Ja,Ihr habt richtig gelesen: Deutschland hat eine Tischfußball-Bundesliga – mit allem Drum und Dran. Und, wer wusste das schon?, Deutschlands Tischkicker sind weltweit, in den etwaigen Kategorien und Altersklassen, die Nummer Eins – und damit ziemlich angesehen! Gespielt wird nicht nur aus dem Bauch, sondern mit Köpfchen, Strategie und Präzision. Keine Salto-Dreher, kein wildes Rumgehacke – hier geht’s um Millimeter, Spielzüge, Teamgeist und… ein bisschen Wahnsinn.
Für alle, die jetzt neugierig geworden sind: Julian Wörlein, einer der Könner (Den Begriff „Profi“, würde er für sich nie in Anspruch nehmen) an den kleinen Plastikmännern, hat sich die Zeit genommen, uns ein paar Fragen zu beantworten. Oder, Kick it like Wörlein – Für checkfussballberater.de gab Julian Wörlein jüngst ein Exklusiv-Interview, und erzählt dabei über den Reiz des Spiels, skurrile Szenen am Kicker-Tisch und warum Tischfußball vielleicht das unterschätzteste Spielfeld Deutschlands ist.
Checkfussballberater.de: Hallo, Julian, wo erreiche ich Dich denn gerade? Kann es sein, dass Du der erste Tischfußball-Spieler bist, zumindest in meiner Umgebung, der sich quasi im Verein professionell betätigt...?
Julian Wörlein: Gerade bin ich zuhause, also dort, wo ich die meiste Zeit verbringe, wenn ich nicht gerade auf der Arbeit bin. Also, der erste Tischfußballspieler bin ich sicherlich nicht, da gab es schon viele vor mir, aber es kann natürlich gut sein, dass Du noch keinen kennengelernt hast. Kickern ist einfach nicht so populär wie z. B., Dart, das inzwischen jeder kennt.
Seit wann bist Du aktiv, und für welchen Club spielst Du?
J. W.: Ich selbst spiele Tischfußball als Hobby seit ich 16 Jahre alt bin und in Kneipen gehen darf. Seit vier Jahren betreibe ich es als Sport. Mein Team heißt „KDC Vorderbreitenthann“, man findet uns (noch) in der Landesliga Bayern (https://btfv.de/aktuelle-saison/). Nach drei, zum Teil, unverhofften Aufstiegen in Folge, spielen wir gerade etwas über unseren Möglichkeiten. Aber man wächst ja bekanntlich mit seinen Aufgaben…
Wie ist das Interesse entstanden, konntest Du etwa nimmer aufm echten Feld stehen? J. W.: Mir gefiel das schon immer, mich am Tisch zu duellieren, auch früher schon. Es lief auch schon damals ganz gut, sodass irgendwann meine Kumpels nicht mehr mit mir spielen wollten. Dann traf ich allerdings Leute, die mir aufgezeigt haben, dass ich eigentlich noch gar nichts kann. Das hat mich gewurmt aber auch total angespornt. Man will dann natürlich auch so spielen können wie die. Und so ging das ein paar Mal. Und mittlerweile darf ich mich sogar mit Bundesligisten messen und versuche mir da wieder möglichst viel abzuschauen. Mein Highlight bisher war ein Spiel gegen Billy Pappas, einem mehrfachen Weltmeister. https://www.youtube.com/watch?v=BHwsgU2O0tQ
Wie oft trainiert Dein Team, und wie oft du selbst? Habt Ihr eigentlich feste Trainingsorte, oder wo wäre Eure Trainingsstätte, etwa in einem Clubhaus?
J. W.: Wir haben ein kleines Vereinsheim, dort wird Sonntagnachmittag trainiert, allerdings bin ich aus familiären Gründen dort selten dabei. Ich spiele allerdings mindestens fünf Mal die Woche alleine an meinem eigenen Tisch. (Ja, richtig gelesen – allein). Man kann dann nicht alles trainieren, was man braucht, um Spiele zu gewinnen, aber ich schätze, etwa 75% gehen auch so. Ich trainiere dann z. B. Pässe vom Mittelfeld auf die Stürmerreihe, Pässe von der Abwehr auf die Mittelreihe und die Stürmerreihe, Schüsse von hinten, von vorne, aus unterschiedlichen Positionen mit unterschiedlichen Schusstechniken usw.. Da gibt es einiges zu tun.
Was ist das Besondere an diesem, nun ja, Sport? Ausdauer braucht man auch bei Eurem Tischgekicke!?
J. W.: Hallooo!? Du kannst das, „nun, ja“, in der Eingangsfrage, ruhig streichen. Der Tischfußball nämlich, fordert alles, was Sport ausmacht. Konzentration, Technik, Nervenstärke, Entscheidungsfähigkeit, Handlungsschnelligkeit, Ausdauer und sogar körperliche Fitness. Denn bei einem Turniertag ist man von morgens bis abends auf den Beinen und muss immer wieder Leistung bringen.
Nenne doch mal bitte die 5 wichtigsten Regeln…
J. W.: Es gibt natürlich Regeln und damit auch Fouls. Die einzelnen Regeln gehen für Laien zu sehr ins Detail. Vielleicht nur so viel: Kurbeln (also stets die Figuren durchdrehen lassen) ist nicht erlaubt.
Das Schöne am Tischfußball ist, dass es in den wenigsten Spielen einen Schiedsrichter braucht. Man regelt das untereinander am Tisch und verhandelt dann in aller Regel äußerst fair miteinander. Überhaupt ist der Sport, bzw. sind die Menschen und Akteure, die ihn betreiben, die fairsten Sportler, mit denen ich bisher zu tun hatte.
Welche Länder sind eigentlich federführend?
J. W.: Deutschland ist, was internationale Vergleiche wie Weltmeisterschaften angeht, die Nummer EINS in der Tischfußballwelt. Zum jetzigen Zeitpunkt stellen wir den Einzelweltmeister, den Ü50 Seniorenweltmeister und auch die Einzelweltmeisterin. Auch die Jugend ist sehr stark bei uns. Weitere große Tischfußballnationen sind die USA, Frankreich und Österreich. Letztere stellen die aktuelle Nr. 2 und Nr. 3 der Weltrangliste. Es handelt sich hier und zwei Brüder von 18 und 24 Jahren! https://www.tablesoccer.org/page/rankings
Steht bei Dir daheim auch ein Tischkicker?
J. W.: Also, ohne eigenen Tisch, geht es ab einem gewissen Level nicht weiter, das ist meine ganz persönliche Meinung. Ich besitze einen „Leo-pro tournament“ von der Firma Leonhart, den meistgespielten Profitisch weltweit. Insgesamt gibt es fünf zugelassene Tische, die auf offiziellen Turnieren gespielt werden dürfen. Es gibt durchaus auch Spieler, die sich gleich mehrere unterschiedliche Tische ins Haus holen, um auf allen konkurrenzfähig zu sein. Aber das geht mir dann doch zu weit, und wie ich das meiner Frau erklären sollte, wüsste ich auch nicht. (Ein leichtes Schmunzeln begleitet diese Aussage)
Deine Empfehlungen, wie muss ein Tischkicker gemacht sein, wie hoch muss die Preisklasse sein?
J. W.: Es gibt einen sehr guten Tisch für Einsteiger. Der reicht auch bis weit in den Bereich „Fortgeschritten“: https://kicker-klaus.de/kicker-tisch-vector-pro. Ich hatte diesen ebenfalls und war immer sehr zufrieden. Irgendwann geht es dann aber um kleine Feinheiten, für die ich eben meinen jetzigen Tisch haben wollte.
Info zur Person:
Julian Wörlein, 39, verheiratet, Vater von zwei Kindern, ist als Lehrer in Schwäbisch Hall tätig. In seiner Freizeit, wie kann es anders sein?, spielt er leidenschaftlich gerne Tischfußball. Es sei aber angemerkt, wir wissen es aus zahlreichen Gesprächen, Wörlein hat selbst auch aktiv auf dem Rasen gespielt, und kennt sich auch im Profifußball bestens aus.
Ein weiterer Link zum Tischkickern, für denjenigen, der Lust bekommen hat:
Tischkicker gibt es für jeden Bedarf und in den unterschiedlichsten Preisklassen. Bundesligatische sind teurer!
Nach intensiven 80 Unterrichtsstunden, organisiert vom italienischen Fußballverband (FIGC), ziehe ich Bilanz: Die Online-Fortbildung für Scouts und Beobachter, geleitet von Gianfranco G. Multineddu (u.a. Entdecker von Marco Verratti) und Roberto „Bobby“ Venturini, war weit mehr als eine reine Weiterbildung – sie war ein Blick hinter die Kulissen des modernen Scoutings, mit all seinen Chancen, Fallstricken und realen Geschichten. So sind viele Kursteilnehmer – Sportdirektoren, Trainer, Scouts und/oder Vermittler, wie wir – im oberen Amateur- oder semiprofessionellen und Profi-Bereich aktiv, oder gerade wie im Juniorenbereich ab der B- und A-Jugend (U17 bis U23 – von BundesligaTeams). Und es war bereichernd, die unterschiedlichen Herangehensweisen und Denkansätze zu erleben. Selbst das Thema Honorar und Vermittlungsvergütung wurde offen angesprochen – transparent, mit kleinen regionalen Unterschieden, aber ähnlich strukturiert.
Einzigartiges Format, starker Austausch
Als einziger deutsch-italienischer Teilnehmer aus Deutschland war ich Teil eines Kurses, der neben fachlichem Tiefgang auch echten Austausch zwischen Profis, Trainern und Sportdirektoren ermöglichte. Gastreferenten wie Riccardo Guffanti, Michele Fratini (PSG) und Cristiano Giaretta gewährten praktische Einblicke. In rund 45 Online-Unterrichtseinheiten (plus Praxis und Thesis) wurde ein breites Themenspektrum behandelt – von Spielanalyse über Technologieeinsatz bis zur Kommunikation zwischen Scouts und Trainern. Multineddu stellte auch die Thesen des Scouting-Experten des AC Milan, Thiago Estevao vor. Das Resultat: ein belastbares Netzwerk und viele neue Perspektiven.
