungs, Mardo und Oleg (wie neulich berichtet). Zwei aufstrebende Talente, mit genügend Erfahrung, auf dem Sprung, begleitet auf einer Reise durch die Höhenlagen des Fußballsommers.

Der Rasen? Fast zu schade zum Drauftreten. Sattgrün, dicht und perfekt vertikutiert – ein kleines Wimbledon der Dolomiten. Die (Probe-)Spieler staunten, mal weg von den Kunstrasenplätzen, wo alles eben künstlich wirkt… Kein Wunder, dass hier der FC Heidenheim seine Zelte aufschlägt. Genauso wie US Lecce, aus der Serie A. Diszipliniert, schweißtreibend, aber mit Aussicht – das ist Sommervorbereitung Südtirol-Style.

Natz selbst? Ein Ort wie aus dem Bilderbuch. Ruhig, freundlich, mit einem Hauch Melancholie in der Luft – aber auch voller Tatkraft. Halb Italien, halb Österreich – oder vielleicht doch ein bisschen Deutschland? Hier grüßen fleißige Hände, man sagt „Grüß Gott“ und „Ciao“ in einem Atemzug.

Und dann ist da noch der FC Natz – frisch gebackener Meister, voller Elan. Der Verein lebt Aufbruch. Mit Trainer Alex Schraffl und Sportdirektor Hannes Peintner stehen zwei Macher am Steuer, die wissen, wie man junge Spieler formt. Hier wachsen nicht nur Äpfel, sondern auch Talente. Spielen, wo der Tourismus stets boomt – Die beiden nennen es „Vier-Jahreszeiten-Tourismus“. Nur der November sei ein bisschen ruhiger – wie eine Atempause zwischen zwei Spielzeiten.

Ein paar Serpentinen weiter liegt Valles. Ein Ort, der in seiner Ursprünglichkeit fast übersehen wird – wenn nicht gerade der FC Bologna samt Tross einzieht. Ciro Immobile, der Rückkehrer, ackert dort für sein Comeback. Die Höhenlage tut ihm gut, der Mannschaft auch. Wer hier läuft, braucht Lunge – und Willen.

Und dann: Dimaro im Trentino. Ein kleines Dörfchen, das sich jedes Jahr verwandelt – zur temporären Hauptstadt des Südens. Wenn die SSC Napoli anrückt, sind plötzlich 6.000 Tifosi im Ort. Blaue Fahnen wehen aus Balkonen, Trikots mit Maradona und Osimhen, Lukaku und jüngst auch mit dem Namen „De Bruyne“, bei Groß wie Klein, prägen das Straßenbild. Dimaro wird zu „Little Napoli“, eine Mischung aus Volksfest, Trainingscamp und religiöser Verehrung. Für viele Fans ist das Pflichttermin und Pilgerreise zugleich.

All das: im 90-Kilometer-Karree. Südtirol, Trentino – ein Schmelztiegel des Sports und der Kulinarik. Ob Knödel oder Pasta, Pizza oder Speckplatte – Genießer kommen genauso auf ihre Kosten wie Ausdauerläufer.

Für uns, Sandro Palmeri, sowie Giovanni Deriu, ist es nicht nur Arbeit. Es ist Privileg. Immer wieder dürfen wir dabei sein, wenn unsere Kicker sich durch Höhenmeter und Trainingseinheiten kämpfen. Schwitzen, laufen, wachsen – in luftigen Höhen.

Ob beim SSC Napoli, beim FC Bologna, bei Lecce oder beim aufstrebenden FC Natz – der Fußball lebt. Und wir mittendrin…

GiD

Trainingslager Napolis, auch die Kleinsten wissen, wer der Größte war!Dimaro 2025!



Und wie immer in Italien, von Nord bis Süd: Die Medien immer am Ball!

Fußball, Club-Porträt und Biographien, Teil 2: Wer geht schon freiwillig in die Berge? Wo Talente geschliffen werden – eine gute Vorbereitung ist Alles! Oder, leben und kicken, wo andere Urlaub machen. „Im Herzen der Berge – der ASV Natz hebt ab“ – mit Augenmaß und gesunder Planung, soll in Natz Etwas Neues entstehen – vielleicht eine Oase, für junge und hungrige Spieler, die genug Talent haben, um auch weiter wachsen zu wollen? Dafür sorgt Coach Alex Schraffl! Eines ist klar, ohne harte und ehrliche Arbeit geht da droben in Südtirol gar nichts. Mardo Mourera und Oleg Scheiermann möchten diesen Weg gehen…

Zwei Neue, zwei Typen, ein Ziel

Wenn man in Natz dieser Tage über den gepflegten Trainingsplatz blickt, sieht man nicht nur das idyllische Bergpanorama, sondern auch zwei, die sofort ins Auge stechen: Oleg Scheiermann und MardocheeMardo“ Mourera – zwei Fußballer mit einer ganz eigenen Geschichte, Charakter und einem Traum. Und beide haben jetzt ein neues Ziel vor Augen: den Weg über Südtirol in Richtung Profifußball. Und das Zeug dazu, haben beide, wie von einigen Experten, darunter Uefa-Pro-Trainern sowie A-Lizenz-Inhaber analysiert wurde. (Jeder weiß, auch wenn Sandro Palmeri und ich über Jahre ein gutes Auge, auch als Juniorentrainer entwickelten, lassen wir stets Spieler gegenchecken… und jeder weiß auch, manchmal bedarf es andere Wege, um nach vorn zu kommen!)

Oleg – Disziplin, Technik, Willensstärke

Der eine ist gerade mal 18, kommt aus einem gut organisierten Fußballhintergrund – aber hat längst seine eigenen Wege eingeschlagen. Oleg Scheiermann, Defensivspieler mit ausgezeichneter Technik und einem bemerkenswerten Auge für Spielsituationen, hat Stationen bei TSG Hoffenheim, Sandhausen und Magdeburg hinter sich. Früh weg von daheim, früh auf sich allein gestellt – ein Spieler, der gelernt hat, Verantwortung zu übernehmen. Nicht immer lief alles rund, aber auch Rückschläge hauten ihn nicht um, im Gegenteil, er hat einen festen Glauben an sich selbst, es schaffen zu können. Im Testmatch gegen US Lecce, kam es öfter zum direkten Vergleich mit dem Leihstürmer des AC Milan, Francesco Camarda, und Oleg machte auch eine gute Figur, bella figura – auch wenn der deutsche Defensivspezialist zugibt: „Das ist schon ein Guter. Spritzig und schnell, wie alle Profis auf diesem hohen Level…“, aber da möchte Oleg ja auch hinkommen.

Geprägt wurde Oleg Scheiermann vom heutigen FSV-Waiblingen-Sportvorstand Sandro Palmeri, der als Jugendcoach nicht nur Regeln vermittelte, sondern vor allem Charakter formte. Das Ergebnis war danach eine „attraktive Spielweise“, von der man heute noch überregional schwärmt.

„Nicht die Mama packt die Sporttasche. Wer Profi werden will, muss sich selbst organisieren. Sonst Bank – egal, wie gut du bist“, so Palmeri trocken. Das war schon das Motto vor über acht Jahren.

Und genau das blieb hängen. Oleg, einst Teil der legendären U15 des FSV Waiblingen, die selbst Bayern, Juve und Lissabon das Fürchten lehrte, bringt diese Werte nun mit nach Südtirol. Und die Eltern, die damals wie heute dabei sind – unterstützend, aber nie wie die bekannten „Helikoptereltern“, überall hineinreden zu wollen, im Gegenteil – sie vertrauen, und wir vertrauen ihnen. Ihr Junge, Oleg, muss seinen Weg selbst gehen. Und das tut er. Es ist aber schön, wenn die Eltern die ersten Schritte im Ausland begleiten, und mitfiebern – auch mit dem zweiten Probespieler und Sportskameraden.

