Nichts ist normal beim VfR, und war es wohl auch die ganze Zeit nicht, seit Mäzen Scholz‘ Austritt als Geldgeber und dem Ausstieg von Großsponsor Prowin. Der Nachfolgesponsor Telenot hält dem VfR zwar noch die Stange, doch wird die Telenot-Geschäftsleitung den Verantwortlichen in Aalen einiges aufdiktieren. In Not ist daher nur der VfR Aalen. Man darf gespannt sein, wie das VfR-Präsidium und seine Geschäftsführer reagieren werden. Der Punkte-Abzug in der 3. Liga scheint bereits beschlossen, das regeln schließlich die Statuten, wenn eine Insolvenz während der Saison geplant werden muss. Soll heißen, die Finanzen stimmten dann schon zum Saisonstart (eigentlich) nicht…
Die Probleme liegen aber vielschichtiger. Von einer qualitativ mangelhaften Juniorenabteilung (man nehme einzelne, professionell handelnde, Trainer heraus) ohne Jugendinternat, ohne Nachwuchsleistungszentrum, das heißt – kein NLZ-Standort und damit mangelnde Attraktivität, bis hin zur Infrastruktur und deren Mitarbeitern, die zwar alles geben wollen, aber nicht können. Wer nur in Profigehälter (bei Fußballern wie Funktionären) investiert – statt in Nachhaltigkeit, sowie in eine Fußball-Philosophie, die Fans und Bürger durch Identifikation bindet, muss sich nicht wundern. Irgendwann entstand zwar ein Konzept, entworfen vom ehemaligen VfR-Trainer und Fußballlehrer, Rainer Scharinger, doch es scheint irgendwo in einer Schublade verstaubt zu sein. Profifußball, 3. Liga: VfR Aalen – Kurz vor der Insolvenz, die aber noch abgewehrt werden könnte – doch die Probleme sind vielschichtiger! Es fehlen Expertenwissen und Demut… weiterlesen