Theorie trifft Praxis
Im Zentrum standen Thesenarbeiten zur Rolle des Scouts, Methodik, Technologieeinsatz und ländervergleichender Scoutingpraxis. Ergänzend praktische Fälle: Wie kann das Scouting die Entwicklung junger Spieler fördern? Wie läuft die Bewertung von Profis ab? Und: Warum ist Kommunikation mit Trainern und Vereinen essenziell?
Wissen trifft Erfahrung
Multineddu und Venturini boten nicht nur Theorie, sondern auch Anekdoten aus dem echten Fußballleben – von Provinzplätzen auf Sardinien bis hin zum Ligaverbleib eines fast abgestiegenen Teams. Es ging um Hierarchien in Kabinen, den Mut, Strukturen zu verändern, und die oft übersehene Einsamkeit in Führungsrollen.
Multineddu in der sardischen Provinz
Besonders bewegend waren die Erzählungen von Gianfranco Multineddu: Als Sportdirektor in der tiefen sardischen Provinz – umgeben von trockenen Trainingsplätzen, meckernden Ziegen, blökenden Schafen, gackernden Hühnern und neugierigen Eseln – stand er mit einem fast abgestiegenen Team vor dem Nichts. Aber auch in dieser Ursprünglichkeit, fernab von Hochglanzstadien, bewahrte er Haltung. Seine Frau gab ihm Mut: „Du hast schon ganz andere Dinge geschafft!“ Und tatsächlich – er führte das Team zum Klassenerhalt. Mit Mut, Analyse, Umsicht und dem festen Glauben daran, dass auch „aussortierte“ Spieler nochmal wertvoll werden können. Man müsse die richtigen Menschen erkennen – nicht nur den perfekten Spieler. Und, so ein Geheimtipp gegen Besserwisser im Hintergrund, „manchmal muss man sich eine harte Krokodilshaut zulegen…“, lächelt Multineddu vielsagend via Zoom.
Videoanalysen mit Tiefgang
Das Seminar war zudem topaktuell: Per Videoanalyse wurde u.a. das U19-Finale Spanien gegen Frankreich durchleuchtet – detailreich, mit Fokus auf taktische Entwicklungen, Raumaufteilung, Antizipation. Besonders intensiv war die Analyse von Son Heung-min, dem späteren Europa-League-Sieger. Noch vor dem Finale wurde er im Kurs besprochen – als Musterbeispiel für Vielseitigkeit: Kämpfer, Techniker, Antreiber, Balljäger, Vorlagengeber, Torjäger – und menschlich gefestigt. Ein echter Führungsspieler mit Spielintelligenz und mentaler Stärke. Auch hier zeigte sich: Talent ist mehrdimensional – das „Wie“ ist oft wichtiger als das „Was“.
Eine ausgiebige Analyse zum polyvalenten Spieler, SON, Tottenham
Der Blick aufs Ganze
Guter Fußball beginnt nicht nur mit Talent, sondern mit Verstand, Analyse und Gefühl. Der „Osservatore“ verlässt sich nie allein auf Videosequenzen. Er beobachtet vor Ort, erkennt Körpersprache, Trainingsverhalten, Sozialverhalten. Der Spieler wird ganzheitlich erfasst – eingebettet in Stadt, Kultur und Umfeld. Wie lebt der Club? Wie reagiert die Stadt? Das sind Fragen, die zählen.
Technik und Menschlichkeit – kein Widerspruch
Die neuesten Plattformen und Tools – ja. Aber: Datenbanken ohne Menschenkenntnis sind leer. Es geht auch um Leadership, Agonismus, mentale Stärke. „Der Fußball ist unsere Leidenschaft“, so Multineddu, „aber der Mensch dahinter zählt mindestens genauso.“ Und immer wieder fiel der Begriff, l’anima, die Seele. Nur mit Seele im Club und in einer Mannschaft, erreiche man das Beste!
Fußball ist kein Algorithmus
Statt Schwarz-Weiß-Denken lernten wir differenzierte Sichtweisen: Ob Spielanalysen wie Spanien – Frankreich (U19) oder die taktische und spielerische Vielseitigkeit von Son Heung-min – nie ging es nur ums Faktische, sondern ums Verstehen, Einordnen, Entwickeln. So wurde Son Heung-min, weit vor dessen Europa-League-Finalsiegs mit Tottenham im Kurs besprochen. Aktualität und Kenntnisse internationaler Spieler, waren damit auch gegeben.
Erkenntnis: Der beste Scout irrt auch mal
Erfolg im Scouting? Meist unsichtbar, selten planbar. Viele beobachtete und gescoutete Talente schaffen es nicht in die Profiligen – vielleicht acht von 2000. Aber es bleibt: Leidenschaft, Integrität und der Wille, den Fußball besser zu machen.
Und zum Schluss…
Das erworbene FIGC-Diplom sehen wir eher symbolisch. Was zählt, ist das Wissen, das bleibt – und die Haltung: Im Sinne der Spieler, Talente und Trainer geben wir unser Bestes. Nicht stehen bleiben, nicht ins Blaue philosophieren – denn das wäre Rückschritt. Der Fußball rollt weiter. Und wir – Scouts, Beobachter, Vermittler, Trainer – wir tun alles, damit diese Leidenschaft weiterlebt. Deshalb an Gianfranco Multineddu, Roberto Venturini, den Referenten und Gästen, sowie allen Teilnehmern: Dankeschön für Inspiration, Einsichten und diesen ehrlichen Blick in das, was der Fußball wirklich ist – und was er sein kann.
Ein Titel für die Ewigkeit – Wir erinnern uns noch gut! Verona, 1985, vor nunmehr 40 Jahren. Ein kleines Team, zwei Ausländer, ein großer Trainer: Osvaldo Bagnoli. Und am Ende: die italienische Meisterschaft. Es war ein Triumph gegen die Giganten – gegen Maradonas Neapel, Platinis Juventus, Rummenigges Inter Mailand. Und mit dabei, ganz neu, in der beliebten Serie A: Hans-Peter Briegel und der dänische Publikumsliebling Elkjaer Larsen. Eine „billige“ Mannschaft schlug die Millionenteams – ein Fußballmärchen, das bis heute nachwirkt.
Noch heute sind Briegel und Elkjaer Larsen wahre Legenden in Verona, die auch immer wieder vorbeischauen, und von den Tifosi frenetisch gefeiert werden.
40 Jahre später ist dieses Märchen noch immer lebendig. Es inspiriert, auch etwas in Fußballnostalgie zu schwelgen – Wir haben uns auch deshalb wieder auf die Reise begeben, und das Nützliche, den Kurzurlaub, mit der Fußballleidenschaft und als eigene Vorbereitung für unser „Scouting-Seminar“ des italienischen Verbandes verbunden. Wir wollten natürlich Hellas Verona im altehrwürdigen Stadion ‚Bentegodi‘ gegen Genua mit den tollen Fans, den tifosi, besuchen, aber davor auch die Region Venetien rund um Verona besser kennenlernen – wir wollen sehen, wie einzelne Provinzteams, ihre Jugendarbeit gestalten, wie die Koordination so läuft, wie sich der Jugendfußball entwickelt, mit welcher DNA der italienische Fußball von klein auf ausgestattet wird. Zwischen Gardasee, Jugendplätzen und dem ehrwürdigen Stadion Bentegodi, begeben wir uns auf Spurensuche.
Basislager Gardasee: Pastrengo im Herzen
Unser Hotel liegt malerisch in Pastrengo(keine Ahnung, warum ich mir diesen Namen nicht gut merken kann…)– auf den Hügeln über dem Gardasee. Lazise, Bardolino, die alten Wohnorte der Legenden Briegel & Co., sind gleich ums Eck. Und auch Verona mit dem Stadion Bentegodi ist nur 25 Minuten entfernt. Der kleine Ort lebt für den Fußball: Auf einem Mini-Kunstrasen-Calcettofeld spielt die U12 von US Pastrengo – engagiert, mit vielen Ballkontakten. Die Eltern sind mit Herz dabei, die Struktur stimmt. Der Herrenbereich kickt in der Landesliga. Es ist ein Ort, an dem man gerne beginnt, die Sportplätze liegen gleich über die Straße, nah am Hotel.
Pedemonte: Wo Elite heranwächst
Dank unseres Hellas-Freundes Elmar gelangen wir nach Pedemonte – in der Provinz Verona, mitten im Valpolicella-Gebiet. Eine ertragsreiche Landwirtschaft, viel Ruhe – und dann ein rot-weißes Vereinslogo mitten im Grünen, nur von ein paar Häusern umgeben. Die Polisportiva Pedemonte A.S.D. ist kein gewöhnlicher Club. Es ist eine zertifizierte „Scuola Calcio Elite“, eine Società Affiliata – also ein offizieller Ausbildungsstützpunkt des italienischen Fußballverbands. Und Hellas Verona beobachtet als Kooperationsclub weiter oben, in der Serie A ganz genau, welche Entwicklung die Junioren von Pedemonte so machen. Die Scouts und Späher sind allgegenwärtig.
Meisterlich: Die U17 von Pedemonte
Trotz Dauerregens haben sich am Sonntagvormittag viele Zuschauer am Spielfeldrand versammelt. Die U17 von Pedemonte ist längst souveräner Staffelsieger – mit über 100 Toren und kaum Gegentreffern. Und auch gegen ASD Mozzecane wird dominant gespielt: Endstand 5:1.
Gespielt wird mit Struktur und Plan: Ein variables 4-3-3, das auch mal zu einem 4-2-3-1 wird. Der Fokus: schnelle Ballgewinne, präzise Angriffe – diszipliniert umgesetzt von Trainer Claudio Cammarata und seinem Assistenten Riccardo Gaspatato.