Mardo – Der Stürmer mit Hunger

Und dann ist da Mardo Mourera, 23 Jahre alt, Stürmer, kongolesische Wurzeln, entdeckt in der Kreisliga rund um Stuttgart, wo man gerne übersieht, wie viele Rohdiamanten eigentlich auf staubigen Plätzen schlummern. Doch Palmeri und Deriu übersehen nichts. Palmeri glaubte immer an Mourera, schon nach seiner ersten Sichtung, auch als viele andere noch dagegenredeten. Giovanni Deriu, stets in Austausch mit Sandro Palmeri und dessen Meistertrainer Catizone beim FSV Waiblingen, analysierte Mardo ausgiebig, und meint auch: „Da ist noch viel mehr Potential – ausschlaggebend wird aber sein, wie sehr sich Mardo auf die Ziele fokussieren kann…“ – genau diese Meinung teilt auch Sandro Palmeri, der Mardo in zahlreichen Gesprächen, auf das neue „gemeinsame Projekt“ vorbereitete.

Mardo, körperlich stark, zielstrebig, torgefährlich, war ein Baustein für den Meistertitel und Aufstieg des FSV. Doch dann kam der Punkt: der Kader muss kleiner werden, so Palmeri. Keine einfache Entscheidung, aber: „Ich musste Mardo neue Wege aufzeigen – denn sein Potenzial ist da. Aber er braucht, eine Bühne.“

Diese Bühne könnte nun Natz sein. Die Mannschaft, echte Südtiroler, hat Mardo und Oleg „super aufgenommen!“

Der Plan: Südtirol als Sprungbrett

Gemeinsam mit Giovanni Deriu, dem Scout und Spielervermittler mit Herz, wurde eine Perspektive erarbeitet: Ein duales Modell aus Fußball und Ausbildung, eingebettet in semiprofessionelle Strukturen, wie sie beim FC Natz nun unter Schraffl und Peintner mit Leben gefüllt werden.

„Es geht nicht darum, Luftschlösser zu bauen“, sagt Deriu, „sondern um konkrete Schritte – Trainingslager, Testspiele, Feedback, Integration.“

Schon beim ersten Probetraining hinterließen beide Jungs Eindruck. Besonders das Testspiel gegen US Lecce, das zufällig während deren Trainingslager in Natz stattfand, war eine Art Standortbestimmung. Und was man hörte: positiv. Sehr positiv. Vor allem aber auch, von der menschlichen Seite.

Ein Verein als Plattform

Der FC (ASV) Natz wird damit zur kleinen, feinen Talenteschmiede – ein Ort, an dem Fußballträume nicht mit Pathos verkauft, sondern mit Bodenhaftung angepackt werden. Ein Klub, der Spielern wie Oleg und Mardo nicht nur Trikot und Kabine bietet – sondern ein echtes Sprungbrett. Es sei aber auch angemerkt, dass in diesem Team noch andere entwicklungsfähige italienische Spieler bereit sind, alles zu geben.

Und wer Schraffl kennt, der weiß: Hier wird niemand verheizt. Hier wird entwickelt.

„Ich bin kein Träumer. Ich bin Fußballarbeiter“, sagt Schraffl. Und das merkt man.

Was bleibt?

Zwei Jungs, zwei Wege, ein Ziel. Und ein Verein, der sich als Heimat anbietet – in einem Bergdorf, wo man sich kennt, sich hilft, aber auch fordert. Wo Holzfassaden nicht nur Hotels zieren, sondern Geschichten erzählen.
Und genau hier – im Herzen Südtirols – beginnt vielleicht das nächste Fußballmärchen. Dass Scouts regelmäßig den Weg nach Natz und Brixen finden, hat sich längst herumgesprochen…

Fortsetzung folgt. Versprochen.

GiD

Probetrainingstage: Nach dem Testmatch Natz-US Lecce, mit Mardos Gegenspieler, Kialo Gaspar

Fußball, Club-Porträt und Biographien, Teil 1: „Im Herzen der Berge – der ASV Natz hebt ab“ – mit Augenmaß und gesunder Planung, soll in Natz Etwas Neues entstehen – vielleicht eine Oase, für junge und hungrige Spieler, die genug Talent haben, um auch weiter wachsen zu wollen? Eines ist klar, ohne harte und ehrliche Arbeit geht da droben in Südtirol gar nichts. Aber: dem fußballverrückten Dorf bei Brixen soll ein attraktiver Fußball geboten werden!

Eine neue Ära im Südtiroler Fußball beginnt mit Alex Schraffl und einem Dorf, das Großes vorhat.

Wenn man sich von Brixen den Hang hinaufschlängelt, vorbei an Apfelbäumen, Hotelchalets und duftenden Wiesen, erreicht man ein Dorf, das nicht nur ein Urlaubsidyll ist – sondern seit Jahren auch eine kleine, aber feine Fußballhochburg: Der ASV, aber im Volksmund kurz, FC Natz genannt. In der 1. Amateurliga ließ man zuletzt nichts anbrennen und sicherte sich verdient den Meistertitel. Doch damit nicht genug: Jetzt will man auch in der Landesliga, vergleichbar mit der Verbandsliga Baden-Württemberg, ein gewichtiges Wörtchen mitreden. Große Clubs und deren Scouts und Trainer haben immer einen Blick auf das kleine Dorf Natz. Diese schöne steile Strecke nehmen sie gern auf sich.

Was nach einem typischen Aufsteigertraum klingt, hat in Natz Hand und Fuß – und das liegt vor allem an einem Mann: Alex Schraffl.

Und das Trainerteam um Alex Schraffl steht!

Ein Fußballfachmann kehrt heim

Der 50-jährige Brixner ist kein Unbekannter in der italienischen Fußballszene. Zwölf Jahre lang formte und leitete er die Nachwuchsabteilung beim FC Südtirol, jenem aufstrebenden Profiklub, der in den letzten Jahren den Durchmarsch in die Serie B schaffte. Acht Spieler, die aktuell im Serie-B-Kader des FCS stehen, wurden unter Schraffls Ägide ausgebildet. Einer von ihnen schaffte sogar den Sprung in die Serie A.

„Wir haben dort eine starke Akademie aufgebaut. Darauf bin ich stolz“, sagt Schraffl – mit der ruhigen Stimme eines Mannes, der nicht laut werden muss, um gehört zu werden. Und auch wir von Checkfussballberater.de sind ein Stück weit Stolz, seit über 10 Jahren mit Alex Schraffl in regelmäßigem Austausch zu stehen.

Jetzt ist Schraffl zurück in seiner Heimat, zurück im „Bergdorf über Brixen“, wie er es nennt. Und wer ihn kennt, weiß: Er kommt nicht, um nostalgisch in alten Zeiten zu schwelgen – sondern, um etwas Neues aufzubauen. Dazu hat der Fußballfachmann noch so viel Power, so viel Energie und Gestaltungswillen, um junge hungrige Spieler in Kombination mit „erfahrenen Spielern“, weiter zu bringen, zu formen – nicht nur als Fußballer, sondern auch als Männer, uomini veri.

Eine langjährige Freundschaft, die verbindet – Offenheit und Kritikfähigkeit, die stets konstruktiv ist!