Mindestens vier Spieler gelten als Perspektivspieler für die Herrenmannschaft, die aktuell in einer Art (wie in Deutschland), regionalen Verbandsliga spielt. Der Sportdirektor aus dem Juniorenbereich, Denis Benini, einst selbst ein guter Kicker gewesen, ist vor Ort, und beobachtet die Jungs und überzeugt sich davon, dass des Trainers Vorgaben ebenfalls umgesetzt werden. Aus einer sicheren und variablen Viererkette heraus, wird stets flexibel und schnell nach vorn gespielt. Aber Trainer Claudio Cammara und sein Assistent Riccardo Gaspatato haben die B-Jugendlichen gut vorbereitet – als zusätzliche Trainingseinheit gilt das Match – möglichst ab dem Mittelfeld in wenigen Spielzügen den Ball vor’s gegnerische Tor zu bringen. Die Abwehr bleibt engmaschig, rückt aber etwas auf. Die Abwehrarbeit zählt in Italien immer noch viel (selbst, wenn die Squadra Azzurra neulich beim 3:3 gegen Deutschland, in der ersten Halbzeit heillos überfordert, und die DFB-Elf spritziger wirkte). Die U17 ist nun zwar Meister, aber ausruhen gilt nicht: Schon in der Woche nach der Osterpause, geht es dann in den Playoff-Spielen um den Aufstieg. Einige Väter müssen nach dem 5:1 Kantersieg ein paar Schnitten und Prosecco-Flaschen springen lassen – ihre Söhne haben doppelt getroffen. Aber das machen sie ja sehr gern, wie wir bemerken.
„Die Abwehrarbeit zählt hier noch was – das merkt man von der U12 bis zur U17.“ – Denis Benini, Sportdirektor Juniorenabteilung
Fußballkultur abseits des Rampenlichts
Nach dem Spiel wird zusammen gegessen – unter dem Zelt, am Vereinsheim. Es gibt natürlich Pasta, Brötchen, ein paar Prosecco-Flaschen für die Eltern, von stolzen Vätern der Torschützen ausgegeben – die Mütter und Väter feiern ihre Jungs. Auch der unterlegene Gegner schaut kurz vorbei, gratuliert, und macht sich auf den Weg. Man kennt sich, man respektiert sich. Die Jugendabteilung von Pedemonte zeigt auch hier die Philosophie, die einen Stützpunkt-Verein des italienischen Fußballverbands so ausmacht: „Mit Anstand gewinnen und auch verlieren zu können“, sind sich die Väter und, teils auch Unterstützer, Elmar H. und Marco Segala, einig.
Die Club-Präsidentin und Geschäftsfrau, Martina Calza, dynamisch und präsent, schaut ebenfalls vorbei. Zusammen mit Club-Vize Claudio Farina sorgt sie dafür, dass in Pedemonte professionell gearbeitet wird – bei gleichzeitig familiärem Flair. Die „Giorgia Meloni des Fußballs“ wird sie von einem Vater augenzwinkernd genannt – eher eine Anspielung auf ihre Führungsstärke, nicht auf Politik. Sie lacht herzlich. Präsidentin Martina Calza ergänzt: „Fußball ist in Italien Herzenssache – und der Juniorenbereich das Fundament jedes Vereins.“ Die Vorstandfrau von Polisportiva Pedemonte, angesprochen auf den Status als zertifizierte Fußballschule, meint überzeugt:
„Man wird nicht einfach so zertifizierte Fußballschule. Das muss man sich verdienen.“ – Martina Calza, Präsidentin Pedemonte
Ein Abend im Bentegodi – und ein leises Echo
Als Scout aus Deutschland mache ich auch mit dem jungen Kollegen von Pedemonte, Nicolò, Bekanntschaft – er sichtet und beobachtet für Pedemonte, dem Vorzeigeclub, in der näheren Umgebung. Vorstandsfrau Calza begrüßt die Jungs, die Meister, am Tisch, währenddessen sorgen die zwei Bar-Frauen und Verkäuferinnen am Kiosk, Lory und Fabiola, für gute Laune. Dem Regen an diesem Tag bleibt keine andere Wahl, als zu weichen, ein bisschen blinzelt nun auch die Sonne. Etwas später, im Stadion ‚Bentegodi‘: Hellas Verona spielt gegen Genua. Die Stimmung ist groß – das Ergebnis ernüchternd: Null zu Null. Kaum Spektakel, viel Taktik, keine Tore. Aber das macht nichts. Wir wurden ja bereits in Pedemonte entschädigt. Denn die wahre Magie haben wir vormittags bei der U17 erlebt – im Dauerregen von Pedemonte, zwischen Meisterjubel und Elternbegeisterung.
Wer kommt heutzutage schon als Spieler mit einem Fußballteam, einfach so in die Heiligen Hallen des Vatikans, in der Ewigen Stadt? Natürlich ist ‚Bella Roma‘ und der Petersdom immer eine Reise wert, aber wenn man dann auch noch Einblicke, hinter den Kulissen des Peterdoms, nämlich von Papst Franziskus Domizil bekommt, dann macht es die Reise zu einem ganz besonderen Erlebnis. Der ehemalige Fußballprofi, Michael Butrej (56), teilte neulich das besondere Erlebnis mit anderen Kickern und bekannten Größen des Showbizz, im „MatzeKnop-Allstar-Team“, und dazu noch für einen guten Zweck, gegen die Nationalmannschaft des Heiligen Stuhl, Vatikanstadt, antreten zu dürfen. Dass Papst Franziskus als gebürtiger Argentinier, ein Fußballfan ist, weiß jeder. Franziskus, derzeit sehr malad, bewundert gar Diego Maradona, den Größten des Fußballs, und ein Schlitzohr, man denke nur an ‚die Hand Gottes‘. Michael Butrej gab uns, noch sichtlich berührt von den Eindrücken, ein Kurzinterview…
◾️ Servus Michael, Du bist als Kicker und ehemaliger Profi, ein fester Bestandteil von Matze Knops Allstar-Team. Was macht dieses Team denn so besonders?
Michael Butrej: Hallo Giovanni, ich war jetzt das zweite Mal dabei, um das Projekt „Matze Knops Kinderlachen“ zu unterstützen. Es ist mir immer eine Ehre, wie jetzt neulich in Rom, dabei zu sein. Das wirklich Besondere ist, dass viele Ex Profis von der Bundesliga dabei sind, die das als Team mittragen, aber nicht nur Fußballer, sondern auch andere Prominente aus dem Sport und Fernsehen, machen und kicken mit.
◾️ Der Comedian und Stimmenimitator Matze Knop ist auch immer mit dabei, wie spielt Matze denn so? M. B.: Matze ist ein echt begnadeter Fußballer, der mit dem Ball durchaus umgehen kann. Man sieht ihm die Freude am Fußball einfach an. Wenn wir kicken und auf dem Platz stehen, ist er einer von uns…
◾️ Erzähl doch mal, wie kam es zu dieser Reise nach Rom, und wie groß war denn der Kader? Also, der Kontakt zu diesem Match in der Vatikanstadt, kam durch Marco Lantorno, einem Italiener zustande, der gleichzeitig ein enger Freund und Geschäftspartner von Matze Knop ist. Marco und Matze haben gemeinsam den Kontakt mit dem Vatikan aufgenommen, der eben auch eine Nationalmannschaft stellt. Unser Kader in Rom bestand aus gut 20 Spieler und Spielerinnen.
◾️ Das Spiel diente auch noch einem guten Zweck, es war ein Benefizspiel, wo wurde es denn ausgetragen, und was kam da zusammen?
Ja, ausgetragen wurde das Spiel in der Vatikanstadt, auf einem gepflegten und eigenen Kunstrasenplatz, mit wunderschönem Blick auf den Vatikan, und Petersdom. Was insgesamt so zusammengekommen ist, weiß ich nicht.
◾️ Sprich, die Auswahlmannschaft des Vatikans trainiert häufiger als Ihr Ex-Profis. Sind es bei den Italienern und Schweizern, Bedienstete und Beamten, Kirchenmänner und vielleicht auch die bunte Schweizer Garde? Und, wie ging das Spiel aus?
Die Nationalmannschaft des Vatikan trainiert schon öfter zusammen, und sie stellen den Kader mit so Allem zusammen, der irgendwas mit dem Vatikan zu tun hat. Das Spiel haben wir leider verloren, auch aufgrund der zweiten Halbzeit, da hat sich dann gezeigt, dass die Mannschaft vom Vatikan im Training ist, und dazu noch etwas jünger, aber vor allem fair spielt. Ganz tolle Kicker haben sie vor dem Petersdom. Ja, wir haben knapp mit 5:7 verloren.
◾️ Mit wem hast Du Dir das Zimmer geteilt, und wie verliefen die Abende?
Die Zimmer wurden auch gewechselt unterwegs, die Abende verliefen feuchtfröhlich, quasi, wir spielten dann die dritte Halbzeit. Die Stimmung war natürlich gut, und lustig, haben uns viel erzählt bei gutem Essen und natürlich gutem Wein aus Italien.
◾️ Wer erzählt denn auf Reisen die besten Witze, und Anekdoten von früher…?Wenn man sich nach Jahren wieder trifft, hat jeder etwas zu erzählen von früher, vor allem, wenn man zusammen gespielt hat oder gegeneinander. Und, Hansi Müller fungiert immer gern als Dolmetscher, er ist in Italien noch sehr bekannt und beliebt – als ehemaliger Spieler von Inter Mailand.
◾️ Was bleibt Dir von dieser Reise für die Ewigkeit in Erinnerung? Oh, ja, diese Reise wird insgesamt, immer in Erinnerung bleiben, alleine die Stadt Rom, der Vatikan, und die unterschiedlichen VIP im Team. Klar, leider konnten wir den Papst nicht treffen, wegen seiner Krankheit, er ist sehr angeschlagen. Es hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Rom ist immer eine reise wert. Einfach unglaublich…
◾️Von uns sei noch angemerkt, dieses Event wird am 1. September 2025 in Lippstadt wiederholt. Da kommt dann die Nationalmannschaft des Vatikan nach Deutschland zum Rückspiel. Das wird eines der größten Benefiz Ereignisse werden in Deutschland. „Da werden wir es den Italiener nicht mehr so einfach machen“, lacht Butrej. Das Datum bitte vormerken und mit dabei sein. Nochmals Danke, Michael, für das Schildern Deiner Eindrücke aus Rom, Vatikanstadt.
Es sei noch erwähnt, aus traurigem Anlass, nur wenige Wochen nach der Reise, ist der ehemalige VfB-Spieler, Roland Mall (73), plötzlich und unerwartet verstorben.
Die Geschichte ist kurz und knapp erzählt, wenn der Präsident und Sponsor der SSV Schwäbisch Hall, Ali Tercan, und wir von Checkfussballberater.de, zu Tische sitzen, dann streifen wir immer viele Themen rund um den (Amateur-)Fußball, Trainer, Spieler und Talente werden besprochen und bewertet – und am Rande, blitzen dann wieder interessante Storys auf, die auch zeigen, dass Ali Tercan quasi überall zugegen ist.
Ob Schwäbisch Hall, Istanbul, Barcelona oder Mailand – Hauptsache, Tercan verknüpft das Business, auch mit den angenehmen Dingen – und dazu gehört meist der Fußball. Dass diesmal auch mal wieder der türkische Lieblingsstar und INTER-Regisseur , Hakan Çalhanoğlu, das große Thema war, kam eher zufällig, als wir nachfassten – ja, wir mussten es dem Guten Ali, einfach aus der Nase ziehen (immerhin unser Talent!)
Die absolut stylish designten Kickstiefel, dezent farbig mit den Namen von Calhanoglus Kindern auf dem Schuh, enstanden im Fußballkosmos von 11-Teamsports aus Satteldorf, direkt an der Autobahn. Schwäbisch Hall gerade einmal 15 Minuten entfernt. (https://www.11teamsports.com/de-de/11teamsports/ueber-uns/)
Das Sportunternehmen 11-Teamsports, wächst rapide, und sorgt für die adäquate Ausstattung von Sportmannschaften, besonders Fußballteams, und es ist bekannt dafür, dass die Kundennähe und Betreuung groß geschrieben wird!
Dass SSV-Präsident Ali Tercan gut vernetzt und in Sachen Sport-Ausrüstungen stets im Bilde ist, bis hinunter in die Jugendabteilung, ist hinlängst bekannt. Aber, so fügt Tercan lächelnd hinzu, „Um Alles kann ich mich im Verein auch nicht kümmern…“, aber selbst die SSV Schwäbisch Hall als Landesligist, verlangt viel „Zeit und HIngabe“, dazu die nötige Professionalität, um Strukturen und Auftreten zu festigen. Die Identifikation ist Alles!
Kurzum, so ganz nebenbei hat Tercan den Anruf bekommen, Hakans Kickschuhe sind abholbereit. Und wir waren quasi live dabei, bei der Begutachtung der „Heiligen Fußballschuhe“, echte Unikate.
Vielleicht, nein, fast sicher, davon können wir ausgehen, wird Ali Tercan, der Macher der SSV Hall, die edlen Schuhe natürlich persönlich in Mailand überbringen. Dort, wo Hakan Çalhanoğlu , der gebürtige „Monnämer“, beim SV Waldhof Mannheim lernte Hakan einst das Fußball-Einmaleins, jetzt Publikumsliebling im „San Siro“(wie das Giuseppe Meazza Stadion sonst genannt wird) ist. Hakan ist ein echter Wahl-Italiener, parliert längst fließend Italienisch.
Die INTER-Tifosi lieben und vereheren ihn, obwohl Hakan auch schon für den Rivalen AC Mailand die Kickstiefel schnürte. Wahrscheinlich ganz andere, als die, die ihm nun Ali Tercan überbringen wird. Auf fast heimlicher Mission – denn wer weiß, wer noch so scharf auf diese Kickstiefel wäre… ?
Im Juli noch haben wir ihn beim Sparkassen-Bundesligacup der A-Junioren, in Schwäbisch Hall gesehen, und auch kurz begrüßt und gesprochen in den Katakomben der „Optima-Arena“. Die Eintracht aus Frankfurt, kurz die SGE, ist in Schwäbisch Hall auch immer wieder ein gern gesehener Gast. Die U19 von Helge Rasche, war zum wiederholten Male angereist – Rasche war bereits ein Jahr zuvor da, so lange braucht man aus der Mainmetropole ja auch nicht, zum angesehenen und renommierten Turnier.
Umso größer auch der Schock und die Trauer, sowie Anteilnahme bei den Organisatoren in Schwäbisch Hall, als man vom tragischen Unfalltod des 33-jährigen fachkundigen sowie beliebten U19-Trainers erfuhr. Die triste Nachricht machte die Runde auf Whatsapp, und danach wenig später gleich noch einmal, nachdem neue, ja, abermals schockierende sowie „unglaubliche“ Nachrichten in den Medien erschienen. Jugendtrainer Rasche soll Selbstmord begangen haben, aus Scham, aus (s)einer Auswegslosigkeit heraus, an Prestige und Glaubwürdigkeit zu verlieren? In einer unbarmherzigen Gesellschaft und Branche? Wie sagt man immer so schön, im Zweifel für den Angeklagten? Eines ist aber klar, sobald der Verdacht der Jugendpornographie, der Pädophilie, oder des Kindesmissbrauchs (in welcher Form auch immer), im Raume steht – muss immer klar sein, wer Täter und wer Opfer ist! Die Täter sollten erwachsen und reif genug sein, um zu wissen, in welchem Dunstkreis, in welchen Abgründen der menschlichen Seele sie sich selbst bewegen – Wer Kinder und Jugendliche, in welcher Form auch immer, und sei es „nur“ als Bildmaterial benutzt, muss immer wissen, freiwillig entstanden solche „Schundbilder“ fast nie. Eine Abhängigkeit herrschte immer, wenn auch von anderen zu verantworten. Das Urteil der Gesellschaft, und des Jugendsports, ist oft unbarmherzig, und das zu Recht… denn, geschützt werden müssen die Schutzbedürftigen, die Schutzbefohlenen – und nicht die Täter, und wenn, dann nur vor sich selbst (dazu kommen wir noch…). Links zum tragischen Fall: ( https://www.bild.de/sport/fussball/frankfurt-trainer-helge-rasche-beging-suizid-zuvor-gab-es-polizei-ermittlungen-66e455198a8d962b48bbd21b ) , sowie https://www.hessenschau.de/panorama/eintracht-frankfurt-jugendporno-fotos-bei-totem-u19-trainer-gefunden-v1,eintracht-frankfurt-jugendtrainer-ermittlungen-100.html !
Abermals zeigte der Fall „Rasche“ auf, wie tief die seelischen und sexuellen Abgründe sein müssen, wenn man sich nur noch von ihnen leiten lässt. Ja, die Täter nehmen alles in Kauf, vergessen geradezu alle Schutzmechanismen und Warnungen, was auf dem Spiel stehen könnte, fühlen sich „irgendwie“ so sicher, dass sie im Grunde nichts Falsches tun(?), oder glauben, dass nichts herauskommen würde. Eines gilt, wie überall, nicht nur im Juniorensport, und in jeder Branche, Etwas ist kein Geheimnis mehr, wenn zwei Personen, Betroffene, über eine Sache Bescheid wissen. Der Juniorentrainer der SGE, hat sich selbst gerichtet. Tragisch, zumal man sachlich bleiben muss, alle, die den Trainer näher kannten, ja mit ihm zusammen gelebt, gearbeitet oder Projekte erlebt haben, wussten entweder gar nichts über ihn, oder etwa doch, was hinter der Fassade, des authentisch wirkenden und beliebten Juniorentrainer steckte? Fachkundig durch und durch – aber was trieb ihn außerhalb des Fußballs in seiner Freizeit an? Alldiejenigen, die schwiegen, im Wissen darüber, was den Trainer umtrieb, dürften jetzt nicht die großen Saubermänner im Nachgang spielen. Die anderen wiederum kämpfen, diesen netten Menschen nicht zu „verteufeln“, doch wer selbst Kinder hat, kann über manche sexuelle Abartigkeit nur den Kopf schütteln. Wer weiß schon, wie groß die Gewissensbisse, bei aller Lust und Neigung des Trainers überhaupt waren? Eine Fassade vor sich herzutragen, im Wissen, dass es dahinter ein Doppelleben mit sexuellen Abgründen, kann anstrengend sein und zähren. Das soll jetzt überhaupt keine Entschuldigung für den Täter sein, nur, Vorverurteilungen laufen oft zu einfach. Ich selbst aber bin der Meinung, aus etlichen sozialpsychologischen Studien und Interviews gestützt, dass die Täter, wie auch bei den extrem Drogenabhängigen, alles ausblenden, weil Ihr „Druck“ so groß ist, ihrer Sucht nachzukommen, wohlwissend, dass sie sich, und auch oft Familien schädigen, von der eigenen Gesundheit ganz zu schweigen – sie tun quasi alles, um an ihren „Stoff“ zu kommen, um ihren sexuellen Neigungen nachzukommen – was ja ein Teil der eigenen Identität ist, ohne dies richtig wahrhaben zu wollen. Sich zu outen, bei dieser Thematik? Noch weit schwerer, als sich als Homosexueller offen zu äußern, und sein Coming-Out bekannt zu geben. Diese Menschen müssen absolut kuriert werden, denn es ist eine mentale Pathologie, selbst wenn es noch vor 40 Jahren, und bis heute anhaltend, Strömungen in der linksgrünen Politik gab und gibt, die die Erotik mit Kindern und Minderjährigen gesetzlich freizügiger und als „normal“ behandelt wissen wollen. Noch so eine Abart.
Dass es auch „Abarten“ und Psychologische Tricks gibt, Menschen zu desavouieren, sie zu diffamieren, mit Gerüchten und Behauptungen, ist zwar bekannt, doch muss man hierzu den Gerichten und Juristen vertrauen, dass sie dies offenlegen, wenn die andere, oft anonyme Seite, keine Beweise erbringt. Mein älterer Sohn, 20, sowie ein guter Freund, selbst Familienvater meinten, wer weiß schon, wie hoch die Dunkelziffer der Täter sei? Fakt ist natürlich, dass bereits etliche, auch hochrangige Clubs, sofort handelten, wenn auch nur Anzeichen von Gerüchten und Behauptungen im Umfeld des Clubs und im Internet waberten. Bei Kindes- oder Jugendmissbrauch, ob bei Gewalttaten, oder sexuellen Handlungen, gibt es wenig Spielraum – ein Feld, bei dem eine berufliche Existenz natürlich sofort zerstört werden kann. In beiden Fällen, der Unschuld, sowie Schuld. Das wissen die Täter meistens, aber meistens auch erst dann, wenn es Kein Zurück mehr gibt. Man muss wissen, oft dauert es auch lang, bis sich die Opfer selbst outen – weil sie irgendwie doch abhängig sind, weil sie zur Gruppe dazugehören wollen, und aucb von den Tätern erpresst werden. Kinder und Jugendliche haben wenig Schutz, aber oft viel Scham. Jedenfalls herrscht ein unangenehmes Schweigen im Juniorenfußball zu diesem Thema.