Frischer Wind auf 890 Metern

Der FC Natz ist bereit für den nächsten Schritt. Mit einem jungen, dynamischen Funktionsteam, einem durchdachten Staff und einer gesunden Mischung aus erfahrenen Spielern und hungrigen Talenten will man das „Abenteuer Landesliga“ nicht nur überstehen, sondern aktiv mitgestalten.

Mit an Bord ist auch Hannes Peintner, Sportdirektor, ehemaliger Spieler, Lokalpflanze. Und: Ein Mann, der einst selbst unter Schraffl spielte. Hannes Peintner: „Der Alex war schon immer ein starker und fordernder, aber nie überfordernder Trainer, und ich war 18, als ich unter ihm in der Ersten spielte“, erzählt Peintner, im Hauptberuf Holzbau-Ingenieur. Das verbindet natürlich. Obwohl sich die Wege danach trennten, Alex Schraffl, der studierte Pädagoge, ging zum FC Südtirol, damals noch in der Lega Pro, die 3. Liga – und Hannes Peintner absolvierte seine Ausbildung und dessen Studium in Italien, Deutschland und Schweden – wo „Hannes“ natürlich auch den Fußball international beobachtete. Heute trägt Peintner Verantwortung – nicht nur sportlich, sondern auch kaufmännisch. Er identifiziert sich zu „100 % mit dem Verein.“

„Wir wollen den FC Natz als Plattform für junge Spieler entwickeln – mit einer klaren Handschrift, und damit den Club in der höchsten Spielklasse auch etablieren“, sagt Hannes Peintner.

Dass diese Plattform bereits funktioniert, zeigte sich jüngst: Zwei Nachwuchskicker aus Deutschland absolvierten ein Probetraining – organisiert von Sandro Palmeri, Sportdirektor und Spieleragent aus Waiblingen, sowie Giovanni Deriu, langjähriger Scout und Netzwerker. Die beiden kennen Schraffl seit über 12 Jahren. Der Kontakt wurde nie gekappt – im Gegenteil: Man vertraut sich, man arbeitet zusammen. Und, was man schätzt, gerade bei Spielerprofilen und Empfehlungen – die konstruktive Kritik und Ansätze, passende Spieler zu finden, die auch charakterlich passen! Ein ganz wichtiger Aspekt… (und oft unterschätzt! So, aber auch jüngst bei unserer Fortbildung der FIGC, des italienischen Verbandes für Beobachter und Scouts, immer wieder vom Dozenten Gianfranco Multineddu wiederholt…)

Zweieinhalb Tage Probetraining für die Spieler Mardo Mourera, einem spielstarken Mittelstürmer (22), sowie Oleg Scheiermann (18), einem Abwehr-Allrounder mit Offensivqualitäten, sehr ballsicher und antizipierend, der für sein junges Alter schon herumgekommen ist (Bundesliga-Juniorenteams), und eine gute Ausbildung genossen hat. Das Team mit Trainer Alex Schraffl ist da für die beiden die richtige Adresse, um weiter ausgebildet zu werden, und das Maximale herauszuholen. Krönung des Wochenendes? Ein Testspiel gegen US Lecce – Serie A – direkt in Natz, während des Trainingslagers der Süditaliener mit Trainer Eusebio Di Francesco, der oft und gern Underdogs der Serie A trainiert. (Das Testspiel ging nur 0:11 verloren – in einer Halbzeit stand es 0:8, in der 2. HZ fielen nur drei weitere Treffer für den Erstligisten – und Mourera wie Scheiermann spielten je 45 Minuten, und machten dennoch mit den Natzern, bella figura, jeder hatte seine Impressionen gegen die Profis! Darauf kam es auch an – bei Zweikämpfen und in der Raumaufteilung nicht klein beizugeben)

Hannes Peintner, als Sportdirektor mit Weitblick, in Gesprächen mit den etwaigen Neuzugängen…

„Solche Kooperationen entstehen nur, wenn Vertrauen, Netzwerk und Seriosität zusammenkommen“, sagt Giovanni Deriu, der Schraffl einen „Garanten für fundierte Jugendarbeit“ nennt. Beziehungsweise für einen Trainer mit Weitblick im Amateur- und Profifußball, der junge Spieler weiterentwickeln kann…

Vision und Bodenhaftung

Was in Natz passiert, ist kein Strohfeuer. Hier arbeitet ein Team mit Weitblick – und der nötigen Demut. Man weiß, woher man kommt. Aber man weiß auch, wo man hinwill. Fußball wird hier gelebt – wie in ganz Italien, nur eben auf fast 900 Metern Seehöhe.

Die Trainingsplätze sind top, das Spiel auf dem gepflegten Rasen (auch deshalb kommen Bundesligisten gern hier her, der FC Heidenheim war auch hier, danach gleich US Lecce aus Italiens Serie A), das Umfeld familiär, die Atmosphäre professionell. Hier oben, wo gefühlt jedes zweite Holzhaus ein Wellnesshotel ist, wächst auch etwas Großes im Fußballbereich.

Mardo Mourera und Oleg Scheiermann, motiviert vor dem Probetraining und Testmatch gegen Lecce!

Und Alex Schraffl? Der wirkt so zufrieden wie lange nicht mehr – zurück auf dem Platz, zurück im direkten Austausch mit Spielern, Eltern, Scouts, Kollegen. Seine Augen funkeln, wenn er von Ideen, Spielern, Trainingsinhalten spricht. Bereits nach den ersten Trainingseinheiten, und zum gegenseitigen Kennenlernen meinten Mardo Mourera und Oleg Scheiermann auch gegenüber #TM Suedtirol, quasi unisono: „Das Training macht Spaß, ist intensiv, der Trainer ein Fachmann, der klare Ansagen macht…“, und die Mannschaft habe beide sehr gut aufgenommen.

Fortsetzung folgt…Denn was der FC Natz aufbaut, verdient nicht nur Applaus – sondern auch Aufmerksamkeit.

GiD

Mein kongenialer Partner Sandro Palmeri und in der Mitte, Trainer Eusebio Di Francesco, US Lecce.

Fußball, Junioren-Bundesliga-Sparkassencup: Alle teilnehmenden Teams mit ihren Trainern waren sich einig – Schwäbisch Hall ist mehr als nur ein schöner Ort – es ist ein echtes Highlight im Juniorenfußball, und das seit Jahren! Das Turnier, wie immer, perfekt organisiert, bot wieder einmal Alles, was das Fußballherz höherschlagen lässt – Top-Teams, hohes Niveau, und eine Bühne für Talente und Trainer gleichermaßen. Die Scouting-Messe schlechthin, und mit drei Junioren-Trainer sind wir auch direkt ins Gespräch gekommen…

Schwäbisch Hall – ein Fixpunkt im Jugendkalender

Für den FC Bayern München war es die Turnier-Premiere – und gleich mit Finaleinzug! Auch wenn’s am Ende eine knappe Niederlage gegen den VfB Stuttgart setzte, blieb Trainer Peter Gaydarow positiv. Der junge Coach, mit Stationen beim 1. FC Nürnberg und der Bayern-U17, ist ein A-Lizenz-Inhaber mit Format. Taktisch variabel ließ er seine U19 im 3-4-3 oder 3-3-2-1-1 auflaufen – mutig, schnell, offensiv.

Peter Gaydarow – Der Taktiker vom FC Bayern

Wir spielen bei Bayern immer, um zu gewinnen. Klar, da ist Druck – aber es ist auch ein Privileg,“ so Gaydarow ruhig, aber bestimmt.