Ein anderer Fall, der uns vor Jahren auch beschäftigte, war das unglaubliche Ereignis um den ehemaligen Fußballlehrer Sascha Lewandowski, von Bayer Leverkusen. Der mit einer Sportreporterin in Beziehung lebender Fußballtrainer suizidierte sich ebenfalls, nachdem er seine Auswegslosigkeit erkannte. Versteckte Ermittler ermittelten im Kreise von Pädophilen, hatten wohl Hinweise, und ertappten Lewandowski nachts bei einer Kontrolle, als ein 12-jähriger Rumäne im Bahnhofsviertel von Dortmund bereits zu ihm ins Auto gestiegen war, um sexuelle Handlungen vorzunehmen. Ein Mann, in enger Beziehung und Lebenspartnerschaft mit einer Frau, geht abends hinaus, um sich von minderjährigen Jungen sexuell befriedigen zu lassen? Unfassbar, aber Kripobeamte selbst, auf dem Gebiet der Pädophilie spezialisiert, meinen, dass es öfter vorkomme als man denken könne. Und diejenigen von ihnen, die von Berufswegen auch Fotos sichten, oder Gesprächsprotokolle und Nachrichten zusammenstellen müssen, bekommen oftmals die abartigen Bilder und Phrasen gar nicht mehr aus dem Kopf. Ja, es bedrückt auch hartgesottene Männer bei der Kripo. Ja, wenn Kinder im Spiel sind… (https://www.welt.de/sport/article156121855/Zeugen-sahen-Lewandowski-mit-zwoelfjaehrigem-Rumaenen.html ) Ja, und auch bei Lewandowski, wollte oder konnte es keiner gewusst haben…? Ein Mann, ein Trainer, beliebt bei den Profis, bei den Junioren ebenso, jeder, der für ihn die Hand ins Feuer gelegt hätte, dass Sascha ganz sicher niemals… Ja, die Abgründe der Seele und der Lust. Auch Lewandowski zog selbst die Konsequenzen – weil so gar keine Lösung in Sicht war? Kein vorübergehendes Unter- oder Abtauchen, um an sich zu arbeiten? Therapeutisch? Das wollen die Täter dann meist doch nicht, oder sie kennen keine Möglichkeiten von Therapien für solche Problemfelder? Klar, der erste Schritt nach der Reflektion wäre es, sich jemandem anzuvertrauen, und wenn nur einem Mediziner oder Psychologen.
Dass das Thema seit Jahren immer häufiger bekannt gemacht und genannt wird, hängt auch damit zusammen, dass die Taten und Fälle gestiegen sind, dass sich aber auch viel mehr Therapeuten herausgebildet haben. Selbst an Unikliniken bundesweit gibt es Therapien, und Therapieplätze.
Aus Wikipedia, wo viele Fragen zum Thema stehen: >> Pädophilie kann mit einer langfristigen Psychotherapie in Einzel- oder Gruppentherapie und mit Medikamenten, die den Testosteronspiegel und damit auch den Sexualtrieb reduzieren, behandelt werden. Zu diesen Medikamenten zählen Leuprorelin und Medroxyprogesteronacetat. <<
Hilfen gibt es also, weil, wie das oben genannte Therapieprojekt „Dunkelfeld“, von der Uniklinik Leipzig, schon sagt, es etliche Täter und Männer gibt, die unter ihrer absonderlichen Neigung leiden. Es ist also eine mentale Degeneration…
Ein weiterer Sportler, und wir bleiben beim Fußball, der seine Karriere absolut dumm und leichtfertig aufs Spiel setzte, und beruflich als „verbrannt“ gilt, ist ausgerechnet Christoph Metzelder, der Pornographische Bilder mit (Klein-)Kindern und Pubertierenden an andere Frauen verschickte, mit denen er in Kontakt und im (gleichgesinnten?) Austausch stand. Warum, warum nur, fragten sich ebenfalls viele Experten und Fans? Ein ehemals angesehener Profi von Dortmund, Schalke und Real Madrid, tummelt sich auf Plattformen, um abscheuliche Bilder wehrloser Kinder anzuschauen, sich Lust zu verschaffen, die Fotos auch noch zu teilen, um später vor Gericht zu sagen, es sei „die Lust am Unerlaubten“ gewesen, am Undenkbaren? Sorry, wie krank muss man sein, aber vor allem auch, wie leichtsinnig? Im Fall Metzelder, hat dann auch das Gericht entschieden… (https://www.spiegel.de/panorama/justiz/christoph-metzelder-wie-die-richterin-das-urteil-begruendet-a-1e632028-6599-41b2-8c1f-6eb5af6237bb ) – https://sportbild.bild.de/fussball/kriminalfaelle-des-sports-christoph-metzelder-der-absturz-eines-saubermanns-66a0fe385f89160e6bfc8725
Dumm und tragisch zugleich – weil auch hinter jedem Foto das Leid eines Kindes, Jugendlichen steht. Je mehr Metzelder klarstellen wollte, mit Hilfe von Anwälten, desto schlimmer wurde es gefühlt. Kein Mitleid, kein Bedauern unsererseits.
Der jüngst verstorbene Trainer und Meistermacher, Christoph Daum, trug sein Herz, das wissen wir, immer auf den Lippen. Interessant war seine Sichtweise auf das Thema Homosexualität und Pädophilie, wenn auch nicht explizit so dargestellt, aber in Sätzen von denen jeder ahnte, Okay, Daum hat etwas überspitzt, aber so falsch lag er wohl auch nicht. Daum äußerte sich so: „Da wird es sehr deutlich, wie sehr wir dort aufgefordert sind, gegen jegliche Bestrebungen, die da gleichgeschlechtlich ausgeprägt sind, vorzugehen.“ Doch damit nicht genug. In der Dokumentation, die das DSF am kommenden Mittwoch ausstrahlt, führt er aus: „Gerade den uns anvertrauten Jugendlichen müssen wir mit einem so großen Verantwortungsbewusstsein entgegentreten, dass gerade die, die sich um diese Kinder kümmern, dass wir denen einen besonderen Schutz zukommen lassen.“
Vielleicht hatte Trainer Daum etwas vermischt, und dennoch gibt es da einen Spannungsbogen, den man nicht leugnen, und wie man dieser Tage in der abstrusen LGBTQ-Agenda der Woken sehen kann, wer so alles Kinder adoptieren kann, und wo das Recht auf Homosexualität so öffentlich pornographisch zur Schau getragen wird. Wer verteidigt die Rechte der Kinder, und nicht nur die Rechte gleichgeschlechtlicher Paare, die ein Stück weit nur ihren Wünschen und Dekadenz im Lebensstil nachkommen wollen?
Der verstorbene Meistermacher und Trainer Christoph Daum, immer mit klaren Aussagen!
Kurz, der Grat ist sehr schmal im Bereich der Lustbeschaffung, sobald Kinder und Jugendliche im Spiel sind – alle Handlungen können ins Verderben führen. Und, zumindest bei den Tätern ist es oft so, der wahren Verantwortung entgehen viele mit einem Freitod. Tragisch ist so ein Fall jedoch immer…
Ein Fakt ist, Udinese spielte bisher geordnet und doch kontrolliert offensiv, so wie es die Spieler eben zulassen. Ein 1:1-Unentschieden gegen Champions-League-Teilnehmer FC Bologna war schon ein guter Einstieg, ein weiterer Achtungserfolg war der 2:1-Sieg über Lazio Roma, um dann auch noch gegen den, von Cesc Fabregas trainierten Aufsteiger, AC Como mit 1:0 zu gewinnen. Sieben Punkte, genauso wie die Großen Clubs Inter und Juve, sind ein wahrer Hingucker und Erfolg. Wohlwissend, dass man noch ganz am Anfang der Saison sei, und die Serie A noch lange dauert, und hart sein wird. Die Vorbereitungsphase im Sommer jedenfalls, hat Runjaic bestens für das Ausdauertraining und die System-Implementierung genutzt. Im Training parliert Runjaic zwar noch viel auf Englisch, das Team ist aber fast wie eine B-Level-Weltauswahl. Italienisch möchte Runjaic by the job lernen, so nebenbei en passant.
Die Experten in den bekannten Sportgazzetten und Blogs, wie beiGazzetta dello Sportoder dem Corriere dello Sport, beschreiben das momentane Udinese in etwa so: „Da ist ein etwas hemdsärmeliger Trainer, nicht unbedingt mit einer Sportlerphysis (Anmerkung, Runjaic wirkt etwas bullig, und ist ein Genussmensch), der genau weiß, dass Udinese und die Serie A wohl eine einmalige Chance für ihn und seine Karriere sind. Aber, der Trainer hat es geschafft, der Mannschaft eine neue Identität, Kompaktheit und mehr Qualität im Ballbesitz zu vermitteln. Auch die nötige Härte und Aggressivität sind das Markenzeichen von Udinese…“, das Team glaubt wieder an sich, und die Stadt an die Mannschaft.
Das ist schon eine wahre Leistung, in solch kurzer Zeit, die Stadt Udine und deren Tifosi sofort zu begeistern!
Obwohl Runjaic in Polens höchster Liga Ausrufezeichen setzte, mit Legia Warschau gar den polnischen Pokal gewonnen, und stets weit oben mitgespielt, war er in Bella Italia, dem fußballverrückten Land, wo der Calcio fast Religion ist, eher ein No Name. So ist Runjaics‘ Vertrag auch eher leistungsorientiert mit Prämien dotiert. Klar, auch Mister Runjaic verdient nicht schlecht, aber als Nachfolger von keinem geringeren als Trainer Fabio Cannavaro, dem ehemaligen Weltmeister von 2006, möchte er sich selbst zuerst beweisen und einen Namen machen. Momentan ist er mit seiner Mannschaft und seinem Trainerteam auf einem guten Weg.
Etlichen Zeitungen und auch dem Fußball-Blog von Udinese, sagte Runjaic, dass er das System und die Taktik noch variabel halten wolle. So baue er aus einem System des 3-4-2-1 auf, was sich teils in der vergangenen Saison unter Cannavaro bewährt habe, am Ende – Udinese hielt die Klasse, aber Cannavaro, der wohl zu teuer, und nie richtig beim Club Udinese und in der Stadt angekommen war, musste nach der Rettungsmission dennoch gehen. Und es schien ganz so, als sei Cannavaro selbst, nie wirklich traurig darüber gewesen. (https://www.udineseblog.it/udinese/rassegna-stampa/gazzetta-dello-sport-metodo-runjaic/
Wie gesagt, Runjaic hat es in kürzester Zeit geschafft, das Feuer in Udine, der zweitgrößten Stadt mit 100 000 Einwohnern, nach Triest, zu entfachen. Man spricht wieder täglich über das eigene Udinese Calcio. Die Menschen der Region Friaul-Julisch Venetien, gelten als schaffig und eher nüchtern, nicht so heißblütig wie im Süden, oder in den Fußballmetropolen.
Die Serie A birgt immer Überraschungen, aber wenn das Team von Udinese, an sich glaubt, und an seine Möglichkeiten generell, dies auch an die Fans der Region weitergibt, dann dürfte der Enthusiasmus und Erfolg weiterhin andauern. Es liegt an Kosta Runjaic, die gesunde Mischung zu finden, und ob diese Station die Chance seines Lebens sein wird…
Fangen wir bei Mourinho an, dieser Fall ist etwas schneller abgehandelt. Der ehemalige AS Roma- und FC Chelsea- sowie Real Madrid-Coach, nunmehr seit dem Sommer bei „Fener“bahce Istanbul daheim (wie ein Idol frenetisch begrüßt im überfüllten und ausverkauften Stadion), ist beliebt und gut gestartet – okay, in der Champions-League-Quali zwar gegen Lille ausgeschieden, aber in der Türkischen Superliga, führt Fener die Tabelle an…
Nun kam es zu einer interessanten PK, in der „Mou“ so einiges in Frage stellte, was vom Team eigentlich dennoch als fair und sozial angesehen werden könnte, denn sein Team spielt wohl zu ehrlich und nicht abgesotten genug -oder aber, die Spieler haben es nicht nötig, sich fallen zu lassen, wie Schwalben im Sommer... Oder, wie es der ehemalige ManU-Profi und das Idol Ryan Giggs einmal auf die Frage des Reporters formulierte, er hätte sich auch fallen lassen können: „Entschuldigung? Ich bin Profi, und so lange ich dribbeln, und mich auf den Füßen halten kann, werde ich alles versuchen, nicht hinzufallen…“ (frei aus dem Gedächtsnisprotokoll wiedergegeben!) – Also, Mourinho sagte in der, auch für türkische Verhältnisse, skurrilen PK, Pressekonferenz, folgende Dinge:„Die Leidenschaft, die Liebe, der Enthusiasmus passen zu meiner Leidenschaft für den Fussball, total. Dann gibt es andere Dinge, die ich nicht kontrollieren kann, sie sind kulturell», sagte Mourinho nach dem Spiel an der Pressekonferenz.
Und weiter: >> „«Meine Spieler müssen das tun, was andere Mannschaften mit uns machen. Sie müssen Zeit schinden und zu Boden gehen. Sie müssen Verletzungen vortäuschen. Sie müssen das tun, was jede Mannschaft tut», schiesst Mourinho gegen den Rest der Liga.
«The Foreign One»
Der zweifache Champions-League-Sieger habe gemerkt, dass er die Spielweise der Türkei adaptieren müsse: «Es sieht so aus, als müsste ich mich anpassen und nicht umgekehrt. Ich bin derjenige, der angekommen ist, ich bin der Fremde.»
Darum gibt sich Mourinho auch sogleich einen neuen Spitznamen. Der als in der Fussballwelt weitläufig als «Special One» bekannte Portugiese, bezeichnet sich jetzt selbst als «The Foreign One» (deutsch: «der Fremde»).<<
Dass Mourinho weiß, wovon er spricht, kann man nachempfinden und dennoch ist es ja verpönt, zuzugeben, dass bereits in den Juniorenteams, Tricks und Kniffe von den Trainern vermittelt werden, um, nun ja, Vorteile zu ergattern. José Mourinho, zweimaliger CL-Sieger, und in allen großen Ligen trainiert, in England (2x), Spanien, sowie in Italien, einst in Portugal groß herausgekommen, und nun in der Türkei, kennt das internationale Fußball-Alphabet – auf dem und neben dem Feld, Diskussionen mit dem Schiedrichter übernimmt er, und, seine Spieler, zumindest namentlich, sind ihm heilig -in der Öffentlichkeit – ja, „Mou“ beschützt sie. Intern natürlich wird auch Tacheles gesprochen.
Ganz anders, und wiederholt, der „Fall“ Alexander Zorniger. Dass A. Zorniger ein absoluter Fachmann und Experte auf dem Fußballgebiet ist, wird nicht angezweifelt. Der ehemalige VfB-Trainer und gebürtiger Schwabe aus dem Ostalbkreis, führte den Fußballclub RB Leipzig von der Regionalliga in die 2. Bundesliga – anschließend wurde Zorniger in Dänermark mit Broendby Vizemeister und dänischer Pokalsieger. Auf Zypern mit dem FC Appollon sogar Meister – was wochenlange Feierlichkeiten auf Zypern nach sich zog. Zorniger wurde zur Legende. Der schwäbische Fußballlehrer verlangt von sich selbst sehr viel, und von anderen umso mehr ab. Von den Spielern sowieso. Seine offensive Fußballphilosophie, die sich einigen aber nicht so liest (5-3-2), ist geprägt von intensiver Laufarbeit, das Gegenpressing beginnt früh, oder wenn man so mag: Die Defensivarbeit beginnt bereits im Angriff, und die Offensive bereits in der Abwehr – der Ball soll über möglichst wenige Stationen nach vorn weitergeleitet werden, bei Ballverlust, muss das Spielobjekt zügig wieder zurückerobert werden.
Jeder Spieler sollte möglichst Dreiecke mit anderen bilden, den Gegner umzingeln, und zu Fehlpässen verleiten. Auch der Torwart ist fest eingebunden, und auch er sollte den Ball mit den Füßen sauber weiterleiten, ja, den Angriff einleiten können. Komischerweise, aber das nur nebenbei, scheiterte Zorniger als Cheftrainer ausgerechnet beim VfB Stuttgart, irgendwie wirkten die Spieler mit Zornigers System leicht überfordert, und manche Spieler auch mit der offenen und direkten Art ihres Cheftrainers. Nach nur 10 Punkten aus 13 Spielen, musste Zorniger seinen Platz räumen – und wusch beim Abgang auch einigen Feldreportern den Kopf. Fast ein typischer Zorniger. Seine Stärken? Das Spielsystem erklären, und junge willige Spieler führen zu können, dazu sein Selbstbewusstsein. Seine Schwächen? Sein Selbtsbewusstsein, so mancher fügt hinzu, „sein überborderndes…“.
Nun, Alexander Zorniger, eckte bereits in seiner (leider) erfolgslosen Zeit, mit den Spielern an, die seine Vorgaben und sein System nicht professionell genug umsetzen konnten, oder wollten…
In der Saison 2015/16 dann, jeder Punkt wäre für den VfB von Zorniger wichtig gewesen, und als Timo Werner, damals beim VfB, den Ausgleich in fast letzter Minute erzielte, und mitten ins Publikum hinein feierte, … doch lesen Sie selbst hier: >> (…)Von Anfang an ein schwieriges Verhältnis
Als der streitbare Trainer 2015 beim VfB anheuerte, stand das Verhältnis zum damals 19 Jahre alten Eigengewächs von Anfang an unter keinem guten Stern. Am vierten Spieltag bei Hertha BSC strich Zorniger Werner kurzfristig aus dem Kader – aus Leistungsgründen. Die beiden berappelten sich wieder, ehe es am achten Spieltag zum Zerwürfnis kam. Der VfB war in Hoffenheim zu Gast, wo es für die Stuttgarter traditionell wenig zu holen gab. Auch im Oktober 2015 sah es wieder nach einer Niederlage aus. 1:2 lag der VfB bis zur 90. Minute zurück, ehe Timo Werner zum Ausgleich einköpfte.
Schon damals fanden das nicht alle Beobachter und Experten sowie Spieler toll, wie emotional Zorniger damals reagierte – offensiv, wie die von ihm verlangte Spielweise! Später ruderte Alexander Zorniger etwas zurück und wollte auch sein Verhalten, reflektiert, etwas relativieren.
Nun aber wieder so ein Fauxpas von Cheftrainer Zorniger, als Coach der SpVgg Greuther-Fürth
Was geschah nun vor wenigen Tagen, und etwa acht Jahre nach dem Timo-Werner-Eklat in Stuttgart? Klare und drastische Worte des Trainers der SpVgg Fürth, nach diesem Vorkommnis, obwohl zig Mal im Training besprochen und wohl auch einstudiert:
>>(…) Beim Spiel gegen den SC Paderborn liegt die SpVgg Greuther Fürth lange mit 1:0 in Führung. In der 81. Minute unterläuft jedoch Torwart Nahuel Noll (21) ein entscheidender Fehler.
Zornigers Worte, seine Mimik und noch dazu öffentlich über die medialen Äther geschickt, sorgte für ein Raunen. Nun muss man sagen, und wir kennen „unseren Alex“ schon lange, noch aus seinen Gmünder Zeiten bei der Normannia, oder auch bei Sonnenhof-Großaspach, dass Alexander Zorniger ein durchaus authentischer Mann ist, man weiß sofort, woran man bei ihm ist – um den heißen Brei herumreden, das liegt ihm nicht – andererseits weiß er als Fußballlehrer mit der Uefa-Pro-Lizenz auch, dass Psychologie und Diplomatie im Umgang mit den Medien äußerst wichtig ist. Einen Spieler aus den eigenen Reihen öffentlich anzuzählen, ihn rund zu machen, geht einfach nicht. Das kleine Trainer-Einmaleins. (Nebenbei angemerkt, Zorniger absovierte den 58. Trainerlehrgang zum Fußballlehrer in der Hennes-Weisweiler-Akademie als Jahrgangsbester!)