Ein Hingucker im Team: Lennart Karl, quirlig, wach, zuletzt sogar bei der Club-WM der Profis im Einsatz. Ebenso auffällig: Allen Junior Lambé, ballsicher, raumgreifend im defensiven Mittelfeld – ein echtes Bindeglied. Interessant war auch zu beobachten, wie Peter Gaydarow und dessen Trainer- sowie Analysten-Staff sich gleich nach einem Match daran machten, die Spieler zu beurteilen, und den nächsten Matchplan samt Aufstellung auszuarbeiten.

Alexander Meier – Der Beobachter mit dem langen Blick

Eintracht Frankfurts Coach Alex Meier, einst gefürchteter Strafraumstürmer, zeigte sich an der Seitenlinie zurückhaltend – aber nie desinteressiert.

„Ich beobachte viel, und wenn ich etwas sage, dann muss es sitzen.“ Ob seine Erfahrungen als Profi ihn so ruhig bleiben ließen, wollten wir wissen? Meier meinte nur kurz: „Nein, ich glaube eben, jeder Mensch ist anders gemacht…“, wenn er hereinrufen würde, müsste es auch wirklich zielgerichtet sein, denn vieles gehe in der Hektik eben auch unter.

Sein junger Jahrgang brauchte etwas Anlauf, steigerte sich im Turnierverlauf, und feierte einen starken Sieg gegen den VfL Wolfsburg. Trinkpausen und Halbzeit nutzt Meier gezielt für Kritik und Lösungen – ein Trainer mit Plan, Ruhe und Profi-Erfahrung.

Ante Covic – Der Emotionale mit Balkan-Flair

Ganz anders: Ante Covic von Hertha BSC – der Ex-Profi mit kroatischem Hintergrund lebt Fußball an der Linie. Lautstark, gestenreich, voll dabei – seine Jungs folgen ihm spürbar. Als Spieler ein feiner Techniker, heute ein motivierender Coach, der seine Karriere realistisch und gelassen reflektiert:

„Ich bin zufrieden. Klar, mehr wäre möglich gewesen, aber ich hatte eine gute Zeit – auch hier im Ländle beim VfB.“ Dass Covic nach der kroatischen U21-Nationalelf nicht mehr für die A-Nationalmannschaft berufen wurde, nagt das ein bisschen? Covic lächelt vielsagend: „Ach nein, ich war auch bisschen verletzt, und dann war da sicher auch ein bisschen Politik im kroatischen Verband! Aber ich muss auch sagen, da waren viele sehr gute Spieler auf meiner Position…“

Er liebt die Atmosphäre in Schwäbisch Hall – und seine Begeisterung überträgt sich auf das Team. Taktisch fokussiert, emotional präsent – ein Trainer, der Fußball fühlt. Die Hertha von Ante Covic spielte meist ein 4-4-2 oder gar gestaffeltes 4-2-2-2 System. Stets mit Zug nach vorn. Trainer Covic bestätigte dann auch unsere Analyse als Scout, zwei Namen betreffend in seinem Team: „Ja, gut beobachtet – Mittelfeldspieler Mohammed Wehbe, und IV Jerome Diallo sind auf einem sehr guten Weg…“, aber Covic nannte noch einen Namen, der für sein Alter schon „sehr weit“ sei – Kennet Eichhorn, mit 16.

Fazit: Drei Charaktere – eine Leidenschaft

  • Peter Gaydarow: analytisch, präzise, ein Trainer der neuen Generation.
  • Alexander Meier: ruhig, überlegt, mit langem Atem für die Entwicklung seiner Spieler.
  • Ante Covic: emotional, nahbar, ein echter Anfeuerer.

Drei Spiel-Stile, drei Philosophien – aber alle eint die Liebe zum Nachwuchsfußball. Und genau dafür steht der Sparkassencup in Schwäbisch Hall: Für Fußball, der begeistert – auf und neben dem Platz.

GiD

Fußball, Portrait und Buchtipp (2): Antonio Conte – Alles geben, alles fordern Er ist einer der kompromisslosesten Trainer unserer Zeit: Antonio Conte, ein Mann, der aus guten Teams Meistermannschaften formt. Mit Juventus, Chelsea und Inter, sowie jüngst mit Napoli gewann er nationale Titel – stets getrieben vom Willen, das Maximum aus jedem Spieler herauszuholen. Als Nationaltrainer Italiens brachte er ein unterschätztes Team 2016 ins EM-Viertelfinale – mit Taktik, Mut und Mentalität. In seinem Buch „Dare tutto, chiedere tutto“ gewährt er einen unverblümten Blick hinter die Kulissen seines Denkens, und in die Arbeit mit seinen Teams…

In diesem Buch, geht es nicht nur um Fußball, sondern um Führung, Teamgeist und Charakter. Conte spricht über Siege, Krisen, Prinzipien – und warum Leidenschaft wichtiger ist als Talent.
Sein Credo: Disziplin formt Erfolg – und Erfolg beginnt im Kopf.
Ein Buch für Trainer, Spieler und alle, die verstehen wollen, was echte Hingabe bedeutet. Denn bei „Mister“ Antonio Conte gilt: „Nur wer alles gibt, darf auch alles fordern.“

Antonio Conte – Alles geben, alles fordern Er ist einer der kompromisslosesten Trainer unserer Zeit: Antonio Conte, ein Mann, der aus guten Teams Meistermannschaften formt.
Große Erfolge und Meisterschaften feierte Conte mit Juventus (wo er unter Trapattoni und Lippi auch als Profi spielte), Chelsea und Inter! Stets getrieben vom Willen, das Maximum aus jedem Spieler herauszuholen. Und stets gut vorbereitet zu sein – bereits zum Saisonstart. Das erste Training mit der Mannschaft ist essentiell!
Als Nationaltrainer Italiens brachte er ein unterschätztes Team 2016 ins EM-Viertelfinale – mit Taktik, Mut und Mentalität.

Hier ein paar wichtige Auszüge und Zitate aus dem Buch, und die wichtigsten Impulse von Antonio Conte:

Clubtrainer vs. Nationaltrainer – Zwei Welten, zwei Pulsschläge

Conte selbst sagt:

„Beim Club arbeitest du täglich an Automatismen. In der Nationalmannschaft musst du aus wenig Zeit das Maximum herausholen – wie ein Blitz, der einschlägt und trifft.“

Kernunterschied laut Conte:

  • Club: Du formst Spieler über Monate, entwickelst ein System, baust täglich an Details.
  • Nationalmannschaft: Du wählst die passendsten Charaktere, die sofort zünden – keine Zeit für langfristiges Training, aber große Verantwortung fürs Land.
  • Als Azzurri-Trainer (2014–2016) war Conte kein Verwalter, sondern Motivator und Systemschmied: „Ich wollte, dass jeder Spieler sich wie bei einem Club fühlt – mit täglicher Hingabe, auch wenn wir uns selten sahen.“

Krise im Team – Reaktion, Zusammenhalt, Charakter

„Krisen offenbaren den wahren Charakter eines Teams. Es ist einfach, zu feiern. Aber wer steht auf, wenn’s weh tut?“

Conte-Philosophie:

  • Konflikte? Ja bitte – wenn sie produktiv sind!
    Ein Team darf diskutieren, streiten, aber am Ende steht Einheit über allem.
  • In der Krise ist Führung gefragt – nicht nur vom Trainer, sondern auch von den Charakterspielern im Team.
  • Die Reaktion des Staffs ist entscheidend:

„Wenn mein Staff in der Krise Panik zeigt, wie soll der Spieler dann ruhig bleiben?“

Sein Mantra:

„Du führst nicht durch Titel, du führst durch Beispiel.“


Wie formt man ein intaktes Team?

Das Herzstück bei Conte: Kollektiv vor Ego.

„Mir ist ein Spieler mit Herz lieber als einer mit Talent, der nur an sich denkt.“

Schlüsselzutaten für ein funktionierendes Team:

  • Disziplin & Klarheit: Jeder kennt seine Rolle, niemand schwebt in Unsicherheit.
  • Kommunikation: Direkt, ehrlich, manchmal brutal – aber immer respektvoll.
  • Verantwortung: Jeder Spieler ist ein Stück des Ganzen – keine Stars über dem System.
  • Staff als verlängerte Hand:

„Ein Staff ohne Leidenschaft ist wie ein Auto ohne Motor.“

Conte prägt Teams mit einer Idee – nicht nur auf dem Platz, sondern im Kopf:

  • Jeder Sieg beginnt im Training.
  • Jede Einheit ist ein Test.
  • Jeder Rückschlag eine Prüfung.

Drei prägnante Zitate, die alles sagen:

  1. „Ein Team ist nicht dann stark, wenn es gut spielt – sondern wenn es zusammen leidet.“
  2. „Du kannst Spiele verlieren – aber nie deine Überzeugung.“
  3. „Ich frage alles, weil ich alles gebe.“ – (Titelgebend: Dare tutto, chiedere tutto)

Seine Erfolge als Trainer:

  • Juventus Turin (2011–2014):
    • 3× Italienischer Meister (Serie A) – ungeschlagen in der Saison 2011/12!
    • Baute Juve nach der Calciopoli-Ära wieder zum Titelkandidaten auf.
  • Chelsea FC (2016–2018):
    • 1× Premier-League-Meister (2016/17) – in seiner ersten Saison!
    • 1× FA-Cup-Sieger (2018)
  • Inter Mailand (2019–2021):
    • 1× Serie-A-Meister (2020/21) – brach die 9-jährige Dominanz von Juventus!
    • SSC Neapel, Meister, 2024/25
  • Italienische Nationalmannschaft (2014–2016):
    • Führte ein limitiertes Team ins EM-Viertelfinale 2016, schlug Spanien, verlor unglücklich im Elfmeterschießen gegen Deutschland.
    • Zeigte: Nicht nur Stars, sondern System + Mentalität = Erfolg.

GiD

Fußball, Portrait und Buchtipp: Meistertrainer Antonio Conte – „Dare tutto, chiedere tutto“ – Alles geben, alles fordern (können)! Ein Manifest des radikalen Führens – eines vorweg: Das Buch ist kein Trainingsplan. Es ist ein Bekenntnis…

Führung mit Haltung: Ein Manifest zwischen Schmerz, Disziplin und Klarheit


 Geben, bevor man fordert

Der Titel ist Programm: „Dare tutto, chiedere tutto“Alles geben, alles fordern.
Antonio Conte, einer der kompromisslosesten Trainer unserer Zeit, öffnet mit Co-Autor Mauro Berruto das Tor zu seinem Denken, seiner Haltung, seinem inneren Feuer.
Doch dieses Buch ist kein Fachbuch für Trainer – es ist ein Bekenntnis zur Führungsphilosophie, die weit über den Fußball hinausgeht.

Wer führen will, so Conte, muss selbst zuerst bereit sein, alles zu investieren. Nur dann – und wirklich nur dann – hat man das moralische Recht, auch das Maximum von anderen zu verlangen.

„Leadership heißt nicht, sich wichtig zu machen. Leadership heißt, *Vorbilder zu schaffen – mit der eigenen Disziplin.“


Klarheit statt Konsens

Eines der prägnantesten Elemente im Buch: Conte sieht Konsens als gefährlich, wenn er zum Selbstzweck wird.

„Ein Team, das zu sehr auf Harmonie achtet, riskiert, den Konflikt zu meiden – und damit das Wachstum.“

Conte fordert Reibung, Diskussion, Disziplin. Keine Beliebtheit um jeden Preis, sondern Klartext – auf Augenhöhe, aber mit Autorität. Konsens kann lähmen. Klarheit befreit.

Er setzt lieber auf Standards als auf Stimmungen. Denn: Wer sich über die Tageslaune führt, steht bald im Nebel. Wer Prinzipien lebt, führt auch im Sturm.


Die Einsamkeit des Entscheiders

Conte beschreibt auch den Teil der Führung, über den kaum jemand gerne spricht: die Einsamkeit.

Wenn alles analysiert ist, wenn alle diskutiert haben – bleibt die Entscheidung am Trainer hängen. Und mit ihr die Verantwortung.

„Beliebt sein ist nicht mein Ziel. Mein Ziel ist, Resultate zu liefern – und die Gruppe weiterzubringen.“

Diese Klarheit ist unbequem – aber notwendig. Conte umarmt diese Einsamkeit wie ein treuer Trainingspartner: Sie gehört dazu.


Führung in drei Phasen

Conte strukturiert seine Philosophie in drei einfache, aber mächtige Schritte:

  1. Inspiration: Menschen in Bewegung bringen – nicht durch Lautstärke, sondern durch Beispiel.
  2. Arbeit: Disziplin schlägt Talent. Training ist das Fundament.
  3. Messung: Führung ohne Feedback ist blind. Fortschritt braucht Fakten.

Jede Phase steht für ein Commitment. Wer nur einen dieser Schritte auslässt, verliert die Integrität seiner Führung.


Schmerz als Charakterformer

Conte spricht offen über Niederlagen, Rückschläge und Schmerzen – nicht als Schwächen, sondern als Lehrmeister.

„Ohne Schmerz gibt es keinen Charakter.“

Diese Haltung zieht sich wie ein roter Faden durch seine Karriere. Niederlagen sind nicht das Gegenteil von Erfolg – sie sind der Boden, auf dem er wächst.
Für ihn ist Widerstand kein Problem, sondern Prüfstein. Genau hier unterscheidet sich echter Wille von bloßer Motivation.


Conte im Spiegel von Giovanni Deriu

Auf checkfussballberater.de beschreibt Giovanni Deriu Antonio Conte als Trainer mit Haltung, Linie und radikalem Fokus.
Die Biografie betont, wie Conte nicht nur ein Taktiker, sondern ein Kulturarbeiter ist – jemand, der Disziplin lebt und das Team mitreißt, weil er es vorlebt.

„Conte geht zuerst durch den Tunnel. Erst dann folgen ihm die Spieler.“

Diese Beschreibung trifft genau den Ton des Buchs. Conte gibt nichts vor, das er nicht selbst hundertfach durchlebt hat.

[https://checkfussballberater.de/trainer-karriere-und-biografie-ex-profi-antonio-conte-meistertrainer-und-fussballverrueckter-schlechthin-auf-der-suche-nach-dem-perfekten-spiel-auch-ohne-ball-kuenstler/ ] Teil I bis III!

Fazit: Führen ist kein Talent – sondern tägliche Haltung

Antonio Contes „Dare tutto, chiedere tutto“ ist mehr als ein Trainerbuch. Es ist ein Manifest für alle, die führen, wachsen, fordern und selbst liefern wollen.

Wer auf moderne Phrasen, smarte Hacks und psychologischen Weichspüler hofft, ist hier falsch.
Doch wer echte Führung spüren will – zwischen Tunnel, Taktiktafel und innerem Anspruch –, bekommt hier das volle Paket. Klar. Direkt. Tief.

Absoluter Buchtipp, bisher nur auf Italienisch: Antonio Conte – „Dare tutto, chiedere tutto“

Führung mit Haltung: Ein Manifest zwischen Schmerz, Disziplin und Klarheit!