Zorniger, so sehr man seinen Fußballfrust auch verstehen mag, und er wohl am Verstand und (Spiel-)Verständnis seines Keepers zweifelte, hatte er dermaßen in ein Wespennest gegriffen, die Nachricht machte die Runde…
Immerhin, und auch das zeigt Größe, Alexander Zorniger trat keine 36 Stunden später vor die Presse und Social Media, und entschuldigte sich aufrichtig!
Alles sei aus den Emotionen heraus entstanden, auch, weil die Saison bisher für die Fürther ziemlich gut laufen würde, aber natürlich, so Zorniger, habe er den falschen Weg und das falsche Plenum gewählt, um Kritik loszuwerden…
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Mindestens genauso verrückt wie Pep Guardiola, ist der andere Pep vom FC (Red Bull) Salzburg, nämlich Cheftrainer Pepijn Lijnders, der zudem meistens positiv eingestellte Niederländer, und der auch Pep Guardiola wiederum sehr schätzt. Als „Fußballverrückte“ kann man also beide „Peps“ bezeichnen.
Sie leben den Fußball quasi 24/7. Aus Pepijn, wurde schnell der zweite „Pep“ in der Fußballbranche. Doch, wer hatte denn wirklich zuvor von „Pep“ Lijnders gehört? Pep Lijnders, war der langjährige Assistent und Co-Trainer von Jürgen Klopp beim FC Liverpool. Jürgen Klopp, das liest man aus jeder Zeile des Vorworts im Buch von ‚Pep Lijnders‘ mit dem Titel: „INTENSITY – inside Liverpool FC – Our Identity“ – schätzte Lijnders als engsten Mitarbeiter genauso sehr wie seinen langjährigen Begleiter aus Deutschland, Peter Krawietz(der auch weiterhin Klopps Mitarbeiter blieb, als der andere langjährige Spezi, Zejlko Buvac, Klopp und das Team einst überraschend verließ!https://www.spox.com/de/sport/fussball/international/england/2204/Artikel/juergen-klopp-zeljko-buvac-fc-liverpool-trennung-hintergruende.html ).
Von 2018 bis 2024, also mit dem Abschied von Jürgen Klopp, begleitete Pep Lijnders den deutschen Meistertrainer und CL-Sieger beim FC Liverpool – und Pep(ijn) Lijnders, heuer 41 Jahre alt, hatte davor bereits einiges im Fußball als Trainer erlebt – selbst ein großer und bekannter Spieler war Lijnders zwar nie. Aber mit Jürgen Klopp hat Lijnders so quasi die wichtigsten Titel gewonnen, aber auch Endspiele verloren. Höhepunkt war definitiv der Champions-League-Sieg im rein englischen Duell gegen Tottenham Hotspur. Wie sie sich so zueinander gestellt sehen?
( https://www.salzburg24.at/sport/fussball/wie-ein-grosser-bruder-juergen-klopps-enge-beziehung-zu-salzburg-trainer-pep-lijnders-164037445 ) Für Lijnders, der Jürgen Klopp über all die Jahre assistierte, und vom Deutschen auch viel gelernt hat, sei Jürgen Klopp wie „mein großer Bruder“, und andersrum, das kommt im sehr interessanten, locker geschriebenen und informativen Buch gut rüber, ist Lijnders für Klopp ein wahrer familiärer Freund geworden, in all den Jahren. Jürgen, „Kloppo“, Klopp, fiebert von nun an auch mit Lijnders und dem RB Salzburg „natürlich“ mit. Es war auch klar, dass wenn „Kloppo“ beim FCL aufhören würde, dann natürlich auch Lijnders und der andere Teil der Klopp’schen Staff. Eine Ära ging quasi zu Ende. Oder, ein Abschied zum richtigen Zeitpunkt.
mde
Doch kommen wir zum Pep, dem Zweiten in der Soccer-Szene. Pep Lijnders, der, so sagt man, Spiele lesen und analysieren könne, wie kaum ein anderer. Aber Pep hat als Co-Trainer noch ein anderes, herausragendes Merkmal und Talent, dazu kommen wir gleich, wenn andere Lijnders diese Fähigkeit attestieren.
Das Buch, INTENSITY our IDENTITY(Spielintensität ist unsere Identität) – mit James Carroll verfasst und bei ‚Reach Sport‘ erschienen, ist die Idee von Pep Lijnders gewesen, quasi Tagebuch während der Saison 21/22 zu führen, unabhängig davon, ob die Saison erfolgreich sein würde. Pep Lijnders bestand darauf, und meinte nur, es sei doch egal, ob am Ende Trophäen gewonnen würden (man holte noch Titel), die Hauptsache sei doch, man wolle authentische Einblicke gewähren, und, so die rhetorische Frage von Lijnders, „warum solle die Saison nicht erfolgreich werden…?“ – als Team wolle man die Saison, wie jede zuvor auch, mit Leidenschaft und Intensität füllen und angehen… bis dato ist das Buch nur in englischer Sprache erhältlich, es liest sich aber sehr gut, flüssig und kurzweilig – fast ein MUSS für alle Fußballliebhaber, Fans, aber auch für (angehende) Fußballtrainer. Man gewinnt tiefe (auch mannschaftspsychologische und motivationale) Einblicke und Abläufe, sowie die Reden und Ansprachen von Jürgen Klopp – auch das Agieren des Teams hinter dem Team. Mindestens, so sehen wir es in einer Auflistung der Personen und Akteure, die zum Buch befragt, oder auch zitiert wurden, also, mindestens 15 Personen gehörten (mit den Physios und Medizinern, etc.) zum engeren Trainer-Umfeld von Jürgen Klopp – so wie „Kloppo“ es neulich auch beim ITK, Internationalen Trainerkongress als „Stargast“ in Würzburg „in ungefähr“ benannte. All diese Akteure und Staff-Mitglieder, mussten natürlich auch koordiniert werden. (Wir berichteten neulich auch hier über den ITK)
Aber wirklich ganz nah, an Jürgen Klopp, gehörten tatsächlich Pep Lijnders, Peter Krawietz, sowie Vitor Matos (der Lijnders nun zum FC RB Salzburg folgte). Nun ist Lijnders in Salzburg als Cheftrainer angekommen, und es läuft bis dato ziemlich gut, Lijnders hat sich bewusst auf Salzburg eingelassen, die Stadt vorab besucht und kennengelernt, ja, die Menschen und Fans studiert – und sich bewusst für den Posten bei Salzburg entschieden. Langjährige Erfahrungen, und das wissen Fußball-Experten und Insider, sammelte der Niederländer aus Broekhuizen, bereits in der Jugend des PSV Eindhoven, danach fast drei Jahre in der Jugend-Akademie des FC Porto in Portugal, und er hätte zu Ajax Amsterdam gehen können, entschied sich aber, auf die Insel zum FC Liverpool zu gehen, um dort die U18 zu coachen, ehe er als Assistent von Brendan Rodgers, und danach von Jürgen Klopp, aktiv bei den Profis eingesetzt wurde. Hier geht es nun darum, die Art und Weise und das Wirken von PEP Lijnders, etwas näher zu bringen. Wie gesagt, das Buch ist sehr interessant, und sehr authentisch geschrieben.
Wie Jürgen Klopp PEP LIJNDERS im VORWORT (Foreword) beschreibt:
„(…) Ich habe diesen jungen, enthusiastischen und hellen, vor Ideen nur so sprühenden holländischen Fußballtrainer nicht gekannt, lernte ihn aber schnell kennen, als ich realisierte, dass dieser Typ regelmäßig und konstant, vor sich her schrieb, Dinge notierte, und immer mit Kugelschreiber und Papier ausgerüstet gewesen ist. Er notierte fast immer irgendwelche Kurznotizen, beim Meeting im Trainerteam, bei den Mannschaftstreffen und Besprechungen, sowie im Training und bei den Spielen selbst… Irgendwann fragte ich ihn nur: „Warum tust Du das?“ und Pep antwortete auch sogleich – „Weil alle Erfahrungen und Informationen zu bewerten sind. Sie sind wie eine Goldmine. Warum sollte ich also nicht mitschreiben?“ Mit der Zeit, das merkte ich schnell, wurde Pep eine der wichtigsten Personen in meinem professionellen Berufsleben. Als ich in Liverpool ankam, das war 2015, wurde ich vom Clubeigner Mike Gordon gefragt und gebeten, Pep weiterhin als Teil meines Teams zu behalten. Das war eher eine Aufforderung, denn Bitte oder Frage. Heute weiß ich, oder kann mir vorstellen, die Dinge wären ganz anders gelaufen und weniger erfüllend, wenn ich damals Nein gesagt hätte. Wir haben Siege miteinander gefeiert, und Niederlagen gemeinsam aufgearbeitet und durchlebt. Wir haben die Situationen miteinander genossen und geteilt. Für eine kurze Periode war Pep in der Heimat, als Trainer beim NEC Nijmegen, aber er kam wieder zurück. Und von da an, arbeiteten wir ganz eng zusammen. (…) Pep ist einmalig, Ich habe zuvor keinen wie ihn kennengelernt. Und ich weiß nicht, ob ich in der Zukunft jemals wieder solch einen Mitarbeiter finden werde. Er ist einfach ein stets Lernender, der sich verbessern möchte, und der, wie kaum ein anderer, an die Trainingsprozesse glaubt. Außerdem hat Pep eine ansteckende Art, den Fußball zu mögen. (…) Mit der Idee des Buches, wollte er trotz mancher Einwände auch zeigen, wie sehr ihm der FC Liverpool am Herzen liege, und dies wollte er teilen. Die Leidenschaft mit den Fans und Menschen teilen. (…) Ich bin so stolz auf Pep. Er ist ein bisschen Familie für mich. Ich liebe diesen Jungen sehr. Ich hoffe, Sie genießen jede Zeile des Buches, so wie wir die Dinge durchlebt haben. You’ll Never walk alone, Jürgen“
Aber, auch der andere deutsche Co-Trainer, Peter Krawietz, hat Pep Lijnders als neuen Kollegen irgendwann, nach Jahren der Zusammenarbeit tief und wiefolgt beschrieben:
Während ich die analytischen Teile übernehme, arbeitet Pep in erster Linie die Trainingsinhalte aus und bereitet die Einheiten vor. Was ihn auszeichnet, ist seine pure Begeisterung für den Job und die große Phantasie, mit der er die Einheiten trotz ähnlicher inhaltlicher Themen gestaltet. Er bringt eine große Vielfalt in die Übungen. Gerade in der Hinsicht, dass wir dabei auch immer spielrelevante Themen mitverarbeiten. Diesen Zusammenhang mit großer Variation herzustellen, gehört auf jeden Fall zu seinen Stärken.<< Krawietz
Im Buch schreibt Assistenz-Trainer Lijnders selbst, dass über 20 Jahre Trainererfahrungen in dieses Projekt, INTENSITY is our IDENTITY, mithineinfließen, und dass er auch Glück gehabt habe, mit den besten Trainern gearbeitet haben zu dürfen. Ja, gibt Lijnders offen zu, er glaube ganz fest an die Fortschritte durch Trainingsprozesse, nämlich durch die Dinge und Situationen, die man einstudieren könne, werde die Möglichkeit auch größer, Spiele zu gewinnen, weil man dann dem Gegner mit Details und systematisch erarbeiteten Abläufen überlegen sei. Natürlich, so sei der Fußball eben, sagt PEP, könne nicht alles vorausgeplant werden, denn in den Spieler selbst und dessen seelische Verfassung, könne man nicht immer hineinschauen, aber doch, sensibel genug sein, durch Gespräch und Harmonie im Team, auf Dinge einzuwirken.