Nochmals ein paar Kernelemente von Contes authentischer Mannschaftsführung:

  1. Antonio Conte führt nicht, um zu gefallen – er führt, um zu fordern.
  2. Wer alles will, muss zuerst alles geben – jeden Tag, jede Einheit.
  3. Zu viel Konsens lähmt – Klarheit befreit.
  4. Einsamkeit gehört dazu – denn echte Entscheidungen sind selten demokratisch.
  5. Führung ist kein Talent, sondern ein tägliches Opfer mit System.

GiD

Fußball, Biographien und ein Vereinsporträt: ERBARMEN – zu spät, der SVHummetroth ist DA! Oder: Famiglia Trizzino – Visionär trifft Tatendrang – und, Neid muss man sich ein Stück weit erarbeiten! Der neue Hessenmeister will sicher nicht als Kanonenfutter enden…

#PerCarità und #CalcioPur

Nach gut zwei Stunden Fahrt – wenig Autobahn, viel grüne Provinz – thront der SV Hummetroth tief im Odenwald. Höchst? Um’s Eck. Darmstadt? Nicht weit. Eintracht? Ganz nah. Doch wir kamen bewusst hierher: zum frischgebackenen Hessenmeister SV Hummetroth. Unter Coach Artug Özbakir, ursprünglich als „No‑Name“ gehandelt, scheint auf einmal Magie zu wirken: Historisch! Über 101 Tore, knapp 40 Gegentreffer – Sturm gewinnt Spiele, die Abwehr il Campionato.

Famiglia Trizzino – Visionär trifft Tatendrang

Dass so ein Dorfverein zur Hessenliga-Hochzeit aufsteigt, ist kein Zufall – hier weht ein Hauch italienischer DNA. Stefano Trizzino, Vorsitzender, Mäzen und Teil der Familie, gilt als „Odenwald-Millionär“ – sein Ziel: SV Hummetroth zum Leuchtturm machen, ganz ohne TSG-Hopp-Gloria, aber mit Herz und starken Investitionen (torgranate.de). Seit 2017 steigt der Klub durch die Ligen: C‑Liga, A‑Liga, Gruppenliga, Verbandsliga – bis zur Hessenliga 2025 (de.wikipedia.org).

Mit „Familia“ im Rücken: Sohn Luca Trizzino, Lizenztrainer, ist nicht nur Betreuer der Juniorinnen‑Frauenmannschaft, sondern auch federführend im Trainingscamp für Talente – knallharte Förderung in kleinen Gruppen mit Feldspielern wie auch Torhütern, Preisstaffelung inklusive (svceres.de). Aber auch sonst ist die Familie mit Verwandten und Helfern im Club gut vertreten – und, sie können sich einfach aufeinander verlassen, anders wären diese Erfolge auch nicht möglich gewesen! Die Familie (unter-)stützt sich, und so wird auch das Ehrenamt belebt…

Frauenteams & Nachwuchs – ein echter Quantensprung

Inzwischen hat der SVH drei Jugend- und zwei Frauenteams gemeldet – nachdem Trizzino gemeinsam mit Jugendcoach Torsten Stegmüller das Team aus Erbach holte (fupa.net). Den Spielerinnen ging es nicht ums Geld, sondern um Gemeinschaft – und saubere Kabinen: „Das hat uns nochmal einen Push gegeben.“ (fupa.net)

Ohne viel Tamtam – echter Fußball, echte Vision

Keine lautstarken Marketing-Kampagnen, kein Glitzer: Der Klub wirkt urig, kultig – Calcio Pur eben. Das Sportheim zum Treff, knarzige Tribünen, aber auch blau-gelbe Sitzschalen, eben echter Dorfcharme. Doch hinter den Kulissen wird professionell gearbeitet: Ceres GmbH unterstützt infrastrukturell und finanziell, Fußballcamps und Trainingscamps gehören zum festen Programm (svceres.de).

Der Abschied von Burgio – emotional & berührend echt

Gigante farewell: Torjäger Giuseppe Burgio – charismatisch, torgefährlich – verabschiedet sich mit Standing Ovations. Die Worte: bewegend. Burgio:

„Danke für Alles, was ich mit Euch allen erleben durfte, das werde ich nie vergessen. Ich war hier gern Spieler… danke an alle, auch den Helfern hinter dem Team…!“ Ein Spiegelbild dessen, was Trizzino aufgebaut hat: Familie, Respekt, Stolz.

Der Knatsch um den Acker – und der Aufbruch nach Erbach

Doch nicht alles ist idyllisch: Der Rasenplatz in Hummetroth – Löcher, Furchen, Wasserschlachten – ist Verbandsliga-tauglich, für die Hessenliga aber nicht genug. Trizzino: „Ich schäme mich für den Acker“ (fupa.net). Der Umzug nach Erbach (und Pfungstadt) ist beschlossen – auch für Frauen‑ und Jugendteams (fupa.net).

Und jetzt? Willkommen in der Hessenliga!

SV Hummetroth – nicht nur Aufsteiger, sondern Herausforderer mit Anspruch. „Wir wollen nicht nur dabei sein, wir wollen mitspielen“, sagt Trizzino. Mit Neueinkäufen wie Ahmet Dogan und zwei Brasilianern ist der Kader verjüngt & verstärkt (fupa.net).

Neid ist auch eine Form von Anerkennung – oder?

Es brodelt in mancher Provinz, wenn der Name Trizzino fällt. Dass sich Stefano Trizzino einst – augenzwinkernd, aber selbstbewusst – mit Dietmar Hopp verglich, hat bei manchem Lokalpatrioten die Ohren schlackern lassen. Doch: Wo andere nur „Geld“ sehen, fehlt oft der Blick fürs Ganze. Denn hier fließt nicht in Luxus, sondern in Leidenschaft. In Trainingsmaterialien. In Kabinen. In Rasenpflege (soweit möglich). Und ganz besonders in Jugendarbeit: Mädchen-, Jungen- und Talentförderung laufen auf hohem Niveau – ohne Marketingtamtam.

Dass das Kapital aus harter Arbeit stammt, wird gern übersehen. Trizzino investiert zielgerichtet – nicht zum Protzen, sondern zum Aufbauen. Ja, da ist ein bisschen Politik dabei. Man wünscht sich mehr Support von den Gemeinden. Mehr Fläche. Mehr Flexibilität. Aber anstatt zu jammern, macht der SV Hummetroth eben weiter. Und vielleicht schmerzt das so manche Neider am meisten: Dass hier nicht nur geredet, sondern gemacht wird.

#PerCarità – da steckt einfach mehr dahinter als nur Geld.

Fazit

Avantitutta‚ – mit Herz, Hirn und Finesse.
Ein Verein, der zeigt: Mit italienischer Leidenschaft plus deutscher Bodenhaftung kann selbst ein Dorfklub Großes schaffen – ganz ohne Eitelkeiten, aber mit Familie, Gemeinschaft und Vision. Klar gibt’s Neider – so what? Der SV Hummetroth antwortet mit Toren, Teamgeist und Stil. Wir bleiben dran.

Provinz trifft Piazza – SV Hummetroth, wir kommen!

Hier nach dem Meisterstück, mit dem Meistertrainer, Özbakir, davor ein NoName..?

Hier, wie kann es anders sein, mit „Töppi“, dem bekanntesten Feldreporter von einst!