So kommen im Buch auch die unterschiedlichsten Situationen vor, von den Trainingsvorbereitungen, bis hin zum „Hotelleben“, dem Austausch unter den Trainern selbst, wo untereinander immer die Offenheit und Transparenz herrschte, Dinge offen anzusprechen. (Gut ersichtlich auch, beim Treffen des Trainerteams um Jürgen Klopp, wo alle nochmals durch die Geschichte gehen, die man gemeinsam erlebt hat – allein, wie sie reden und lachen, und ihre Gefühle mitteilen, zeigt, dass Klopps Trainerteam selbstbewusst genug war, jeder ein Experte auf seinem Gebiet, und dennoch war Klopp der Verantwortliche – jeder hatte aber eine wichtige Mitsprachekompetenz https://www.youtube.com/watch?v=PvM_q5mprI4 )
Das Training als „Transfer“ für das Spiel, Dinge auch umzusetzen!
Die Spieler müssen nicht groß überzeugt werden, wenn sie merken, dass das Eingeübte im Training, die einzelnen Prozesse, oder die Infos zum Gegner, einfach stimmen, und am Ende auch die Ergebnisse passen.
Pep Lijnders erwähnt im Buch aber auch immer wieder wohlwollend, und auch ein Stück weit bewundernd, wie Jürgen Klopp seine Mannschaftsansprachen hielt – ob zum Training während der Woche, oder vor den Spielen, Klopp schaffte es immer, die Mannschaft zu „pushen, ja, wachzurütteln“. Kloppo konnte Dinge und Informationen, die ihm das Trainerteam gab, gut zusammenfassen, Voraussagen treffen, was, wann und warum „momentan“ wichtig sei. Bei den englischen Wochen, mit höchstens zwei, drei Tagen zwischen den nächsten Spielen, musste der Kader auch gut kontrolliert und delegiert werden. Zum Beispiel, welcher Spieler müsse dann hier und da kürzer treten, mehr Rehabilitation, oder dann wieder eher das Gruppentaktische Training, usw. Klopp erfasste immer die Situationen und konnte gut moderieren. Es gab viele Gänsehautmomente, weil Klopp Dinge und Situationen, die Stimmungen, richtig erfasste und diese den Spieler gut vermittelte.
Die Trainingspläne wurden natürlich immer mit Klopp besprochen, fein ergänzt, aber im Großen und Ganzen, so steht es oft im Buch, haben die Co-Trainer, Lijnders wie Krawietz Klopps größte Vertrauen, bei der Trainingsplanung, und hier war Pep Lijnders immer ein Gewinn, weil er Übungen, spielnah, und Gegner orientiert, kreieren konnte, ohne die Spieler zu überfordern. Übrigens kommen im Buch auch Trainings- und Übungsskizzen vor, was wiederum bezeugt, dass Lijnders ein Tüftler ist, und sich auch noch selbst Gedanken macht, was passen könnte – natürlich gibt es auch Trainingsvorlagen, auf die, je nach Bedarf, zurückgegriffen werde. Dokumentiert ist bei Lijnders alles, chronologisch.
Die Gegneranalyse – Interessant auch beschrieben im Buch, als der FC Liverpool auf den Zweitliga-Aufsteiger, Leeds, trifft – mit Headcoach Marcelo Bielsa (auch ihn haben wir hier öfter beschrieben, und Guardiola schätzt Bielsa genauso wie Lijnders) – wird Leeds United richtig analysiert und beleuchtet. Lijnders und seinen Analysten entging nichts – denn Bielsas Ideen und Erfolge auch mit Leeds, bauen darauf aus, dass „die Abwehr leichter zu trainieren und einzustellen sei, als die Offensive…“, das heißt, die Abwehrspieler sind zwar in Bewegung, aber meist nur, wenn der Gegner angreift, sie sind eher statisch, selbst wenn sie verschieben müssen. Der Ansatz sei deshalb, die Stürmer und Mittelfeldspieler müssten mehr rotieren, variabel sein für Positionswechsel, auch mal über die Außen. Für manche zwar verwirrend, aber Bielsas System, je nach „Spielermaterial“, hat und macht Sinn.
Und, wie auch Jürgen Klopp immer sagte, „wir können die besten Clubs der Welt schlagen, ohne unbedingt selbst das Beste Team der Welt zu sein… das wiederum bringt mit sich, dass wir früh anrennen und pressen, um den Gegner unter Druck zu setzen!“ So wurde auch immer wieder das „Rondo“, der Kreisel gespielt, mit unterschiedlicher Spieler-Anzahl, und manchmal ganz schnell nur mit einem Kontakt… „One-touch“.
Organisation ist NICHT Alles – Aber Ohne Organisation ist Alles nichts!
Oder, wie es im Buch steht: „A Perfect Organisation doesn’t Exist. But The Best Possible Organisation Does“
Nur kurz angemerkt, das Buch, in englischer Fassung, über 420 Seiten stark, ist auch deshalb kurzweilig, und anschaulich, weil viele Fotos vorhanden sind, darunter auch die genannten Trainingsskizzen!
MOTIVATION UND ANREGUNG, JEDES MATCH IM WETTBEWERB, WIE EIN FINALE ANGEHEN !
Das ist auch eine Kunst, das Team so zu justieren, dass jedes Spiel, wie eine Art Finale ernst genommen wird, auf dem Weg zum Großen Finale… so ging der FCL in der Champions-League vor, unter anderem gegen starke Clubs, wie dem AC Milan.
Ein guter einprägsamer Spruch auf Seite 255 des Buches:
„The Way You Train Your Players Becomes Their Inner Voice, It Becomes Their GPS“
„Die Art und Weise, wie Du Deine Spieler trainierst, wird zur inneren Stimme, es wird zu deren GPS“
Kurz, das Buch transportiert die Ideen und den Enthusiasmus von PEP Lijnders ungalublich nah, und auch gut verständlich. Es ist zwar nur ein Spiel, aber als Team, als Club und Organisation, sollten eben Alle Akteure ihr Bestmöglichstes geben…
Dass die Stimmung im Verein, beim FCL, bis zum Ende sehr gut war, sieht man auch an diesem Video, als Lijnders quasi den engsten Akteuren, Spielern und Funktionären, sein Buch vorbeibringt, und es auch kurz anpreist: https://www.youtube.com/watch?v=SrAkZn2z91o
Natürlich, wie könnte es anders sein, werden wir die sportliche Vita von Pep Lijnders weiter verfolgen. Der Coach kommt einfach fachkundig und erfrischend rüber. Und merke: You’ll never walk alone!
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Zwei starke und erfolgreiche Trainerpersönlichkeiten haben sich quasi zeitgleich verabschiedet – und von beiden wusste man, dass sie eigentlich einen aussichtslosen und fast ungleichen Kampf gegen die heimtückische Krankheit ausgefochten haben, die sich „Krebs“ nennt. Beide Toptrainer und Meistermacher, litten am unheilbaren Bauchspeicheldrüsenkrebs, bzw. Lungenkrebs. Dennoch gaben sie vielen Menschen Mut, die Krankheit anzunehmen, und das Leben auch in Hoffnung und mit kleinen Freuden, gut zu leben.
Zu einem späteren Zeitpunkt werden wir hier die Biographien nochmals Revue passieren lassen, an der einen oder anderen Stelle, haben wir die Trainerpersönlichkeiten schon früher hier bedacht – beide, Eriksson sowie Daum, sind in der Welt herumgekommen, und haben Meisterschaften in wichtigen Ligen gewonnen.
Christoph Daum haben wir sogar live und in persona erlebt – als junger Pressesprecher und freischaffender Sportjournalist und Moderator, durften wir Daum auch über ein paar Jahre beim VfB begleiten, als er damals vom 1. FC Köln am Rhein, nach Stuttgart an den Neckar wechselte, und den VfB zum Meister kürte. Auch danach landete Daum immer wieder beim 1. FC Köln, den er von der 2. in die 1. Bundesliga zurückbrachte.
Christoph Daum, einst frisch beim VfB Stuttgart, schaute in der Region immer wieder bei den Vereinen zum Schnuppertraining vorbei – hier bei der SG Schorndorf, die Fans und Kicker waren begeistert…
Hier ein paar Links zu beiden Trainern, die man so schnell nicht vergessen wird:
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