-gid-

Fußball, Meisterschaften und Geschichte: 48 Stunden. Zwei Titel. Zwei Länder. Eine Leidenschaft: Fußball, was sonst? Die Herren des FSV Waiblingen, sowie die U17 Junioren von Pedemonte, hatten allen Grund zum Feiern…

Was wie ein Märchen klingt, war pure Realität – und wir mittendrin: Ein Kurztrip, der nachwirkt wie ein Biss in eine heiße Calzone – außen knusprig, innen voller Emotionen. 24 Stunden, zwei Finalspiele, zwei Titel. Erst Waiblingen, dann Verona. Vom Schwabenland ins Herz Venetos – auf der Suche nach Fußballmomenten, die man nicht vergisst. Und ich wurde fündig. Zweimal.

Teil 1: Schwäbische Meisterfreude – FSV Waiblingen macht’s rund

Samstagabend. Waiblingen. Der Rasen glänzt, der Himmel fast kitschig blau. Die Herren des FSV Waiblingen wissen: Ein Sieg, und der Titel ist fix. Was dann passiert, ist eine Gala. 5:0. Ein Kantersieg wie aus dem Fußball-Lehrbuch. Ein Meisterwerk von Trainer Giuseppe Catizone, und Sportdirektor Sandro Palmeri. Die kleine aber feine Fan-Kurve explodiert, eigentlich war die Sache klar, doch im Fußball muss man mit Allem rechnen. Es ging aber gut. Konfetti, Pyrotechnik, Raketen in den Vereinsfarben, Gesänge, Umarmungen. Meister! Und wir, von Checkfussballberater.de, mittendrin, mit der Wasserflasche und einer Roten in der Hand, und der Vorahnung: Morgen geht’s weiter. Größer. Emotionaler. Italienischer.

Teil 2: Punktlandung in Verona – im Schatten des Bentegodi

Keine zwölf Stunden später: Verona. Der Kaffee ist stark, die Sonne stärker. 09:20 Uhr, ich parke in Pedemonte ein. Der Ort? Klein, charmant. Das Ziel? Groß. Es geht um den regionalen Meistertitel der Provinz Verona UND Venetien. Bühne frei für die U17 der Polisportiva Pedemonte – einer Scuola Calcio Élite, zertifiziert vom italienischen Verband, affiliiert mit Hellas Verona. Hier wird nicht nur gespielt – hier wird geformt, geschliffen, entwickelt.

Und wir hatten es ja schon beim letzten Besuch geahnt: Diese Truppe kann was. Jetzt sollten sie es beweisen.

Das Finale gegen Zevio: Hitzeschlacht mit Happy End

10:30 Uhr. Der Schiri pfeift. Die kleine Arena neben dem Stadio Bentegodi bebt. Rund 350 Zuschauer – laut, leidenschaftlich, italienisch eben. Die Sonne steht hoch, die Spannung noch höher.

Pedemonte beginnt dominant. 70 % Ballbesitz, kontrolliertes Spiel. Die Achse mit den Nummern 4, 8 und 11 funktioniert wie ein Schweizer Uhrwerk. Dann das 1:0 – Davide Morandini, hellwach und eiskalt. Jubel. Erleichterung.

Doch Zevio gibt nicht auf. 1:1, rund 20 Minuten vor Schluss. Und plötzlich wackelt Pedemonte. Die Nummer 18 von Zevio? Eine Naturgewalt. Das Spiel droht zu kippen. Verlängerung. Die Hitze macht’s nicht einfacher.

Dann: Die 119. Minute – und ein Tor für die Ewigkeit

Noch einmal Power. Noch einmal Tempo. Und dann… das 2:1! Ein Strahl ins Glück. Die Bank springt auf wie beim Lotto-Gewinn. Tränen. Schreie. Gänsehaut. Pedemonte ist regionaler Meister! Und wir – wieder mal live dabei. Ehrengäste. Mitten im Freudentaumel. Präsidentin Martina Calza? Sichtlich bewegt. Und sie sagt es mit einer Stimme voller Stolz:
„Ein Erfolg für die Ewigkeit. Für die Jungs. Für den Verein. Für alle.“

Die Helden hinter dem Erfolg

Trainer Claudio Cammarata und Riccardo Gaspatato hatten ihre Elf im Griff. Taktisch klug, mutig im Umschaltspiel. Mal 4-3-3, mal 4-2-3-1 – aber immer mit dem klaren Ziel: Fußball mit Herz und Hirn. Dazu Sportdirektor Denis Benini, der mit seiner Akribie und Leidenschaft einen entscheidenden Anteil am Erfolg hat.

Und man spürt’s: Hier wächst was. Hier könnte der nächste große Name Italiens heranreifen. Hellas Verona hat nicht umsonst ein Auge drauf – die Scouts sind längst Stammgäste in Pedemonte.

Ein Fazit mit Herz und Pfeffer

Zwei Länder, zwei Spiele, zwei Titel. Fußball in seiner schönsten Form. Vom Schwabenland bis zur Arena von Hellas – Leidenschaft, Taktik, Tränen, Triumphe.

Und wir? Mitten drin. Am Spielfeldrand. Am Herzschlag des Spiels.

Eines ist klar: #PolisportivaPedemonte ist nicht irgendein Verein. Es ist ein Ort, wo Fußball lebt. Wo Geschichte geschrieben wird. Und wo wir, mit etwas Glück, das nächste Kapitel schon bald wieder miterleben dürfen.

P. S. Bei solch einer Meistermannschaft ist es eigentlich unfair, einzelne Spieler hervorzuheben, aber auch ein wenig unfair, es nicht zu tun, zumal selbst die Spieler untereinander Namen nennen. Es gab schon eine Art eingespielte Achse des historischen Erfolgs, deshalb hier ein paar Namen, von denen man vielleicht noch lesen und hören wird – aber, es gibt immer auch Ausnahmen, und von der Numero Uno bis zur Nummer 23, hatten alle ihren Anteil: Capitano Pasetto, Zaccaria Hafner, Sandrini (Flügelstürmer), Finotto, Morandini, und auch Salva Bonavita wären zu erwähnen, sowie Salamone im Defensiven Mittelfeld, und Keeper Ferrari, genauso prägend und elegant im Tor. Die Präsidentin und der Trainer hoben aber alle hervor!

giovanni deriu

Natürlich auch eine Ehre für uns, dabei gewesen zu sein, hier mit Zaccaria Hafner, wir haben immer an das Team geglaubt… Gut trainiert, und gut organisiert, dazu menschliche Jungkicker! Feine Kerle! Top!

Fußball, Trends, Sport & Lifestyle: Kleine Männer, großes Spiel – Bundesliga am Kickertisch! Wer beim Wort Tischkicker nur an verrauchte Jugendzentren, flackernde Neonlichter und klebrige Clubmate-Flaschen denkt, hat den Ball gewaltig flach gehalten. Denn was für viele ein Pausenspaß zwischen Vorlesung und Feierabendbier ist, ist für andere knallharter Wettkampf – inklusive Bundesliga, Taktiktraining und Schweißperlen am Griff…

Ja, Ihr habt richtig gelesen: Deutschland hat eine Tischfußball-Bundesliga – mit allem Drum und Dran. Und, wer wusste das schon?, Deutschlands Tischkicker sind weltweit, in den etwaigen Kategorien und Altersklassen, die Nummer Eins – und damit ziemlich angesehen! Gespielt wird nicht nur aus dem Bauch, sondern mit Köpfchen, Strategie und Präzision. Keine Salto-Dreher, kein wildes Rumgehacke – hier geht’s um Millimeter, Spielzüge, Teamgeist und… ein bisschen Wahnsinn.

Für alle, die jetzt neugierig geworden sind: Julian Wörlein, einer der Könner (Den Begriff „Profi“, würde er für sich nie in Anspruch nehmen) an den kleinen Plastikmännern, hat sich die Zeit genommen, uns ein paar Fragen zu beantworten. Oder, Kick it like Wörlein – Für checkfussballberater.de gab Julian Wörlein jüngst ein Exklusiv-Interview, und erzählt dabei über den Reiz des Spiels, skurrile Szenen am Kicker-Tisch und warum Tischfußball vielleicht das unterschätzteste Spielfeld Deutschlands ist.

Checkfussballberater.de: Hallo, Julian, wo erreiche ich Dich denn gerade? Kann es sein, dass Du der erste Tischfußball-Spieler bist, zumindest in meiner Umgebung, der sich quasi im Verein professionell betätigt...?

Julian Wörlein: Gerade bin ich zuhause, also dort, wo ich die meiste Zeit verbringe, wenn ich nicht gerade auf der Arbeit bin. Also, der erste Tischfußballspieler bin ich sicherlich nicht, da gab es schon viele vor mir, aber es kann natürlich gut sein, dass Du noch keinen kennengelernt hast. Kickern ist einfach nicht so populär wie z. B., Dart, das inzwischen jeder kennt.

Seit wann bist Du aktiv, und für welchen Club spielst Du?

J. W.: Ich selbst spiele Tischfußball als Hobby seit ich 16 Jahre alt bin und in Kneipen gehen darf. Seit vier Jahren betreibe ich es als Sport. Mein Team heißt „KDC Vorderbreitenthann“, man findet uns (noch) in der Landesliga Bayern (https://btfv.de/aktuelle-saison/). Nach drei, zum Teil, unverhofften Aufstiegen in Folge, spielen wir gerade etwas über unseren Möglichkeiten. Aber man wächst ja bekanntlich mit seinen Aufgaben…

Wie ist das Interesse entstanden, konntest Du etwa nimmer aufm echten Feld stehen? J. W.: Mir gefiel das schon immer, mich am Tisch zu duellieren, auch früher schon. Es lief auch schon damals ganz gut, sodass irgendwann meine Kumpels nicht mehr mit mir spielen wollten. Dann traf ich allerdings Leute, die mir aufgezeigt haben, dass ich eigentlich noch gar nichts kann. Das hat mich gewurmt aber auch total angespornt. Man will dann natürlich auch so spielen können wie die. Und so ging das ein paar Mal. Und mittlerweile darf ich mich sogar mit Bundesligisten messen und versuche mir da wieder möglichst viel abzuschauen. Mein Highlight bisher war ein Spiel gegen Billy Pappas, einem mehrfachen Weltmeister. https://www.youtube.com/watch?v=BHwsgU2O0tQ 

Wie oft trainiert Dein Team, und wie oft du selbst? Habt Ihr eigentlich feste Trainingsorte, oder wo wäre Eure Trainingsstätte, etwa in einem Clubhaus?

J. W.: Wir haben ein kleines Vereinsheim, dort wird Sonntagnachmittag trainiert, allerdings bin ich aus familiären Gründen dort selten dabei. Ich spiele allerdings mindestens fünf Mal die Woche alleine an meinem eigenen Tisch. (Ja, richtig gelesen – allein). Man kann dann nicht alles trainieren, was man braucht, um Spiele zu gewinnen, aber ich schätze, etwa 75% gehen auch so. Ich trainiere dann z. B. Pässe vom Mittelfeld auf die Stürmerreihe, Pässe von der Abwehr auf die Mittelreihe und die Stürmerreihe, Schüsse von hinten, von vorne, aus unterschiedlichen Positionen mit unterschiedlichen Schusstechniken usw.. Da gibt es einiges zu tun.

Was ist das Besondere an diesem, nun ja, Sport? Ausdauer braucht man auch bei Eurem Tischgekicke!?

J. W.: Hallooo!? Du kannst das, „nun, ja“, in der Eingangsfrage, ruhig streichen. Der Tischfußball nämlich, fordert alles, was Sport ausmacht. Konzentration, Technik, Nervenstärke, Entscheidungsfähigkeit, Handlungsschnelligkeit, Ausdauer und sogar körperliche Fitness. Denn bei einem Turniertag ist man von morgens bis abends auf den Beinen und muss immer wieder Leistung bringen.

Nenne doch mal bitte die 5 wichtigsten Regeln…

J. W.: Es gibt natürlich Regeln und damit auch Fouls. Die einzelnen Regeln gehen für Laien zu sehr ins Detail. Vielleicht nur so viel: Kurbeln (also stets die Figuren durchdrehen lassen) ist nicht erlaubt.

Das Schöne am Tischfußball ist, dass es in den wenigsten Spielen einen Schiedsrichter braucht. Man regelt das untereinander am Tisch und verhandelt dann in aller Regel äußerst fair miteinander. Überhaupt ist der Sport, bzw. sind die Menschen und Akteure, die ihn betreiben, die fairsten Sportler, mit denen ich bisher zu tun hatte.

Welche Länder sind eigentlich federführend?

J. W.: Deutschland ist, was internationale Vergleiche wie Weltmeisterschaften angeht, die Nummer EINS in der Tischfußballwelt. Zum jetzigen Zeitpunkt stellen wir den Einzelweltmeister, den Ü50 Seniorenweltmeister und auch die Einzelweltmeisterin. Auch die Jugend ist sehr stark bei uns. Weitere große Tischfußballnationen sind die USA, Frankreich und Österreich. Letztere stellen die aktuelle Nr. 2 und Nr. 3 der Weltrangliste. Es handelt sich hier und zwei Brüder von 18 und 24 Jahren! https://www.tablesoccer.org/page/rankings

Steht bei Dir daheim auch ein Tischkicker?

J. W.: Also, ohne eigenen Tisch, geht es ab einem gewissen Level nicht weiter, das ist meine ganz persönliche Meinung. Ich besitze einen „Leo-pro tournament“ von der Firma Leonhart, den meistgespielten Profitisch weltweit. Insgesamt gibt es fünf zugelassene Tische, die auf offiziellen Turnieren gespielt werden dürfen. Es gibt durchaus auch Spieler, die sich gleich mehrere unterschiedliche Tische ins Haus holen, um auf allen konkurrenzfähig zu sein. Aber das geht mir dann doch zu weit, und wie ich das meiner Frau erklären sollte, wüsste ich auch nicht. (Ein leichtes Schmunzeln begleitet diese Aussage)

Deine Empfehlungen, wie muss ein Tischkicker gemacht sein, wie hoch muss die Preisklasse sein?

J. W.: Es gibt einen sehr guten Tisch für Einsteiger. Der reicht auch bis weit in den Bereich „Fortgeschritten“: https://kicker-klaus.de/kicker-tisch-vector-pro. Ich hatte diesen ebenfalls und war immer sehr zufrieden. Irgendwann geht es dann aber um kleine Feinheiten, für die ich eben meinen jetzigen Tisch haben wollte. 

Info zur Person:

  • Julian Wörlein, 39, verheiratet, Vater von zwei Kindern, ist als Lehrer in Schwäbisch Hall tätig. In seiner Freizeit, wie kann es anders sein?, spielt er leidenschaftlich gerne Tischfußball. Es sei aber angemerkt, wir wissen es aus zahlreichen Gesprächen, Wörlein hat selbst auch aktiv auf dem Rasen gespielt, und kennt sich auch im Profifußball bestens aus.

Ein weiterer Link zum Tischkickern, für denjenigen, der Lust bekommen hat:

Tischkicker gibt es für jeden Bedarf und in den unterschiedlichsten Preisklassen. Bundesligatische sind teurer!

gid